Samarqand

Samarqand
Samarqand (Самарқанд)
(usbek.)
Der Registanplatz in Samarqand

Der Registanplatz in Samarqand

Basisdaten
Staat: Usbekistan Usbekistan
Provinz: Samarqand
Koordinaten: 39° 39′ N, 66° 58′ O39.65416666666766.959722222222702Koordinaten: 39° 39′ 15″ N, 66° 57′ 35″ O
Samarqand (Usbekistan)
Samarqand
Samarqand
Höhe: 702 m
Einwohner: 353.347 (2008)
Agglomeration: 507.570 (2008)
Telefonvorwahl: (+998) 662
Kfz-Kennzeichen: 30-39
Straßenszene in Samarqand

Samarqand (deutsch Samarkand[1]; usbekisch-kyrillisch und tadschikisch Самарқанд, persisch ‏سمرقند‎ ; russisch Самарканд/Samarkand; sogdisch für „steinerne Stadt“) ist eine Stadt in Usbekistan mit 353.347 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) und Hauptstadt der Provinz Samarqand.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Samarqand liegt auf einer der zu den westlichsten Ausläufern des Alai-Gebirges gehörigen Hochebene in 720 m über dem Meeresspiegel. Das Gebiet um die Stadt gehört zur Flussoase des Serafschan, der die Stadt nördlich umfliesst. Im Süd-Osten beginnen in gut 20 km Entfernung die Ausläufer des Alai-Gebirges, das die natürliche Grenze nach Tadschikistan und Duschanbe bildet.

Klima

Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Samarqand
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Max. Temperatur (°C) 6,2 7,9 13,6 20,8 26,4 32,0 33,9 32,2 27,9 21,1 14,9 9,2 Ø 20,5
Min. Temperatur (°C) -3,6 -2,1 3,2 8,9 12,7 16,4 17,8 15,9 11,2 6,0 2,0 -1,0 Ø 7,3
Niederschlag (mm) 43,9 39,2 70,5 63,2 33,2 4,2 4,3 0,4 3,8 24,0 28,2 40,5 Σ 355,4
Regentage (d) 12,4 12,4 14,6 12,6 8,4 2,8 1,7 0,7 1,8 6,4 8,5 10,7 Σ 93
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17,8
32,2
15,9
27,9
11,2
21,1
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14,9
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9,2
-1,0
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Quelle: WMO

Geschichte

Bibi-Khanum-Moschee Anfang des 20. Jahrhunderts

Samarqand, das zu den ältesten Städten der Welt gehört und den Griechen als Marakanda (griech.: Μαράκανδα) bekannt war, wurde vor 2750 Jahren in der fruchtbaren Ebene des Serafschan (griech.: Polytimetos) als Oasenstadt gegründet. Lange Zeit galt Samarkand als eine der bedeutendsten Provinzen des persischen Achämenidenreiches. Zu Wohlstand gelangte die persische Stadt durch den Handel mit den nördlichen und östlichen Regionen; die Seidenstraße verläuft durch Samarkand. Alexander der Große eroberte die Hauptstadt Sogdiens 329 v. Chr..

Unter islamischer Herrschaft florierte die Stadt, besonders während der Herrschaft der persischen Samaniden, bis sie von dem mongolischen Eroberer Dschingis Khan 1220 zerstört wurde. Der mongolische Herrscher Tamerlan machte Samarkand zur Hauptstadt seines Großreichs.

1868 kam die Stadt offiziell unter russische Herrschaft. Sie wurde Hauptstadt einer Provinz innerhalb des Generalgouvernements Turkestan, aus dem 1918 die Turkestanische ASSR wurde. 1925 wurde sie zur ersten Hauptstadt der neu geschaffenen Usbekischen SSR, verlor diese Funktion jedoch 1930 an Taschkent. Seit 1991 gehört die Stadt zur unabhängigen Republik Usbekistan, deren viertgrößte Stadt sie ist. Darüber hinaus ist sie Verwaltungszentrum der gleichnamigen Region.

Bevölkerung

Die meisten Einwohner der Stadt sprechen als Muttersprache Tadschikisch, die zentralasiatische Form des Persischen.

Politik und Verwaltung

Samarqand ist Hauptstadt der gleichnamigen Provinz.

Städtepartnerschaften

Wirtschaft und Infrastruktur

In Samarqand ist unter staatlicher Leitung die Automobilindustrie angesiedelt. So existieren hier die Joint-Ventures SamAuto und MAN AUTO-Uzbekistan.

Verkehr

Nördlich der Stadt befindet sich der internationale Flughafen Samarqand. Die Stadt hat über ihren Bahnhof Anschluss an die Transkaspische Eisenbahn zwischen Turkmenistan und Taschkent. In Samarqand enden die M37, die nach Turkmenistan führt, die A377 nach Tadschikistan sowie die A378 nach Qarshi. Durch die Stadt verläuft die M39 von Termiz über Taschkent zur Grenze mit Kasachstan.

Stadtbild und Architektur

Samarqand
Sher-Dor-Madrasa

Die Innenstadt wurde 2001 zur Liste des UNESCO-Weltkulturerbe hinzugefügt, unter anderem da Architektur und Stadtbild Meisterwerke islamischer kultureller Kreativität darstellen und Kunst, Architektur sowie Stadtstruktur die wichtigsten Epochen zentralasiatischer kultureller und politischer Geschichte illustrieren.[2]

Sehenswürdigkeiten

In Samarqand finden sich einige der großartigsten Zeugnisse islamischer Architektur.

Kultur

Sport

Fußballverein der Stadt ist FK Dinamo Samarkand, der seine Heimspiele in der höchsten usbekischen Liga im 12.500 Zuschauer fassenden Stadion austrägt. Jährlich findet das Tennisturnier Samarkand Challenger statt.

Persönlichkeiten

Siehe auch

Literatur

  • Yuri Bregel: An Historical Atlas of Central Asia. Brill, Leiden 2003, ISBN 90-04-12321-0. Seite 82f mit Tafel 41 Stadtplan von Samarkand im 19. Jahrhundert.
  • Amin Maalouf: Samarkand. Roman. Editions Jean-Claude Lattès, Paris 1988 (deutschsprachige Ausgabe: Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München 1990, ISBN 3-426-03257-0)
  • Uta Lindgren: Clavijos Reise nach Samarkand 1403-1406: Aus dem Altkastilischen übersetzt und mit Einleitung und Erläuterungen versehen. Universität München Inst. f. Gesch. d. Naturwiss., 2005. ISBN 978-3-89241-009-6

Weblinks

 Commons: Samarkand – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Duden, 25. Auflage, S. 924.
  2. UNESCO-Welterbeliste (Abgerufen am 20. Juli 2011)

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