Ruth Hellberg

Ruth Hellberg

Ruth Hellberg (* 2. November 1906 in Berlin; † 26. April 2001 in Feldafing; gebürtig Ruth Holl) war eine deutsche Schauspielerin und Synchronsprecherin.

Leben

Die Tochter des Regisseurs und Theaterintendanten Fritz Holl und der Schauspielerin und Theaterhochschullehrerin Margit Hellberg gab 1923 nach dem Besuch der Schauspielschule ihr Debüt am Landestheater Meiningen. Anschließend ging sie als Bühnenschauspielerin zur Theatertruppe Holtorf, wo sie zuerst als Viola in Shakespeares Was ihr wollt auftrat. Noch im selben Jahr wurde sie Mitglied der Genossenschaft Deutscher Bühnenangehöriger (GDBA). Es folgten Theaterengagements unter anderem bei Erich Ziegel an den Hamburger Kammerspielen (wo sie ihren Kollegen Gustaf Gründgens kennenlernte), bei Otto Falckenberg an den Münchner Kammerspielen, in Königsberg, Leipzig, Wien sowie von 1938 bis 1945 unter der Intendanz von Gustaf Gründgens am Berliner Staatstheater. Sie war in erster Ehe mit Fritz Landshoff verheiratet (der 1936 im Amsterdamer Exil den Roman Mephisto verlegte, in dem Klaus Mann seinen Ex-Schwager Gustaf Gründgens porträtierte), in zweiter Ehe mit dem Schauspieler und Regisseur Wolfgang Liebeneiner, der sich von Ruth Hellberg trennte, um die Schauspielerin Hilde Krahl zu heiraten.

1933 gab Ruth Hellberg ihr Debüt als Filmschauspielerin in der Produktion Was wissen denn Männer. Im selben Jahr heiratete sie den Schauspieler und Regisseur Wolfgang Liebeneiner unter dessen Regie sie sechs Jahre später mit Yvette ihren größten Erfolg haben sollte. In den darauffolgenden Jahre spielte sie neben Zarah Leander (Heimat), Heinrich George (Der Postmeister) und Paul Hartmann (Bismarck). 1943 wurde die Ehe mit Liebeneiner geschieden, und die Filmauftritte wurden rar.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Ruth Hellberg vorwiegend nur noch als Theaterschauspielerin tätig, unter anderem in Stuttgart, Wiesbaden und Hamburg. Ihre letzte Filmrolle spielte sie 1991 neben Karin Baal in Im Kreis der Lieben.

Daneben arbeitete sie seit 1948 auch umfangreich in der Synchronisation und lieh ihre Stimme international bekannten Kolleginnen wie Vivien Leigh (u.a. in Caesar und Cleopatra und Anna Karenina), Myrna Loy (Mitternachtsspitzen), Elisabeth Bergner (u.a. Katharina die Große und Die große Lüge), Helen Hayes (in ihrer Oscar-prämierten Rolle in Airport), Jeanne Moreau (Müssen Frauen so sein?) und Martha Scott in Ben Hur. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof St. Annen in Berlin-Dahlem.

Filmografie

  • 1933: Was wissen denn Männer
  • 1933: Herthas Erwachen
  • 1934: Erstens kommt es anders
  • 1934: Ihr Trick
  • 1938: Es leuchten die Sterne
  • 1938: Yvette
  • 1938: Heimat
  • 1938: Schwarzfahrt ins Glück
  • 1938: In geheimer Mission
  • 1939: Drei Unteroffiziere
  • 1940: Zwielicht
  • 1940: Fahrt ins Leben
  • 1940: Alles Schwindel
  • 1940: Bismarck
  • 1940: Der Postmeister
  • 1941: Heimkehr
  • 1941: Tragödie einer Liebe (Vertigine)
  • 1946: Broken Love
  • 1962: So war Mama (TV)
  • 1965: Michael Kramer (TV)
  • 1972: Strohfeuer (TV)
  • 1982: Villa zu vermieten (TV)
  • 1990: Wüsten (TV)
  • 1991: Im Kreis der Lieben

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