- Rodolfo Pio
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Rodolfo Pio da Carpi (* 22. Februar 1500 in Carpi bei Modena; † 2. Mai 1564 in Rom) war ein Kardinal der katholischen Kirche.
Rodolfo Pio war der Sohn von Lionello II. Pio und dessen Frau Maria geb. Martinengo. Des Vaters Bruder Alberto III. Pio, herrschte als letzter regierender Graf der Familie über die Grafschaft Carpi und war überdies streng katholisch gesinnt, ein erklärter Gegner des aufkommenden Protestantismus sowie ein großer Sammler von griechischen, lateinischen und hebräischen Büchern. Der Neffe und nachmalige Kardinal erbte diese Bibliothek später von seinem Onkel.[1]
Rodolfo studierte zunächst unter dem Humanisten Aldo Manuzio und erhielt hier eine generelle humanistische Ausbildung. Später studierte er Jura, Philosophie und Theologie in Padua und Rom. 1528 wurde er Bischof von Faenza, im darauffolgenden Jahr Nuntius in Frankreich (bis 1537) und später auch für Savoyen. Pio war an der Vorbereitung eines Reformkonzils beteiligt. Papst Paul III. erhob ihn am 22. Dezember 1536 zum Kardinal und gab ihm die Titelkirche Santa Prisca. 1543-1544 wechselte er zur Titelkirche San Clemente. Im Januar 1540 wurde er Legat in den Marken. 1544 trat er von seinem Amt als Bischof von Faenza zurück und wurde dafür Administrator des Bistums Girgenti auf Sizilien. Zudem war er Dekan des Kardinalskollegiums, vertrat die Inquisition und verteidigte die neuen Orden der Kapuziner und Jesuiten.
Andere Kardinale aus der gleichen Adelsfamilie waren Carlo Emanuele Pio (ernannt 1604) und Carlo Pio (ernannt 1654).
Literatur
- Christiane Hoffmann: "Kardinal Rodolfo Pio da Carpi und seine Reform der Aegidianischen Konstitutionen", Verlag Duncker & Humblot, 1989, ISBN 3428067088; Teilscan der Quelle
Einzelnachweise
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