- Rudolf Urban
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Rudolf Urban (* 6. Juni 1914; † 17. September 1961 in Berlin) starb infolge seiner Flucht aus der DDR in den Westen und gehört damit zu den Todesopfern an der Berliner Mauer.
Urban wohnte in Ostberlin in seinem Geburtshaus an der Bernauer Straße 1, dessen Eingang auf einen West-Berliner Bürgersteig hinausging. Mit dem Mauerbau wurden unter anderem Wachposten in den Hausfluren aufgestellt, die überprüften, wer die Wohnungen betrat. Am 18. August, fünf Tage nach Errichtung der Berliner Mauer, wurde daraufhin die Eingangstür vermauert. Das gab, laut Aussagen seiner Frau, für den vorher zögernden Urban den Ausschlag: Am folgenden Tag versuchte das Ehepaar die Flucht. Zwar waren die Parterrefenster in der Bernauer Straße 1 – im Gegensatz zu anderen Häusern in Grenzlage – noch nicht vermauert, doch das Betreten der Parterrewohnung wäre dem Wachposten aufgefallen, wodurch die Parterre-Bewohner der Beihilfe zur Flucht angeklagt werden könnten. Deswegen entschieden sich die Urbans, sich aus ihrer im ersten Stock liegenden Wohnung auf den Westberliner Gehsteig abzuseilen. Dabei rutschten jedoch beide Ehepartner ab und verletzten sich beim Aufschlag auf den Bürgersteig. Unter Schock und mit Verletzungen an Händen, Füßen und einem Bruch des Fersenbeins von Rudolf Urban wurden sie ins nahe West-Berliner Lazarus-Krankenhaus eingeliefert. Urbans Bruch wurde stationär behandelt. Während des Krankenhausaufenthalts zog sich Rudolf Urban eine Lungenentzündung zu, an der er am 17. September 1961 verstarb.[1]
Rudolf Urban war das vierte namentlich bekannte Todesopfer an der Berliner Mauer und wurde auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof II beigesetzt. An sein Schicksal und an das Schicksal neun weiterer Opfer in der Bernauer Straße erinnert ein Gedenkstein an der Bernauer Straße, nahe der Swinemünder Straße, den das Bezirksamt Wedding 1982 aufstellen ließ.
Weblinks
Einzelnachweis
- ↑ Christine Brecht (undatiert). Urban, Rudolf. Chronik der Mauer (abgerufen am 17. November 2009)
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