Sammlermünze

Sammlermünze
Gedenkmünze anlässlich der 1. bemannten Mondlandung - nie für den Geldumlauf bestimmt gewesen

Sammlermünzen sind Münzen, deren Zweck in erster Linie darin besteht, an Münzensammler verkauft zu werden. Sie weisen teilweise einen erheblichen Aufpreis zum inneren Metallwert auf.

Inzwischen sind aber auch sehr viele Anlagemünzen mit nur geringem Aufpreis zum Materialwert zu Sammlermünzen geworden, da sie ebenfalls in verschiedenen Motivreihen in zeitlicher Abfolge geprägt werden. Hier gibt es vielfältige Übergänge zwischen den reinen Sammler- und den kommerziellen Anlagemünzen. Letztere sind bei den "reinen" Münzsammlern nicht so sehr beliebt - siehe unten.

Grundsätzlich werden alle Arten von Münzen gesammelt und als Sammelobjekte gehandelt, also auch Kursmünzen, welche eigentlich für den Geldumlauf geprägt worden sind. Die Tatsache, dass Sammler bereit sind, für gewisse Münzen hohe Preise zu zahlen, hat viele Münzprägeanstalten dazu verleitet, Münzen speziell für den Sammlermarkt herzustellen. Da sich mit Kleinmünzen keine nennenswerten Gewinne erzielen lassen, haben Sammlermünzen meist einen höheren Nennwert als im normalen Zahlungsverkehr üblich, zudem bestehen sie oft aus Edelmetall.

Der wichtigste Typ von Sammlermünzen sind Gedenkmünzen. Ursprünglich wurden sie geprägt, um das dargestellte Ereignis bzw. die dargestellte Person bekannt zu machen. Da Münzen mit besonderen Motiven bei Sammlern beliebt sind und wechselnde Motive dazu animieren, sich eine komplette Serie zuzulegen, ergibt sich daraus ein lukrativer Absatzmarkt. Deshalb sind moderne Gedenkmünzprägungen praktisch ausschließlich auf den Sammlermarkt ausgerichtet, jedoch meist wie gewöhnliche Kursmünzen gesetzlich umlauffähig. Weiterhin gibt es auch noch sog. Numisbriefe und Numisblätter, die häufig eine Kombination von (gekapselten) Gedenkmünze(n) und Briefmarken auf "Ersttagsbriefen" oder ereignisbezogenen Papierkarten sind.

Speziell für Sammler werden auch Münzen und ganze Münzsätze in der Prägequalität „Polierte Platte“ (PP, vgl. Abbildung) hergestellt. Hierbei kann es sich sowohl um Kurs- wie auch um Gedenkmünzen handeln, die aber aufwendiger hergestellt, verpackt und mit kulturgeschichtlichen Erläuterungen versehen sind und daher auch deutlich über dem Nennwert verkauft werden. Ein gutes Beispiel ist der britische Pound-Shilling-Penny-Verabschiedungsmünzsatz von 1967 (Farewell to the £.S.D.System), der kurz vor Einführung des Dezimalsystem als Mischung von Kurs-, Gedenk- und ungültiger Münzen (Farthing) ausgegeben wurde. Gelegentlich enthalten diese Sammlermünzsätze auch noch kleine Medaillen mit Zusatzmotiven.

Münzen, welche aus rein kommerziellem Interesse herausgegeben wurden, sind bei ernsthaften Numismatikern unbeliebt, da sie nicht den eigentlichen Zweck einer Münze erfüllen und ihr Wert weder dem Seltenheitswert noch dem inneren Wert (Metallwert) oder dem Nennwert entspricht, sondern durch die Ausgabepolitik der Prägestätten bestimmt wird. Falls eine Münze nie im Geldumlauf vorkommt und zudem von Beginn an zu einem höheren Preis als dem Nennwert verkauft wird, so wird sie abwertend „Pseudomünze“ genannt.

Euro-Sammlermünzen

Jedes an der Euro-Währungsunion teilnehmende Land ist von der EZB berechtigt, zusätzlich zu den Euromünzen auch noch Sammlermünzen herauszugeben. Sie müssen sich im Nennwert sowie in mindestens zwei der drei Kriterien Dicke, Durchmesser und Farbe von den Kursmünzen unterscheiden. Diese Münzen sind nur im herausgebenden Land gesetzliches Zahlungsmittel.


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