SC Borea Dresden

SC Borea Dresden
SC Borea Dresden
Logo
Voller Name SC Borea Dresden e. V.
Gegründet 15. August 1991
Stadion Sportplatz Jägerpark
Plätze 2.000
Präsident Andreas Rosse
Homepage www.sc-borea.de
Liga Oberliga Nordost
2010/11 15. Platz
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Heim
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Auswärts

Der SC Borea Dresden ist ein Sportverein aus dem Norden der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Im Jahre 1991 gegründet, hieß er bis 2007 FV Dresden-Nord. Bekannt ist er für seine erfolgreiche Nachwuchsarbeit. Bis zum finanziell bedingten Rückzug seiner ersten Herrenmannschaft im September 2011 spielte der Verein in der Fußball-Oberliga Nordost.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Verein entstand unter dem Namen SV SEM Dresden im Jahr 1991 aus den Fußballabteilungen zweier Vereine aus dem Dresdner Norden.

SV TuR Dresden-Übigau

Einer dieser beiden Vereine war TuR Übigau, das seinerseits auf zwei verschiedene Betriebssportgemeinschaften zurückgeht: Schiffswerft Übigau und Motor Nordwest.

BSG Schiffswerft Übigau

Bereits in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg bestanden Sportvereine in Dresden-Übigau. Dies waren namentlich der 1885 gegründete Turnverein Übigau sowie der Rote Sportverein, der 1929 durch Abspaltung vom TV Übigau entstanden war, vorübergehend das Schloss Übigau gepachtet hatte und schon 1933 als Arbeitersportverein wieder verboten wurde. Unmittelbar nach Kriegsende wurden alle Vereine zunächst zwangsaufgelöst.

In den ersten Nachkriegsjahren ließ die Sowjetische Militäradministration in Deutschland die Bildung kommunaler Sportgruppen zu. In ihnen durften jene Personen Sport treiben, die in der betreffenden Verwaltungseinheit wohnhaft waren. Im Stadtteil Übigau entstand dementsprechend die SG Dresden-Übigau. Durch eine grundlegende Reform des Sportsystems wurden zumeist noch in den späten 1940er Jahren die Sportgruppen durch ihren Anschluss an Volkseigene Betriebe nach sowjetischem Vorbild zu Betriebssportgemeinschaften (BSG). Die SG Dresden-Übigau wurde hierbei dem Trägerbetrieb VEB Schiffswerft Übigau angegliedert. Die seitdem BSG Motor Schiffswerft Dresden-Übigau genannte Sportgemeinschaft spielte bis 1958 auf Kreisebene auf dem heute ungenutzten Übigauer Sportplatz Washingtonstraße, wo später noch zum Teil die Junioren von TuR Übigau ihre Heimpartien austrugen.

BSG Motor Nordwest Dresden

Die BSG Motor Nordwest Dresden war die Betriebssportgemeinschaft des größtenteils im nordwestlichen Dresdner Stadtteil Mickten angesiedelten VEB Transformatoren- und Röntgenwerk „Hermann Matern“ Dresden (TuR). Der Sportplatz der BSG Motor, deren Name schon auf einen Trägerbetrieb aus der Maschinenbaubranche hinwies, war das sogenannte Rudi-Pinkert-Stadion, der heutige Sportplatz Wurzener Straße im Stadtteil Pieschen. Hier hatte vor der BSG-Gründung die SG Dresden-Mickten unter anderem mit dem späteren DDR-Oberliga-Torschützenkönig Harry Arlt gespielt, die die Fußballarbeit der SG Dresden-Friedrichstadt fortführte und somit in der Tradition des Dresdner SC stand. Einige Micktner Spieler traten im Zuge der Umwandlung ihrer SG in die BSG Sachsenverlag Dresden im Mai 1950 zur späteren BSG Motor Nordwest über.

Motor Nordwest geht seinerseits zurück auf die SG Dresden-Cotta, die von 1946 bis 1949 zunächst Bezirksliga gespielt hatte und anschließend unter anderem mit Heinz Schwipps in der Ost-Staffel der sächsischen Landesliga antrat. Im zweiten Landesligajahr wurde die SG Cotta mehrfach umbenannt, zunächst im August 1950 in BSG Post Dresden. Nach deren Fusion mit der BSG Trafowerk Dresden im September 1950 spielte die Mannschaft unter dem Namen BSG Motor Trafo Dresden. Ab Dezember 1950 hieß sie dann zunächst BSG Mechanik Nordwest Dresden, seit Februar 1951 schließlich BSG Motor Nordwest Dresden. Am Ende der Landesligasaison 1950/51 stieg die Mannschaft als Tabellenletzter in die Bezirksklasse ab. In der Folgesaison belegte Motor Nordwest in der Staffel Dresden den vorletzten Rang. Durch die Vergrößerung der Bezirksklasse Dresden auf mehrere Staffeln entging die Mannschaft jedoch dem erneuten Abstieg und verblieb für weitere drei Spielzeiten bis 1955 in dieser Liga. In der Übergangsrunde 1955 und der Saison 1956 trat sie sogar in der DDR-Bezirksliga an, stieg anschließend aber wieder in die Bezirksklasse ab.

Fusion von Schiffswerft und Nordwest zur BSG Motor TuR Dresden-Übigau

Historisches Logo der BSG Motor TuR Dresden-Übigau

Im Jahr 1958 wurde der VEB Schiffswerft Übigau in den VEB TuR Dresden integriert, um fortan Behälter für Großtransformatoren herzustellen. Dies zog unweigerlich eine Vereinigung der beiden Betriebssportgemeinschaften nach sich. Aus der BSG Motor Schiffswerft Dresden-Übigau und der BSG Motor Nordwest Dresden entstand im September 1958 die BSG Motor Transformatoren- und Röntgenwerk Dresden-Übigau, die den Sportplatz der BSG Motor Nordwest Dresden an der Wurzener Straße weiternutzte und auch deren Startberechtigung in der Bezirksklasse übernahm. TuR Übigau, so die gängige Kurzbezeichnung, spielte von 1959 bis 1962, von 1965 bis 1980 und schließlich ab 1985 in der Bezirksliga Dresden, die zwischen 1963 und 1990 die dritthöchste Spielklasse der DDR darstellte. Außerdem erreichte die erste Herrenmannschaft insgesamt dreimal das Finale um den Dresdner Bezirkspokal. Im Jahre 1990 erfolgten schließlich der Eintrag ins Vereinsregister und die damit einhergehende Umbenennung in SV TuR Dresden-Übigau e. V. In der folgenden Saison gewann man erstmals den Bezirkspokal.

SG Dynamo Heide Dresden

Ähnlich wie die SG Dresden-Übigau wurde bald nach Kriegsende die SG Dresden-Albertstadt gegründet, die die Nachfolge des bereits vor der Jahrhundertwende gegründeten VfB Albertstadt antrat. Aus der SG Albertstadt ging später die SG Dynamo Heide Dresden hervor, die der Sportvereinigung Dynamo angehörte und nach der Dresdner Heide benannt war, welche an das angestammte Sportgelände im Jägerpark angrenzte. Dynamo Heide war ein „Farmteam“ zur Entwicklung junger Fußballspieler für Dynamo Dresden. Die Spieler dieses Trainingszentrums gingen an eine Kinder- und Jugendsportschule, um später zum genannten Leistungsschwerpunkt zu wechseln, dessen erste Mannschaft eine der erfolgreichsten der DDR-Geschichte war.

Fusion von TuR Übigau und Dynamo Heide zum SV SEM Dresden

Am 15. August 1991 wurden die Fußballabteilungen aus Dynamo Heide und TuR Übigau herausgelöst und schlossen sich zum SV Siemens Elektronik Meßtechnik Dresden e. V. zusammen. Der SV SEM Dresden konnte somit auf der guten Nachwuchsarbeit von Dynamo Heide aufbauen und gleichzeitig die Spielklasse der Herren von TuR Übigau übernehmen. Die restlichen Abteilungen der beiden Gründungsvereine bestehen als SV TuR Dresden e. V. und Dresdner SV Albertstadt 1991 e. V. bis heute fort. Die damalige Fusion stellt die eigentliche Vereinsgründung des jetzigen SC Borea Dresden dar, der in der Zwischenzeit mehrfach umbenannt wurde.

Entwicklung als FV Dresden-Nord

Logo FV Dresden-Nord

Zunächst gab sich der SV SEM am 1. Juli 1992 den neuen Namen FV Dresden-Nord e. V. Besonders in den ersten Jahren war der Weg des Vereins sehr erfolgreich. Schon 1993 gelang der ersten Herrenmannschaft neben dem letzten der drei Bezirkspokalsiege in Folge, von denen allerdings jeder einzelne unter verschiedenen Namen errungen wurde, der Aufstieg in die Sachsenliga. Im Jahre 1996 gewann die Elf die Landesmeisterschaft und stieg somit nach nur drei Landesliga-Spielzeiten in die Südstaffel der NOFV-Oberliga auf, wo sich der FV Nord dauerhaft im oberen Tabellendrittel etablierte.

Umbenennung in SC Borea Dresden

Eine vom FV Dresden-Nord angestrebte erneute Namensänderung war im zweiten Halbjahr 2007 Gegenstand einer Kontroverse zwischen dem Verein und dem Sächsischen Fußballverband (SFV). Am 1. Juli 2007 sollte eine Umbenennung nach SC Boreas Dresden erfolgen, wurde aber vom Verband, der einen Sponsoring-Hintergrund durch einen gleichnamigen, in Dresden ansässigen Windkraftanlagenbauer befürchtete, unter Androhung von Sanktionen untersagt. Dabei berief er sich auf die Satzung des Deutschen Fußballbundes (DFB), wonach Änderungen, Ergänzungen oder Neugebungen von Vereinsnamen und Vereinszeichen zum Zwecke der Werbung unzulässig sind. Daraufhin wurde Ende Juli 2007 der Vollzug der Umbenennung durch den Verein rückgängig gemacht bzw. ausgesetzt, lediglich der offizielle Internetauftritt lief weiterhin unter der Bezeichnung Boreas. Am 6. Dezember 2007 wurde schließlich die Umbenennung in SC Borea Dresden e. V. wirksam und damit die Auseinandersetzung beigelegt. Der neue Vereinsname ist angelehnt an Boreas, den Nordwind der griechischen Mythologie. Damit soll ein Bezug zum alten Namen FV Dresden-Nord hergestellt, gleichzeitig aber ein attraktiverer Name geführt werden. Das Kürzel FV für Fußballverein wurde durch SC für Sportclub ersetzt, da sich der Verein auch für andere Sportarten weiter öffnen möchte.

In der Saison 2009/2010 nahm der SC Borea mit drei Herren- und zwölf Juniorenmannschaften am offiziellen Spielbetrieb teil. Außerdem gehören zwei Seniorenteams und eine Freizeitsport-Mannschaft zur Abteilung Fußball. Weitere Abteilungen des Sportclubs sind Badminton und Budō-Ninjutsu. Vor Beginn der Saison 2010/2011 zog der Verein seine zweite Herrenmannschaft zurück. Nach vier absolvierten Spielen wurde Anfang September 2011 auch die erste Herrenmannschaft aus dem laufenden Spielbetrieb zurückgezogen. Borea Dresden steht damit als erster Absteiger der Fußball-Oberliga Nordost fest.

Ligazugehörigkeit ab 1990

Erfolge

  • Meister der Sachsenliga 1996
  • Meister der Bezirksliga Dresden 1993
  • Sieger des Bezirkspokals Dresden 1991 (als SV Motor TuR Übigau), 1992 (als SV SEM Dresden) und 1993 (als FV Dresden-Nord)
  • Finalist im Bezirkspokal Dresden 1967, 1972 und 1990 (als BSG Motor TuR Übigau)
  • Aufstieg der A-Jugend in die Junioren-Bundesliga 2003

Personalien

Nachwuchs

Der SC Borea Dresden ist bekannt für seine gute Fußball-Nachwuchsarbeit. Einer der Grundpfeiler des Vereins war seit seiner Gründung 1991, die auch auf die Kaderschmiede SG Dynamo Heide aufbaute, die Ausbildung von Junioren. Seit Ende der 1990er Jahre betreibt der SC Borea ein eigenes Fußballinternat im Jägerpark. Der Verein beziehungsweise seine Vorgänger brachten unter anderem Steffen Büttner, Marcus Hesse und Richard Kolitsch hervor. Vorläufiger Höhepunkt war, dass die A-Jugend zwischen 2003 und 2006 drei Spielzeiten lang in der U19-Bundesliga vertreten war. Nach ihrem Abstieg wurde im Juni 2006 eine Nachwuchs-Kooperation mit Dynamo Dresden vereinbart. Für die Dauer von einer Saison wurden schon mehrfach Spieler vom einen an den jeweils anderen Verein ausgeliehen, um A- oder B-Junioren-Mannschaften zu verstärken. Insgesamt nehmen in dieser Saison 13 Juniorenmannschaften des SC Borea am Spielbetrieb teil. Von den ersten Mannschaften einer Altersklasse sind vier (C- bis F-Jugend) in der jeweils höchstmöglichen und zwei (A- und B-Jugend) in der zweithöchsten Spielklasse, der Regionalliga, vertreten.

Aktuelle und frühere Sportstätten

Die Sportstätte von Borea Dresden ist der 2.000 Zuschauer fassende Sportplatz im Jägerpark. Dieser besitzt nach einem Umbau seit 2005 auch eine eigene Stehplatztribüne für die Gästefans. Er befindet sich im Stadtteil Albertstadt an der Grenze zur Radeberger Vorstadt und liegt am Rand der Dresdner Heide; zuvor spielte dort die SG Dynamo Heide Dresden, einer der beiden Vorläufer des SC Borea. Der Name des Sportgeländes leitet sich ab von einem Truppenübungsplatz der ehemals in der Nähe stationierten sächsischen Jäger, der sich schon vor 1900 hier befand.

Eine frühere Spielstätte ist der Sportplatz Wurzener Straße, vormals Rudi-Pinkert-Stadion, in Pieschen nahe der Stadtteilgrenze zu Mickten. Einer der Vorläufer des SC Borea, die BSG Schiffswerft Übigau, spielte im Stadtteil Übigau auf dem mittlerweile ungenutzten Sportplatz Washingtonstraße in unmittelbarer Nähe der Flügelwegbrücke, dessen Standort jedoch noch klar erkennbar ist.

Quellen

Weblinks


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