Rudolf Chametowitsch Nurejew

Rudolf Chametowitsch Nurejew
Rudolf Nurejew (1973)

Rudolf Chametowitsch Nurejew (tatarisch Rudolf Xämät ulı Nuriev/Рудольф Мөхәммәт улы Нуриев, russisch Рудольф Хаметович Нуриев, wiss. Transliteration Rudol'f Chametovič Nuriev; * 17. März 1938 in der Nähe von Irkutsk; † 6. Januar 1993 in Levallois-Perret, Frankreich) war ein russisch-österreichischer Tänzer. Er gilt als einer der besten männlichen Ballett-Tänzer des 20. Jahrhunderts und war der größte Star im klassischen Ballett in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Nurejew hatte sowohl Einfluss auf die Rollen-Interpretation im klassischen Repertoire wie die moderne Choreographie. Mit seiner Defektion aus der Sowjetunion begründete Nurejew tanzhistorisch die Emanzipation des männlichen Rollenparts von auf Ballerinen zugeschnittenen Balletten, die mit der Übertragung virtuoser Technik und athletischer Präsenz, wie sie im sowjetischen Ballett gepflegt wurde, eine Renaissance des Balletts im Westen einleitete. Seine Partnerschaft mit der Primaballerina Assoluta Margot Fonteyn vom Royal Ballet gilt als Höhepunkt im klassischen Repertoire. Nurejew, zu Lebzeiten eine Ikone des Tanzes, war durch Medienpräsenz und Berichterstattung einem breiten, auch ballettfremdem Publikum bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Familie und Kindheit

Natalia Dudinskaja, Nurejews Lehrerin und erste Solopartnerin am Kirow

Nurejew wurde als Kind tatarischer Eltern[1] in einem Zug der Transsibirischen Eisenbahn nahe Irkutsk geboren, als seine Mutter durch Sibirien nach Wladiwostok reiste, wo sein Vater als Soldat der Roten Armee stationiert war. Er wuchs in einem Dorf nahe Ufa im sowjetischen Baschkirien auf.

Ausbildung

In Ufa begann Nurejews Ausbildung als Partner seiner Schwester im Ballettuntericht. Nach Erfahrungen im Volkstanz nahm er erstmals auch private Ballettstunden bei den ehemaligen professionellen Ballerinen Anna Udeltsova und Elena Vaitovich. Diese führten ihn in die klassischen Ballette ein und ermutigten Rudik, wie er zumeist genannt wurde, gegen den Widerstand seines Vaters und trotz seines fortgeschrittenen Alters – Rudolf war schon 17 Jahre alt – , für eine staatliche Ballettausbildung in Leningrad zu kandidieren.[2] Überraschend begann der eigentlich für die Ballettakademie des Kirows schon zu alte Nurejew 1955 schließlich eine Ballett-Ausbildung am Choreografischen Institut Leningrad. Er kam durch seine Hartnäckigkeit wie sein Talent bis in die berühmte Männerklasse von Alexander Iwanowitsch Puschkin (unter anderem bildete Puschkin auch Mikhail Baryshnikov aus), musste aber in der sechsten Klasse anfangen und war in der Gruppe damit drei bis vier Jahre älter als die anderen Studenten. Nurejews Ausbildungszeit am Kirow war unter anderen durch ständige Konfrontationen mit dem Direktorium geprägt und Nurejew lief durch seine eher provinzielle Art sowie seine unbändige Weigerung sich der Ballettleitung unterzuordnen Gefahr die Ausbildung nicht beenden zu können. Neben den charakterlichen Hindernissen plagte Nurejew aber insbesondere die Tatsache, dass seine Kommilitonen ihm mehrere Jahre voraus waren und Nurejew gestand später immer ein, dass sein Mitschüler Yuri Soloviev technisch deutlich besser als er war.

Solist im Leningrader Kirow-Ballett

Seiner damaligen Ballett-Lehrerin für den klassischen Pas de deux Natalia Dudinskaja, einer ersten Solistin und langjährigen Ausbilderin der Waganowa-Ballettakademie im Kirow, verdankte Nurejew die Einarbeitung ins klassische Repertoire und seine tänzerische Verfeinerung, die insbesondere durch Ausdruck und Präsenz der Dudinskaja bei Nurejew Eindruck machten. Seine erste Solo-Rolle im Kirow als Partner der Dudinskaja hatte er am 20. November 1958 in einem von ihr favorisiertem Ballett, Laurentia. Der Erfolg in Laurentia sowie sein Aufsehen erregender Auftritt mit Alla Sizova in Le Corsaire auf dem Ballettwettbewerb in Moskau 1958 festigten Nurejews Position, und er wurde als Solist engagiert. Seine Partnerin in der Leningrader Zeit war vor allem Ninel Kugakpina, doch trat er auch weiter mit Natalia Dudinskaja (Laurentia) und Alla Sizova (Le Corsaire) auf.[3]

Bald schon genoss er das damals seltene Privileg, die Sowjetunion vorübergehend verlassen zu dürfen, und tanzte wieder mit Sizova im Le Corsaire in Wien beim Internationalen Jugend-Festival, wo sie trotz starker Konkurrenz eine Goldmedaille gewannen. Unter anderem traten dort aus dem Kirow-Ballett noch Yuri Soloviev und Natalia Makarowa sowie die ersten Solisten des Bolshoi-Balletts in Moskau, Jekaterina Sergejewna Maximowa und Wladimir Wassilijew, auf.[4] Kurz darauf wurden ihm aus disziplinarischen Gründen Auslandsreisen untersagt. Er tourte stattdessen in den russischen Provinzen sowie in der DDR. Nach dem Berliner Festival im Oktober 1960 musste Nurejew noch eine 40-tägige Tour über 5000 km durch die DDR antreten. Begleitet nur von einem Pianisten fand sich Nurejew in einem zirkushaften Unternehmen in drittklassigen Aufführungsstätten, was seine Rebellion gegen die Ballettleitung nur noch verstärkte.

Nurejew wurde innerhalb von zwei Jahren als Solist im Kirow einer der bekanntesten Tänzer Russlands. Seine erste Darstellung des Siegfrieds in Schwanensee, in der die neun Jahre ältere Kugakpina die Odette/Odile spielte, fand im April 1961 in Leningrad statt, nur zwei Monate, bevor er in den Westen emigrierte.[5]

Trotz seines späten Einstiegs wurde seine tänzerische Begabung erkannt, die insbesondere durch seine besondere Ausstrahlung, Musikalität sowie Maskulinität und technische Virtuosität zu tragen kam, auch wenn er zeitlebens nie die technische Brillanz zeitgenössischer Solisten wie Erik Bruhn, Anthony Dowell oder Mikhail Baryshnikov erreichte. Er stellte durch seine schon zu Anfang offensichtliche Ausstrahlung und Bühnenpräsenz jedoch kontemporäre Tänzer, die eine grundlegendere Ausbildung genossen hatten und auch technisch größere Vollkommenheit erreichten, wie seinen Klassenkameraden und Studienkollegen in Alexander Puskins Meisterklasse Yuri Soloviev, bald in den Schatten. Jedoch wurde auch sein extrem schwieriges Temperament offensichtlich, das durch provinzielle Sprache, aufbrausendes Auftreten, Dickköpfigkeit und später auch ausgeprägte Arroganz die Mitarbeit mit Nurejew erschwerte.[6]

Star-Karriere nach Emigration

Flucht in Le Bourget

Nurejew kurz nach seiner Flucht 1961

Am 1. Juni 1961 tanzte Nurejew erstmals in der westlichen Hemisphäre. Ein gegenseitiger Austausch der führenden Balletthäuser in West und Ost ermöglichte Nurejew mit dem Kirow im Pariser Palais du Sports in der Eröffnung der Pariser Saison des Kirows als Siegfried in Schwanensee aufzutreten. Nachdem er noch am 15. Juni im Palais Garnier aufgetreten war, nutzte er die Chance zur Flucht in den Westen. Ob es schon einen vorgefertigten Plan oder ob es impulsiv zur Flucht kam, wurde von verschiedenen Quellen unterschiedlich beantwortet. Fest steht, dass, nachdem die Tournee nach den gefeierten Auftritten in Paris in London fortgesetzt werden sollte, das Direktorium Nurejew am Morgen des 16. Juni 1961 auf dem Flughafen Le Bourget mitteilte, er habe sich auf Aufforderung der sowjetischen Parteiführung sofort nach Moskau zu begeben. Nurejew setzte sich daraufhin noch in der Abfertigungshalle von der Kompagnie ab und bat in Frankreich um politisches Asyl.

Auf sich alleine gestellt und von der Presse belagert, versuchte Nurejew so schnell wie möglich, eine Anbindung an eine westliche Kompagnie herzustellen. Er unterschrieb schon in der ersten Woche beim Ballett des Marquis de Cuevas ein maximal sechsmonatiges Engagement und tanzte vom 23. Juni bis zum 29. Juli im Théâtre des Champs-Élysées in Dornröschen mit Nina Wyrobowa. Die Kompagnie trat dann im August zu einer Gala in Deauville auf und setzte ihre Tournee durch Europa und Israel fort. Rosella Hightower sowie Yvette Chauvire waren Nurejews erste bekannte Partnerinnen im Westen. Nurejew war zu einem längeren Engagement bei der privaten Kompagnie aber nicht bereit, da er insgeheim hoffte, auf Dauer im Royal Ballett engagiert zu werden.

Durch Vermittlung der älteren russischen Ballett-Emigranten aus der Umgebung der Ballets Russes begann Nurejew sich schnell mit den Unterschieden zum sowjetischen Stil vertraut zu machen, was auch durch das Einstudieren der ihm unbekannten Rollen in westlichen Balletten zum Tragen kam. Zum Schicksalstreffen für Nurejew wurde seine Begegnung mit dem damals bedeutendsten Danseur Noble des Westens, Erik Bruhn, der zehn Jahre älter war und für viele Jahre sein Geliebter und engster Freund wurde und insbesondere Nurejews damals technisch noch ungeschliffenen und eher robusten Stil endgültig verfeinern half.[7] Mit Bruhn trat Nurejew erstmals im Casino in Cannes im Januar 1962 auf.

Ballettlegende Nurejew - Fonteyn

Nurejew 1973 hinter der Bühne

Durch ein Angebot der 19 Jahre älteren englischen Prima Ballerina Assoluta Margot Fonteyn an Nurejew am 2. November 1961 in einer Gala-Aufführung zu Ehren der Royal Academy of Dance mitzuwirken, begann die denkwürdigste Ballettpartnerschaft des 20. Jahrhunderts. Ihr erstes gemeinsames Auftreten ereignete sich in der Covent Garden Opera in einer beispielhaften Giselle-Aufführung am 21. Februar 1962, als das Paar 23-mal vor den Vorhang gerufen wurde, was ihre Bedeutung als Traumpaar des Tanzes einleitete und die klassische Partnerschaft des ungleichen Paares begründete. Sein Debüt am Royal Opera House, Convent Garden in London begründete eine Verbindung zum führenden Ballett-Ensemble Europas, die bis zum Ende seiner Tanzkarriere anhielt, ohne dass er jedoch jemals offiziell Mitglied im Royal-Ballett wurde. Durch die Weigerung im Direktorium Nurejew eine dauerhafte Solistenstelle anzubieten, war Nurejew während seiner gesamten Karriere von Engagements verschiedener Häuser abhängig. Nurejew begann sich daher durch seine Popularität begründet mit eigenen Produktionen diese Selbständigkeit als Kunst-Marke auch wirtschaftlich nutzen zu lassen und verlangte als erster Tänzer hohe Einzelgagen, was bis dahin völlig ungebräuchlich war.

Das klassische Repertoire Nurejews und Fonteyns umfasste insbesondere die klassischen Werke der Romantik wie Petipas Schwanensee, Dornröschen, Der Nußknacker, Don Quixote und Le Corsaire wie auch Giselle. Nurejew etablierte im Westen erstmals seit den Ballets Russes und einer einzigen vorherigen Vorkriegsaufführung des Sadler’s Wells Ballets unter Mme Ninette de Valois eine Originalversion von Petipas und Tschaikovskis längstem, aufwendigstem und vollkommenstem Ballett, Dornröschen zu erarbeiten. In Ninette de Valoise hatte Nurejew auch eine seiner wichtigsten Förderer gefunden. Aber insbesondere profitierte Margot Fonteyn von der Frischzellenkur die Nurejew für die Ballettwelt bedeutete. Die alternde Primaballerina Fonteyn, die mit 42 Jahren eigentlich am Ende ihrer professionellen Karriere stand und auch schon nicht mehr erste Wahl des Royal Ballet war erlangte durch Nurejew einen Ruhm der im Ballett der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beispiellos werden sollte.

Die Popularität von Nurejew/Fonteyn veranlasste damalige Chef-Choreograph und spätere leitende Direktor des Royal Ballet Frederick Ashton schon 1963 ein abendfüllendes Handlungsballett Marguerite and Armand nach Dumas Kameliendame und einer Musik von Liszt ausschließlich für die beiden zu choreographieren. Erst nach dem Tode von Fonteyn und Nurejew wurde die Choreographie erstmals mit Sylvie Guillem als Marguerite und Nicolas Le Riche wiederaufgeführt. Zu Lebzeiten Fonteyns/Nurejews galt ein unausgesprochenes Verbot das Ballett in anderer Besetzung einzustudieren. Ein weiterer Meilenstein war die aus der Sowjetunion auf der Musik Prokofiefs aufbauende Choreographie zu Romeo und Julia die Ashton am 9. Februar 1965 im Londoner „Covent Garden Opera“ zur Aufführung brachte. Nach der Vorstellung applaudierte das Publikum den beiden Hauptdarstellern 40 Minuten lang.

Bedeutende Produktionen

Nurejew trat neben Fonteyn mit allen führenden Ballerinen des Westens, sowie den sowjetischen Emigranten auf. Seine Nußknacker-Produktion für das Royal Opera House 1968 mit Merle Park als Clara basierte auf einer sowjetischen Produktion und galt als herausragend. Sie blieb auch in den späten siebziegern Bestandteil der Kompagnie. Mit Carla Fracci trat Nurejew in Giselle im Ballet of the Rome Opera auf. 1962 führte er die sowjetische Interpretation von Le Corsaire im Westen ein (Royal Ballet). 1966 brachte er seine Version von Dornröschen an der Mailänder Scala heraus. Mit dem Australischen Nationalballett produzierte Nurejew 1970 Don Quixote, 1975 Raymonda für die Bühne des American Ballet Theaters. Für Eva Evdokimova schuf er am London Festival Ballet (English National Ballet) in 1975 eine neue Produktion von Dornröschen. Für die Produktion von Cinderella für die l'Opera de Paris 1986 hob er den Zukünftigen Star der europäischen Ballettszene Sylvie Guillem in den Rang einer Etoille. Mit dem Ballet de l'Opera schloss Nurejew am 8. Oktober 1992 im Palais Garnier mit seiner letzten Groß-Produktion, La Bayadere, nur Monate vor seinem Tod seine Interpretation und Neueinstudierung der klassischen Ballette ab.

Nurejews Wirkung

Nurejew beieinflußte allgemein eine Wiederbelebung des klassischen Repertoires im Westen, das durch die aktuellen sowjetischen Choreographien der großen klassischen Ballette durch seine an den Stücken vorgenommenen Änderungen nachhaltig auffrischte. Dabei leitete er auch eine stärker an technischer Virtuosität orientierte Auffassung der Rollen ein, die insbesondere auch in dem romantischen Ballett Giselle, in der die mimisch-schauspielerische Komponente ausgeprägt war, weniger betont wurde. Nurejews Bühnenpräsenz änderte allgemein den männlichen Rollenpart, der durch die im sowjetischen Ballett üblichen technischen Bravoursolos einen athletischern Tänzertyp erforderten. Damit erfolgte die nachhaltigere Wandlung des auf Ballerinen zugeschnittenen lyrischen Balletts zu mehr gleichberichtigten klassischen Aufführungen, in denen Tänzer nicht mehr nur als Pas de deux-Partner der Tänzerinnen fungierten.

Seit seiner Emigration versuchte sich Nurejew im modernen Tanz unter anderem mit dem holländischen Nationalballett und Werken zeitgenössischer Choreographen. Darunter George Balanchine, Hans van Manen, Glen Tetley, Roland Petit sowie Martha Graham. 1972 ging er auf Veranlassung von Robert Helpmann nach Australien, wo er sein Regie-Debüt mit Don Quichotte gab.

Spätkarriere

1964 kam er nach Wien, wo er bis 1988 als Tänzer und Choreograf am Wiener Staatsopernballett tätig war. 1982 nahm er die österreichische Staatsbürgerschaft an.

1983 wurde er Direktor des Pariser Opernballetts, das er leitete, in dem er tanzte, und wo er besonders junge Tänzer förderte. So erhielt das Ausnahmetalent Sylvie Guillem unter seiner Leitung den Rang einer „Étoile“. Er tanzte mit ihr als Partnerin viele klassische Partien. Trotz seiner fortschreitenden HIV-Erkrankung arbeitete er unermüdlich als Tänzer und Choreograf.

Krankheit und Tod

Nurejew-Grab auf dem russischen Friedhof in Sainte-Geneviève-des-Bois bei Paris

Die Immunkrankheit AIDS wurde ungefähr 1982 in Frankreich der breiten Öffentlichkeit bekannt. Nurejew infizierte sich vermutlich auch in den frühen achtziger Jahren mit dem HI-Virus. Viele Jahre lang stritt er Gerüchte über seinen Gesundheitszustand ab, und ungefähr 1990, als er unleugbar krank wurde, schob er andere Unpässlichkeiten vor. In seiner letzten Vorstellung von La Bayadère im Jahre 1992 erlitt Nurejew, der schon zu schwach war und auf einem Stuhl sitzen musste, während der spontan einsetzenden Ovationen des Publikums einen Schwächeanfall. Der französische Kulturminister Jack Lang verlieh ihm Frankreichs höchsten kulturellen Preis, den Chevalier de l'Ordre des Arts et des Lettres.

Rudolf Nurejew starb einige Monate später im Alter von 54 Jahren an den Folgen von AIDS. Der Sarg Nurejews wurde öffentlich aufgebahrt, und am 12. Januar 1993 wurde er seinem letzten Willen entsprechend auf dem russischen Friedhof in Sainte-Geneviève-des-Bois bei Paris beigesetzt. Das außergewöhnliche Grabmal Nurejews (1996), das mit einem Mosaik in Form eines orientalischen Kelimteppichs überzogen ist, schuf der italienische Bühnenbildner Ezio Frigerio.

Im Jahr 1998 wurde in Wien Donaustadt (22. Bezirk) die Rudolf-Nurejew-Promenade nach ihm benannt.

Nurejew in Film, Literatur und Kunst

Neben dem Ballett war er auch in anderen künstlerischen Bereichen tätig. Während der siebziger Jahre erschien Nurejew in weiteren Filmen und bereiste die USA in einer Wiederaufführung des Broadway-Musicals The King and I. 1976 spielte er Rudolph Valentino in Ken Russells Film, aber er hatte weder das Talent noch die Disziplin für eine ernsthafte Filmkarriere. 1977 war er Gaststar in der Muppet Show (2. Staffel).

Der irisch-amerikanische Autor Colum McCann setzte Nurejew in seiner Romanbiografie Der Tänzer ein literarisches Denkmal. Der deutsch-französische Bildhauer und Graphiker Arno Breker würdigte Nurejew 1974 in Paris mit zwei Originallithographien, die Chagalls Meisterdrucker Fernand Mourlot abzog. Der 35jährige Tänzer stand Breker Modell. Der amerikanische Fotograf Richard Avedon fertigte unmittelbar nach Nurejews Ankunft in Paris Aufnahmen von ihm an.

Literatur

Filme

  • Nurejew - From Russia with Love. Dokumentarfilm, Großbritannien, Russland 2007, 89 Min., Buch und Regie: John Bridcut, Produktion: BBC, ZDF, arte, deutsche Erstausstrahlung: 17. März 2008, Inhaltsangabe von arte
  • Hommage an Rudolf Nurejew - Ausschnitte. Dokumentarfilm, Frankreich 2002, 26 Min., Regie: Denis Caïozzi, Produktion: arte, Erstausstrahlung: 25. September 2004, Inhaltsangabe von arte

Quellen

  1. Erinnerungen an Rudolf Nurejew
  2. Rudolf Nureyev Foundation, Biography - Childhood in Russia Childhood in Russia
  3. New York Times, Love Lost and Fame Gained for a Young Nureyev, 29. Aug. 2007 Lost and Fame Gained for a Young Nureyev
  4. [1]
  5. Telegraph, Obituaries: Ninel Kugakpina, 15. Mai 2009 Ninel Kugakpina
  6. New York Times, The Nureyev Nobody Knows, Young and Wild, 26. Aug. 2007 The Nureyev Nobody Knows, Young and Wild
  7. Clive Barnes, Dance Magazine, August 2003 Attitudes- About Russian dancer Rudolf Nureyew

Weblinks


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