Saarburg

Saarburg
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Saarburg
Saarburg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Saarburg hervorgehoben
49.6091666666676.5502777777778159
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Trier-Saarburg
Verbandsgemeinde: Saarburg
Höhe: 159 m ü. NN
Fläche: 20,36 km²
Einwohner:

6.445 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 317 Einwohner je km²
Postleitzahl: 54439
Vorwahl: 06581
Kfz-Kennzeichen: TR
Gemeindeschlüssel: 07 2 35 118
Stadtgliederung: 5 Stadtteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Schlossberg 6
Webpräsenz: www.saarburg.de
Stadtbürgermeister: Jürgen Dixius (CDU)
Lage der Stadt Saarburg im Landkreis Trier-Saarburg
Bescheid (Hunsrück) Beuren (Hochwald) Damflos Geisfeld Grimburg Gusenburg Hermeskeil Hinzert-Pölert Naurath (Wald) Neuhütten (Hochwald) Rascheid Reinsfeld Züsch Baldringen Greimerath (bei Trier) Heddert Hentern Kell am See Lampaden Mandern Paschel Schillingen Schömerich Vierherrenborn Waldweiler Zerf Kanzem Konz Nittel Oberbillig Onsdorf Pellingen Tawern Temmels Wasserliesch Wawern (Saar) Wellen (Mosel) Wiltingen Bonerath Farschweiler Gusterath Gutweiler Herl Hinzenburg Holzerath Kasel (bei Trier) Korlingen Lorscheid Mertesdorf Morscheid Ollmuth Osburg Pluwig Riveris (Gemeinde) Schöndorf (an der Ruwer) Sommerau (an der Ruwer) Thomm Waldrach Ayl Fisch (Saargau) Freudenburg Irsch (bei Saarburg) Kastel-Staadt Kirf Mannebach (bei Saarburg) Merzkirchen Ockfen Palzem Saarburg Schoden Serrig Taben-Rodt Trassem Wincheringen Bekond Detzem Ensch Fell (Mosel) Föhren Kenn Klüsserath Köwerich Leiwen Longen Longuich Mehring (Mosel) Naurath (Eifel) Pölich Riol Schleich Schweich Thörnich Aach (bei Trier) Franzenheim Hockweiler Igel (Mosel) Kordel (Eifel) Langsur Newel Ralingen Trierweiler Welschbillig Zemmer Trier Saarland Luxemburg Landkreis Birkenfeld Landkreis Bernkastel-Wittlich Eifelkreis Bitburg-PrümKarte
Über dieses Bild
Der Wasserfall im Stadtzentrum
Die Burganlage über dem Saarufer
Blick auf Saarburg

Saarburg ist eine Stadt im Landkreis Trier-Saarburg in Rheinland-Pfalz und liegt im westlichen Teil des Naturparks Saar-Hunsrück am Ufer der Saar sowie an der Mündung des Leukbaches. Neben dem historischen Kern zählen zum Stadtgebiet die Ortsteile Beurig, Kahren, Niederleuken und Krutweiler. Das Landschaftsbild ist abwechslungsreich und reizvoll. Insbesondere der Verlauf der Saar zeichnet sich in dieser Region durch steil abfallende Berghänge, tief eingeschnittene Täler und lang gezogene Umlaufberge aus. Saarburg ist die Saarweinmetropole (der Saarwein kommt aus Rheinland-Pfalz und nicht etwa aus dem Saarland – saarländischer Wein wächst in Perl an der Mosel).

Saarburg ist der Verwaltungssitz der Verbandsgemeinde Saarburg und ist gemäß Landesplanung als Mittelzentrum eingestuft.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Klima

Der Jahresniederschlag beträgt 796 mm. Die Niederschläge liegen im mittleren Drittel der in Deutschland erfassten Werte. An 62 % der Messstationen des Deutschen Wetterdienstes werden niedrigere Werte registriert. Der trockenste Monat ist der Februar, die meisten Niederschläge fallen im November. Im November fallen 1,3 mal mehr Niederschläge als im Februar. Die Niederschläge variieren nur minimal und sind extrem gleichmäßig übers Jahr verteilt. An weniger als 1 % der Messstationen werden niedrigere jahreszeitliche Schwankungen registriert.

Geschichte

Aufgrund vereinzelter Funde ist davon auszugehen, dass sich bereits in vorgeschichtlicher und römisch-fränkischer Zeit Ansiedlungen in Saarburg befanden. Die eigentliche Geschichte begann mit dem Bau der Burg. Erstmals erwähnt wurde die Saarburg in einem Vertrag vom 17. September 964. Zweck der Vereinbarung war die Errichtung einer Burg – eine der ältesten Höhenburgen im Westen Deutschlands. Die zwischenzeitlich von Trierer Erzbischöfen als eine bevorzugte Residenz genutzte Burg, wurde baulich im Laufe der Zeit weiter verändert und nach Zerstörungen immer wieder instand gesetzt.

Im Zuge der Religionskriege des 16. Jahrhunderts wurde die strategische Bedeutung der Saarburg als Festung immer größer. Es folgte eine Vielzahl von kriegerischen Auseinandersetzungen um den befestigten Bergrücken, die ihren Tribut forderten. Seit 1756 wird von einem fortschreitenden Verfall der Burg berichtet. Im Zeichen wachsenden historischen Interesses kaufte die Stadt 1860 schließlich für 325 Taler die Burgruine.

Die ersten Bewohner außerhalb der Burganlage siedelten sich Anfang des 13. Jahrhunderts in Häusern unterhalb der Burg an. 1291 verlieh König Rudolf von Habsburg (1218 bis 1291) Saarburg zusammen mit den Orten Wittlich, Bernkastel, Welschbillig, Mayen und Montabaur die Stadtrechte. Um das Jahr 1500 zählte der Ort bereits 100 Feuerstellen, ohne die des Adels und des Klerus. Fischerei, Schifffahrt und Lederherstellung prägten neben dem Weberhandwerk das Wirtschaftsleben. Bis Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Saarburg zum Kurfürstentum Trier und war seit Mitte des 14. Jahrhunderts Sitz des trierischen Amtes Saarburg.

Durch die Abtrennung des Linken Rheinufers an Frankreich wurde die Stadt 1798–1814 Sitz der Verwaltungsbehörde des Kantons Saarburg, der zum Arrondissement Trier im Saardepartement gehörte. Es folgte 1816 die Bestellung der Stadt zum Sitz des preußischen Landrats für den Kreis Saarburg.

Am 20. Juli 1946 wurde Saarburg gemeinsam mit weiteren 60 Gemeinden der Landkreise Trier und Saarburg dem am 16. Februar 1946 an Frankreich abgetretenen Saarland angegliedert. Am 8. Juni 1947 wurde diese französische Gebietserweiterung bis auf 20 Gemeinden wieder zurückgenommen, und damit kam Saarburg zu dem am 30. August 1946 innerhalb der Französischen Besatzungszone gebildeten Landes Rheinland-Pfalz.

Trotz der Eingemeindungen von Krutweiler am 7. Juni 1969 und Kahren am 7. November 1970[3] verlor die Stadt durch die Auflösung des Landkreises Saarburg und die Verlegung des Finanzamtes nach Trier ab dem Jahr 1969 an Bedeutung.

Die Geschichte der französischen Garnison Saarburg endete 2010 mit der Räumung des Quartier de Lattre de Tassigny.

Statistik zur Einwohnerentwicklung

Die Entwicklung der Einwohnerzahl, die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

  • 1815 – 2.283
  • 1835 – 3.205
  • 1871 – 3.200
  • 1905 – 3.760
  • 1939 – 6.120
  • 1950 – 4.942
  • 1961 – 6.032
  • 1970 – 6.237
  • 1987 – 5.611
  • 2005 – 6.250

Datenquelle: Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz

Politik

Stadtrat

Der Stadtrat in Saarburg besteht aus 22 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Verhältniswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Stadtbürgermeister als Vorsitzenden.

Sitzverteilung im gewählten Stadtrat:[4]

   SPD   CDU  Grüne  FWG  Gesamt
2009 5 14 3 22 Sitze
2004 5 13 4 22 Sitze

Partnerschaften

Sehenswertes

Interessant ist der gesamte Altstadtbereich mit der 127 m langen und durchschnittlich 38 m breiten Burganlage. Sehenswert in der Oberstadt ist besonders der Bereich des Buttermarktes mit seinen über die Leuk führenden Brücken sowie dem imposanten Schauspiel des 18 m in die Tiefe stürzenden Wasserfalls. Ein weiterer Blickpunkt des lang gestreckten Platzes ist das Gebäude Am Markt 2, ursprünglich Gasthof, später Wohn- und Geschäftshaus, heute Bank. Die anschließende Häuserzeile stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert und erstreckt entlang des Wasserfalles. Dieser wird auf der gegenüber liegenden Seite von der ehemaligen Kurfürstlichen Mühle eingerahmt, dem heutigen „Amüseum“ (städtisches Museum für traditionelle Handwerksberufe und Zünfte). Unmittelbar vor der Mühle mit Blick auf den Buttermarkt stand das 1900 abgebrannte alte Rathaus.

Das Wasser der Leuk ergießt sich in den Leukkessel, der auf der einen Seite durch die 14,70 m hohe Tümpelsmauer sowie auf der anderen Seite durch ein lang gezogenes Mühlengebäude begrenzt wird. Früher wurden dort Getreide, Öl und Lohe gemahlen, heute ist ein Museum darin untergebracht. Oberhalb des Buttermarktes befindet sich die Pfarrkirche St. Laurentius. Die ursprünglich auf eine Kapelle aus dem 11. Jahrhundert zurückgehende Kirche wurde im Laufe der Zeit mehrfach baulichen Veränderungen unterworfen. Weitere sehenswerte Objekte in der Oberstadt sind der Fruchtmarkt, das Anfang des 20. Jahrhunderts neu gebaute Rathaus sowie der Boemundhof.

Die Unterstadt wird geprägt durch die Gasse „Staden“, in deren Verlauf sich eine Doppelreihe meist kleiner Häuser mit zum Teil spitzen und abgewalmten Giebeln entlang des Saarufers erstreckt. Am „Alten Markt“ erfährt die Straße eine platzartige Erweiterung, die durch das Anwesen Staden 114, ein dreigeschossiges Gebäude mit vierachsiger Giebelfront aus der Zeit um 1700, ihren Abschluss findet. Die bis 2002 betriebene Glockengießerei Mabilon ist inzwischen ein Museum.

Auf steilen Wegen und Treppen gelangt man von der Unterstadt hinauf zur Ruine der alten Saarburg. Von der Burganlage aus bieten sich imposante Blicke in alle Himmelsrichtungen, insbesondere auf die weiträumige Flusslandschaft, den Ortsteil Beurig und die Altstadt zu Füßen des Burgbergs. Zurück gelangt man bergab am „Haus Warsberg“ vorbei, dem alten Edelhof der Freiherren von Warsberg, ehemals Dienstsitz der kurfürstlichen Verwaltung und heute Sitz der Verbandsgemeindeverwaltung Saarburg.

Im erstmals 1052 urkundlich erwähnten Stadtteil Beurig am gegenüberliegenden Saarufer steht die Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Marien, erbaut 1479–1516, zu der die älteste Marien-Wallfahrt des Bistums Trier führt (belegt seit 1304, einer der ältesten marianischen Kultorte in Deutschland); das Gnadenbild ist eine Maria lactans, eine stillende Marienfigur, die als „Mutter der Barmherzigkeit“ verehrt wird. Das Patrozinium wird an Maria Heimsuchung (2. Juli) gefeiert; am Sonntag nach dem Festtag wird in einer feierlichen Prozession das Gnadenbild von Mädchen durch den Ort getragen („Beuriger Marientracht“).

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Saarburg

Freizeitangebote

In Saarburg existieren zahlreiche Freizeitmöglichkeiten. Für kulturell interessierte Touristen sind dies neben Führungen durch die Altstadt die zahlreichen Museen sowie ein Weinlehrpfad durch die stadtnahen Weinberge auf dem 338 m hohen Warsberg. Darüber hinaus gibt es während der Saison Schiffsrundfahrten auf der Saar, eine Sommerrodelbahn auf dem Warsberg, zu dem hinauf ein Sessellift führt und ein Greifvogelpark mit Flugshow. Eine Vielzahl an sportlichen Betätigungen bis hin zum Tanzcafé runden das Angebot ab. Die Saarburger Markttage am ersten Wochenende im Juli und das Saarburger Weinfest am ersten Wochenende im September ziehen jedes Jahr tausende Besucher nach Saarburg und sind die größten Veranstaltungen in Saarburg.

Den goldijen Saarwein, Saarburger Platt von Marianne Gansemer aufgenommen im Freilichtmuseum Roscheider Hof

Wirtschaft und Infrastruktur

Weinbau

Saarburg gehört zum „Weinbaubereich Saar“ im Anbaugebiet Mosel. Im Ort wird von sieben Weinbaubetrieben eine bestockte Rebfläche von ca. 40 ha bewirtschaftet. Etwa 98 % des angebauten Weins sind Weißweinrebsorten (Stand 2007). Im Jahre 1979 waren noch 40 Betriebe tätig und die Rebfläche betrug 55 ha.[2]

Unternehmen

Saarburg ist Hauptsitz der Volksbank Hochwald-Saarburg eG.

Persönlichkeiten

in Saarburg geboren

mit Saarburg verbunden

Weblinks

 Commons: Saarburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
  2. a b c Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Infothek
  3. Amtliches Gemeindeverzeichnis 2006, Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz, Seite 195 (PDF)
  4. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2009, Stadt- und Gemeinderatswahlen

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