STRABAG

STRABAG
STRABAG SE
Logo der STRABAG SE
Unternehmensform Societas Europaea
Unternehmenssitz Wien, Österreich
Unternehmensleitung

Vorstandsvorsitzender: Hans Peter Haselsteiner

Mitarbeiter 61.125 (2007)
Umsatz 10.746 Mio. Euro (2007)
Produkte

Bauunternehmen

www.strabag.com
STRABAG-Haus in der Wiener Donau City

Die österreichische Strabag SE (vormals mit Sitz in Villach bzw. Spittal an der Drau), hat ihren Hauptsitz in Wien im 22. Bezirk Donaucity. Sie gehört zu den fünf größten Bauunternehmen Europas und ist eine Societas Europaea (SE), eine Europäische Aktiengesellschaft. Strabag ist international in allen Bereichen der Bauindustrie tätig. Nach Eigenangaben zum laufenden Geschäftsjahr 2008 beschäftigt der Konzern rund 66.000 Mitarbeiter an über 500 Standorten und erwartet eine Bauleistung von rund 13,4 Milliarden €.

Die Aktien der deutschen Strabag AG mit Hauptsitz in Köln befinden sich zu ca. 87,72 % im Besitz der Strabag SE. An der Ed. Züblin AG, (Stuttgart), hält die Strabag SE rund 57 % der Aktien.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Gründung

1835 erfolgte die Gründung des Familienhandwerksbetriebes Anton Lerchbaumer in Österreich. 1895 erfolgte die Gründung der "Straßenwalzenbetrieb vormals H. Reifenrath Gesellschaft mit beschränkter Haftung" in Deutschland aus der 1923 durch mehrere Fusionen die Straßenbau-Actien-Gesellschaft mit Sitz in Niederlahnstein entstand. 1928 folgte die Gründung der "Stuag & Co. Gesellschaft mbH", in Wien. 1930 entstand in Anlehnung an den Firmennamen STRAßenBau-Aktien-Gesellschaft die Einführung des Firmennamens Strabag.

1949 kam es zur Notierung der Strabag AG, Köln an der Börse und 1954 war die Gründung der Fa. Isola & Lerchbaumer (Namensgeber von Ilbau) und Bau des Verwaltungsgebäudes in Spittal/Drau. 1965 folgte die Gründung der Strabag Österreich in Linz und 1975 der Fa. Ilbau GesmbH. & Co. KG, Wien. 1976 wurde Die Österreichische Länderbank Hauptaktionär der Stuag. 1986 kam es zur Umwandlung der Strabag Österreich in eine Aktiengesellschaft und Erstnotierung an der Wiener Börse. 1987 war die Gründung der Bau Holding AG als Holdinggesellschaft der Ilbau und Erstnotierung an der Wiener Börse.

1991 erfolgte eine Vollständige Übernahme der Stuag durch die Gruppe Ch. Schwemberger- Swarovski / E. Fröschl. Strabag Österreich erwirbt 1996 einen 50% Anteil an der Stuag. Die BIBAG Bauindustrie Beteiligungs Aktiengesellschaft als Mehrheitseigentümerin der Bau Holding AG übernimmt 1998 die Mehrheit an der Strabag AG, Köln. Die Bau Holding AG – mit der operativen Leitgesellschaft Ilbau – und die Strabag AG, Köln werden Schwestergesellschaften. 1999 war die Vollständige Übernahme der Stuag durch die Strabag, Österreich und Abfindung des Streubesitzes der Strabag, Österreich und Delisting von der Wiener Börse.

Firmierung als Bauholding Strabag

Die Bauholding Strabag Gruppe vereinheitlicht 2000 ihren Markenauftritt. Der Konzern tritt in Europa unter der einheitlichen Kernmarke „STRABAG“ auf. Die Marken Ilbau und Stuag werden aufgegeben. In Österreich werden die Unternehmen Ilbau und Stuag auf die neue Strabag AG verschmolzen. Fusionsprojekte in den übrigen europäischen Märkten folgen. Die Bauholding Strabag AG wird 2001 Hauptaktionär und Muttergesellschaft der Strabag AG, Köln. Die Strabag AG, Köln übernimmt 2002 die Deutsche Asphalt Gruppe mit 1500 Mitarbeitern und einer Bauleistung von ca. 150 Mio. EUR. 2003 war die Abspaltung des Streubesitzes der Bauholding Strabag AG und Delisting von der Wiener Börse.

2004 kam es zur Zusammenfassung der Konzessions- und Betreibermodelle der Bauholding Strabag in der A-Way Holding und Finanz AG, einer Tochtergesellschaft der gemeinsamen Muttergesellschaft FIMAG Finanz Industrie Management AG (vormals BIBAG Bauindustrie Beteiligungs Aktiengesellschaft). Die Fimag wird zur strategischen Holding und bildet die neue Berichtsebene. Die Bauholding Strabag Aktiengesellschaft wird im Oktober 2004 in eine Societas Europaea (SE) - eine Gesellschaft europäischen Rechts - umgewandelt und firmiert nunmehr als Bauholding Strabag SE.

Übernahme Walter-Bau

Die Fimag-Gruppe übernahm 2005 wesentliche Teile der Walter-Bau-Gruppe. In dem Übernahmepaket enthalten waren die DYWIDAG International GmbH und die neu gegründete DYWIDAG Holding GmbH. Diese umfasst die DYWIDAG SF- und Ing. Bau GmbH, DYWIDAG Bau GmbH und Walter Heilit Verkehrswegebau GmbH, nunmehr Heilit+Woerner Bau GmbH, und wird von der deutschen Konzerngesellschaft, der Strabag AG in Köln, erworben. Die DYWIDAG International GmbH wird von der Bauholding Strabag SE direkt übernommen. Insgesamt erwirtschaften diese Gesellschaften mit rund 3.100 Mitarbeitern eine Bauleistung von knapp 1.000 Mio. EUR. Erwerb eines Aktienpaketes von insgesamt 53,6% an der Ed. Züblin AG, Stuttgart, mit über 7.000 Mitarbeitern und einer Bauleistung von rund 1.500 Mio. EUR durch die FIMAG Finanz Industrie Management AG.

Parteispendenaffäre

Im Jahr 2006 sorgten zwei Parteispenden-Affären in Österreich für Schlagzeilen rund um die Strabag.

Der „EU-Aufdecker“ Hans-Peter Martin und die renommierte konservative Tageszeitung „Die Presse“ deckten Parteispenden an ungarische Parteien auf. Der Ex-Lobbyist und LIF-Abgeordneter Alexander Zach erhielt von seinem Parteifreund Hans Peter Haselsteiner (Chef des Baukonzerns Strabag) über 15 Millionen Euro Beraterhonorar für seine Firma Eurocontact, um zumindest einen Teil über einen Verein an ungarische Parteien zu spenden.

Nach den Nationalratswahlen im Oktober 2006 wurde auch bekannt, dass die extra für den Wahlkampf des BZÖ gegründete „Orange Werbeagentur GmbH“ von der Strabag 240.000 Euro erhalten hat.

Firmierung als Strabag SE

Mit der Umfirmierung der Bauholding Strabag SE in Strabag SE und Verschmelzung der Fimag auf die Gesellschaft wird 2006 die Strabag SE zur neuen Obergesellschaft des Konzerns. Sie ist in den drei Sparten Straßenbau, Hoch- und Ingenieurbau sowie Dienstleistungen organisiert. Nach außen hin spiegelt sich die Umfirmierung in einem neuen Logo wider. Hauptmarken des Konzerns neben Strabag sind DYWIDAG, Heilit+Woerner und Züblin.

In Deutschland wird der Hoch- und Ingenieurbau der Strabag AG zum 1. März 2006 an die Ed. Züblin AG veräußert. Im April 2007 erwirbt der russische Multimilliardär Oleg Deripaska einen 30 Prozent-Anteil.

Am 6. Juni 2007[1] bestätigte das schweizerische Bundesgericht letztinstanzlich den Entscheid des Handelsgerichts Zürich, wonach die Rechte am Namen Strabag in der Schweiz bei der mittelständischen StraBAG Strassenbau und Beton AG[2] mit Sitz in Zürich liegen. Die beiden Strabag-Tochterunternehmen Züblin-Strabag AG (Zürich) und Murer-Strabag AG (Erstfeld) wurden daraufhin mit Publikation im Schweizerischen Handelsamtsblatt (SHAB) vom 2. Juli[3] rechtskräftig unter dem Namen Züblin Murer AG fusioniert.

Am 19. Oktober 2007 notierten die Aktien der STRABAG SE zum ersten mal an der Wiener Börse und wurden am 22. Oktober 2007 in den ATX aufgenommen. Der Ausgabepreis betrug 47€, Deripaska zahlte im April 43€ pro Stück. Entgegen den Versprechungen Haselsteiners, Kleinanlegern 250 Stück zuzuteilen, mussten sie sich mit lediglich 70 Stück begnügen.

Am 7.Mai 2008 legte die STRABAG SE ein öffentliches Erwerbsangebot zum Kauf von Aktien ihrer Tochtergesellschaft STRABAG AG/Köln vor. Dieses endete am 22.Juli mit dem Erwerb von ca. 21,13% des Grundkapitals. Dadurch stieg ihr Anteil von ca. 66,60% auf ca. 87,72 %.[4]

Vorwurf: Kriminelle Geschäftspraktiken sind übliche Praxis

Günter Ibler, ein ehemaliger Baumanager der STRABAG aus Sachsen, der wegen Betrugs und Untreue im Dezember 2005 ertappt und später rechtskräftig verurteilt wurde, spricht davon, dass diese kriminellen Geschäftspraktiken im Konzern "übliche Praxis" seien.

Die Staatsanwaltschaft in Chemnitz ermittelt aktuell gegen zahlreiche Berater und Manager des Konzerns wegen des Verdachtes der Untreue und Bestechung. Unter anderem wird gegen den Vorstand der STRABAG Österreich Manfred Weiss wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung und gegen den Chef der STRABAG Hans Peter Haselsteiner wegen des Verdachts der Bestechung ermittelt.

Im Mittelpunkt stehen dabei Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem Bau mehrerer Millionenprojekte bei Autobahnen in Bulgarien und Ungarn sowie beim Bau der A72 und A4 in Sachsen. Zahlreiche Dokumente, die dem Spiegel [5] vorliegen, bekräftigen Iblers Vorwürfe.

Übernahme DeTeImmobilien

Die Strabag SE übernimmt zum 1. Oktober 2008 die Immobilientochter Deutsche Telekom Immobilien und Service GmbH (DeTeImmobilien), mit Sitz in Frankfurt am Main, von der Deutschen Telekom AG. Über finanzielle Einzelheiten der Übernahme wurde, seitens der Deutschen Telekom AG und Strabag SE, Stillschweigen vereinbart. Insgesamt erwirtschaftete die DeTeImmobilien mit rund 6.240 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2007 rund 1 Mrd. Euro.

Um sich weiterhin eine Betreuung ihrer Gebäude durch DeTeImmobilien zu sichern, schloss die Deutsche Telekom nach Strabag-Angaben parallel zum Verkauf einen Dienstleistungsvertrag mit einer Laufzeit von zehn Jahren ab. Zusätzlich seien Vereinbarungen zur Arbeitsplatzsicherung zwischen den Parteien und den Arbeitnehmervertretern getroffen worden.

Mit dem Kauf der DeTeImmobilien erweitert und sichert sich die Strabag SE ihre Kompetenzen bei baunahen Dienstleistungen, erklärte Vorstandschef Hans Peter Haselsteiner. Bislang war die Strabag SE nur im Bau die Nummer eins in Deutschland. Mit dem Erwerb der DeTeImmobilien habe der Konzern nun auch eine führende Rolle im Facility Management. Geplant sei das Know-how der DeTeImmobilien zu nutzen, um auch in diesem Segment eine führende europäische Position zu erlangen.[6]

Konzernüberblick

Konzernstruktur

Unternehmensführung

Vorstand Aufsichtsrat
  • Hans Peter Haselsteiner, Vorsitzender
  • Manfred Nußbaumer, Stellvertretender Vorsitzender, Technische Verantwortung Hoch- und Ingenieurbau
  • Fritz Oberlerchner, Stellvertretender Vorsitzender, Technische Verantwortung Straßenbau
  • Thomas Birtel, Kaufmännische Verantwortung Hoch- und Ingenieurbau
  • Nematollah Farrokhnia, Technische Verantwortung Hoch- und Ingenieurbau
  • Wolfgang Merkinger, Kaufmännische Verantwortung Straßenbau
  • Roland Jurecka, Technische Verantwortung Dienstleistungen
  • Hannes Truntschnig, Kaufmännische Verantwortung Dienstleistungen, Servicebetriebe
  • Waldemar Jud, Vorsitzender
  • Erwin Hameseder, Stellvertretender Vorsitzender
  • Gerhard Gribkowsky
  • Gulzhan Moldazhanova
  • Peter Nimmervoll*
  • Josef Radosztics*
  • Gerhard Springer*
  • Gottfried Wanitschek
  • Siegfried Wolf

(*) vom Betriebsrat delegiert

Kennzahlen 2007

  • Gesamtleistung: 10.746,2 Mio. EUR
  • Mitarbeiter: 61.125

Geschäftsfelder

Ingenieurbau

  • STRABAG Hoch- & Ingenieurbau
  • Kurz Hoch- & Ingenieurbau
  • OAT Bohr- und Fugentechnik GmbH

Tiefbau

Gleisbau

  • Strabag Rail GmbH

Hoch- und Industriebau

  • Züblin Murer AG
  • Josef Riepl GmbH.
  • OOMS-ITTNER-HOF GmbH
  • Rodinger Ingenieurbau GmbH

Metallbau

  • Pagitz Metalltechnik GmbH
  • BREMA GmbH
  • Metallbau Stoppacher

Dienstleistungen

  • STRABAG Property and Facility Services GmbH
  • S.U.S. Abflussdienst Gesellschaft m.b.H.
  • H. Westerthaler Bau Gesellschaft m.b.H.
  • Mischek Bauträger Service GmbH
  • A.S.T.
  • SAT Straßensanierung GmbH
  • Niersberger Gebäudemanagement GmbH & Co. KG
  • NGT Gebäudetechnik GmbH

Baustoffe

  • PP Prottelith Produktionsgesellschaft mbH
  • BITUNOVA Baustofftechnik GmbH
  • Protecta Gesellschaft für Oberflächenschutzschichten mbH
  • ZIPP Bratislava spol. s.r.o.

Anlagentechnik-Verkehrstechnik

  • STRABAG Anlagentechnik GmbH

Quellen

  1. Basler Zeitung Online: Strabag muss in der Schweiz Firmennamen ändern
  2. Eintrag StraBAG Strassenbau und Beton AG, Zürich im Handelsregister des Kantons Zürich
  3. Schweizerisches Handelsamtsblatt (SHAB), Nr. 125 vom 2. Juli 2007 (Rubrik Handelsregister): Züblin-Strabag AG (PDF)
  4. Strabag SE Online: Endergebnis
  5. Die Spinne. In: DER SPIEGEL 45/2008 vom 03.11.2008, Seite 44
  6. Handelsblatt Online: Strabag kauft DeteImmobilien

Weblinks


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