SMS Roon

SMS Roon
Deutsches ReichDeutsches Reich (Reichskriegsflagge)
SMS Roon.PNG
Schiffsdaten
Baubezeichnung Ersatz Kaiser
Schiffstyp Großer Kreuzer
Panzerkreuzer
Schiffsklasse Roon-Klasse
Kiellegung: 1. August 1902
Stapellauf (Schiffstaufe): 27. Juni 1903
In Dienst gestellt: 5. April 1906
Bauwerft: Kaiserliche Werft Kiel,
Baunummer: 28
Besatzung: 633 Mann
Baukosten: 15,345 Mio Goldmark
Technische Daten
Wasserverdrängung: Konstruktion: 9.533 t
Maximal: 10.266 t
Länge: KWL: 127,3 m
über alles: 127,8 m
Breite: 20,2m
Tiefgang: 7,3 m
Kesselanlage: 16 kohlegefeuerte Dampfkessel
Maschinenanlage: 3 stehende dreizylindrige
Dreifachexpansions-Dampfmaschinen
Anzahl der Schrauben: 1 dreiflügelig Ø 4,5 m
+ 2 vierflügelig Ø 4,8 m
Wellendrehzahl: 118/min
Leistung: 19.000 PSi
Höchstgeschwindigkeit: 21,4 kn
Fahrstrecke: 4.200 sm bei 12 kn
Brennstoffvorrat: 1570 Tonnen Kohle
Panzerung
Gürtelpanzer: 80 – 100 mm
auf 55 mm Teakholz
Deck: horizontal: 40 – 60 mm
Böschungen: 40 – 50 mm
Leitstand vorn: horizontal: 30 mm
vertikal: 150 mm
Leitstand achtern: horizontal: 20 mm
vertikal: 80 mm
21er Türme: horizontal: 30 mm
vertikal: 150 mm
15er Türme: 100 mm
Zitadelle: 100 mm
Kasematten: 100 mm
Geschützschilde: 80 mm
Bewaffnung
Geschütze 21 cm L/40: 4 in 2 Doppeltürmen
Geschütze 15 cm L/40: 10
Kanonen 8,8 cm L/30: 14 schnellladend
Torpedorohre: 3 Ø 45 cm

Die SMS Roon war ein Großer Kreuzer (Panzerkreuzer) der Kaiserlichen Marine. Das einzige Schwesterschiff war die SMS Yorck. Benannt war das Schiff nach dem preußischen Generalfeldmarschall Albrecht Graf von Roon (1803-1879).

Geschichte

Der Kreuzer lief am 27. Juni 1903 auf der Kaiserlichen Werft Kiel vom Stapel, wurde aber erst drei Jahre später, am 5. April 1906, in Dienst gestellt. Mit 127 m Länge, 20,2 m Breite und 7,3 m Tiefgang verdrängte das Schiff 9500 Tonnen. Die Bewaffnung bestand aus vier 21-cm-L/40-Schnellfeuerkanonen in zwei Doppeltürmen, zehn 15-cm-L/40-Schnellfeuerkanonen, 14 8,8-cm-L/35-Schnellfeuerkanonen sowie vier 45-cm-Torpedorohren. Drei Dampfmaschinen gaben dem Schiff 19.000 PS und eine Höchstgeschwindigkeit von 21,4 Knoten. Die Reichweite betrug 5000 Seemeilen. Die Besatzung zählte 633 Mann.

Die Roon wurde den Aufklärungsstreitkräften zugeteilt und nahm in den nächsten Jahren an verschiedenen Flottenmanövern und 1907 an einer USA-Reise teil. Aufgrund des Baus der erheblich schnelleren und stärker bewaffneten neuen Schlachtkreuzer wurde das Schiff aber schon sehr bald obsolet und daher schon 1911 außer Dienst gestellt.

Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde die Roon reaktiviert, um zunächst als Flaggschiff der III. Aufklärungsgruppe unter Konteradmiral von Rebeur-Paschwitz und dann als Aufklärungsschiff in der Ostsee zu dienen. Wegen des nur schwach ausgebildeten Unterwasserschutzes war der Kreuzer allerdings nur sehr bedingt einsatztauglich. Er nahm am 2. Juli 1915 am Gefecht bei Gotland teil, bei dem es zu Feuerwechsel mit den russischen Panzerkreuzern "Bajan" und "Rurik" kam. Dabei wurden 2 Treffer erzielt; die "Roon" wurde durch einen Nahtreffer an der Funkantenne beschädigt. Am 10. August des gleichen Jahres kam es zu einem Gefecht mit russischen Zerstören bei Zerel. Hinzu kamen einige Küstenbeschießungen an der kurländischen Küste.

Im Jahr 1916 wurde das Schiff außer Dienst gestellt und als Wohnschiff in Kiel festgemacht. Überlegungen, den großen Rumpf des noch nicht übermäßig alten Schiffs zu nutzen, mündeten in einem Umbauplan zum Seeflugzeugträger. Vorgesehen waren vier Seeflugzeuge und eine Bewaffnung von 6 x 15 cm Sk und 6 x 8,8 cm Flak. Im Sommer 1918 begannen die Umbauarbeiten. Sie wurden jedoch nach relativ kurzer Zeit wieder eingestellt, da man im Konstruktionsamt des Reichsmarineamts nun einen echten Flugzeugträger bevorzugte und den seit 1914 unfertig bei Blohm & Voss in Hamburg liegenden italienischen Passagierdampfer Ausonia zum Flugzeugdampfer I mit höchster Priorität umbauen wollte.

1920 wurde das Schiff endgültig außer Dienst gestellt, am 25. November 1920 aus der Liste der Kriegsschiffe gestrichen und 1921 in Kiel abgewrackt.

Kommandanten

Kommandanten
Kapitän zur See Fritz Hoffmann April 1906 bis September 1906
Fregattenkapitän Oskar Hallermund September 1906 bis Oktober 1906
Kapitän zur See Karl Zimmermann Oktober 1906 bis September 1907
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Friedrich Schrader Oktober 1907 bis September 1908
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Georg Scheidt Oktober 1908 bis September 1910
Kapitän zur See Hans v.Abeken September 1910 bis September 1911
Kapitän zur See Johannes v.Karpf August 1914 bis April 1915
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Hans Gygas 28. April 1915 bis 29. Januar 1916
Korvettenkapitän Ernst Hoffmann Januar 1916 bis Februar 1916
Korvettenkapitän Walter Holtzapfel November 1916 bis Januar 1917
Korvettenkapitän Bruno Hintze Januar 1917 bis Februar 1917
Kapitän zur See Wilhelm Adelung Februar 1917 bis Januar 1918
Fregattenkapitän/Kapitän zur See Bruno Heuberer Januar 1918 bis Dezember 1918

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