BAB 1

BAB 1
Bundesautobahn 1
Basisdaten
Gesamtlänge: 732 km
Bundesländer: Schleswig-Holstein

Hamburg
Niedersachsen
Bremen
Nordrhein-Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland

Karte
Verlauf der A 1

Die Bundesautobahn 1 (Abkürzung: BAB 1) – Kurzform: Autobahn 1 (Abkürzung: A 1) – führt von Heiligenhafen an der Ostsee nach Saarbrücken und hat eine Länge von 732 Kilometern. Von Lübeck bis zum Ruhrgebiet wird sie auch als Hansalinie bezeichnet. Die A 1 von Hamburg bis Heiligenhafen und deren Verlängerung nach Puttgarden auf Fehmarn (Bundesstraße 207) wird auch als Vogelfluglinie bezeichnet. Vom Autobahnkreuz Köln-West bis zum Autobahndreieck Vulkaneifel wird sie auch als Eifelautobahn bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Abschnitte als Europastraße

  • E 47: Heiligenhafen - Autobahnkreuz Lübeck
  • E 22: Autobahnkreuz Lübeck - Autobahndreieck Stuhr
  • E 37: Autobahndreieck Stuhr - Autobahnkreuz Köln Nord
  • E 31: Autobahnkreuz Köln Nord - Autobahnkreuz Bliesheim
  • E 29: Autobahnkreuz Bliesheim - Blankenheim/Tondorf
  • E 44: Autobahndreieck Vulkaneifel - Wittlich-Mitte
  • E 44/E 42: Wittlich-Mitte - Autobahnkreuz Wittlich
  • E 44: Autobahnkreuz Wittlich - Autobahndreieck Moseltal
  • E 422: Autobahndreieck Moseltal - Saarbrücken-Malstatt

Planung und Bau

Bereits Ende der 1920er Jahre begannen unter den Zentrums-Regierungen der Weimarer Republik Planungen für Schnellstraßen, also für mehrspurige, ampel- und kreuzungsfreie Straßen. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden diese Pläne weiterverfolgt und im großen Rahmen mit ihrer Umsetzung begonnen (siehe Reichsautobahn), zu denen auch die Anfänge der A 1 und der A 2 gehören. Von Bremen bis Saarbrücken folgt die A 1 ungefähr der Fluchtlinie der Bundesstraße 51.

In Ostholstein befindet sich eine circa 3,5 km lange Verlängerung der BAB von Heiligenhafen-Mitte bis Heiligenhafen-Ost im Bau. Sie soll bis Mitte 2011 fertiggestellt werden.

Im Zusammenhang mit dem Bau der Fehmarnbeltbrücke gibt es auch Pläne die A 1 zwischen Heiligenhafen-Ost und Puttgarden weiter auszubauen. Dieser Lückenschluß der Hinterlandanbindung ist circa 22 Kilometer lang. Die Fertigstellung der Fehmarnbeltbrücke ist nach Plänen aus 2009 für das Jahr 2018 geplant. Für die circa ein Kilometer lange Fehmarnsundbrücke ist keine Veränderung geplant.

Der Abschnitt von der provisorischen Anschlussstelle/Ausfahrt Daun-Rengen bis zur Anschlussstelle Kelberg (B 410 neu) befindet sich im Bau. Mit dem Bau des Teilabschnitts AS Gerolstein – AS Kelberg (B 410 zwischen Dreis-Brück und Boxberg) wurde Anfang 2007 begonnen.

Die Fertigstellung und Verkehrsfreigabe vom derzeitigen Ende bei Daun-Rengen bis zur Anschlussstelle Gerolstein ist für Dezember 2009 geplant. Die Fertigstellung und Verkehrsfreigabe zwischen Gerolstein und Kelberg mit Anschluss an die B 410 und B 257 zum Nürburgring ist für Dezember 2011 geplant.

Derzeit wird mit Naturschutzgutachten geprüft, ob die geplante Trasse von der Anschlussstelle Kelberg in Richtung Norden bis zur Anschlussstelle Blankenheim unter ökologischen Gesichtspunkten vertretbar ist. Entsprechende Ergebnisse wurden in das Planfeststellungsverfahren eingebracht. Eine geplante Freigabe dieses 25 km langen Lückenschlusses könnte dann im Jahre 2015 erfolgen.

Baugeschichte

Schon vor dem Zweiten Weltkrieg wurde mit dem Bau der Autobahn im Eifelraum begonnen, es konnte jedoch lediglich ein kurzer Abschnitt im Raum Hasborn fertiggestellt werden, bevor die Bauarbeiten kriegsbedingt eingestellt werden mussten.

Der Streckenabschnitt von Bremen (-Burglesum, jetzt A 27) nach Hamburg (-Veddel, jetzt A 255) wurde insbesondere zur Verbindung zwischen den deutschen Nordseehäfen gebaut.

Mit dem Bau der südlichen Umgehung Hamburgs wurde eine weitere Elbbrücke zur Querung der Norderelbe erforderlich und in Form einer schrägseilverspannten Mittelträgerbrücke 1962 fertiggestellt. Die Umgehung verbindet die alten Autobahnen Hamburg–Lübeck und Hamburg–Bremen miteinander.

Der Abschnitt vom Bremer Kreuz zum Kamener Kreuz (Hansalinie) wurde 1969 freigegeben.

Die BAB 1 kreuzt die BAB 2 nordöstlich von Dortmund in Kamen (Kamener Kreuz). Dieses zweite deutsche Autobahnkreuz in Kleeblatt-Ausführung wurde Ende der 1930er Jahre erbaut. (Das erste Kreuz dieser Art in Deutschland war übrigens das 1936 für den Verkehr freigegebene Schkeuditzer Kreuz (A 9/A 14) bei Leipzig.)

Relikte des Kalten Kriegs sind z. B. Sprengschächte in der Überquerung des Travetals bei Lübeck.

Bautätigkeit

Die Trasse bei Wuppertal-Ronsdorf im Blombachtal, der Ausbau auf drei Streifen ist erfolgt

Die A 1 steht derzeit im Fokus der Ausbautätigkeiten des Bundes. Im äußersten Norden wird die Küste angebunden. Im gesamten überlasteten Bereich zwischen Hamburg und Köln sind Grunderneuerungen sowie ein fast durchgängiger Ausbau auf mindestens drei Spuren und ein Ausbau vieler Kreuze und Anschlussstellen entweder kürzlich abgeschlossen, in Bau oder in Planung. Im südlichen Bereich steht ein größerer Lückenschluss an. Der weitgehende Abschluss dieser Bautätigkeiten ist für das Jahr 2013 vorgesehen.

Im Norden hat die Verlängerung der A 1 Heiligenhafen-Mitte erreicht. Das 2,9 km lange Teilstück bis Heiligenhafen-Ost wird voraussichtlich Mitte 2011 fertiggestellt. Die daran anschließende Bundesstraße 207 soll als Hinterlandanbindung der bis 2018 geplanten Fehmarnbeltbrücke nach Dänemark vierspurig ausgebaut werden, wobei die Fehmarnsundbrücke allerdings zweistreifig bleibt.

Zwischen Hamburg-Billstedt und AD Hamburg Süd-Ost wurde bis November 2008 am sechsstreifigen Ausbau gearbeitet.

Im August 2008 erfolgte der Start des Konzessionsprojekts „Betreibermodell Bundesautobahn A 1 Hamburg–Bremen“, zum sechsstreifigen Ausbau der Autobahn zwischen dem Buchholzer Dreieck und dem Bremer Kreuz. Die Konzesessionsgesellschaft unter der Leitung des Unternehmens Bilfinger Berger ist für 30 Jahre für den Ausbau und sowie die Erhaltung der Autobahn verantwortlich. Zur Refinanzierung erhält die Gesellschaft einen Teil der anfallenden LKW-Maut. Der offizielle Baubeginn erfolgte im November 2008. Bis Ende 2012 soll der Ausbau abgeschlossen sein.

Am 25. März 2008 begann der sechsstreifige Ausbau zwischen Vechta und Lohne/Dinklage in Fahrtrichtung Bremen, welcher bis zum Dezember 2008 abgeschlossen sein soll. 2009 beginnt dann der Ausbau in Richtung Dortmund sowie der Ausbau zwischen Bramsche und Osnabrück-Nord.

Die frühere Anschlussstelle Delmenhorst-Ost (58) wurde zum Autobahndreieck Stuhr (58a) mit der A 28 umgebaut. Die örtliche Anbindung wird jetzt von der neuen Anschlussstelle Groß Mackenstedt auf der A 28 und von Süden kommend über eine neue Anschlussstelle der A 1 Delmenhorst-Ost (58b) übernommen. Bis Herbst 2008 wurde der weitere Lückenschluss der A 28 bis zum Dreieck Delmenhorst vollzogen.

Der Flughafen Münster/Osnabrück erhält bis Anfang 2010 eine direkte Anbindung an die Autobahn (AS 75).

Die Anschlussstelle Remscheid wird ebenfalls momentan ausgebaut und soll bis 2008 fertiggestellt werden. Der sechsspurige Ausbau der Autobahn erfordert eine Tieferlegung der Fahrbahnen, insbesondere wegen der denkmalgeschützten Eisenbahnbrücke. Außerdem sollen die Einfädelspuren verlängert werden. Der sechsspurige Ausbau des Teilstücks Rasthof Remscheid bis Anschlussstelle Remscheid in Fahrtrichtung Dortmund begann am 9. Mai 2005 und soll bis Ende 2008 abgeschlossen sein. Danach beginnen die Bauarbeiten in Gegenrichtung.

Wieder in Planung ist die Umgestaltung der Anschlussstelle Wuppertal-Ronsdorf zu einem Autobahndreieck, um den südwestlichen Lückenschluss des Autobahnrings um Wuppertal bis zur A 46 zu komplettieren, der Anfang 2006 durch die Inbetriebnahme des Burgholztunnels um ein weiteres Teilstück angewachsen ist.

Brücke im Bau bei Daun (Juli 2006)

Schon in den siebziger Jahren entstanden die Brücken für das Autobahndreieck Vulkaneifel. Die Verbindung von dort nach Norden durch die Eifel nach Blankenheim ist in den vergangenen Jahren nur bis zur Landesstraße 46 bei Daun-Rengen vorangekommen. Das fehlende Stück zwischen der L 46 und der B 410 neu (Anschlussstelle Kelberg) ist im Bau. Hierfür wurden etwa 50 Millionen Euro bereitgestellt, mit der Verkehrsfreigabe bis zur Anschlussstelle Gerolstein wird bis 2009 gerechnet. Im Dezember 2011 sollen die restlichen 2,0 km bis zur Anschlussstelle Kelberg für den Verkehr freigegeben werden. Baubeginn des rund 3,5 Kilometer langen Teilabschnittes zwischen Rengen und der Anschlussstelle Gerolstein bei Dockweiler war der 23. August 2005. Die Baustelle wurde symbolisch durch den Staatssekretär Achim Großmann eröffnet. Der fertige Teilabschnitt Daun bis Rengen wurde am 6. Dezember 2005 für den Verkehr freigegeben. Dort endet die Autobahn derzeit an einer provisorischen Anschlussstelle welche vorübergehend den Namen Gerolstein trägt.

Die Hauptverkehrsverbindung von Trier Richtung Köln bleibt vorerst ab dem Autobahndreieck Vulkaneifel der weitere Verlauf der A 48 bis zur Abfahrt Mayen, von da über eine ein- bis zweispurige Kraftfahrstraße (Querspange) an Mayen vorbei zur Autobahnauffahrt Mendig auf die A 61 und ab da nach Norden Richtung Bonn/Köln. Alternativ kann der weitere Verlauf der A 48 bis Koblenz genutzt werden, wo ab Autobahnkreuz Koblenz ebenfalls die A 61 zur Verfügung steht. Eine weitere, stark beanspruchte Alternativroute führt durch die Westeifel über die A 60 und die B 51.

Die A 1 musste vom 26. Juli 2006 bis zum 1. August 2006 zwischen der Abfahrt Hagen-West und dem Westhofener Kreuz in Richtung Bremen wegen gravierender Hitzeschäden gesperrt werden. Im Baustellenbereich wurde der Straßenbelag weich und Spurrillen entstanden. Der 30 Jahre alte Belag hat der einseitigen Belastung bei anhaltend hohen Temperaturen nicht standhalten können. In diesem unsanierten Teilstück wurde die gesamte Fahrbahndecke ausgefräst und neu asphaltiert.

Kurioses

Die A 1 besitzt an der Anschlussstelle 148 „Saarbrücken–Von der Heydt“ in beide Richtungen je eine Bushaltestelle namens „Heinrichshaus“ für die beiden Saarbrücker Stadtteile „Kirschheck“ und „Von der Heydt“. In Richtung Trier befindet sie sich genau auf der Autobahn zwischen Verzögerungs- und Beschleunigungsstreifen, während in Richtung Saarbrücken die Auffahrt benutzt wird. Heute wird die Bushaltestelle nur noch für den Schienenersatzverkehr der parallel verlaufenden Stadtbahnlinie 1 der Saarbahn genutzt, die dort neben der Autobahnauffahrt eine Haltestelle für beide Saarbrücker Stadtteile besitzt. Früher hingegen wurde die Haltestelle von mehreren Buslinien regelmäßig im 15-Minutentakt mit Gelenkbussen bedient, was dazu führte, dass Autofahrer erhöhte Vorsicht walten lassen mussten, wenn die Busse in Richtung Heusweiler und Riegelsberg (Richtungsfahrbahn Trier) aus der Haltestelle herausfuhren. Vor allem die schweren Renault-Gelenkbusse erwiesen sich stellenweise als Hindernis, da hier bergauf zu fahren war. Zu diesem 15-Minutentakt kamen noch die Omnibusse der Regionalbus Saar-Westpfalz mit ihren Linien nach Lebach und ins Nordsaarland sowie Uchtelfangen, Wiesbach und Illingen. Da die A 1 aber die einzige Direktverbindung von Saarbrücken aus nach Heusweiler, Riegelsberg, Lebach und das nördliche Saarland darstellt, musste dieser Umstand so hingenommen werden, bis die Saarbahn im Jahr 2001 nach Riegelsberg-Süd verlängert wurde und Buslinien auf diesem Teilstück wegfielen. Die Linien der Regionalbus Saar-Westpfalz bedienten hier noch weiter bis ins Jahr 2006, von da an gab es nur noch Schnellverkehr ohne dortigen Halt und Nutzung für den Schienenersatzverkehr. Auch an der Anschlussstelle 150 „Saarbrücken-Malstatt“, früher „Saarbrücken-Hubert-Müller-Str.“, befand sich bis 2001 die Bushaltestelle „Hubert-Müller-Straße“ für obige Buslinien. Diese Haltestelle entfiel im Zuge des weiteren Ausbaus der Saarbahn aus Platzgründen zu Gunsten der nur wenige Meter unterhalb Richtung Stadt gelegenen Haltestelle „Siedlerheim“.

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