Rötger Hundt

Rötger Hundt

Rötger Hundt (* 21. November 1711 in Olpe; † 6. April 1773 in Festung St. Julian, Lissabon, Portugal) war ein deutscher Theologe und Märtyrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Rötger Hundt wurde als Sohn des Olper Bürgermeister Augustinus Hundt und seiner Frau Margarethe geb. Liese als einer von vier Söhnen geboren. Nach seinem Studium in Köln, Büren, Trier und Paderborn wurde er im Jahre 1742 zum Jesuiten-Priester geweiht. Nach der Priesterweihe machte sich Rötger Hund nach Brasilien auf. Sein Ziel war die heutige Stadt Fortaleza, die damals noch eine Jesuitensiedlung mit dem Namen „Aquiraz bei Cearà“ hieß. Dort legte er auch seine „große Profeß“ ab und wurde endgültig in den Jesuitenorden aufgenommen. 1752 wurde er ins Landesinnere geschickt, um die Missionsstation Ibiapaba zu betreuen und deren Leiter (Missionssuperior) zu werden.

Verhaftung

In Folge der Auflösung des Jesuitenorden im Jahr 1759 in Portugal und Brasilien durch den ersten Marquis von Pombal wurde auch Hundt festgenommen und nach Lissabon gebracht. Anlass war ein Attentat auf König Joseph I., der von 1750 bis 1777 regierte und der mehr an seinen Bauten und der Oper interessiert war als an den Staatsgeschäften. Als Joseph I. den Thron bestieg, berief er Adlige in seinen Beraterkreis, darunter den genialen Sebastião José de Carvalho e Melo, erster Marquis von Pombal. Dieser regierte als absoluter Herrscher und wollte die Kirche in die Abhängigkeit des Staates bringen. In Lissabon wurde Rötger Hundt in der Festung St. Julian eingekerkert. Der Ausspruch des Kommandanten „Alles verfault in diesen Kerkern, nur die gefangenen Jesuiten wollen nicht verfaulen.“ zeigen deutlich das Gottvertrauen welches die Jesuiten hier trotz aller Marter hatten. Ab 1764 war Rötger Hundt in einem Turm unter menschenunwürdigen Umständen in Einzelhaft.

Märtyrer

Nach seinem Tode wurde Hundt von seinem Mitgefangenen die Bezeichnung "Märtyrer von St. Julian" verliehen, die auch im "Lexikon der deutschen Heiligen, Seligen, Ehrwürdigen und Gottseligen" zu finden ist. (Ausgabe Köln 1959)

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