Salzgitter AG

Salzgitter AG
Salzgitter AG
Logo der Salzgitter AG
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN DE0006202005
Gründung 1858
Sitz Salzgitter, Niedersachsen

Leitung

Mitarbeiter 25.639 (2009) [1]
Umsatz 7,818 Mrd. Euro (2009) [1]
Branche Stahlindustrie
Website salzgitter-ag.de
Das Kraftwerk der Salzgitter AG in Salzgitter
Hochöfen 1961

Die Firmierung Salzgitter AG steht für zwei unterschiedliche Unternehmen. Erstens für die 1962 aus der vormaligen Reichswerke AG für Berg- und Hüttenbetriebe AG hervorgegangene Salzgitter AG, welche 1989 von der Preussag AG übernommen wurde sowie der 1998 gegründeten Salzgitter AG, welche aus der Ausgliederung des Stahlbereichs der Preussag AG (Preussag Stahl AG) entstanden ist.

Die heutige Salzgitter AG ist ein deutscher Stahlkonzern mit Sitz in Salzgitter. Die Salzgitter-Gruppe besteht aus mehr als 100 Einzelunternehmen, darunter die Salzgitter Flachstahl-, die Ilsenburger Grobblech-, die Peiner Träger GmbH sowie die Mannesmannröhren-Werke. Im Jahre 2009 erzielte die Gruppe einen Umsatz von 7,8 Milliarden Euro. Die Salzgitter-Gruppe ist im MDAX notiert und beschäftigt weltweit rund 26.000 Mitarbeiter. Die Salzgitter-Gruppe ist in den Bereichen Flach- und Profilstahl der fünftgrößte europäische Hersteller und nimmt eine weltweite Spitzenposition im Röhrenbereich ein.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die heutige Salzgitter AG führt ihre Geschichte auf die Ilseder Hütte in Groß Ilsede bei Peine zurück. Die am 6. September 1858 gegründete AG ist eine der ältesten deutschen Aktiengesellschaften. Ein großer Teil der heutigen Aktivitäten am namensgebenden Standort Salzgitter entstand während der nationalsozialistischen Diktatur durch die Reichswerke AG „Hermann Göring“. Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen die Reichswerke in der staatlichen Salzgitter AG auf. Dieser Konzern umfasste neben der Stahlproduktion noch weitere Aktivitäten, vor allem in den Bereichen Bergbau, Schiffbau, Anlagenbau und Baustoffe.

In der Nachkriegszeit wurde der zentrale Standort der Salzgitter AG, die Stadt Salzgitter, zu einem „Paradies für Sozialdemokraten“.[2] In der noch jungen Bundesrepublik befanden sich dort neben der Salzgitter AG Firmen wie VW, MAN, Bosch und der Bahnhersteller Alstom.[2]

1962 beschäftigte der staatliche Salzgitter-Konzern 81.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Jahresumsatz von 2,3 Milliarden DM.

Am 19. September 1966 veröffentlichte die Wochenzeitung Der Spiegel einen Hinweis, dass Georg Leibbrandt, einstiger Teilnehmer an der Wannsee-Konferenz, Leiter des Bonner Büros der bundeseigenen Salzgitter AG sei.[3]

1970 wurden die Stahlwerke der staatlichen Salzgitter AG mit der Ilseder Hütte zur Stahlwerke Peine-Salzgitter AG zusammengefasst. 1995 wurde der Standort Groß Ilsede aufgegeben.

Zum 1. Oktober 1989 wurde die bis dahin bundeseigene Salzgitter AG, die neben der Stahlproduktion noch weitere Aktivitäten umfasste, an die Preussag AG verkauft. Mit dem Privatisierungserlös der Salzgitter AG in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro gründete die Bundesregierung die DBU Stiftung. Diese gehört zu den größten Stiftungen in Europa.

Der Stahlbereich wurde in Preussag Stahl AG umbenannt, andere Salzgitter-Unternehmen wurden in den Folgejahren von der Preussag AG verkauft. Bis 1998 war die Preussag Stahl AG Teil der Preussag. Im Frühjahr 1998 wurde der Konzern von der Niedersächsischen Landesregierung und der Norddeutschen Landesbank (NORD/LB) übergangsweise übernommen und am 2. Juni 1998 wurden 60,2 Prozent der Aktien des in Salzgitter AG umbenannten Stahlunternehmens an die Börse gebracht. Zuvor waren nur 0,232 Prozent der Aktien im öffentlichen Handel befindlich. Derzeit sind 65 Prozent der Aktien im Streubesitz.

Im Frühjahr 1999 verhandelte die Salzgitter AG mit der luxemburgischen Arbed-Gruppe über einen Zusammenschluss.[4]

Die Salzgitter AG beteiligte sich 1999/2000 am Entschädigungsfonds für ehemalige NS-Zwangsarbeiter.

Nachdem Mannesmann im Jahr 2000 von Vodafone übernommen worden war, erwarb die Salzgitter-Gruppe die Mannesmannröhren-Werke AG, einen weltweit führenden Anbieter von nahtlosen und geschweißten Stahlrohren, für den symbolischen Preis von einem Euro.

Im Juni 2006 wurde das zum Arcelor-Konzern gehörige Stahlservice-Center Flachform Stahl GmbH, Schwerte durch das Salzgitter-Unternehmen Stahl-Service-Center (SSC) Hövelmann & Lueg GmbH übernommen. Mit diesem Schritt wurden die Stahlhandelsaktivitäten der Salzgitter Mannesmann Handel GmbH, dem weltweit agierenden Vertriebsnetz des Salzgitter Konzerns im Inland ausgebaut. Am 8. August 2006 wurde die Minderheitsbeteiligung an dem französischen Rohrhersteller Vallourec über die Börse verkauft und dabei ein Gewinn von mehr als 900 Mio. Euro erzielt.

Mit der am 8. März 2007 angekündigten Übernahme eines 78-Prozent-Anteils an den Klöckner-Werken beabsichtigt der Konzern seine Abhängigkeit von der stark zyklischen Stahlbranche zu reduzieren und sich durch eine Ergänzung mit neuen Aktivitäten noch breiter aufzustellen.[5]

Am 22. Dezember 2008 ist die Salzgitter AG für die Continental AG in den DAX aufgestiegen.[6]

Am 21. Juni 2010 ist die Salzgitter AG in den MDAX abgestiegen. [7]

Aktionäre

Im Dezember 2009 setzten sich die Aktionäre und deren Anteile folgendermaßen zusammen:[1]

  • Land Niedersachsen: 26,5 Prozent
  • Streubesitz: 63,9 Prozent
  • eigene Anteile: 9,7 Prozent

Beteiligungen

Stand: Dezember 2009 [1]

Weblinks

 Commons: Salzgitter AG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Salzgitter AG: Geschäftsbericht 2009. 26. März 2010, abgerufen am 27. März 2010 (PDF).
  2. a b Vorwärts, Genossen, zurück. In: Der Spiegel. Nr. 43, 2007, S. 24 (22. Oktober 2007, online).
  3. Hacke empfohlen. In: Der Spiegel. Nr. 39, 1966, S. 62 (19. September 1966, online).
  4. Manager-Magazin vom 12. Februar 1999. Online verfügbar: MM-Archiv
  5. Salzgitter übernimmt 78% der Klöckner-Werke Aktien und erhöht Beteiligung auf 83% 5. Juli 2007
  6. Handelsblatt vom 3. Dezember 2008. Archiv (abgerufen am 4. Dezember 2008.)
  7. Wirtschaftswoche vom 21. Juni 2010. WiWo.de

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