Saipem

Saipem
Saipem
Saipem logo.svg
Rechtsform Aktiengesellschaft
ISIN IT0000068525
Gründung 1956
Sitz San Donato Milanese, Italien
Leitung M. Mangiagalli
Mitarbeiter 33.373 (Stand 2007)
Umsatz 11,7 Mrd. Euro (Stand 2007)
Branche Maschinenbau, Mineralölindustrie
Produkte Pipelines, Offshore-Dienstleistungen
Website Saipem Eni-Webseite

Saipem (eigentlich: Società Azionaria Italiana Perforazione e Montaggi) ist ein italienisches Unternehmen, welches in der Herstellung und Installieren von Maschinen, Plattformen und weiteren Produkten für die Erdölgewinnung, dem Legen von Pipelines und dem Bohren nach Gas- und Ölvorkommen tätig ist. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in San Donato Milanese (Italien).

Das Unternehmen wurde unter dem heutigen Namen Ende der 1950er-Jahre als Unternehmensbereich des italienischen Konzerns Eni gegründet, reicht aber bis 1940 zurück. 1969 wurde das Unternehmen vom Konzern ENI unabhängig und später an der Börse notiert. Gegenwärtig hält ENI 43 Prozent der Aktien an Saipem.

Inhaltsverzeichnis

Unternehmensgeschichte

Die Wurzel des Unternehmens, welches 1957 erstmals unter dem Namen Saipem firmierte, gehen bis ins Jahr 1940 zurück, als die SAIP (Società Anonima Imprese Perforazioni) gegründet wurde. Geleitet wurde es damals von Alfredo Giarratana, dem ehemaligen Vorsitzenden von Agip von 1929 bis 1932 und einem der italischen Pioneere der Ölförderung. SAIP arbeitet hauptsächlich als Bohrfirma. 1943 wurde die Unternehmensmehrheit von Ente Nazionale Gas übernommen und 1949 begann die Arbeit für Agip. Die Ente Nazionale Gas wurde 1953 aufgelöst und ENI gegründet, die die gesamten Anteile von SAIP übernahmen. 1955 begann man das erste Mal im Ausland zu arbeiten. So wurde in Frankreich mit Intersomer und in Somalia mit Agip gearbeitet.[1]

Am 31. Dezember 1957 wurde Saipem durch die Verschmelzung von SAIP und SNAM Montaggi, dem Anlagenbau von SNAM, geschaffen. Enrico Mattei leitete damals das Unternehmen mit Carlo Zanmatti und Raffaele Girotti . In den ersten beiden Jahren nach der Gründung wurden 740 Kilometer (km) Gas- und Ölpipeline verlegt und so die Grundlage für das große italienische Pipeline-Netz gelegt, das heute rund 27.000 km Länge hat.[1]

1958 wurde im Libanon die erste Raffinerie im Ausland gebaut und nur ein Jahr später das erste Offshore-Bohrloch Europas von der Saipem Scarabeo 1 gebohrt. Das als Gela Mare 21 bezeichnete Bohrloch lag 1,5 km von der Küste entfernt in einer Wassertiefe von 20 Meter (m). Im selben Jahr wurden auch die ersten Bohrungen in Patagonien (Argentinien) und im Zagros (Iran) ausgeführt und eine Pipeline im Iran gebaut.[1]

Die Halbtaucherplattform „Scarabeo 7“ in Kapstadt (Foto: Derek Keats)

Die Bohrplattform „Gatto Selvatico“, damals ein großer Entwicklungschritt für Saipem, wurde 1960 fertiggestellt. Im Mai 1961 wurde das Gela-Feld mit einer neuen Plattform weiter erschlossen und fünf Bohrungen durchgeführt. Am 31. Juli 1962 wurde Saipem als operativer Teil in SNAM neben den Bereichen „Progetti“ und „Laboratori Riuniti, Studi e Ricerche“ eingegliedert. 10. Dezember 1965 wurde von Agip und SNAM SNAMPROGETTI ins Leben gerufen zur Planung und Inbetriebnahme von Anlagen in der Erdölindustrie. Dies stellte den Startschuss für eine große Anzahl von Projekten wie Raffinerien und Pipelines dar. Agip gab 1966 sein operatives Bohrgeschäft mit den gesamten Einrichtungen und dem Personal an Saipem ab. Im selben Jahr werden Offshore-Projekte im Persischen Golf mit der „Gatto Selvatico“ in den Bargain-Sar-, Now-Ruz- und Rostam-Feldern begonnen. Am 1. September 1969 wurde Saipem in eine Aktiengesellschaft umgewandelt und firmiert seitdem als Saipem S.p.A..[1]

1970 erfolgte der Einstieg in die Montagetätigkeit mit dem Bau eines Ölterminal am Bargain-Sar-Feld. Im Golf von Gaeta wurde 1972 eine 32-Zoll-Pipeline in 320 m Tiefe gelegt und 1974 die „Castoro Sei“, ein Pipeline-Legeschiff für tiefes Wasser konstruiert. Im selben Jahr wurde auch eine 10-Zoll-Pipeline durch die Straße von Messina gelegt. Der Vertrag zum Bau der „Marun-Esfahan“-Pipeline durch das Zargos-Gebirge wurde 1975 abgeschlossen. Ebenfalls 1975 verlegte Saipem die schwerste Offshore-Pipeline vor Abu Dhabi. Die 48-Zoll-Pipeline wog 1082 Kilogramm pro Meter. 1976 wurde ein Rekord mit der Reparatur einer Pipeline in der Straße von Sizilien in 560 m Tiefe aufgestellt und ein Jahr später ein Rekord für das Legen eine Pipeline in 608 m in derselben Region.[1]

Auch der Bau der Transmed-Pipeline von Algerien nach Italien wurde vom Unternehmen durchgeführt. Das Projekt, welches auch als „Enrico-Mattei-Pipeline“ bekannt ist, wurde 1980 begonnen und bestand aus drei 20-Zoll-Strängen. 1985 wurde Saipem erstmals an den Börsen von Mailand und Paris gelistet.[1]

Die Halbtaucher-Bohrplattform „Scarabeo 5“ wurde 1990 auf der Werft von Fincantieri in Sestri Ponente fertiggestellt. Das Schiff wurde speziell für sub-arktisches Klima entwickelt und begann mit Bohrarbeiten in der Nordsee entlang des 62. Breitengrades. 1994 wurde die Transmed um zwei weitere Linien mit jeweils 26 Zoll erweitert. Vom italienischen Mitbewerber Micoperi, der 1990 Insolvenz anmelden musste, wurde im Jahr 1995 das Tiefsee-Arbeitsschiff M 7000 endgültig erworben und in Saipem 7000 umgetauft.[1]

Im Mai 2002 erwarb die Firma Saipem das Unternehmen Bouygues Offshore s.a.

Geschäftsbereiche und Ausrüstung

Das Arbeitsschiff Saipem 7000 (im Hintergrund) mit dem Pipeline-Leger Castoro Sei, beide im Eigentum von Saipem, im Hafen von Almeria

Geschäftsbereiche

Das Unternehmen ist in drei Bereiche aufgegliedert:

  • Offshore: Arbeiten bei der Installation und dem Rückbau von Plattformen, Legen von Pipelines auf im Flachwasser und der Tiefsee
  • Onshore: Konstruktion und Bau von Plattformen aller Art, Legen von Pipelines an Land
  • Drilling: Die klassische Bohr- und Fördertätigkeit, die als Dienstleistung an Land oder auf dem Wasser durchgeführt wird.

Flotte und Ausrüstung

Saipem besitzt eine der größten und leistungsfähigsten Flotten für das Arbeiten in der Offshore-Industrie: So gehören neben zahlreichen halbtauchenden Bohrplattformen für das Bohren im tiefen Wasser (genannt „Scarabeo“), vier Bohrplattformen namens „Perro Negro“ für Flachwasser zum Inventar. Auch eines der größten Bohrschiffe der Welt, die Saipem 10000 befindet sich im Eigentum des Dienstleisters.

Zum Errichten, Umbau und zur Demontage von Offshorebauwerken und Pipelines steht eine Flotte von 29 Schiffen bereit, die vom Flaggschiff Saipem 7000, einem der leistungsstärksten Schwimmkräne und Pipelinelegeschiffe der Welt, bis zum Taucherunterstützungsschiff „Bar Protector“ und verschiedenen Leichtern reicht. Bei den verschiedenen Tätigkeiten werden auch zahlreiche Remotely Operated Vehicles eingesetzt.[2]

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g Unternehmensgeschichte von Saipem auf Speitaly.org (engl., eingesehen am 19. April 2009)
  2. Übersicht über die Flotte auf der Webseite von Saipem (engl., eingesehen am 2. Mai 2010)

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Saipem — Logo de Saipem Création 1956 Forme juridique SA …   Wikipédia en Français

  • Saipem — Infobox Company company name = Saipem company company type = Public (ISE|IT0000068525|SPM) foundation = 1957 location = Milan, Italy key people = Pietro Franco Tali (CEO), num employees = 30,000+ (2008) industry = Oil Equipment Services products …   Wikipedia

  • Saipem 7000 — im April 2006 im Åmøyfjord, Norwegen p1 …   Deutsch Wikipedia

  • Saipem 7000 — is the world s second largest Crane vessel (2 x 7,000t), after the Thialf (2 x 7,100t). The crane radius of the Saipem 7000 grants a lifting capability of 14000t at 42 meters while Thialf can lift 14200 at 31.2 meters. It is owned by the oil and… …   Wikipedia

  • Saipem 12000 — mit zwei Schleppern p1 …   Deutsch Wikipedia

  • Saipem 7000 — atracado en Almería, el 13 de agosto de 2008 Banderas …   Wikipedia Español

  • Saipem Nigeria — Saipem is present in Nigeria with a huge structure covering all sort of services to the Oil Gas Industry such as Drilling On/Offshore, costruction activities on/offshore (pipelines, power plants, fabrication activities) Engineering,… …   Wikipedia

  • Saipem 10000 — p1 Saipem 10000 p1 Schiffsdaten Flagge Bahamas …   Deutsch Wikipedia

  • Crane vessel — Wind Lift I, Emden harbor, Emden, Germany …   Wikipedia

  • Список самых больших плавучих кранов — Настоящий список плавучих кранов даёт обзор наиболее крупных плавучих кранов. Суда такого типа применяются при возведении гидротехнических сооружений, для работы на судостроительных и судоремонтных заводах, строительстве крупных объектов (мостов …   Википедия

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”