SWR3

SWR3
SWR3
Logo von SWR3
Allgemeine Informationen
Empfang analog terrestrisch, Kabel, Satellit, DAB & Webradio
Sendegebiet Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz
Sendeanstalt Südwestrundfunk
Programmchef Gerold Hug
Intendant Peter Boudgoust
Sendestart 30. August 1998
Rechtsform öffentlich-rechtlich
Programmtyp Musiksender
Liste der Hörfunksender

SWR3 ist das dritte Hörfunkprogramm des Südwestrundfunks (SWR) und dessen Popwelle. Thomas Jung ist seit 1. Februar 2009 neuer Programmchef. SWR3 wird im SWR-Funkhaus in Baden-Baden produziert. Zusätzlich gibt es mehrere regionale Studios, die der Baden-Badener Redaktion zuliefern. Standorte der Studios sind Stuttgart, Mannheim und Mainz. Nach der Media-Analyse 2011 Radio I ist SWR3 mit täglich 4 Millionen Zuhörern das meistgehörte Radioprogramm Deutschlands.[1][2] Der Claim des Senders lautet: Der beste Musikmix. Einfach SWR3.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Sendestudio B von SWR3
Logo, welches vor dem aktuellen verwendet wurde, mit den Pfeilen hinter dem Text

Das Programm entstand im Zuge der Senderfusion des SDR und des SWF zum Südwestrundfunk aus den beiden Vorgängerwellen SDR 3 und SWF3.[3] Sendestart von SWR3 war am 30. August 1998. Zuvor wurde seit dem 23. August bereits auf beiden Wellen eine einwöchige Hörer-Hitparade unter dem Titel „SWR3 – Start ins Wildall“ gesendet. „Start ins Wildall“ hieß auch das große Gratis-Festival zum Sendestart im Baden-Airpark bei Baden-Baden, mit dessen Top-Act Herbert Grönemeyer offiziell der Sendebetrieb von SWR3 begann. Sein Hit „Bleibt alles anders“ war der erste Song im Programm von SWR3 und konnte oder sollte zugleich als Motto verstanden werden. Michael Reufsteck moderierte in der folgenden Nacht die erste reguläre Sendung des neuen Senders, „SWR3 Luna“.

Bis August 2006 wurde in Baden-Baden aus Studioräumen gesendet, aus denen vor dem Sendestart von SWR3 das Programm von SWF3 abgewickelt wurde.[4]

früheres, erstes Logo des Senders

Programm und Zielgruppe

SWR3 richtet sich vornehmlich an eine 19- bis 39-jährige Zielgruppe und bietet dazu ein 24-Stunden-Live-Programm. Bei SWR3 orientiert sich die Musik an einem Hot-AC-Format. Aktuelle Informationen werden neben den stündlichen SWR3-Nachrichten auch in Beiträgen im laufenden Programm wie zum Beispiel während der Sendung SWR3 Am Mittag (bis zum 3. Januar 2011 SWR3 Nun) von 12 bis 14 Uhr und dem SWR3-Topthema (17:40 Uhr), einem Mini-Feature, gesendet. Jeweils sonntagabends von 19 bis 20 Uhr werden die SWR3-Charts präsentiert, die während der Woche über das Internet mitbestimmt werden können.[5]

Die Nachtsendungen „Luna“ und „Up“ waren bis zum 6. Januar 2008 von Montag bis Donnerstag auch über Bayern 3 zu hören. In den Nächten auf Samstag, Sonntag, Dienstag und jede zweite Woche Donnerstag war SWR3 bis 2. Januar 2011 von 0 bis 5 Uhr (am Wochenende bis 6 Uhr) auch deutschlandweit in der ARD-Popnacht über sieben andere ARD-Hörfunkwellen zu empfangen. Seitdem gestaltet SWR3 jede Nacht die ARD-Popnacht, die allerdings nur noch von fünf Sendern übernommen wird.

In den Jahren 2006 und 2007 fanden einige Veränderungen im Programm statt. Kurze Zeit hieß die Sendung „Club Dancenight“ stattdessen „Clubparty“. „Hiline“ wurde in „Nachmittagsshow“ umbenannt. „HitHop“ wurde an Samstagen und Sonntagen durch die „Kai-Karsten-Show“ ersetzt. Kurze Zeit später wurde „HitHop“ auch unter der Woche durch die „Kai-Karsten-Show“ ersetzt. Am Wochenende wird jetzt die „Wochenendshow“ gesendet. Im Januar 2010 wurde die wochentags zwischen 22 und 24 Uhr ausgestrahlte Sendung »SWR3 Intensiv« ohne nähere Begründung in »SWR3 Popshop« umbenannt, behält aber laut Eigenwerbung des Senders (»SWR3-Popshop: Die SWR3-Musiksendung, spezieller als das Tagesprogramm, mit neuen CDs, Infos zur Musikgeschichte und Live-Mitschnitten.«[6]) ihren bisherigen Schwerpunkt.[7]

Das Motto von SWR3 (mit dem auch auf Werbeplakaten geworben wird) lautet „Der beste Musikmix. Einfach SWR3“; zuvor hatte man mit „Leben im Wildall“, dann mit „Einfach die besten Hits, einfach SWR3“ und bis zuletzt mit „Mehr Hits. Mehr Kicks. Einfach SWR3“ geworben. Außerdem ist der Slogan „SWR3 – Ihr Radio Nummer 1.“ in jüngster Zeit hinzugekommen.

Insgesamt ist SWR3 ein stark formatiertes und durchstrukturiertes Programm, das mit Großaktionen auf sich aufmerksam macht. Dabei verlost SWR3 unter dem Motto „Elch und weg“ unter anderem Fernreisen. Das von SWF3 ab 1994 jährlich veranstaltete New Pop Festival (im Daimler-Werk in Rastatt und in Baden-Baden) wurde von SWR3 weitergeführt. Bei diesem Festival treten nationale und internationale Künstler auf. Diese programmlichen Änderungen führten nach einem Quotentief nach der Fusion seit etwa 2002 wieder zu hohen Einschaltzahlen. Der Media-Analyse (MA) 2007 Radio II zufolge wurde SWR3 täglich von bundesweit 3,42 Millionen Hörern (2005: 3,22 Mio.) mindestens einmal eingeschaltet, bei der Media-Analyse 2010 Radio II waren es 3,82 Millionen Hörer.

Regionalisierung

In den ersten Jahren gab es neben dem Zentralprogramm auch längere sogenannte „Metro-Fenster“. Diese umfassten an Werktagen zwischen einer (Metro Rhein-Neckar aus Heidelberg, Metro Rhein-Main aus Mainz) und sieben Stunden (Metro Stuttgart). Sie wurden über einzelne UKW-Frequenzen in den Ziel-Ballungsgebieten ausgestrahlt. Die übrigen UKW-Frequenzen übertrugen weiterhin das überregionale Programm aus Baden-Baden. In den einstündigen Fenstern wurde jeweils die erste Stunde der Sendung „Club“ regionalisiert, das Fenster Stuttgart dagegen umfasste auch die „Radio-Primetime“ mit Sendungen werktags von 6 bis 9 Uhr und am Nachmittag zwischen 16 und 20 Uhr. Die Metrofenster hatten im Regelfall exakt die gleiche Musik-Playlist wie das Hauptprogramm, allein Moderation und lokale Beiträge waren unterschiedlich. Im September 2002 wurden aus Spargründen sämtliche moderierten Strecken aus den Regionalstudios eingestellt.

Jedoch gibt es weiterhin Regionalprogramm, hierbei handelt es sich aber nur um kurze Features wie Veranstaltungshinweise oder Wetterberichte. Außerdem werden teilweise regionalisierte Jingles gesendet. Die vier Regionen werden im Programm von SWR3 wie folgt bezeichnet:

  • Rheinland-Pfalz und das Rheinland
  • die Pfalz und Baden
  • von der Alb bis zum Bodensee
  • Württemberg

Kritik

Kritiker bemängeln, dass diverse Elemente aus dem SWR3-Programm eher dem Privatradio als einem aus Gebührengeldern finanzierten öffentlich-rechtlichen Programm zuzurechnen seien. Dazu zählen sie u. a. die regelmäßige Verlosung von Fernreisen mit exzessiver Bewerbung im Programm bei laufender Nennung des Sponsoren, die zunehmende Benutzung von Slogans wie „Der beste Musikmix“ oder „Der beste Wetterservice“ und die Existenz einer im Tagesprogramm engen Musik-Rotation.

Bekannte Moderatoren

Marcus Barsch, Stephanie Haiber, Kai Karsten, Nicole Köster, Pierre M. Krause, Andreas Müller, Michael Reufsteck, Evi Seibert, Ben Streubel, Kristian Thees, Stefanie Tücking, Michael Wirbitzky, Sascha Zeus.

Radiocomix

SWR3 ist, wie bereits der Vorgänger SWF3, bekannt für eigenproduzierte Radio-Comedy-Reihen. Einige dieser Serien haben Kultstatus erreicht, beispielsweise Feinkost Zipp und Taxi Sharia. Im Umfeld der Fußball-WM 2006 erfreuten sich auch zwei Comedy-Reihen, die sich mit Ex-Fußballnationaltrainer Jürgen Klinsmann auseinandersetzen („Klinscamp“, „Klinsmään“), großer Beliebtheit. Klinscamp wurde, seitdem Joachim Löw Nationaltrainer ist, zu "Jogis Jungs".

In den Radiocomix ist häufig die Stimme des Stimmenimitators und Komikers Andreas Müller zu hören.

Maskottchen

Der Elch, das Maskottchen von SWR3

Das Maskottchen von SWR3 ist der "SWR3-Elch" (früher auch Schwarzwaldelch genannt). Als Erfinder dieses Elches gilt der ehemalige SWF3-Moderator Gerd Leienbach, der ein Bewegungsgeräuschmodul, welches in Plüschtieren als Tierstimm-Modul zu finden ist, in seiner Sendung einsetzte. Dieses Modul in Form einer kleinen Dose macht ein Mööh-Geräusch, wenn man es umdreht.

Frequenzen

SWR3 kann mit einem Radiogerät auf regional unterschiedlichen UKW-Frequenzen gehört werden. In der Tabelle stehen die Frequenzen einiger großer Städte im Kernsendegebiet.

Stadt UKW-Frequenz[8]
Stuttgart 92.2 MHz
Freiburg 99.2 MHz
Mainz 93.7 MHz
Heidelberg 99.9 MHz
Koblenz 91.6 MHz
Ravensburg 94,9 MHz
Ulm 97,4 MHz
Heilbronn 96,5 MHz

SWR3 kann außerdem über Kabel und Satellit(DVB-S) empfangen werden. Mit Internetverbindung ist SWR3 auch über das SWR3-Webradio zu hören.

Fernsehen

Außerdem wird in der Nacht von Freitag auf Samstag gegen Mitternacht die Comedy-Sendung „SWR3 latenight“ (früher „SWR3 Ring frei“) mit Pierre M. Krause im SWR Fernsehen ausgestrahlt. Zwischen 1998 und 2002 gab es zudem in der Nachtlücke des Südwest-Fernsehens das Format „Elch-TV“ (bzw. „Wildall-TV“). Dabei handelte es sich um eine computergenerierte „Chat-Welt“, aus der Ausschnitte im Fernsehprogramm übertragen wurden. Der Ton der Sendung war das laufende SWR3-Radioprogramm.

Internet

Nachdem der Vorgängersender SWF3 zu Beginn der 1990er zunächst eine eigene Mailbox betrieb, gingen Mitte 1994 auch seine ersten Webseiten, zunächst an der Universität Karlsruhe, online. Die eigene Domain folgte im Dezember des Jahres.

Das Web-Angebot besteht heute aus Live-Streaming, Web-Channels für besondere Musikinteressen, Informationen zum laufenden Titel, Beiträgen zu Musik und aktuellen Themen, Radio Comics, Nachrichten, Wetter und Verkehr sowie aus der SWR3 Space.bar, einem Chatroom von SWR3 und ist seit September 2011 auch für Smartphones optimiert. Am 8. Mai 2008 wurde zudem die Internet-Community SWR3Land gegründet.

Um SWR3 auch per Internet hören zu können kann man entweder direkt per Browser und Plugin auf der SWR3-Webseite das Webradio nutzen, oder den offiziellen Livestream in eine Anwendung einbinden. Für iPhone, iPod touch, Windows Mobile, WebOS und Android-Smartphones gibt es eine kostenlose Anwendung, die den Empfang des Programms über das Internet und weitere Informationen möglich macht. So kann man unabhängig vom aktuellen Programm aktuelle SWR3 Nachrichten hören oder Verkehrsnachrichten und Wetterberichte lesen[9]. SWR3 führte als erster ARD-Sender diesen Dienst ein.

Webcam

Seit Mai 2009 gibt es die Möglichkeit die Moderatoren beim Senden im Studio 1 per Studio-Webcam zu beobachten. Im Studio 2 wurde die Webcam im Mai 2010 in Betrieb genommen. Beide Webcams lassen sich durch den Betrachter steuern. Jedoch kann nur die Webcam des Studios betrachtet werden aus dem im Moment gesendet wird. Die Moderatoren haben die Möglichkeit, die sogenannte Studiocam während ihrer Sendung zu deaktivieren.

Bereits im alten Sendekomplex gab es Webcams in den Studios. Diese verfügten jedoch nicht über die Möglichkeit, vom Betrachter gesteuert zu werden.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. SWR3-Pressemeldung: Media-Analyse 2011 Radio I – Danke, SWR3-Land!
  2. Hörer honorieren SWR-Qualitätsangebote MA: SWR erreicht Mehrheit in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz – Pressemitteilung
  3. SWR cont.ra Extra: 10 Jahre SWR – Im Dienst der Öffentlichkeit. Abgerufen am 9. Januar 2010.
  4. SWR3 sendet ab heute aus neuen "Elch-Studios". Abgerufen am 16. Mai 2011.
  5. SWR3-Charts
  6. Wer moderiert wann der SWR3-Moderationsplan. Abgerufen am 16. Mai 2011.
  7. Pressemeldung: Umbenennung der Sendung »Intensiv« in »Pop Shop«
  8. Angabe der Frequenzen auf der Webseite von SWR3Abgerufen am 4.August 2011
  9. Informationen von SWR3 zum mobilen EmpfangAbgerufen am 4.August 2011

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