Rudolf Braun (NSDAP)

Rudolf Braun (NSDAP)
Dr. Rudolf Braun

Rudolf Braun (* 21. Juli 1889 in Wetter (Hessen); † 25. Juli 1975 in Marburg) war ein deutscher Unternehmer, Reichstagsabgeordneter der NSDAP und NSDAP-Gauwirtschaftsberater.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Braun legte nach dem Besuch der Volksschule und des Gymnasiums das Abitur ab und absolvierte eine Lehre in einer Apotheke.[1] Anschließend nahm er ein Studium der Chemie, Botanik und Pharmazie an den Universitäten Marburg, Göttingen und Frankfurt auf, das er mit dem Pharmazeutischen Staatsexamen, der Approbation als Apotheker und der Promotion in Chemie beendete. Im Ersten Weltkrieg war Braun Kriegsfreiwilliger, zunächst in der Infanterie, zuletzt als Leutnant der Reserve bei der Feldartillerie. Im Krieg mit dem Eisernen Kreuz beider Klassen ausgezeichnet, nahm Braun als Angehöriger der Sturmabteilung Roßbach an Hitlers Putschversuch in München im November 1923 teil. 1924 übernahm er die Uzara-Werke, eine Fabrik für pharmazeutisch-chemische Präparate in Melsungen bei Kassel.

Der NSDAP trat Braun 1929 bei. Von 1929 bis 1933 war er Beigeordneter im Magistrat der damaligen Kreisstadt Melsungen. Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ war Braun von April bis Juli 1933 Mitglied des Preußischen Staatsrates und übte im gleichen Jahr Funktionen auf regionaler Ebene aus, so als Vizepräsident des Provinziallandtages der preußischen Provinz Hessen-Nassau. Vom 12. November 1933 bis zum Kriegsende 1945 war Braun Abgeordneter im Reichstag, der in der Zeit des Nationalsozialismus bedeutungslos war. Als Präsident der Industrie- und Handelskammer Kassel amtierte er von 1933 bis 1943. Zudem hatte Braun Funktionen im NSDAP-Gau Kurhessen inne: Als Gauwirtschaftsberater, Gauhauptamtsleiter und Oberbereichsleiter der NSDAP war er einer der engsten Mitarbeiter der dortigen Gauleiter Karl Weinrich und Karl Gerland. Ferner war Braun Wehrwirtschaftsführer und im Aufsichtsrat der „Kurhessischen Kupferschmiedebergbau GmbH“.

Nach Kriegsende befand sich Braun in alliierter Internierungshaft. In der Entnazifizierung wurde er durch die Spruchkammer in die Gruppe III – „Minderbelastete“ – eingestuft. Braun blieb bis 1971 Inhaber der Uzara-Werke in Melsungen.

Einzelnachweise

  1. Biographische Angaben zu Braun bei Lilla: Statisten, sowie Erich Stockhorst: Fünftausend Köpfe: Wer war was im Dritten Reich. blick und bild Verlag, Velbert 1967.

Literatur

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Rudolf Braun — ist der Name folgender Personen: Rudolf Braun (Komponist) (1869–1925), österreichischer Komponist Rudolf Braun (NSDAP) (1889–1975), deutscher Unternehmer und Politiker (NSDAP) Rudolf Braun (Historiker) (* 1930), Schweizer Historiker Rudolf Braun… …   Deutsch Wikipedia

  • Braun (Familienname) — Herkunft Der Familienname Braun ist abgeleitet von der Farbe Braun. Wie der Name Schwarz bezog sich der Familienname ursprünglich meist auf die Haarfarbe, aber auch auf die Farbe der Augen oder der Haut. Varianten Die häufigsten Varianten sind… …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Friedrichs — (1945) Rudolf Friedrichs (* 9. März 1892 in Plauen; † 13. Juni 1947 in Dresden) war von 1946 bis zu seinem Tod Ministerpräsident des Freistaates Sachsen …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Loh — (* 8. Dezember 1913 in Wetzlar; † 21. April 1971 in Haiger) war ein deutscher Unternehmer. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrenamt 3 Literatur …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Weiss — Rudolf Weiss, né le 31 mai 1899 à Berlin et mort le 22 février 1945 à Lieberose était un homme politique allemand du NSDAP. Il a été membre de la SS et fut promu au grade de Brigadeführer (général) en 1939. Weiss, qui siégeait au Reichstag, fut… …   Wikipédia en Français

  • Rudolf Schmidt — Pour les articles homonymes, voir Schmidt. Rudolf Schmidt …   Wikipédia en Français

  • Rudolf von Bünau — Pour les articles homonymes, voir Bünau. Rudolf von Bünau Naissance 19 août 1890 Stuttgart Décès 14 janvier 1962 (à 71 ans) Kirchheim unter Teck Origine …   Wikipédia en Français

  • Rudolf-Hess-Marsch — Neonazis marschieren in Gedenken an Rudolf Heß durch Wunsiedel …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf-Heß-Marsch — Neonazis marschieren in Gedenken an Rudolf Heß durch Wunsiedel …   Deutsch Wikipedia

  • Rudolf Bahro — Infobox Biography subject name = Rudolf Bahro image size = image caption = date of birth = November 18, 1935 place of birth = date of death = December 5, 1997 place of death = occupation = spouse = parents = children =Rudolf Bahro (18 November… …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”