Ronald Lauder

Ronald Lauder
Ronald Lauder (2009)

Ronald Stephen Lauder (* 26. Februar 1944 in New York City) ist ein US-amerikanischer Unternehmer, Präsident des New Yorker Museum of Modern Art und seit Juli 2007 Präsident des Jüdischen Weltkongresses (WJC).

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ronald Lauder entstammt der Unternehmerfamilie Lauder und ist der zweite Sohn von Joseph Lauder und Estée Lauder. Sein älterer Bruder ist Leonard A. Lauder[1]. Er studierte an der Wharton School der University of Pennsylvania und später an den Universitäten von Paris und Brüssel. In den frühen 1980er Jahren war Lauder als Abteilungsleiter (Deputy Assistant Secretary of Defense for European and NATO policy) im Pentagon tätig. 1986 ernannte Ronald Reagan ihn als Nachfolger von Helene von Damm zum Botschafter der Vereinigten Staaten in Österreich. Nach seiner Rückkehr 1987 fing er an, im Familienunternehmen zu arbeiten. [2]

Forbes schätzt sein Vermögen auf circa US$ 2,6 Mrd.; nach der Forbes-Liste der US-Dollar-Milliardäre liegt er damit auf Platz 367.

Politisch ist Lauder Republikaner und steht dem israelischen Likud nahe. Er bewarb sich 1989 um das Amt des Bürgermeisters von New York, verlor aber in der Primary seiner Partei gegen Rudy Giuliani. Als Kandidat der Conservative Party trat er dennoch an, kam aber mit 9465 Stimmen nicht über den vierten Platz hinaus.[3] Während seiner Zeit als US-Botschafter verteidigte er das Einreiseverbot für den damaligen österreichischen Bundespräsidenten Kurt Waldheim. Österreich erhob Vorwürfe wegen widerrechtlichen Exports von Bildern und beklagte sich über öffentliche Auftritte des Botschafters mit Bodyguards.

1987 gründete Ronald Lauder die Ronald S. Lauder Foundation. Diese Stiftung finanziert jüdische Bildungseinrichtungen in aktuell 16 Ländern. In Österreich unterstützt sie den Lauder-Chabad-Campus in Wien, eine jüdische Bildungseinrichtung vom Kindergarten bis zur Matura; außerdem finanziert sie seit 1998 das Büro der Anti Defamation League in Europa mit Sitz in Wien. In Deutschland unterstützt sie das Jüdische Lehrhaus an der Berliner Rykestraße und eine jüdische Volksschule in Köln. 1989 besuchte Lauder das KZ Auschwitz und unterstützt seitdem den Erhalt der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau. International engagiert sich Lauder für zahlreiche weitere jüdische Einrichtungen.

Lauder engagiert sich stark im Zusammenhang um die Rückgabe während der Nazi-Zeit geraubter Kunst (Restitution). Im Juni 2006 kaufte Lauder für die Neuen Galerie in Manhattan das 1907 von Gustav Klimt gemalte Porträt „Adele Bloch-Bauer I“. Die New York Times gab als Kaufpreis US$ 135 Mio. (Euro 106,7 Mio.) an.[4] Damit wäre die „Goldene Adele“ weltweit das bisher zweitteuerste verkaufte Gemälde. Das zuvor im Berliner Brücke-Museum befindliche, ebenfalls an jüdische Erben restituierte Gemälde Berliner Straßenszene von Ernst Ludwig Kirchner erwarb Lauder für die Neue Galerie am 8. November 2006 für US$ 38,1 Mio. (Euro 29,7 Mio).

Lauder ist an der Mediengesellschaft Central European Media Enterprises beteiligt, die in einen kostspieligen Rechtsstreit mit dem Tschechischen Staat verwickelt ist. Am ehemaligen Checkpoint Charlie war Lauder zeitweilig an einem Bauprojekt beteiligt, das er jedoch mittlerweile aufgegeben hat.[5] Er hatte außerdem angeboten, am Flughafen Tempelhof zu investieren und kritisierte deshalb den Regierenden Bürgermeister Berlins für die Schließung des Flughafens.[6]

Lauder heiratete 1967 Jo Carole Knopf, mit der er zwei Töchter, Aerin und Jane, hat. Seit 2006 ist das Paar getrennt.[7]

Auszeichnungen und Ehrungen

  • Raoul-Wallenberg-Preis, Berlin, für seine Verdienste um die Wiederbelebung jüdischen Lebens in Mittel- und Osteuropa
  • Verdienstmedaille für seine einzigartigen Bemühungen um den Wiederaufbau jüdischer Gemeinden in Polen von Präsident Aleksander Kwasniewski
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich durch Bundespräsident Thomas Klestil

Einzelnachweise

  1. http://en.wikipedia.org/wiki/Leonard_Lauder
  2. Biografie auf der Webseite der Lauder-Stiftung
  3. The New York Times, 8. November 1989: Dinkins defeats Giuliani in a close race
  4. Lauder Pays $135 Million, a Record, for a Klimt Portrait - NYT, 19. Juni 2006
  5. http://www.checkpoint-charlie.de/unternehmen_rosenthal.htm
  6. Berlin wird wieder eine arme Stadt. 20. Oktober 2008
  7. Cityfile.com

Weblinks

 Commons: Ronald Lauder – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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