Ronceva

Ronceva
Ronceva
Unterlauf der Ronceva

Unterlauf der RoncevaVorlage:Infobox Fluss/KARTE_fehlt

Daten
Gewässerkennzahl DE: 476142
Lage Nordrhein-Westfalen, Deutschland
Flusssystem Weser
Abfluss über Flöthe → Große Aa → Weser → Nordsee
Quelle Wiehengebirge südlich von Lübbecke
52° 17′ 18,8″ N, 8° 37′ 36,5″ O52.2885444444448.6268055555556175
Quellhöhe ca. 175 m ü. NN[1]
Mündung Nördlich Lübbeckes in die Flöthe
52.3308527777788.619527777777851

52° 19′ 51″ N, 8° 37′ 10″ O52.3308527777788.619527777777851
Mündungshöhe 51 m ü. NN[1]
Höhenunterschied ca. 124 m
Länge 5,1 km[2]Vorlage:Infobox Fluss/EINZUGSGEBIET_fehlt

Vorlage:Infobox Fluss/ABFLUSS_fehlt

Kleinstädte Lübbecke
Einwohner im Einzugsgebiet ca. 16.000

Die Ronceva (auch Roncevabach) ist ein Bach, der durch die ostwestfälische Stadt Lübbecke fließt.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Die Quelle der Ronceva liegt in 230 m ü. NN im Wiehengebirge zwischen den Bergen Heidbrink und Horsts Höhe am unteren Ende der Mensinger Schlucht. Sie fließt sodann zunächst östlich der Bundesstraße 239 nach Lübbecke. Im Bereich der Lübbecker Kernstadt fließt sie unterirdisch. Nördlich der Kernstadt kommt die Ronceva wieder zu Tage und fließt schließlich im Bereich des Lübbecker Industriegebiets, unmittelbar neben dem Firmengebäude der Firma Gauselmann (auf 49 m ü. NN) in die Flöthe. Die Ronceva hat eine Länge von rund 5 km, wovon ca. 1,5 km unterirdisch verrohrt sind. Das Einzugsgebiet der Ronceva umfasst rund 4 km², also lediglich 7 % der Gesamtstadtfläche der Stadt Lübbecke. Trotz des relativ kurzen Laufes durchfließt die Ronceva drei grundverschiedene Großlandschaften: Das Wiehengebirge, dann das Lübbecker Lößland und schließlich noch die Rahden-Diepenauer Geest.

Geschichtliche Bedeutung

Der alte sächsische Name Lübbeckes "Hlidbeki", das heißt "kleiner Bach (english: little beck, plattdeutsch: lüt Beek oder lüttke Beke[3] )" geht auf die Ronceva zurück. Folglich war es einst ein Beweggrund wegen des Baches gerade hier eine Siedlung zu gründen, bot der Bach doch mit seinem Gefällstrecken im heutigen Stadtgebiet Energiepotential für Wassermühlen. Später durchlief die Ronceva daher den östlichen Stadtgraben und trieb um 1750 im Stadtzentrum fünf Mühlen an. Außerhalb des Stadtkerns vor dem Bergertor (südlich der Stadtmauer) und dem Niedertor (im Norden des Stadt) wurden weitere Mühlen von der Ronceva angetrieben. Die bekannteste Mühle war die Reineberger Amtsmühle. Das entsprechende Fachwerkgebäude an der B239 wird heute noch als Königsmühle bezeichnet. Indirekt fand sich die Ronceva im alten Wappen des ehemaligen Kreis Lübbecke wieder. Der Wellenbalken deuteten auf die etymologische Bedeutung von Lübbecke hin, was sich von Hlid beki ableitet, also jenem Bach (beki) der heute Ronceva heißt. Die Wappenfarben waren die Farben sowohl des Fürstbistums Minden als auch der Grafschaft Ravensberg. Dieses alte Wappen wurde 1935 durch das preußische Staatsministerium genehmigt und wurde 1968 durch ein anderes Wappen abgelöst.

Die Ronceva versinnbildlicht als Bach vor dem Dreiberg (Wiehengebirge) im alten Lübbecker Kreiswappen
Wie auf dieser historischen Karte hervorgehoben, verlief die Ronceva einst im östlichen Stadtgraben. In diesem Bereich ist der Bach heute überwiegend überbaut.
Diese Karte zeigt den Verlauf der Ronceva in der Gegenwart

Erscheinungsbild

Innerhalb des Stadtgebiets, ab der Privatbrauerei Ernst Barre, ist sie größtenteils verrohrt, lediglich im Bereich des Marktplatzes wurde sie 1988 wieder freigelegt und zu einem kleinen Teich aufgestaut. Darüber hinaus gibt es Überlegungen den Bachlauf in weiteren Bereichen der Innenstadt freizulegen. Im Rahmenplan Innenstadt der Stadt Lübbecke heißt es :"(…) Wo die Möglichkeit besteht, sollte der Versuch unternommen werden, im Bereich des ehemaligen Bachlaufes der Ronceva, den Bach als prägendes und historisches Element wieder freizulegen (…)".

Wirtschaftliche und ökologische Bedeutung

Trotz des Gesamtgefälles von 180 m spielt die Nutzung der Wasserkraft der Ronceva aufgrund des geringen jährlichen Wasserdargebots heute keine Rolle mehr. Hingegen hat sie Bedeutung für die lokale Sportfischerei. Zu angeln gibt es Barsch, Plötze und Gründling. Beangelt werden darf die Ronceva von der Straße "Rote Mühle" bis zur Einmündung in die Flöthe. Oberhalb von Lübbecke weist die Ronceva eine Gewässergüteklasse von I bis II auf, und kann daher in diesem Bereich als un- bis geringbelastetes Gewässer bezeichnet werden. Im Bereich des Lübbecker Industriegebietes nimmt der Bach den Ablauf der Kläranlage auf, in welcher auch Abwasser eines fleischverarbeitenden Betriebes behandelt wird, so dass die Wasserqualität der Ronceva bei Einmündung in die Flöthe deutlich im Bereich der Güteklasse III (stark verschmutzt) liegt.

Einzelnachweise

  1. a b Deutsche Grundkarte 1:5000
  2. Topographisches Informationsmanagement, Bezirksregierung Köln, Abteilung GEObasis NRW (Hinweise)
  3. Friedrich Möllering: Wittekind Sagen, Lübbecke, 1993, S. 12

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