Rock ’n’ Roll (John-Lennon-Album)

Rock ’n’ Roll (John-Lennon-Album)
Rock ’n’ Roll
Studioalbum von John Lennon
Veröffentlichung 21. Februar 1975
Label Apple Records
Format LP, CD (RR)
Genre Rock ’n’ Roll
Anzahl der Titel 17

Besetzung

Produktion John Lennon und Phil Spector
Studio 1973: A&M Studios-Hollywood, Record Plant West-Los Angeles; 1974: Record Plant East-New York
Chronologie
Walls and Bridges
1974
Rock ’n’ Roll Shaved Fish
1975

Rock ’n’ Roll ist ein Album des ehemaligen Beatle John Lennon aus dem Jahr 1975, das ausschließlich aus Songs der 1950er und frühen 1960er besteht. Für die Fertigstellung dieses Albums, das Lennons letztes Album der 1970er werden sollte, benötigten Lennon und Phil Spector über ein Jahr.

Inhaltsverzeichnis

Entstehung

Morris Levy, der Chef von Roulette Records, klagte gegen eine mögliche Urheberrechtsverletzung Lennons, nachdem dieser in einem Interview zugegeben hatte, der Beatles-Song Come Together sei an Chuck Berrys You Can’t Catch Me angelehnt und die Zeile „Here come old flat-top“ sei wörtlich übernommen worden. Sollte sich Lennon bereit erklären, auf seinem nächsten Album zumindest drei Lieder zu veröffentlichen, die Levy vertreibt, würde er jedoch die Klage fallen lassen. Während Lennon Levys Musikkatalog durchstöberte, traf er allerdings auf so viele seiner alten Lieblingslieder, dass er sich dafür entschied, ein ganzes Album ausschließlich mit Coverversionen aufzunehmen.

Die Sessions mit Phil Spector (Oktober bis Dezember 1973) wurden durch verschiedene Vorfälle erschwert. Zunächst trennte sich Lennon 1973 mit Beginn der ersten Sessions von Yoko Ono und war fortan mit May Pang liiert. Lennon soll während der Session aufgrund Alkoholkonsums ziemlich aggressiv gewesen sein, sodass er und der Produzent Phil Spector die A&M Records Studios verlassen mussten. Spector verschwand mit den Aufnahmen und Lennon wusste monatelang nicht, was aus Spector und den Aufnahmen geworden war, bis ihn Spector eines Tages anrief und sagte, er habe die John-Dean-Tapes, was eine Anspielung auf die Watergate-Affäre war. Kurz darauf, am 31. März 1974, fiel Spector nach einem schweren Autounfall ins Koma.

Lennon nutzte die Zeit (März bis Juni 1974), um zusammen mit Harry Nilsson an dessen Album Pussy Cats und zusammen mit seinem ehemaligen Bandkollegen Ringo Starr an Goodnight Vienna zu arbeiten. Daraus entstand eine längerfristige Kooperation der drei Musiker, die sich auch gegenseitig im Umgang mit der Alkoholsucht unterstützten.

Als Lennon schließlich die Aufnahmen von Spector zurückbekam, hielt er viele der inzwischen ein Jahr alten Aufnahmen für ziemlich schwach, da seine Stimme unter dem Alkoholmissbrauch deutlich gelitten hatte. Nach der Fertigstellung seines Albums Walls and Bridges spielte er im Oktober 1974 mit derselben Band einige Stücke für Rock ’n’ Roll neu ein.

Da das Album für Lennon hauptsächlich eine Erinnerung an seine Jugend war, wählte er als Cover ein altes, in Hamburg aufgenommenes Foto aus der Anfangszeit der Beatles.

Veröffentlichung

Sowohl in den USA als auch in Großbritannien schaffte es das Album auf Platz sechs der Charts und erreichte Goldstatus, in Deutschland erreichte es Platz 37 der Hitparade.

Die Erstveröffentlichung im CD-Format erfolgte im Mai 1987. Im Oktober 2004 wurde das Album in einer remasterten und neu abgemischten Version mit vier Bonusstücken wiederveröffentlicht. Weitere Aufnahmen der Sessions mit Spector waren bereits auf Menlove Ave. (zum Beispiel Here We Go Again) und dem Boxset John Lennon Anthology (zum Beispiel Be My Baby) veröffentlicht worden. Im Oktober 2010 wurde das Album in einer erneut remasterten Version, diesmal in der originalen Abmischung und ohne Bonusstücke, wiederveröffentlicht.

Single-Auskopplungen

Die Singleauskopplung Stand By Me/Move over Mrs. L erschien im März 1975 und erreichte in den USA Platz 20 der Charts (Großbritannien: Platz 30; Deutschland: Platz 22).

In Deutschland wurde im Juni 1975 noch eine weitere Single (Ya Ya/Be-Bop-a-Lula) veröffentlicht, die auf Platz 47 der Hitparade gelistet wurde.

In den USA wurden noch zwei weitere Promotionsingles (Ain’t That a Shame (Mono) / Ain’t That a Shame (Stereo) und Slippin’ and Slidin’ (Mono) / Slippin’ and Slidin’ (Stereo)) an Radiosender verteilt, die aber nicht als reguläre Kaufsingles erschienen sind.

Titelliste

Seite 1

  1. Be-Bop-A-Lula (Gene Vincent, Tex Davis) – 2:39
  2. Stand by Me (Leiber/Stoller, Ben E. King) – 3:26
  3. Medley: Rip It Up/Ready Teddy (Robert Blackwell, John Marascalco) – 1:33
  4. You Can’t Catch Me (Chuck Berry) – 4:51 +
  5. Ain’t That a Shame (Fats Domino, Dave Bartholomew) – 2:38
  6. Do You Wanna Dance? (Bobby Freeman) – 3:15
  7. Sweet Little Sixteen (Chuck Berry) – 3:01 +

Seite 2

  1. Slippin’ and Slidin’ (Richard Wayne Penniman, Eddie Bocage, Albert Collins, James H. Smith) – 2:16
  2. Peggy Sue (Buddy Holly, Jerry Allison, Norman Petty) – 2:06
  3. Medley: Bring It On Home to Me/Send Me Some Lovin’ (Sam Cooke)/(John Marascalco, Leo Price) – 3:41
  4. Bony Moronie (Larry Williams) – 3:47 +
  5. Ya Ya (Lee Dorsey, Clarence Lewis, Morgan Robinson) – 2:17
  6. Just Because (Lloyd Price) – 4:25 +

Bonustitel

  1. Angel Baby (Rosie Hamlin) – 3:44 (erschien auf der Wiederveröffentlichung 2004) +
  2. To Know Her Is to Love Her (Phil Spector) - 4:31 (erschien auf der Wiederveröffentlichung 2004) +
  3. Since My Baby Left Me (Arthur Crudup) - 4:40 (erschien auf der Wiederveröffentlichung 2004) +
  4. Just Because (Reprise) - 1:25 (erschien auf der Wiederveröffentlichung 2004) +

Titel, die mit einem + gekennzeichnet sind, stammen von den Aufnahmen mit Phil Spector.

John Lennon Sings the Great Rock & Roll Hits – Roots

Im November 1974 gab John Lennon ein Aufnahmeband des noch nicht veröffentlichten Albums Rock ’n’ Roll an Morris Levy, der die Herstellung einer LP mit dem Titel John Lennon Sings the Great Rock & Roll Hits – Roots in Auftrag gab. Die Langspielplatte wurde unter anderem im US-amerikanischen Fernsehen beworben und ab Anfang Februar 1975 via Mailorder-Versand vertrieben. Der Verkauf wurde aber schon im März 1975, aufgrund von Klagen von EMI/Capitol, eingestellt. Bis zu diesem Zeitpunkt waren 1270 LPs und 175 8-Spur-Kassetten verkauft worden. Es folgte ein Gerichtsverfahren (12. Januar bis 13. Juli 1976), das mit einem Schadensersatzzuspruch in Höhe von 45.000 US-Dollar für Lennon endete. In den folgenden Jahren wurde die LP häufig als Bootleg nachgepresst. Musikalisch gesehen beinhaltet John Lennon Sings the Great Rock & Roll Hits – Roots lediglich längere Versionen einzelner Titel sowie zwei Lieder (Angel Baby und Be My Baby), die erst 1986 beziehungsweise 1998 offiziell veröffentlicht worden sind.

Die Titelliste war wie folgt:

  1. Be-Bop-A-Lula
  2. Ain’t That a Shame
  3. Stand by Me
  4. Sweet Little Sixteen
  5. Medley: Rip It Up/Ready Teddy
  6. Angel Baby
  7. Do You Wanna Dance?
  8. You Can’t Catch Me
  9. Bony Moronie
  10. Peggy Sue
  11. Medley: Bring It On Home to Me/Send Me Some Lovin’
  12. Slippin’ and Slidin’
  13. Be My Baby
  14. Ya Ya
  15. Just Because

Literatur

  • May Pang: Instamatic Karma, St. Martin’s Press 2008
  • Chip Madinger and Mark Easter: Eight Arms To Hold You - The Solo Compendium 44.1 Productions 2000, ISBN 0-615-11724-4. (Seite 90 bis 94 und 104 bis 109)

Weblinks


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