SFr

SFr
Franken
Land: Schweiz, Liechtenstein
Unterteilung: 100 Rappen
ISO-4217-Code: CHF
Abkürzung: Fr., SFr.
Wechselkurs:
(17. März 2009)
1 EUR = 1,5327 CHF
1 CHF = 0,65244 EUR
Ein Schweizer Einfrankenstück

Der Schweizer Franken (französisch franc suisse, italienisch franco svizzero, rätoromanisch franc svizzer) ist die Währung der Schweiz und des Fürstentums Liechtenstein. Er wird in 100 Rappen (frz. centimes, ital. centesimi, rät. raps) unterteilt. Seine ISO-Abkürzung ist CHF, das Währungszeichen SFr. (kurz Fr.).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

16-Franken-Stück der Helvetischen Republik, geprägt 1800 in Bern

Bis 1798 war die Ausgabe von Münzen Sache der Kantone. Mit der Helvetik wurde erstmals eine gesamtschweizerische Währung eingeführt, welche gemäss dem Vorbild Frankreichs den Namen „Franken“ trug. Mit der Mediation von 1803 ging aber die Münzhoheit an die Kantone zurück.

Nachdem 1848 die Schweiz als Bundesstaat geschaffen wurde, war wieder der Bund für die Währung zuständig. Ab 1850 liess dieser Münzen prägen und im Jahr darauf herausgeben. Von 1865 bis 1927 war die Schweiz Mitglied der Lateinischen Münzunion, was bedeutete, dass Gold- und Silbermünzen aus Frankreich, Belgien, Italien und Griechenland in der Schweiz als offizielle Zahlungsmittel zirkulierten. Heute werden die Münzen von der offiziellen Münzstätte der Schweizerischen Eidgenossenschaft (swissmint) hergestellt.

Vor 1850 war, wie im benachbarten Österreich, die Hauptwährung der Gulden (fl.), welcher wie folgt geteilt wurde: 1 fl. = 15 Batzen = 20 Groschen = 60 Kreuzer (X‘) = 240 Pfennige = 480 Heller. Daneben kursierten auch andere Währungen, z.B. der Brabanter Taler (= 2 fl. 42 Kreuzer = Fr. 5.72). 1852 wurde gerechnet: 33 Gulden sind 70 Franken neuer Währung (1 Franken = 0.4714 Gulden).

Banknoten wurden zuerst von Geschäfts- und Kantonalbanken herausgeben; 1907 erhielt die neu gegründete Schweizerische Nationalbank (SNB) als Zentralbank das alleinige Recht zur Banknotenausgabe (Notenmonopol). Die umgehend eingeführte erste Serie (Interimsnoten) basierte noch auf Entwürfen aus dem Ausland, ergänzt durch Schweizer Hoheitszeichen. 1909 druckte Orell Füssli probeweise Banknoten für die SNB, die basierend auf inländischen Entwürfen von mehreren Druckereien hergestellt und ab 1911 von der SNB als zweite Serie eingeführt wurden. In den 1970ern wurde mit der sechsten Serie die Sicherheitsdruck-Abteilung von Orell Füssli alleinige Druckerei für sämtliche Schweizer Banknoten.

Der im Rahmen des Goldstandards festgelegte Wechselkurs[1] gegenüber der Mark betrug 1912[2] 0,81 und war 1932[3] noch unverändert. Von 1945 bis zum Zusammenbruch des Bretton-Woods-Systems 1973 war der Schweizer Franken mit dem US-Dollar gekoppelt. Der Kurs betrug von 1945 bis 1949 4.30521 CHF pro Dollar, von 1949 bis 1973 4.375 CHF pro Dollar bzw. 0,203125 g Gold pro Franken. Seither verlor der Dollar stets an Wert.

Schweizer Franken ausserhalb der Schweiz

1924 wurde der Schweizer Franken auch in Liechtenstein eingeführt, wo er die Österreichische Krone ablöste. Einen offiziellen Währungsvertrag mit der Schweiz schloss Liechtenstein jedoch erst am 19. Juni 1980 ab („Währungsvertrag zwischen der Schweizerischen Eidgenossenschaft und dem Fürstentum Liechtenstein“.)

Die amtliche Währung der italienischen Exklave Campione d’Italia ist der Schweizer Franken. Büsingen am Hochrhein benutzt den Euro als amtliche Währung; gehandelt wird jedoch meist mit dem Schweizer Franken. Als Reservewährung spielt der Schweizer Franken eine eher untergeordnete Rolle.

Da mehrere internationale Sportverbände ihren Hauptsitz in der Schweiz haben, werden in vielen Sportarten Preisgelder in Schweizer Franken ausgezahlt.

Münzen

Umlaufmünzen

Folgende Münzen werden bis heute geprägt:

Nennwert Bild Motiv Metall Durchmesser Dicke Gewicht
5 Rappen Libertas-Kopf (oft als Helvetia gedeutet) Cu92 Al6 Ni2 17,15 mm 1,25 mm 1,8 g
10 Rappen Libertas-Kopf Cu75 Ni25 19,15 mm 1,45 mm 3 g
20 Rappen Libertas-Kopf Cu75 Ni25 21,05 mm 1,65 mm 4 g
½ Franken Stehende Helvetia Cu75 Ni25 18,20 mm 1,25 mm 2,2 g
1 Franken Stehende Helvetia Cu75 Ni25 23,20 mm 1,55 mm 4,4 g
2 Franken Stehende Helvetia Cu75 Ni25 27,40 mm 2,15 mm 8,8 g
5 Franken Alphirte (oft als Wilhelm Tell gedeutet) Cu75 Ni25 31,45 mm 2,35 mm 13,2 g

Ausser Kurs gesetzt sind und nicht mehr geprägt werden der Ein- und Zweiräppler.

Die Landesbezeichnung ist auf allen Münzen mit „Confoederatio Helvetica“, dem lateinischen Namen der Schweizerischen Eidgenossenschaft, oder „Helvetia“ angegeben.

Die ältesten heute noch gültigen Münzen sind die 10-Rappen-Münzen aus dem Jahre 1879. Sie gehören somit zu den ältesten noch gültigen Münzen weltweit. Bis heute weisen sie das gleiche Motiv und die gleiche Legierung (Kupfernickel) auf.

Silbernes 5-Franken-Geldstück (Fünfliber) mit dem seltenen Jahrgang 1952

Die 2-Franken-Münzen werden – als älteste – seit 1874 bis heute im gleichen Motiv geprägt. Die Ausgaben bis 1967 wurden jedoch auf Grund ihrer Silberlegierung (heute: Kupfernickel) zurückgezogen, da die Silberlegierung den Nominalwert überstieg. Dasselbe geschah gleichzeitig mit allen Münzwerten ab –.50 aufwärts (Ausnahme: 1969 gab es noch einmal 5-Franken-Münzen aus Silber). Seit 2004 wurden zudem die aus Reinnickel bestehenden 20-Rappen-Münzen der Jahre 1881–1938 aus dem Verkehr gezogen, da Automaten diese nicht erkennen können.

Heute sind alle Münzen mit Ausnahme der 5-Rappen-Münze (Aluminiumbronze) in Kupfernickel legiert.

Das Einrappenstück, das im Zahlungsverkehr schon lange keine Rolle mehr spielte und dessen Herstellungskosten zuletzt 11 Rappen betrugen, wurde per 1. Januar 2007 ausser Kurs gesetzt. Das bis 1974 geprägte Zweirappenstück wurde bereits 1978 aus dem Zahlungsverkehr genommen. Gleichzeitig mit der Abschaffung des Einräpplers wurde auch die Abschaffung des Fünfräpplers diskutiert. Da die Reaktionen darauf mehrheitlich negativ waren und unter anderem ein Preisanstieg befürchtet wurde, liess man diese Pläne fallen.

Gedenkmünzen

Hauptartikel: Gedenkmünzen der Schweiz, Liste der Schweizer Gedenkmünzen

Die Schweiz gibt seit 1936 gelegentlich und seit 1974 jährlich Gedenkmünzen heraus. Bis 1991 handelte es sich dabei um Fünffrankenmünzen, die in ihren technischen Daten mit den Kursmünzen identisch waren und kursgültig waren, auch wenn sie selten im Zahlungsverkehr anzutreffen waren. Heute werden Nominale zu 10 Franken (Bimetall), 20 Franken (20 g Silber-Kupfer-Legierung) und 50 Franken (11,29 g Gold-Kupfer-Legierung, wird nur über dem Nennwert verkauft) geprägt. Ihr Nennwert ist gesetzlich garantiert, für den allgemeinen Zahlungsverkehr sind sie jedoch nicht zugelassen.

Der „Währungsvertrag Schweiz – Liechtenstein“ von 1981 erlaubt es Liechtenstein mit Genehmigung des Eidgenössischen Finanzdepartementes, eigene Münzen zu prägen und diese in Umlauf zu setzen. Dies ermöglicht Liechtenstein, Gedenkmünzen zu besonderen Anlässen zu prägen. Als Zahlungsmittel sind diese jedoch nur in Liechtenstein gültig.

Banknoten

Die aktuelle, achte Banknotenserie, welche 1995 eingeführt wurde, umfasst sechs Stückelungen (Nennwerte) mit folgenden Porträts:

Nennwert Vorderseite Rückseite Porträt Nennwert Vorderseite Rückseite Porträt
10 Fr. Le Corbusier 20 Fr. Arthur Honegger
50 Fr. Sophie Taeuber-Arp 100 Fr. Alberto Giacometti
200 Fr. Charles Ferdinand Ramuz 1000 Fr. Jacob Burckhardt

Mit diesen Noten wurde zwischen 1995 und 1998 die vorherige Serie ersetzt, welche anstelle der 200-Franken-Note eine 500-Franken-Note enthielt.

Liechtenstein darf nach dem aktuellen schweiz-liechtensteinischen Währungsvertrag keine eigenen Banknoten herausgeben.

1. Serie von 1907

Die erste Serie bestand aus den Noten: 50, 100, 500 und 1000. Die Noten wurde 1907 bei der Gründung der Nationalbank als „Interimsnoten“ (zwischenzeitliche Noten) herausgegeben, da zwischen Gründung der Nationalbank und der Notenausgabe zu wenig Zeit war um neue Noten zu schaffen. 1. Ausgabe: 20. Juni 1907, Rückruf: 1. Juli 1925, Gültig bis: 1. Juli 1945.

2. Serie von 1911

Die zweite Serie von 1911 bestand aus den Noten 5, 10, 20, 40, 50, 100, 500 und 1000. Die Serie war mehr als 67 Jahre gültig, die 10er- und 40er-Noten waren jedoch nie im Umlauf. 1. Ausgabe: 16. September 1911, Rückruf: 1. Oktober 1958, Gültig bis: 1. Oktober 1978.

3. Serie von 1918

Die dritte Serie bestand aus mehreren Noten die während den Jahren 1918 bis 1930 als „Kriegsnoten“ entstanden. Sie besteht aus drei verschiedenen 20er-Noten und zwei verschiedenen 100er-Noten, von denen aber jeweils nur eine ausgegeben wurde.

4. Serie von 1938

Die vierte Serie bestand aus den Noten 50, 100, 500 und 1000. Es handelt sich um eine Reserveserie, die nie ausgegeben wurde, die 500er-Note wurde nicht gedruckt.

5. Serie von 1956

Die fünfte Serie bestand aus den Noten 10, 20, 50, 100, 500 und 1000. 1. Ausgabe: gestaffelt ab 29. März 1956, Rückruf: 1. Mai 1980, Gültig bis: 1. Mai 2000.

6. Serie von 1976

Die sechste Serie bestand aus den Noten 10, 20, 50, 100, 500 und 1000. 1. Ausgabe: gestaffelt ab 4. Oktober 1976, Rückruf: 1. Mai 2000, Gültig bis: 1. Mai 2020.

7. Serie von 1984

Sie wurde in den 1980er Jahren entworfen und bildete die Reserveserie. Das Aussehen und die Daten dieser Banknoten waren nicht für die Öffentlichkeit bestimmt (sogenannte Geheimreserve). Die Noten dieser Serie wären eingesetzt worden, falls die sich aktuell im Umlauf befindenden Noten massenhaft gefälscht worden wären. Es handelte sich um die letzte Reserveserie. Anstelle einer Reserveserie wurde bei der 8. Serie das Sicherheitssystem laufend weiterentwickelt. Inzwischen wurde auch das Aussehen der 7. Serie veröffentlicht.[4] Auf dieser Serie sind die gleichen Personen abgebildet wie in der 6. Serie, mit Ausnahme von Auguste Forel, der durch Louis Agassiz ersetzt wurde.

Neue Banknoten ab 2010

Ab 2010 werden neue Banknoten ausgegeben. Den Designwettbewerb gewann Manuel Krebs, allerdings wurde die Zweitplatzierte Manuela Pfrunder beauftragt, ihren Entwurf weiterzuführen.[5] Als erste Banknote soll voraussichtlich im Herbst 2010 die neue 50-Franken-Note in den Zahlungsverkehr eingeführt werden.[6]

Tabellarischer Überblick

Serie Einführung Wertlos seit/ab Designer Bemerkungen
1. Serie 1907 1945 Josef Storck, Albert Walch Übergangsnoten
2. Serie 1911 1980 Eugène Burnand, Ferdinand Hodler, S. Balzer zurückgerufen am 1. Oktober 1958
3. Serie 1918 1930 Orell Füssli sogenannte Kriegsnoten, nur teilweise ausgegeben
4. Serie (1938) Victor Surbeck und Hans Erni Reserveserie, nie im Umlauf gewesen
5. Serie 1956 2000 Pierre Gauchat, Hermann Eidenbenz Zurückgerufen 1980
6. Serie 1976 April 2020 Ernst & Ursula Hiestand Zurückgerufen am 1. Mai 2000
7. Serie (1984) Elisabeth & Roger Pfund Reserveserie, nie im Umlauf gewesen
8. Serie 1995 Jörg Zintzmeyer Im Umlauf
9. Serie 2010 Manuela Pfrunder In Arbeit[7]

Fälschungssicherheit

Die aktuellen Banknoten der achten Serie sind die fälschungssichersten Geldscheine der Welt. Sie haben bis zu 18 verschiedene Sicherheitsmerkmale, um Fälschungen nahezu unmöglich zu machen. Das Papier wird aus Nebenprodukten der Baumwollherstellung gewonnen, die Spezialfarbe ist gegen 18 verschiedene Chemikalien resistent. [8]

Banknotenumlauf

Gegenüber dem Vorjahr hat sich der Banknotenumlauf[9] des Schweizer Frankens im Jahre 2008 um zirka 2,415 Mrd. CHF bzw. 6,2 Prozent auf durchschnittlich 41'405'180'690 Franken erhöht. Diese Summe war auf insgesamt 303'435'223 CHF-Banknoten verteilt. Den höchsten wertmässigen Anteil machte die 1000-Franken-Note mit 23'258'051'000 CHF (56,2 %) aus. Daraus lässt sich schliessen, dass ein grosser Anteil des CHF-Bargeldes ausserhalb des Zahlungsverkehrs als Wertaufbewahrungsmittel genutzt wird. Bezogen auf die Stückzahl war die 100-Franken-Note am häufigsten anzutreffen: Es zirkulierten 79'313'975 Banknoten zu 100 Franken, was einen Anteil von 26,1 % an der Anzahl aller CHF-Banknoten bedeutet.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl.: Liste der Wechselkurse (Goldstandard)
  2. Otto, Carl; Der Haussekretär; Berlin 1913, S 485, 3. Umschlagseite
  3. Von A-Z: Das Konversationslexikon; Berlin 1932, Sp. 417ff
  4. http://www.snb.ch/de/iabout/cash/history/id/cash_history_serie7
  5. Medienmitteilung der Schweizerischen Nationalbank 26. Februar 2007
  6. Artikel der Berner Zeitung vom 11.12.2008
  7. Enwürfe der 9. Serie
  8. Guinness World Records 2008, Seite 124
  9. Angaben der SNB zum Notenumlauf

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