Salcanobrücke

Salcanobrücke
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Salcanobrücke
Salcanobrücke
Salcanobrücke
Offizieller Name Solkanski most
Überführt Wocheiner Bahn
Unterführt Soča (Isonzo)
Ort Solkan / Salcano
Konstruktion Bogenbrücke („Wölbbrücke“) aus Stein
Gesamtlänge 222 m
Längste Stützweite 85 m (Mittelbogen)
Höhe 36,3 m
Baubeginn 1900
Freigabe 19. Juli 1906

Die Salcanobrücke (Solkanski most) ist eine Eisenbahnbrücke im Zuge der Wocheiner Bahn (JeseniceTriest) in Slowenien. Sie gilt als größte gemauerte Eisenbahn-Bogenbrücke der Welt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Behelfsbrücke im Ersten Weltkrieg (undatiert)

Die Brücke ist Teil der am Beginn des 20. Jahrhunderts vom k.k. Eisenbahnministerium in Wien komplett neu erbauten und insgesamt 1908 fertiggestellten Bahnverbindung (Salzburg–)Schwarzach-St. Veit–BadgasteinVillachAßlingTriest, die damals zusammenfassend als Tauernbahn oder als Neue Alpenbahn bezeichnet wurde. Errichtet wurde das Bauvorhaben in drei Teilen, der eigentlichen Tauernbahn, der Karawankenbahn und der Wocheiner Bahn; die Planungen wurden von Ingenieuren des Ministeriums durchgeführt. Die Bahn sollte den süddeutschen, den westösterreichischen und den südböhmischen Raum wesentlich besser als zuvor mit Triest, dem Haupthandelshafen Altösterreichs, verbinden.

Die Salcanobrücke war zur Zeit ihrer Errichtung die „gegenwärtig größte gewölbte Eisenbahnbrücke der Welt“[1]. In der zeitgenössischen Beschreibung wird sie als „schönstes Brückengebilde der Bahn“ über den „smaragdgrünen Isonzo“ bezeichnet. Aus Richtung Jesenice befinden sich vor der Brücke fünf Tunnel und ein 163 m langer Viadukt, nach der Brücke führt die Trasse nach Görz weiter.

Die Eröffnung der Wocheiner Bahn fand am 19. Juli 1906 in Anwesenheit von Erzherzog Thronfolger Franz Ferdinand von Österreich-Este und k.k. Eisenbahnminister Julius Derschatta von Standhalt (1852–1924)[2] statt, wobei der gesamte Abschnitt von Jesenice bis Triest per Hofzug befahren wurde.

Zum Baustoff der Brücke vermeldet die zeitgenössische Quelle, die Techniker seien (nach vielen Eisenbrücken) auch für Tragkonstruktionen wieder zum Stein zurückgekehrt. Er sei meist direkt an der Baustelle oder in der Nähe in dauerhafter und verlässlicher Qualität zu haben und überdies billig. Man sieht daher längs der Bahn viele Bruchstellen mit dem Abbau des Gesteins, die in ihrer charakteristischen Kalkhelle insbesondere im Karstgebiete blendend in den Sonnenstrahlen leuchten.[3]

Im August 1916 wurde die Brücke während der Sechsten Isonzoschlacht durch österreichisch-ungarische Soldaten beim Rückzug zerstört, da man fürchtete, sie könne dem italienischen Gegner nützen. Später wurde der Zugverkehr über eine eiserne Behelfsbrücke wieder aufgenommen.

Nach dem Ersten Weltkrieg kam der südliche Teil der Wocheiner Bahn mit der Salcanobrücke zu Italien. Betreiber der Strecke war nun die Italienische Staatsbahn FS. 1925–1927 wurde die Brücke originalgetreu wieder aufgebaut.

Im Zweiten Weltkrieg gelang die Zerstörung der Brücke dagegen nicht. Die auf die Brücke abgeworfenen Bomben verfehlten ihr Ziel oder explodierten nicht.

Seit 1985 ist die Brücke als Technisches Denkmal unter staatlichen Schutz gestellt.

Galerie

Einzelnachweise

  1. Oesterreichs Hort. Geschichts- und Kulturbilder aus den Habsburgischen Erbländern. Eine Festgabe an das österreichische Volk zur Jubelfeier des Kaisers Franz Josef I. 1908, herausgegeben von einem Kreise vaterländischer Schriftsteller; Patriotische Volksbuchhandlung, Wien 1908, Band II, Abschnitt Die Erschließung der Ostalpen durch die Lokomotive, S. 675 f.
  2. Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950
  3. Oesterreichs Hort, Band II, S. 679

Weblinks


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