Saalbau Essen

Saalbau Essen
Saalbau Essen

Der Saalbau im Essener Südviertel ist ein Konzerthaus und heute Sitz der Philharmonie Essen mit angegliederten Gastronomie- und Veranstaltungsbereichen. Das Gebäude befindet sich in zentraler Innenstadtlage am Rand des Stadtgartens und nahe dem Aalto-Theater.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ein erstes Konzert- und Veranstaltungshaus an gleicher Stelle wurde bereits im Jahr 1864 fertiggestellt. Die Initiative zur Errichtung eines solchen Bauwerks, der Grundstückserwerb und die Finanzierung beruhte auf privatem bürgerschaftlichen Engagement. In einem Fachwerkgebäude war ein großer Festsaal untergebracht, der durch ein schlichtes Restaurationsgebäude in Massivbauweise ergänzt wurde. Zu diesem Zeitpunkt sprach man noch nicht vom „Saalbau“, sondern vom „Stadtgartensaal“.

Im Jahr 1901 wurde der Stadtgartensaal abgebrochen und auf dem gleichen Grundstück ein deutlich großzügigeres und repräsentativeres Konzerthaus errichtet – der erste Saalbau. Das Gebäude entstand nach einem zweistufigen Architekturwettbewerb, aus dem heraus der gemeinsame Entwurf der Architekten Skjøld Neckelmann (Stuttgart) und Carl Nordmann (Essen) zur Ausführung bestimmt wurde. Die Grundsteinlegung erfolgte am 9. Juni 1902, die feierliche Einweihung fand am 24. September 1904 statt. Bei diesem zweiten Konzert- und Festgebäude in Essen handelte es sich um ein Bauwerk, dessen Architektur deutlich vom Jugendstil beeinflusst war.

Der Saalbau war wiederholt Schauplatz bemerkenswerter musikalischer Darbietungen, beispielsweise dirigierte Gustav Mahler hier im Jahre 1906 im Rahmen des 42. Tonkünstlerfestes der Tonkünstlerversammlung des Allgemeinen deutschen Musikvereins die Uraufführung seiner 6. Sinfonie, worauf 1913 Max Reger mit der Uraufführung seiner Böcklin-Suite folgte. Der Saalbau bestand bis zum 26. Juli 1943, als bei einem Bombenangriff nahezu die gesamte Essener Innenstadt einschließlich des Saalbaus schwerste Schäden erlitt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, in den Jahren 1949 bis 1954, entstand ein modernisierter Wiederaufbau unter Einbeziehung der noch verwendungsfähigen Bausubstanz, der im schlichten Stil der 1950er Jahre gehalten war. Bedeutendstes äußeres Merkmal war und ist das mit Kupfer verkleidete Mansarddach. Der Weiße Saal enthält eine einzigartige Keramikwand von Charles Crodel.

Philharmonie heute

In den Jahren 2003 bis 2004 wurde der Saalbau als Sitz der Philharmonie Essen vollständig renoviert und mit neuer technischer Ausstattung versehen. Schließlich fand am 4. Juni 2004 die Wiedereröffnung des neuen Konzert- und Veranstaltungsortes statt. Der etwa 800 Quadratmeter große Alfried Krupp Saal bietet bis zu 1.906 Konzertbesuchern Platz. Ein so genannter RWE-Pavillon, zwischen den beiden Treppenhäusern des Saalbaus, ist als einziger Gebäudeteil zusätzlich zum historischen Grundstück hinzugekommen. Ein Festsaal im so genannten Saaltrakt mit 240 Quadratmetern Größe wird für kleinere Konzerte, Konferenzen oder Präsentationen genutzt. Im oberen Geschoss des Saaltraktes befinden sich die Bunten Säle, drei kleine weitere Säle, für diverse kleine Veranstaltungen.

Philharmonie-Orgel

Die Orgel im Konzertsaal der Philharmonie wurde 2004 von der Orgelbaufirma Kuhn (Männedorf, Schweiz) erbaut. Das sinfonische Instrument hat 62 Register (4502 Pfeifen, Schleifladen) auf drei Manualen und Pedal. Die Spieltrakturen sind wahlweise mechanisch und elektrisch, die Registertrakturen elektrisch.[1]

I Hauptwerk C–c4
Principal 16'
Principal 8'
Flauto major 8'
Bourdon 8'
Gambe 8'
Dolce 8'
Octave 4'
Offenflöte 4'
Quinte 22/3'
Superoctave 2'
Mixtur IV 2'
Zimbel III 1'
Cornett V 8'
Trompete 16'
Trompete 8'
Trompete 4'
Tuba (en chamade) 8'
II Schwell-Positiv C–c4
Lieblich Gedackt 16'
Principal 8'
Bourdon 8'
Salicional 8'
Concertflöte 8'
Octave 4'
Rohrflöte 4'
Viola 4'
Quinte 22/3'
Waldflöte 2'
Terz 13/5'
Quinte 11/3'
Mixtur IV 11/3'
Trompete 8'
Clarinette 8'
Tremulant
III Schwellwerk C–c4
Salicional 16'
Flûte harmonique 8'
Cor de nuit 8'
Viole de Gambe 8'
Unda maris 8'
Fugara 4'
Flûte traversière 4'
Cornet d’écho IV 4'
Octavin 2'
Piccolo 1'
Plein jeu IV 2'
Basson 16'
Trompette harmonique 8'
Basson-Hautbois 8'
Voix humaine 8'
Clairon 4'
Tremulant
Pedal C–g1
Untersatz 32'
Principalbass 16'
Subbass 16'
Violonbass 16'
Octave 8'
Bassflöte 8'
Violoncello 8'
Kornettbass IV 51/3'
Octave 4'
Hintersatz III 22/3'
Kontraposaune 32'
Posaune 16'
Trompete 8'
Schalmei 4'
  • Koppeln: II/I, III/I, III/II, III 16'/I, I/P, II/P, III/P, III 4'/P
  • Spielhilfen: 11x500-fache elektronische Setzeranlage, Diskettenlaufwerk, mobiler Zweitspieltisch.

Einzelnachweise

  1. Nähere Informationen über die Kuhn-Orgel

Weblinks

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