Rosenauschule (Heilbronn)

Rosenauschule (Heilbronn)
Rosenauschule in Heilbronn
Rosenauschule in Heilbronn um 1904

Die Rosenauschule ist eine Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule in Heilbronn.

Inhaltsverzeichnis

Name

Nach der Einweihung im Jahre 1900 hieß sie zunächst Katholische Volksschule Rosenau - Heilbronn. Benannt wurde die Schule nach dem Gelände, das sich im Südosten des Rosenbergs befindet und als Rosenau bezeichnet wird [1]. Die Rosenau war im 19. Jahrhundert eine Lehmgrube, die sich zwischen der Neckarhalde im Westen, dem Neckarhaldenflüsschen im Süden, dem Rosenberg im Norden und der späteren Wilhelmstraße im Osten befand [2] und die 9,5 m tief war.

Leitspruch

Der Leitspruch der Schule heißt: Beharrlichkeit führt zum Ziel [3]. Die Inschrift wird von Pilastern und einem halbkreisförmigen Segmentbogen geschmückt und ist zusammen mit dem Baudatum an der abgeschrägten Ecke der Fassade, Ecke Süd- und Bergstraße, zu lesen . Das Motto der Rosenauschule wurde dem zweiten "Spruch des Konfuzius" entnommen und wurde von Friedrich Schiller in seinem Musenalmanach für das Jahr 1800 publiziert. Dort heißt dieser Spruch in seiner Original-Fassung: Nur Beharrung führt zum Ziel.

Architektur

Portal der Rosenauschule

Schule

Die Rosenauschule wurde nach Plänen des Hochbauamts und des Heilbronner Stadtbaumeisters Gustav Wenzel (*1839-1923), der auch das Stadtbad am Wollhausplatz errichtete, [4] gebaut und am 14. Mai 1900 eingeweiht. Das Gebäude umfasste damals 27 Klassenzimmer, die nach Knaben und Mädchen getrennt wurden, weiterhin ein Zeichen-, Industriesaal, ein Musikzimmer und zwei Lehrerzimmer. Das dreigeschossige Gebäude ist größtenteils aus Schilfsandstein gebaut worden. Die Fassade des Gebäudes ist klassizistisch [5] und wird in der Mitte durch einen Risaliten gegliedert. Der Mittelrisalit hat zwei Portale, die von auf Postamenten stehenden Säulen flankiert werden und die ein Gebälk mit der Aufschrift Knaben bzw. Mädchen tragen. Das zweite Obergeschoss des Mittelrisaliten wird von Fenstern im Rundbogenstil gegliedert, wobei das ganze Gebäude ein Walmdach mit Dachreiter trägt.

Sporthalle

Die Pläne wurden 1904 von dem damaligen Oberbürgermeister Dr. Paul Göbel abgezeichnet[6]. Die Sporthalle sollte durch ein "Rappitzgewölbe in Monnierconstruction" in 7 m Höhe im Innern überwölbt werden. Die neue Turnhalle wurde am 20. Mai 1905 eingeweiht. Beim Luftangriff zerstört, gab es bereits 1949 Wiederaufbaupläne für die Turnhalle. 1955 wurde die Turnhalle mit Stahlbeton-Fundament, Backstein-Mauerwerk und Glasbausteinen zwischen den Eisenbetonstützen, fertiggestellt. 1985 wurde die nach dem Krieg erbaute einteilige Turnhalle abgebrochen, damit die neue dreiteilige Turnhalle am gleichen Platze gebaut werden konnte. Die neue Turnhalle wurde 1987 eingeweiht.

Schulgeschichte

Das am 14. Mai 1900 eingeweihte Gebäude wurde beim Luftangriff von Brandbomben getroffen [7] und brannte zum Teil aus. Da aber aufgrund von Holzmangel kein Notdach über die Rosenauschule errichtet werden konnte, fand auch bis dahin kein Unterricht in der ausgebrannten Ruine statt. Die Schüler der Rosenauschule mussten daher Unterricht im Postamt Nr.2 am Bahnhof um im Postamt an der Allee, nehmen. 1946 genehmigte der damalige Oberbürgermeister Beutinger trotz allgemeinen Bauverbots, das Baugesuch, den Süd- und Nordflügel zu rekonstruieren "das Baugesuch wegen Erstellung von zwei Treppenhäusern und Stockwerksaufbau der Seitenflügel, Bergstr. 40" . Aber aufgrund von Baustoff- und Fachkräftemangel wurde der Bau verzögert. September 1948 wurde der Nordflügel und Juni 1949 der Südflügel wiederhergestellt. Am 12. Januar 1950 konnte Richtfest gefeiert werden und die Einweihung der Schule fand am 16.September 1950 statt, wobei der damalige Bundespräsident Heuss anwesend war. In der Nachkriegszeit setzte sich die Rosenauschule sowohl aus einer Rosenauschule Knaben als auch aus einer Rosenauschule Mädchen zusammen [8]. Aus der Rosenauschule Mädchen ging die spätere Wilhelm-Hauff-Schule (Heilbronn) an der Charlottenstraße hervor, deren Schulgebäude am 25. Juni 1962 fertiggestellt worden ist. Aus diesem Grund wird die Wilhelm-Hauff-Schule auch die "Tochterschule der Rosenauschule Mädchen" genannt. Eine Sanierung der Rosenauschule erfolgte 1976 [9]. Die Schule feierte am 13. Mai 2000 das 100-jährige Jubiläum

Struktur

Die Rosenauschule ist eine Grundschule (Klassen 1 bis 4) mit angeschlossener Hauptschule (Klassen 5 - 9). Leistungsstarke Schüler der Hauptschule können seit 1994/95 in den Klassen 8 und 9 einen Zusatzunterricht der Werkrealschule in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik in Anspruch nehmen und nach einem bestandenen zusätzlichen 10. Schuljahr den Realschulabschluss erhalten.

Die Jahrgangsstufen werden meist dreizügig geführt. Die Schule beherbergt etwa 650 Schüler in 27 Klassen. Im Durchschnitt unterrichten 45 Lehrkräfte die Schüler, die aus bis zu 26 Nationen stammen. Sie werden von zwei Schulsozialarbeitern unterstützt.

Literatur

  • Bernhard Lattner mit Texten von Joachim J. Hennze: Stille Zeitzeugen. 500 Jahre Heilbronner Architektur. Edition Lattner, Heilbronn 2005, ISBN 3-9807729-6-9.
  • 100 Jahre Rosenauschule Heilbronn. 1900-2000. Rosenauschule, Heilbronn 2000.

Weblinks

Quellen und Anmerkungen

  1. Festschrift, S. 19
  2. Festschrift, S. 70
  3. Beharrlichkeit führt zum Ziel, Artikel in der Heilbronner Stimme vom 29.08.2000, Nr. 199, Seite 14
  4. Lattner/Hennze, S. 45
  5. Festschrift, S.72
  6. Festschrift, S.79
  7. Festschrift, Seite 88
  8. Festschrift, S. 102
  9. Festschrift, S. 101

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