Römische Städte

Römische Städte
Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Bitte entferne erst danach diese Warnmarkierung.
Dieser Artikel oder Abschnitt bedarf einer Überarbeitung. Näheres ist auf der Diskussionsseite angegeben. Hilf mit, ihn zu verbessern, und entferne anschließend diese Markierung.

Als römische Stadt oder Römerstadt werden solche Städte bezeichnet, die in der Zeit und im Gebiet des Imperium Romanum gegründet oder in besonderem Maße ausgebaut wurden. Kennzeichnend für viele dieser Städte ist ein Stadtgrundriss vom Quadratrastertyp mit den beiden Stadtachsen Decumanus und Cardo.

Inhaltsverzeichnis

Stadtentstehung

Weite Teile des Mittelmeerraums waren zur Zeit der Ausbreitung des römischen Reichs bereits urbanisiert. Andererseits entstanden im gesamten Reich auch viele geplante Städte. Die Gesamtheit der Städte gliederte sich in Kolonien (coloniae, z. B. Colonia Claudia Ara Agrippinensium), municipia (z. B. Mogontiacum) und Civitates (z. B. Aquae Mattiacorum).

Wo noch keine Städte oder stadtähnliche Anlage vorhanden waren, erwuchsen sie zum Beispiel aus dem vicus (Lagerdorf) eines Kastells oder an Handelsknoten. Bei den eigentlichen Stadtgründungen sind verschiedene Typen nach den Gründungsvoraussetzungen zu unterscheiden:

  • Neuanlage der Stadt in unmittelbarer Nachbarschaft bereits bestehender Städte/Siedlungen
  • Neuanlage der Stadt anstelle einer zuvor bestehenden und/oder zerstörten Stadt/Siedlung
  • Neuanlage der Stadt ohne Vorgängersiedlung

Zur Besiedlung der Stadt wurden unterschiedliche Gruppen herangezogen, u. a. Veteranen und besiegte Bevölkerung.

Die eigentliche Stadtgründung wurde in folgenden vier Schritten vollzogen[1]

  1. Inauguratio, Bestimmung des Standortes durch Eingeweideschau
  2. Limitatio, Festlegung der inneren und äußeren Grenzen der Stadt
  3. Orientatio, Bestimmung des Decumanus
  4. Consecratio, Weihe der Stadt, damit Verbindlichwerden der Festlegungen

Aufbau einer geplanten römischen Stadt

Idealtypischer Aufbau einer römischen Stadt
In vielen Fällen ist der Cardo durch das Forum unterbrochen oder seitlich versetzt

Die geplanten römischen Städte waren – analog den Castra (römische Militärlager) – nach einem gemeinsamen Muster aufgebaut: In der Stadtmitte lag das forum, der Marktplatz, auf dem neben Märkten auch Gerichtsverhandlungen oder politische Debatten stattfanden. Um das Forum herum wurden meist auch mehrere Tempel, eine Markthalle, Gerichtsgebäude (basilica) und öffentliche Gebäude (wie z. B. die curia) errichtet. Im Forum schnitten sich die beiden Hauptstraßen der Stadt, cardo (Nord-Süd-Achse) und decumanus (Ost-West-Achse). Alle weiteren Straßen verliefen parallel dazu und teilten die Stadt schachbrettartig in Wohnblocks (insulae). Schließlich war die gesamte Stadt von einer Stadtmauer umgeben, die wiederum zu den Straßen parallel war und die Bewohner vor allem in den Provinzen vor Angriffen schützte. Sie hatte bei der hier vorgestellten Idealform je ein Stadttor an jedem Achsenende.

Bereits bei den Etruskern war ein rechtwinkeliges Straßenraster verbreitet, als frühester Theoretiker des rechtwinkligen Straßenrasters gilt Hippodamos von Milet im 5. Jahrhundert v. Chr. (sogenanntes „Hippodamisches Schema“).

Stadtbild

Die römischen Städte bestanden meist aus rechteckigen Wohngebäuden: Zum einen gab es die domus (Stadthaus). Sie bestand aus einem Wohnteil mit einem Atrium, unter dem sich ein Innenhof befand, der wiederum von den Wohn- und Arbeitsräumen umgeben war. Dahinter schloss sich oft ein hortus (Garten) an, der auch von einem Säulengang und mehreren Räumen umgeben sein konnte. Heute kann man gut erhaltene Stadthäuser unter anderem in Pompeji und Herculaneum besichtigen. Zum anderen lebte das einfache Volk häufig in insulae (Mietskasernen). Sie hatten einen ähnlichen Aufbau wie die heutigen Mietskasernen. Derartige Häuser findet man heutzutage noch in Ostia. Neben Wohngebäuden gab es in römischen Städten zahlreiche öffentliche Gebäude: Badehäuser, Markthallen (basilicae), Tempel für verschiedenste Götter (häufig auch für Regionalgottheiten), Verwaltungsgebäude, (Amphi-)Theater u. v. m.

Lebensverhältnisse in den Städten

Dieser Artikel oder Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen (Literatur, Webseiten oder Einzelnachweisen) versehen. Die fraglichen Angaben werden daher möglicherweise demnächst gelöscht. Hilf Wikipedia, indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfügst. Bitte entferne erst danach diese Warnmarkierung.

In den römischen Städten waren die Lebensverhältnisse für einen großen Teil der Bevölkerung deutlich besser als auf dem Land. Über Aquädukte wurden die Städte mit Wasser versorgt, sodass die Trinkwasserversorgung garantiert war. Darüber hinaus waren die hygienischen Zustände durch die ausgeprägte Badekultur der Römer selbst in den niederen Schichten relativ gut. Der Freizeitwert römischer Städte wurde durch Amphitheater und Theater hochgehalten, in denen neben Schauspielen auch Tier- und Gladiatorenkämpfe stattfanden. In Rom waren diese Schauspiele sogar kostenlos und die Zuschauer wurden außerdem mit Gratis-Brot in die Vorstellungen gelockt (panem et circenses)

Überbleibsel römischer Städte

Unter den Römischen Städten existieren viele heute noch. Andere wie Pompeji oder Herculaneum sind als Ruinenstädte zu besichtigen. Im Archäologischen Park Xanten sind zahlreiche Rekonstruktionen originaler Grundrisse sowie Ausgrabungen zu besichtigen. Der Park liegt an der Stelle der römischen Stadt Colonia Ulpia Traiana und wird ähnlich wie Pompeji sukzessive erschlossen. Diese römische Colonia ist die einzige nördlich der Alpen, die in nachrömischer Zeit vollständig verlassen wurde und daher in Grundrissen erhalten ist und ergraben werden kann.

Belege

  1. Vgl. Jürgen Holtzan: dtv-Atlas zur Stadt. Von den ersten Gründungen bis zur modernen Stadtplanung. München 1994, S. 27.

Literatur

  • Dietrich Boschung: Die Stadt in der römischen Welt.- Bericht über den XIV. Internationalen Kongreß für Klassische Archäologie in Tarragona. In: Kunstchronik 47, 1994, 264-269
  • Frank Kolb: Die Stadt im Altertum. Beck, München 1984
  • Christiane Kunst (Hrsg.): Römische Wohn- und Lebenswelten. Quellen zur Geschichte der römischen Stadt. Darmstadt 2000
  • Christiane Kunst: Leben und Wohnen in der römischen Stadt. Darmstadt 2006
  • J.W.H.G. Liebeschuetz: The Decline and Fall of the Roman City. Oxford 2001
  • Hans-Joachim Schalles (Hrsg.): Die römische Stadt im 2. Jahrhundert n. Chr. Der Funktionswandel des öffentlichen Raumes. Kolloquium in Xanten vom 2. bis 4. Mai 1990, Köln 1992

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем решить контрольную работу

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Römische Militärlager — Rekonstruiertes Steintor des Kastells Biriciana Modell des Römischen Lagers in Bonn …   Deutsch Wikipedia

  • römische Republik: Vorgeschichte und Entstehung —   Die römische Frühzeit ist eine Epoche, deren nachprüfbare Geschichte in umgekehrtem Verhältnis zu dem steht, was aus ihr über dramatische Ereignisse und eindrucksvolle Persönlichkeiten erzählt wird. Vieles ist sprichwörtlich geworden so stammt… …   Universal-Lexikon

  • Römische Revolution —   Schon länger war es einsichtigen Politikern klar geworden, dass der Großgrundbesitz zunahm, dass die Eigentumsverhältnisse auf dem Lande in Unordnung geraten waren, dass die Anzahl der freien Bauern immer mehr zurückging, und dass infolgedessen …   Universal-Lexikon

  • römische Geschichte — römische Geschichte,   die Geschichte der antiken Stadt Rom und des von ihr begründeten Staatswesens.    Anfänge und Königszeit (10./9. Jahrhundert bis 509 v. Chr.?)   Rom entstand auf den Vorbergen des Apennin, dort, wo eine alte Salzstraße (Via …   Universal-Lexikon

  • römische Kunst — römische Kunst,   die Kunst der römischen Antike, im engeren Sinn die repräsentative, insbesondere offizielle Kunst in Rom und anderen Zentren des römischen Weltreichs. Die politisch militärischen Erfolge Roms führten im 2. Jahrhundert v. Chr.… …   Universal-Lexikon

  • römische Grabkunst, Sarkophagreliefs und Mumienbildnisse: Selbstbewusstsein und Selbstdarstellung —   Die römische Grabkunst spiegelt in höchst direkter und eindrucksvoller Weise die Selbstdarstellungsabsichten der Angehörigen verschiedener sozialer Schichten wider. Besonders in der späten Republik wiesen die führenden Familien der römischen… …   Universal-Lexikon

  • römische Villen und Paläste —   Die Entfaltung von privatem Luxus und einem aufwendigen Wohnstil gestaltete sich in den außerhalb der Städte gelegenen Villen der römischen Nobilität wesentlich unproblematischer als in Rom selbst. Strenge gesellschaftliche Normen führten in… …   Universal-Lexikon

  • Römische Stadt — Als römische Stadt oder Römerstadt werden solche Städte bezeichnet, die in der Zeit und im Gebiet des Imperium Romanum gegründet oder in besonderem Maße ausgebaut wurden. Kennzeichnend für viele dieser Städte ist ein Stadtgrundriss vom… …   Deutsch Wikipedia

  • Römische Landwirtschaft — Amphoren aus Bodrum Während der gesamten Antike beruhte die Wirtschaft hauptsächlich auf der Landwirtschaft und dem Handel, in geringen Teilen auch auf Handwerk und dem Dienstleistungen. Vor allem in der Landwirtschaft wurde sehr arbeitsintensiv… …   Deutsch Wikipedia

  • Römische Wirtschaft — Amphoren aus Bodrum Während der gesamten Antike beruhte die Wirtschaft hauptsächlich auf der Landwirtschaft und dem Handel, in geringen Teilen auch auf Handwerk und dem Dienstleistungen. Vor allem in der Landwirtschaft wurde sehr arbeitsintensiv… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”