Rothaarsteig

Rothaarsteig
Rothaarsteig
Rothaarsteig bei Bad Berleburg
Rothaarsteig bei Bad Berleburg
Karte
Karte des Wanderweges
Daten
Länge 154,8 km
Lage Grenze Hessen zu Nordrhein-Westfalen
Markierungszeichen auf dem Rücken liegendes, weißes „R“ auf rotem Grund
Startpunkt Brilon
51° 23′ 44″ N, 8° 34′ 4″ O51.3956388888898.5677777777778
Zielpunkt Dillenburg
50° 44′ 6″ N, 8° 17′ 38″ O50.7358.2938055555556
Typ Fernwanderweg
Höchster Punkt Kahler Asten 841 m
Niedrigster Punkt Dillenburg 233 m
Schwierigkeitsgrad leicht
Jahreszeit Ganzjährig
Besonderheiten Premiumwanderweg
Georeferenzierung Karte mit allen Koordinaten: OSM, Google oder Bing
Höhenprofil des Rothaarsteigs
Rothaarsteig-Wanderzeichen: auf dem Rücken liegendes, weißes „R“ auf rotem Grund
Weitblick am Kahlen Asten

Der Rothaarsteig ist ein 154,8 km langer und 2001 eröffneter Wanderweg auf dem Gebirgskamm des Rothaargebirges im Bereich der Grenze von Nordrhein-Westfalen (NW) und Hessen (HE) in Deutschland. Das Deutsche Wanderinstitut in Marburg hat ihn mit dem „Deutschen Wandersiegel Premiumweg“ ausgezeichnet. [1]

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Der Hauptweg des Rothaarsteigs führt von Brilon (NW) in überwiegend südlicher Richtung unter anderem über den Kahlen Asten (NW) nach Dillenburg (HE).

Der größte Teil des Rothaarsteigs befindet sich im Naturpark Rothaargebirge. Er verläuft zumeist entlang der Rhein-Weser-Wasserscheide über die meist dicht bewaldeten Berge des Rothaargebirges und durch dessen Täler und benutzt dabei das vorhandene Netz von befestigten und unbefestigten Waldwegen. Er verbindet in einem äußerst dünn besiedelten Gebiet Berge und Sehenswürdigkeiten wie die Bruchhauser Steine, den Langenberg, den Kahlen Asten, den Rhein-Weser-Turm, die Ginsburg und mehrere Quellen von Fließgewässern wie jene der Ruhr, Eder, Sieg und Lahn. Zwischen Schmallenberg und Bad Berleburg trifft der Rothaarsteig auf den Waldskulpturenweg.

Der Rothaarsteig ist trotz seines Verlaufs innerhalb eines Mittelgebirges größtenteils bequem zu gehen. Er berührt die Gebiete mehrerer Mittelstädte, dazu zählt Winterberg, durch das er direkt verläuft. Ergänzt wird der Rothaarsteig von der unter anderen durch Täler verlaufenden „Hochsauerlandvariante“ und die durch den Westerwald verlaufende „Westerwaldvariante“.

Kennzeichnung

Das Wanderzeichen des Rothaarsteigs ist ein auf dem Rücken liegendes, weißes, R auf rotem Grund. Die aus den Tälern zum Rothaarsteig führenden Verbindungswege zeigen das gleiche Zeichen, allerdings in schwarz auf gelbem Grund.

Verlauf des Rothaarsteigs

Hauptweg

Der 154,80 Kilometer lange Hauptweg des Rothaarsteigs verläuft über Berge, vorbei an Quellen von Fließgewässern, passiert Natur- und Kulturdenkmäler und führt durch Naturschutzgebiete; in Nord-Süd-Richtung betrachtet gehören dazu (mit Höhe über Normalnull; NN):

Der in Brilon (450 m) beginnende Rothaarsteig führt in Richtung Süden vorbei an der Möhnequelle (500 m), zum Borbergskirchof (629 m; am Borberg, 669 m), über den Ginsterkopf (663 m) und vorbei an den Bruchhauser Steinen (bis 756 m) zu einem Richtplatz (alte Gerichtsstätte des Kurkölner Gogerichts; 762,6 m; nahe dem Hoppernkopf, 805 m). Danach verläuft der Wanderweg über den Langenberg (843,2 m), dem höchsten Punkt Nordrhein-Westfalens, und durch das Naturschutzgebiet Neuer Hagen, in dem er an der Hoppeckequelle (785 m) vorbei führt, auf den Clemensberg (839,1 m) und nordöstlich vorbei am Hillekopf (804,9 m). Anschließend führt er hinab nach Küstelberg (666,1 m; mit Orkequelle) zum Steinbruch „Wagenschmier“ (645 m), dann vorbei an der Ruhrquelle (666,5 m) am Ruhrkopf (695,7 m) und in Richtung Südwesten nach Winterberg (670 m), wo er rund 200 m südöstlich der St.-Georg-Schanze das Südportal des Herrlohtunnels am Herrloh (732,9 m) passiert. Danach verläuft der Wanderweg vorbei an den Bergen Poppenberg (745,5 m) und Bremberg (809 m) zum Kahlen Asten (841,9 m), auf dem sich der Astenturm (Aussichtsturm) und z. B. die Lennequelle (819 m) befinden.

Von der Lennequelle führt der Rothaarsteig vorbei an den Höhendörfern Lenneplätze, Neuastenberg, Langewiese und Hoheleye zum Albrechtsplatz (729,0 m) und von dort vorbei am Albrechtsberg (770,8 m) und an der Friedensquelle (740 m), die den kleinen Emmegraben als Dödesbach-Zufluss im Einzugsgebiet der Odeborn speist, zum südwestlich des Albrechtsbergs gelegenen Heidenstock (752,2 m), einer einstigen Grenzmarkierung. Etwa 500 m südwestlich des Heidenstocks teilt sich der Rothaarsteig in eine Berg- und Talvariante:

Der Bergweg kreuzt als Teil des Rothaarsteig-Hauptwegs einen Abschnitt des Waldskulpturenwegs, der teilweise auf ihm verläuft. Dabei führt er in anfangs südlicher Richtung vorbei am Weiler Kühhude (697,2 m; nördlicher Stadtteil von Bad Berleburg) und am Saukopf (716,3 m) zur Hängebrücke im Quellbereich des Hochgelmker Siepens (680,5 m; im Einzugsgebiet des Lenne-Zuflusses Latrop). Dann verläuft der Bergweg etwa in Richtung Westen über den Großen Kopf (740,3 m) und südlich vorbei an Großer (614,5 m) und Kleiner Bamicke (661,4 m) zur Waldwegkreuzung (632,4 m) an der Schutzhütte Millionenbank, wo er auf den „Talweg“ stößt.

Der Talweg (13,7 km lang), auch Hochsauerlandvariante genannt, ist der wichtigste Nebenweg des Rothaarsteigs. Er verläuft anfangs westwärts vorbei an einem Soldatengrab (711,7 m) zum Dorf Schanze (680 bis 733 m; ostsüdöstlicher Stadtteil von Schmallenberg), wo am nordöstlichen Ortsrand das Kulturdenkmal Wegesperre (mit Parkplatz bei 715,9 m) als einstige Landwehr liegt. Hiernach führt er leicht südostwärts zum Schladebach und dann entlang dieses Latrop-Zuflusses überwiegend westwärts zum Kulturdenkmal Altarstein, der sich als einstige heidnische Opferstätte wenige Meter östlich einer Waldwegkreuzung (536,2 m) befindet. Anschließend verläuft er im Grubental, in dem der Grubensiepen einmündet, südwestwärts vorbei am Naturdenkmal Dicke Eiche (482,7 m) und dann westwärts zum im Tal der Latrop gelegenen Dorf Latrop (420 bis 470 m; südöstlicher Stadtteil von Schmallenberg). Danach führt der Talweg in südwestlicher Richtung aufwärts im Tal des Lüttmeckesiepens und dann, wie auch der Bergweg, südlich um die Große (614,5 m) und Kleine Bamicke (661,4 m) herum zur Waldwegkreuzung (632,4 m) an der Schutzhütte Millionenbank, wo er auf den Bergweg stößt.

Von der Millionenbank führt der Rothaarsteig-Hauptweg weiter westwärts über Jagdhaus (650 m; südlicher Stadtteil von Schmallenberg), wo sich am Heidkopf (665,9 m) das Naturdenkmal Kapellenwäldchen befindet, zur Schutzhütte Trudes Sonnenbank (657,3 m) und vorbei an der Sombornquelle (680 m; zum Eder-Einzugsgebiet gehörend), die sich am Südosthang des Härdlers (755,8 m) befindet, zur Wegekreuzung Potsdamer Platz (678,1 m). Anschließend verläuft der Wanderweg vorbei an der Schutzhütte am Margaretenstein (685 m) zum Rhein-Weser-Turm (680 m; Aussichtsturm) auf dem Westerberg (684,6 m).

Vom Rhein-Weser-Turm führt der Rothaarsteig in südlichen Richtungen zum Quellbereich des Schwarzbachs (rechter Quellbach des Eder-Zuflusses Röspe), wonach er knapp 1 km südöstlich am Panorama-Park Sauerland Wildpark vorbei führt, um danach durch das Schwarzbachtal zu verlaufen. Nach Überqueren dieses Bachs führt der Wanderweg entlang des Schwarzbachzuflusses „Habecker Bach“ zu dessen Quellgebiet und anschließend zur Schutzhütte (621,1 m) am Rastplatz Hochheide. Durch das Naturschutzgebiet Haberg (625,4 m; Heinsberger Hochheide) verläuft er über den maximal 637,9 m hohen Bergkamm des stillgelegten Heinsberger Tunnels (1.303 m lang) hinweg und dann in Richtung Süden zur Anhöhe Dreiherrnstein (673,9 m), einem nordöstlichen Ausläufer des Riemens (677,7 m).

Rund 150 m östlich vorbei an der Bergkuppe des Riemens führt der Rothaarsteig zum Tal des Elberndorfer Bachs (ein westlicher Eder-Zufluss), das er in Richtung Westen kreuzt. Anschließend verläuft er wenige Meter östlich an der Ferndorfquelle (600 m) vorbei, passiert weiter südlich die Kulturdenkmäler Schrammer Heide und Schanze und führt in südwestlicher Richtung − über den Schloßberg-Tunnel (270 m lang) der Rothaarbahn hinweg − zur Ruine der Ginsburg (587,6 m).

Danach verläuft der Rothaarsteig ostwärts über den Giller (653,5 m; mit Gillerturm) nach Lützel (575,1 m) einem südöstlichen Stadtteil von Hilchenbach. Anschließend führt der Wanderweg entlang der Eder zu deren Quelle (620 m) und über die alte Kohlenstraße (maximal 640 m) zum Waldheim in Benfe, einem südlichen Gemeindeteil von Erndtebrück, wo er den Eder-Zufluss Benfe (568 m) kreuzt. Knapp vorbei am östlichen Ortsrand von Großenbach, einem westlichen Stadtteil von Bad Laasphe, wo der Rothaarsteig für wenige Hundert Meter nach Südwesten abknickt, verläuft er zur Quelle des Rhein-Nebenflusses Sieg (603 m), wo er einen Abschnitt der Eisenstraße kreuzt.

Anschließend verläuft der Rothaarsteig in Richtung Süden parallel zur bzw. entlang der Eisenstraße zur Ilmquelle (622 m; Zufluss der Lahn) und danach vorbei an der Lahnquelle (605 m) in Lahnhof (ein Ortsteil von Nenkersdorf, das wiederum ein Stadtteil von Netphen ist) ostwärts zur Ilsequelle (620 m). Danach führt er über den Jagdberg (675,9 m), entlang eines Abschnitts der Grenze zum Nachbarbundesland Hessen und vorbei am Naturdenkmal Kaffeebuche (590 m) zur in Hessen an der Haincher Höhe (606 m) gelegenen Dillquelle (560 m). Über die an dieser Landesgrenze gelegene Tiefenrother Höhe (551 m) und die Ostausläufer der Kalteiche (579,3 m), wo der Wanderweg nach Südosten zum Naturdenkmal Lucaseiche (440 m) abknickt, erreicht der Rothaarsteig endgültig Hessen. Durch Rodenbach (310 m), einem nördlichen Stadtteil von Haiger, führt er nach Manderbach (305 m), einem nördlichen Stadtteil von Dillenburg, und über den Dillenburger Galgenberg (302 m) sowie vorbei am dortigen Wilhelmsturm (260 m) verlaufend endet er in Dillenburg (233 m).

Westerwaldvariante

Die 52,5 km lange „Westerwaldvariante“ ist ein vom Rothaarsteig-Hauptweg abzweigende Wegvariante, die durch Teile des Westerwalds verläuft. Sie zweigt im Gebiet der Kalteiche in Richtung Süd-Südwesten ab und führt hinüber zum „Hohen Westerwald“ und von dort in Richtung Nordosten nach Dillenburg. Dabei führt sie ebenfalls über Berge, vorbei an Fließgewässer-Quellen und Natur- und Kulturdenkmälern und durch Naturschutzgebiete; dazu gehören (mit Höhe über Normalnull; NN):

Die „Westerwaldvariante“ führt vom Gebiet von Kalteiche (579,3 m) und Hirschstein (562,9 m) durch das Tal des Sieg-Zuflusses Heller zum auf dem Bergkamm Die Höh (598,0 m) gelegenen Naturschutzgebiet „Großer Stein“ (546,0 m) und vorbei an der „Tongrube Niederdresselndorf“ (560 m) zum Naturdenkmal „Ketzerstein“ (610 m). Danach verläuft sie zur Fuchskaute (656,5 m), höchster Berg des Westerwalds, an dem sie nach Nordosten abknickt. Dann führt sie am Naturdenkmal „Basaltsteinbruch“ (450 m) vorbei und durch die Naturschutzgebiete „Wildweiberhäuschen“ und „Kornberg“ zum Naturdenkmal „Kornberg“ (454 m), um in Dillenburg (233 m) zu enden.

Ortschaften

Der Rothaarsteig verläuft auf dem Gebiet folgender Ortschaften bzw. Kommunen (alphabetisch sortiert):

Befahrung per Fahrrad

Die Benutzung des Rothaarsteigs mit dem Fahrrad ist problematisch, aber möglich. Die Steigungen können an manchen Stellen 15 % erreichen, hinzu kommen streckenweise durch Forstfahrzeuge beschädigte und verschlammte Wegabschnitte. Das Fahrrad sollte aus diesem Grunde geländegängig und die Fitness des Fahrers der zu erwartenden Belastung gewachsen sein. Schwierige Wegabschnitte lassen sich jedoch teilweise auf parallel verlaufenden Kreis- oder Landesstraßen umfahren.

Rothaarsteig-Marathon

Jeweils im Oktober startet in Fleckenberg der Rothaarsteig-Marathon, bei dem die Läufer einen Höhenunterschied von 838 m zu bewältigen haben. Der erste Marathon fand 2003 statt. Neben der vollen Marathondistanz ist auch ein Halbmarathon möglich.[2]

Verkehrsanbindung

Der Rothaarsteig ist mehr oder weniger gut mit dem ÖPNV zu erreichen. Die parallel zu ihm verlaufenden oder ihn querenden Bus- und Eisenbahnstrecken werden mindestens einmal in der Stunde bedient. Folgende Ortschaften besitzen einen Bahnhof oder sind an ein attraktives Liniennetz angeschlossen, liegen jedoch teilweise mehrere Kilometer vom Rothaarsteig entfernt:

Einzelnachweise

  1. Premiumwanderweg Rothhaarsteig beim Deutschen Wanderinstitut e.V. Marburg
  2. Homepage des Rothaarsteig-Marathons

Literatur

  • Klaus-Peter Kappest: Rothaarsteig. Der Weg der Sinne. Deutschlands Landschaften – Von Dillenburg bis Brilon. Edition Rasch & Röhring, Steinfurt 2001, ISBN 3-934427-11-1.
  • David Kuhnert & Oliver Schröder: Rothaarsteig, OutdoorHandbuch Band 154 aus der Reihe Der Weg ist das Ziel, Conrad Stein Verlag, ISBN 978-3-86686-154-1

Karten

  • Landesvermessungsamt Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Naturpark Rothaargebirge. Freizeitkarte NRW 1:50 000 mit Rad-Verkehrsnetz, 21. 3. Auflage. Bonn 2004, ISBN 3-89439-491-9.

Weblinks


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