Rißtissen

Rißtissen

Rißtissen ist ein Stadtteil von Ehingen im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Geographische Lage

Das Straßendorf Rißtissen ist ein ost-südöstlicher Stadtteil von Ehingen an der Donau. Es befindet sich knapp zwei Kilometer südlich der Mündung der Riß in die von Südwesten kommende Donau und liegt auf 490 bis 504 m ü. NN.

Nachbargemeinden

Rißtissen ist eine Exklave des Ehinger Stadtgebiets, zehn Kilometer östlich des Stadtkerns gelegen und grenzt im Uhrzeigersinn, beginnend im Westen, an die Gemeinden Griesingen, Öpfingen, Oberdischingen, Erbach (alle Alb-Donau-Kreis), Achstetten und Laupheim (Landkreis Biberach).

Eingemeindung

1975 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Rißtissen im Rahmen der kommunalen Gebietsreform auf einstimmigen Beschluss des Rißtisser Gemeinderates in die Stadt Ehingen (Donau) eingemeindet und ist seither ein Ortsteil von Ehingen.

Weitere Ortsdaten

Rißtissen erstreckt sich über eine Fläche von 12,1 km² und beheimatet 1225 Einwohner. Der Ortsvorsteher ist Siegfried Hummel (2010). Die Telefonvorwahl lautet 07392 und die Postleitzahl ist 89584.

Geschichte

Antike

Zeitenwende

Rißtissen war im ersten nachchristlichen Jahrhundert ein Garnisonsort des römischen Militärs. An dieser Stelle entstand das Kastell Rißtissen. Später entwickelte sich ein nicht unbedeutender keltoromanischer Ort, der über 250 Jahre dauerhaft besiedelt war und nach dem Abzug der Römer in Vergessenheit geriet. Erst im 7. nachchristlichen Jahrhundert, im Zuge der alemannischen Landnahme, lassen sich wieder neue Siedlungsspuren nachweisen.

Kastell und römische Heerstraße

Die Garnison lag auf einem flachen Hügel, 50 Meter nördlich der Römerstraßevia militaris iuxta danuvii“ (lat. für „Militärstraße nahe der Donau“) von Historikern heute als Donausüdstraße bezeichnet und etwa zwei Kilometer südlich der Donau die im ersten nachchristlichen Jahrhundert die Nordgrenze des römischen Reiches bildete. Der Bau des Kastells begann gleichzeitig mit dem Bau der Donausüdstraße um 45 n. Chr. Die Bauentwicklung des Kastells fand gegen 100 n. Chr. ihren Abschluss.

Die Aus- und Umbauetappen des Kastells standen in engem Zusammenhang mit der Entwicklung des durch Rißtissen führenden west-östlich verlaufenden römischen Fernverkehrsweges. Die Bedeutung dieser Straße nahm in der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts zunächst stetig zu, weil sie viele Jahre die kürzeste Reiseverbindung vom militärischen Zentrum Augsburg zum anderen militärischen Zentrum der germanischen Provinzen Roms Mainz war. Um das Jahr 90 allerdings wurde eine wesentlich kürzere Verbindung zwischen diesen römischen Zentren Augsburg (Augusta Vindelicorum) und Mainz (Mogontiacum) geschaffen. Eine neue, der Luftlinie Augsburg - Straßburg folgende Straßenspange zwischen Günzburg (Guntia) und Straßburg (Argentoratum) führte nicht mehr an der oberen Donau entlang und damit über Rißtissen sondern folgte dem Neckar. Die Nordgrenze des Reiches wurde zur Sicherung der neuen Straßenverbindung von der Donau bei Rißtissen um etwa 100 Kilometer nach Norden verlegt (Limes). Das Kastell Rißtissen verlor dadurch seinen militärischen Sinn und der durch den Ort führende Abschnitt der Donausüdstraße sein bedeutendes Verkehrsaufkommen.[1]

Für die Trassierung der etwa 50 Kilometer langen, fast kerzengeraden Etappe der Donausüdstraße, an dem das Kastell Rißtissen lag, nämlich zwischen Kastell Günzburg/Guntia und Emerkingen, hatten die antiken Wegebauer den charakteristischen, das flachhügelige Land überragenden, weithin sichtbaren Rundgipfel des Bussens als Peilmarke verwendet. Die via militaris verlief über seinen flachen südlichen Ausläufer. Die Donausüdstraße war eine mit solidem, tiefgekoffertem, winterfestem Unterbau versehener, im Mittel fünf Meter breiter Schotterweg. Er hatte einen beidseitig angeböschten Straßenkörper mit Entwässerungsgräben. Aus Gründen der militärischen Sicherheit wurde zu beiden Seiten der Straße ein unbefestigter, jeweils etwa zehn Meter breiter, gemähter Wiesenstreifen als (Sommerweg) angelegt. Der ungefähre Verlauf der römischen Donausüdstraße hat sich auf der Gemarkung Rißtissen auch nach fast 2000 Jahren sichtbar erhalten. Im Westen tritt sie in der Nähe der Josefskapelle als ein sich leicht schlängelnder Feldweg in die Gemarkung ein, führt durch den Golfplatz, überquert die Riß und führt mit den Namen Sulmetinger-, Schloss- und dann Heerstraße fast geradlinig von Ost nach West durch das Dorf. Vom Ostrand des Dorfes führt sie zur östlichen Gemarkungsgrenze und zur Autostraße von Achstetten nach Ersingen. Diese Straße kreuzt sie und entschwindet nach Osten als ein sich wieder sanft schlängelnder Feldweg in Richtung der ehemaligen Eisenbahnüberführung und von dort geradlinig weiter. Zwei Kilometer östlich der Eisenbahnlinie Ulm - Friedrichshafen verliert sich ihre Spur.

Der Ortsname zu Zeiten der Römer

Ausschnitt aus der für Rißtissen interessanten Karte des Ptolemäus nach Gerhard Mercator,
Köln 1584

Es bleibt ungeklärt wie Rißtissen zur Römerzeit hieß. Die Spekulationen richten sich hauptsächlich auf die von dem römischen in Alexandria in Ägypten wohnhaften Geographen Ptolemäus im zweiten Jahrhundert in seinem Buch Geographike Hyphegesis erwähnten Ortsnamen Riusiava, Viana und Febianis. Ptolemaeus zählt in seinem erwähnten Werk in Buch II "Germania", Kapitel 10 von Westen nach Osten, also vom oberen Rhein bis ins heutige Österreich eine Reihe von 19 entlang der Donau gelegenen Orten auf. Diese Aufzählung beginnt im Westen mit Tarodonum (= Kirchzarten) und führt in östlicher Richtung über Arae Flaviae (=Rottweil) an dritter Stelle zu einem Ort mit Namen Riusiavu. Es wurde spekuliert, dass mit diesem Namen Rißtissen gemeint sein könnte.

Insbesondere Heimatforscher haben in der Vergangenheit die These aufgegriffen, dass Rißtissen Riusiavu geheißen habe. Sie beriefen sich dabei auf Knorr, der 1932 in der Fachzeitschrift "Germania" einen Artikel über Rißtissen, das Riusiava des Ptolemäus geschrieben hat.[2][3] Knorr argumentierte, die Donaukastelle seien in der Regel nach den südlichen Zuflüssen der Donau benannt worden an denen sie gelegen waren. Diese Flüsse hätten keltische Namen gehabt. Er verwieß beispielsweise auf das Kastell Hüfingen/Brigobanis, das westlichste der Donaukastelle. Brigobanis soll nach der unmittelbar am Kastell vorbeifließenden Breg benannt worden sein. Das Kastell Günzburg/Guntia hieße nach der Günz, das Kastell Unterkirchberg habe nach dem an der Garnison vorbeifließenden Fluss Weihung (lat. vermutlich Viana) Viana geheißen. Wenn wie Knorr überlegte, das Römerkastell in Unterkirchberg Viana geheißen habe, dann müsse Rißtissen – nach der Reihenfolge der Ortsnamen bei Ptolemäus – Riusiavu gewesen sein.

Die neuere Forschung hat diese älteren Thesen vielfach abgelehnt. So hat zuerst der Prähistoriker Rolf Nierhaus,[4] und in der Folge Thomas Knopf[5] Riusiava in die weiter nördlich der Donau gelegene keltische Großsiedlung Heidengraben bei Grabenstetten verlegt. Die Wissenschaftler stellten dar, dass Riusiava niemals am südlichen Donauufer gestanden haben könnte, sich also nicht in Rätien und damit nicht in Rißtissen befand. Der südlich der Donau gelegenen römischen Provinz Rätien habe Ptolemäus in seinem Buch Geographike Hyphegesis ein eigenes Kapitel („Raetia et Vindelicia“ Buch 2, Kapitel 11) gewidmet, in dem der Name Riusiava nicht erwähnt wird. Riusiava dagegen wird von Ptolemäus im gleichen 2. Buch, aber im 10. Kapitel, das „Germania“ gewidmet ist, erwähnt. Riusiava müsse deshalb wie Rottweil (= Arae Flaviae) nördlich der Donau im damaligen Germanien (Germania Magna) gelegen haben. Das rätische, auf der südlichen Seite der Donau gelegene Rißtissen habe von Westen gesehen als vorletztes Kastell vor der Iller Viana und Unterkirchberg als östlichstes Phainiana geheißen. Die prähistorische Archäologin Sabine Rieckhoff hat 2005 diese Thesen abgelehnt. Sie stellte fest, dass die „althistorisch-philologisch orientierte Forschung“ an der Festlegung von Riusiava mit Heidengraben „entgegen dem archäologischen Befund“, festhalte. Der Mythos Riusiava sei inzwischen fester Bestandteil einer Literatur geworden, die den archäologischen Befund „negiert“.[6] Einer Gleichsetzung von Riusiava mit Rißtissen hat sie in ihren Ausführungen jedoch nicht das Wort gesprochen.

Römische Nachfolgesiedlung

Spätestens 105 nach dem Ende der Dakerkriege wurde das Kastell als militärischer Stützpunkt aufgegeben. Die Räumung bedeutete jedoch nicht das Ende der Besiedlung. Sie hatte ausreichend Eigendynamik, um sich an der Kreuzung zweier Handelsstraßen, der Donausüdstraße und einer von Süden (von Bregenz/Brigantium) kommenden Straße, der „Schussenrißtalstraße“, weiter zu entwickeln. Die Schussenrißtalstraße führte bei Öpfingen über eine Furt durch die Donau nach Norden zum westlichen Teil des obergermanisch-rätischen Limes. Der von Rißtissen aus gesehen südliche Abschnitt dieser Straße war ursprünglich, um die Mitte des 1. Jahrhunderts, aus militärischen Überlegungen als rückwärtige Kommunikations- und Nachschublinie sowie als Rückzugs- und Fluchtweg für die Besatzungen der Donaukastelle Rißtissen, Emerkingen und Ennetach angelegt worden.

Die von Biberach über Laupheim führende Römerstraße kreuzte die Donausüdstraße in Rißtissen. Die Schussen-Riß-Straße war die kürzeste und sicherste Verbindung vom westlichen rätischen Limes über Rißtissen, Bregenz und Chur nach Italien. Um 95 n. Chr. wurde diese Straße, die vermutlich schon bei den Kelten als Naturweg bestand, zur winterfesten, befahrbaren und begradigten Römerstraße ausgebaut und nach Norden bis Aalen verlängert.

Münzfunde belegen, dass Rißtissen wohl bis um 200 n. Chr. dicht und danach in abnehmendem Maße bis 260 n. Chr. von Römern bewohnt war. Es war Marktflecken und vermutlich auch römische Poststation (cursus publicus), Herberge (mansio) und Pferdewechselstation (mutatio). Zu den schon damals bei den Römern auch in Rißtissen selbstverständlichen zivilisatorischen Einrichtungen zählte eine öffentliche, beheizte Therme. Dieses römische Badehaus wurde in der Mitte des 19. Jahrhundert östlich der Pfarrkirche ausgegraben. Gleich neben der Therme wurden die Fundamente einer großen Töpferei gefunden. Ursprünglich acht behauene Grab- und Weihesteine wurden als Spolien aus der im 18. Jahrhundert abgerissenen, gotischen Kirche geborgen. Die aus dem 2. oder 3. Jahrhundert stammenden sieben Steine (ein achter wurde 1953 gefunden und versehentlich zerstört), die heute in die Außenmauer der Kirche gut sichtbar eingelassen sind, sowie Funde von Scherben luxuriösen Essgeschirrs (terra sigillata) aus Südgallien deuten auf einen blühenden Ort hin. Eine römische Begräbnisstätte wird nördlich der Donausüdstraße einige hundert Meter östlich des Kastell Rißtissen vermutet.

Abzug der Römer, Landnahme durch Alemannen

Rißtissen im Bereich der alemannischen Landnahme

Die Römer gaben ihre befestigte Nordgrenze, den obergermanisch-rätischen Limes, um 260 n. Chr. nach wiederholten, verheerenden Raubzügen der Germanen und wegen einer in diesem Abschnitt wegen der prekären Situation im Osten des Reiches ausgedünnten Truppensituation de facto auf (Limesfall). Sie räumten den nordwestlichen Teil der Provinz Rätien. Das aufgegebene Gebiet entsprach in etwa dem heutigen württembergischen Oberschwaben. Der verlassene vicus Rißtissen lag in diesem zunächst herrenlosen Gebiet zwischen Donau, Iller und Bodensee, in das von Westen allmählich alemannische Siedler nachrückten. Die ausgesprochen spärlichen Bodenfunde aus den Jahren nach 260 bis nach 500 lassen darauf schließen, dass Rißtissen zwar geräumt, aber von den Alemannen nicht unmittelbar in Besitz genommen worden war. Es ist anzunehmen, dass viele der römischen Bewohner Rißtissens in die wenige Kilometer östlich gelegenen Orte auf der rechten, heute bayerischen Seite der Iller (lat. Hilaria) umzogen. Das Gebiet östlich der Iller, heute das bayerische Schwaben wurde von den Römern bis zum Ende des römischen Reiches im 5. Jahrhundert verteidigt und gehalten (Donau-Iller-Rhein-Limes).

Mittelalter

Merowinger- und Karolingerzeit

Die Funde aus dem südwestlich des Wasserturms entdeckten alemannischen Gräberfeld aus dem 7. Jahrhundert lassen vermuten, dass sich erste alemannisch-germanische Siedler erst nach 500 n. Chr. in Rißtissen niederließen. Neuen Aufschwung brachte für diese kleine, bäuerliche Siedlung der Entschluss Karls des Großen im frühen 9. Jahrhundert, die heruntergekommenen, ehemals römischen Fernstraßen, darunter auch die Donausüdstraße, zu erneuern. Nur wenige Jahre nach Karls Tod wurde Rißtissen am 20. Mai 838 als „Tussa“ zum ersten Mal in einer Urkunde der Abtei St. Gallen schriftlich erwähnt. Aus dieser Urkunde erfahren wir, dass „Tussa“ in der Ruadolhuntare (Huntare) lag, die wiederum zur Albuinesbaar (wohl der Munderkinger Baar) gehörte. In der gleichen Urkunde wird eine schon damals dem heiligen Pankratius († 305 n. Chr.) geweihte, vermutlich erste christliche „Tussener“ Kirche erwähnt. Auch die heutige Kirche ist dem hl. Pankratius und daneben auch der hl. Dorothea geweiht.

Oberschwäbischer Jakobsweg

Oberschwäbischer Jakobsweg

Seit dieser Zeit liegt Rißtissen am oberschwäbischen Jakobsweg. Der Jakobsweg ist der mittelalterlich-historische Pilgerweg zum sagenhaften Grab des Apostels Jakobus des Älteren im spanischen Santiago de Compostela. Schon im Mittelalter führte der Fernwanderweg von Nürnberg nach Konstanz mitten durch den Ort. Tussa, das später zur Unterscheidung von einem anderen, ebenfalls „Tussa“ genannten Ort an der Iller (heute Illertissen) „Rißdissa“ und dann Rißtissen genannt wurde, war eine bedeutende Pilger-Raststation. Heute wird dieser historische grenzüberschreitende Weg wieder neu beschrieben und im Zuge der europäischen Einigung durch internationale Wegzeichen von Ulm her über Oberdischingen und dann weiter von Rißtissen über Biberach an der Riß nach Konstanz durch verschiedene Organisationen sowohl markiert als auch rege begangen.

Herrschaft Rißtissen

Im Hochmittelalter gehörte Tussa (auch heute noch wird Rißtissen im Sprachgebrauch der Einwohner „Dissa“ oder „Dussa“ genannt) dem mächtigen, später ausgestorbenen Geschlecht der Grafen von Berg. Ihr Dienstmann in Tussa, Diethelm von Tussin, wird 1127 im Stiftungsbrief eines Benediktinerinnenklosters als Zeuge benannt. Der erste Rißtisser Ortsgeistliche, von dem wir aus Urkunden (7. September 1322) namentlich erfahren, war „der Pfaff Heinrich Fulhin“. 1353 gab es in Dissa 72 Haushalte. Mit der gesamten Herrschaft der Grafen von Berg gelangte Tissen 1343 an die Habsburger und gehörte damit zu Vorderösterreich. Das Haus Habsburg hatte Teile der Grafschaft Berg, darunter Rißtissen, gegen Entgelt unter Vorbehalt der Oberherrschaft zu Lehen an Dritte vergeben oder verpfändet. Konrad von Landau verkaufte 1419 seinen Anteil an Rißtissen an Ulmer Bürger. 1455 erwarb Reichsfreiherr Hans von Stotzingen fünf Sechstel der Rechte an der Herrschaft Rißtissen von den Bürgern der freien Reichsstadt Ulm. Die Freiherrn von Stotzingen stifteten 1483 den von Jakob Acker der Jüngere gemalten Altar, heute in der Leonhardskapelle. Durch die Erbtochter Crescentia von Stotzingen († 1550) kam das Dorf durch Heirat zu fünf Sechsteln an die Familie der Freiherren von Laubenberg. Bis auf zwei Höfe, die weiterhin Ulmer Hintersassen blieben, kauften die Herren von Laubenberg 1593 den noch ausstehenden Rest der Herrschaft Ulrich von Schienen zu Gamerschwang ab.

Neuzeit

17. Jahrhundert

1613 erwarb der habsburgische Pfleger (etwa: Landvogt) von Ehingen, Munderkingen und Berg und gleichzeitig Herr auf Wilflingen, Hans Christof Schenk von Stauffenberg († 1638 Ulm), das Dorf. Er hatte zunächst die Laubenberg’sche Witwe Barbara von Essendorf († 1612 Rißtissen) und nach deren Tod die ebenfalls von einem (anderen) Laubenberg verwitwete Maria Freifrau von Laubenberg († 1632 Ulm) geehelicht. Hans Christof erwarb durch diese Heiraten die halbe Herrschaft über Rißtissen. Die andere Hälfte kaufte er seiner Frau Marie vor der Hochzeit 1614 ab. Die Bezahlung des Kaufpreises wurde ihm gestundet. Marie plante mit der Kaufpreisforderung an Ihren Mann ihr Alter abzusichern. Da aber Hans Christof seine zweite Frau Marie um sechs Jahre überlebte, fiel die Forderung aus dem Kaufvertrag teilweise an deren Laubenberg’sche Erben. Hans Christof und später sein Stauffenberg’scher Erbe Hans Jakob bezahlten diese Forderung der Laubenberg’schen Erben nach der wirtschaftlichen Katastrophe und Deflation des Dreißigjährigen Kriegs als besonders drückende Last über viele Jahrzehnte ab.

1630, während des Dreißigjährigen Kriegs (1618–1648), wurde Rißtissen von schwedischen Truppen besetzt, zerstört und 1633 von den Schweden in einem Zuge mit Ehingen und Wilflingen an Friedrich Ludwig Chanofski von Langendorf, einem Spross der heute ausgestorbenen, aus Südböhmen stammenden ritterlichen Familie Chanowsky vorübergehend übertragen. 1634, nach dem Abzug der Schweden aus dem Süden Deutschlands als Folge der Niederlage bei Nördlingen, fielen Wilflingen und Rißtissen wieder an den Stauffenberger und Ehingen (Donau) an die Habsburger zurück. Der katholische Hans Christof Schenk von Stauffenberg war 1629 mit seiner Frau nicht lange vor dem Erscheinen der schwedischen Soldateska in Schwaben bis zu seinem Tode im Jahre 1638 als kaiserlicher Rat (etwa Botschafter des Kaisers) in die protestantische, stark befestigte und damit verhältnismäßig sichere freie Reichsstadt Ulm gezogen. Da beide Ehen zwischen Hans Christof und den Laubenberger Witwen kinderlos blieben, fiel Rißtissen an seinen Neffen Hans Jakob Schenk von Stauffenberg (* 1614; † 1674 Rißtissen). Hans Jakob hatte die Kriegszeit (1618–1648) mit seiner Familie in der befestigten freien Reichsstadt Biberach überlebt. Nach dem Friedensschluss zog er 1649 in das verödete und zerstörte Rißtissen. Gerade 68 Seelen sollen damals noch dort gelebt haben. Er verkaufte 1656 sein Gut Rusenberg an das Franziskanerinnenkloster Oggelsbeuren und finanzierte damit die Ansiedlung von Bauern überwiegend aus dem damals bettelarmen, habsburgischen Tirol und Vorarlberg. Typische Tiroler Nachnamen wie Gaissmaier oder Hinderhofer finden sich noch heute in Rißtissen.

Anekdotisch wird über Streitigkeiten zwischen der katholischen Herrschaft der Schenken und einer ulmischen Bauernfamilie Meister (oder Maister) in Rißtissen berichtet: Als 1615 Anna, die Tochter des in Rißtissen lebenden Ulmer Hintersassen Georg Maister, das Osterlied „Christus ist erstanden“ vielleicht aus geheimer zwinglianer Gesinnung nicht mitsingen wollte, ließ Hans Christof von Stauffenberg sie durch seine Beamten im „ulmischen Hof“ (heute vermutlich der Hof des sogenannten „Ulmbauers“ in der Ulmbauergasse) „annehmen“ (verhaften) und „in die Geigen schlagen“ (den Hintern versohlen). Das löste einen Prozess mit den Baupflegern des Ulmer Münsters aus. Hans Christof musste sich 1617 mit den Ulmern vergleichen. Sein Neffe Hans Jakob bekam 34 Jahre später ähnlichen Ärger, weil er den Bauern Hans Meister, vermutlich den damaligen „Ulmbauern“ und möglicherweise den Bruder der Anna Meister, jedenfalls einem „Niedergerichtsuntertan der Ulmer Kirchenbaustiftung“ 1649 unbefugt davon abgehalten hatte, die Gehölze am Bach am Stauffenberg’schen Garten abzuschlagen. Die Ulmer klagten.

Aus der Epoche der Stotzinger, der ausgestorbenen Laubenberger und des ersten Schenken stammen die in die Sakristeiaußenwand der Pfarrkirche eingelassenen Grabsteine.

19. Jahrhundert

Aus Anlass der Schlacht von Elchingen im Herbst 1805 kampierten napoleonische Truppen in Rißtissen. Sie brannten mehrere Bauernhöfe und die Stallungen des damals neuen Schlosses nieder. Die französischen Offiziere waren im Schloss und in den Kavaliershäusern einquartiert. Das bewahrte die Hauptgebäude vermutlich vor dem Schicksal der Stallungen.

Der 1834 in Rißtissen geborene Franz August Schenk von Stauffenberg war Abgeordneter und Präsident des bayerischen Landtags in München und ab 1871 Reichstagsabgeordneter und Vizepräsident des Reichstages in Berlin. 1884 war er einer der Mitbegründer der liberalen Deutschen Freisinnigen Partei und damit einer der Gegenspieler Otto von Bismarcks. Er starb 1901 in Rißtissen. Sein Sohn Franz Schenk von Stauffenberg vermietete Schloss Rißtissen nach dem Ersten Weltkrieg an die Gemeindeverwaltung und zog selbst nach Wilflingen. Dessen jüngster Sohn Hans Christoph Freiherr Schenk von Stauffenberg erbte das Schloss 1950.

20. Jahrhundert

Während des Zweiten Weltkriegs befand sich im Osten des Ortes, südlich der Straße nach Ersingen, ein militärischer Behelfsflughafen (Einsatzhafen II. Ordnung). Im September 1938 war mit den Bauarbeiten begonnen worden, zu Kriegsbeginn 1939 war der Flugplatz dann „bedingt einsatzbereit“. Am östlichen Ortsrand war eine Flakbatterie mit vier 8,8-cm-Flugabwehrkanonen und mit den dazugehörigen Flakscheinwerfern in Stellung gebracht worden. Die Mannschaftsunterkünfte befanden sich zum Teil im Schloss, aber überwiegend in Ersingen. Kurz vor Kriegsende, am 18. April 1945, wurde der Platz von 72 Bombern des amerikanischen Typs Martin B-26 „Marauder“ der französischen Luftwaffe angegriffen. Die wenigen nach diesem Splitterbombenangriff noch flugtauglich gebliebenen deutschen Jagdflugzeuge vom Typ Bf 109 G/K gelang die Flucht auf dem Luftwege nach Schongau buchstäblich in letzter Minute am 20. April 1945, dem Tag des Einmarsches der französischen Truppen in Rißtissen. Dies gehörten zur zweiten Gruppe des erst kurz davor vom deutschen Militärflugplatz Seyring bei Wien nach Rißtissen und dem Flugplatz Laupheim verlegten Jagdgeschwaders 53 „Pik As“ (II. JG 53) unter dem Gruppenkommandeur Major Julius Meining. Eine Woche später wurde die Staffel aufgelöst. Zu den Jagdfliegern dieser Gruppe zählte auch das Fliegerass Oberleutnant Herbert Rollwaage mit 71 bestätigten Abschüssen. Am 15. Mai 1945 stürzte eine amerikanische Transportmaschine vom Typ Douglas DC-3 in der militärischen Version C-47 beim Landeanflug auf den Flugplatz Rißtissen ab und wurde vollkommen zerstört. Heute erinnert außer einigen stark beschädigten und verwitterten Betonfundamenten im „Löcherwald“ nichts mehr an diesen Flugplatz.

Nach Kriegsende im Mai 1945 war der Ort der französischen Besatzungszone zugeteilt. Wiederum, wie vor der Schlacht von Elchingen (1805), hatten französische Offiziere das Schloss als Unterkunft und Messe ausgewählt. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden 1947 Vertriebene aus dem vormaligen West- und Ostpreußen in Rißtissen aufgenommen. Einige dieser Familien wurden im Schloss untergebracht. Zu ihnen zählte die Familie des Landwirts Johannes Wiens aus Altfelde (Kreis Marienburg) im damaligen Westpreußen (heute Stare Pole in Polen). Er hat 1952 schriftlich über seine am 23. Januar 1945 in Altfelde begonnene Flucht vor der Roten Armee berichtet. Sein Fluchtbericht endet 1947 in Rißtissen.[7]

Verkehrsanbindung

Rißtissen liegt abseits der großen Straßenverkehrsströme, ist aber über Kreisstraßen recht gut an diese angebunden. Ebenfalls über Kreisstraßen erreicht man die nächsten Städte Laupheim (6 km), Ehingen (12 km) und Ulm (21 km). Die nächstgelegenen Fernstraßen sind die Bundesstraßen 30, 311 und 465.
Mit dem öffentlichen Personennahverkehr des Donau-Iller-Nahverkehrsverbundes gelangt man per Bus (Linie 225) nach Laupheim und Ehingen. Dort besteht dann Anschluss an das Schienennetz der Deutschen Bahn. Im Stundentakt besteht von Laupheim vernetzter Anschluss an die nächste ICE-Station am Ulmer Hauptbahnhof in etwa 20 Kilometer Entfernung und in 80 Kilometer Entfernung nach Süden nach Friedrichshafen am Bodensee.

Der nächste Flughafen mit nationalen und internationalen Linienflügen ist der mit der Bahn vom Bahnhof Laupheim-West erreichbare Regional-Flughafen Friedrichshafen (80 km). Die nächstgelegenen Großflughäfen sind der Flughafen Stuttgart (100 km), der Flughafen München (rund 190 km), sowie der Flughafen Zürich (180 km).

Gebäude und Einrichtungen

Schloss Stauffenberg, ca. 1850
Schloss Stauffenberg, Hauptgebäude (links) und eines der Kavaliershäuser (rechts), dahinter die Kirchturmspitze der Pankratiuskirche
  • Stauffenberg’sches Schloss: 1275 erstmals als Herrensitz erwähnt. Der Vorvorgängerbau des heutigen Schlosses wurde im Dreißigjährigen Krieg von den Schweden zerstört. Hans Jakob von Stauffenberg baute nach 1650 an gleicher Stelle ein einfaches rechteckiges Haus mit vier Rundtürmen. Um 1784 begann Reichsfreiherr Hugo Damian Anton Schenk von Stauffenberg, neben Rißtissen auch Herr auf Jettingen, Wilflingen, Lautlingen und Geislingen (bei Balingen), mit dem Bau der neuen Kirche, dem Vorgängerbau des heutigen Pfarrhauses, und mit der Ausführung der heutigen Schlossanlage im Louis-seize- oder Zopfstil. Dabei wurde das nicht mehr dem Geschmack der damaligen Epoche entsprechende Haus des Hans Jakob abgerissen.
    Schloss Stauffenberg, Frontalansicht des Hauptgebäudes
    Die neue Anlage besteht aus einem rechteckigen, dreistöckigen, schlichten Hauptgebäude mit dreiachsigem, angedeutetem Mittelrisalit und ebenfalls angedeuteten einachsigen Eckrisaliten. Zwei spiegelbildlich zur Quermittelachse des Haupthauses angeordnete schlichte, zweistöckige Kavaliershäuser bilden zusammen mit dem Haupthaus den Ehrenhof. Das Allianzwappen im zentralen Giebelfeld des Haupthauses ist das der Erbauer, des (1791 gegraften) Reichsgrafen Hugo Damian Anton Schenk von Stauffenberg und seiner Frau, der Reichsgräfin Antonie von Kageneck. Antonie war Tante des österreichischen Staatskanzlers Fürst von Metternich. Der Giebel des Mittelrisalits der Rückfront des Haupthauses zeigt die Initialen der Namen der Erbauer in Form einer Zopfgirlande. Der englische Park wurde um 1820 nach dem Erwerb und Abriss mehrerer Bauernhöfe entlang des heute durch den Park verlaufenden Baches und der Riß durch den Sohn des Erbauers des Schlosses, Reichsgraf Clemens Wenzeslaus Schenk von Stauffenberg, nach einer Skizze von Friedrich Ludwig von Sckell durch den in England ausgebildeten Rißtisser Landschaftsgärtner Klank angelegt. Klank war eine unverwechselbare Gestalt im damaligen Rißtisser Straßenbild, weil er sich nach der neuesten englischen Mode mit grauem Zylinder und rotem Gehrock zu kleiden beliebte. Er muss wie das Ebenbild Johnnie Walkers, der emblematischen Figur einer schottischen Whiskymarke, ausgesehen und damit fast noch mehr Aufsehen als durch den Bau des englischen Parks im Dorf erregt haben. Kurz nach dem zweiten Weltkrieg baute der Rißtisser Kunstschreiner Mißler, dessen Haus im Biedermeier-Stil noch heute in der Ersinger Straße zu bewundern ist, das barocke Treppengeländer aus dem zum Abbruch bestimmten Pfarrhaus aus und in das Haupttreppenhaus des Schlosses ein. Franz Schenk Freiherr von Stauffenberg baute 1920 das dem Schloss gegenüberliegende ehemalige Verwalterhaus, das heute von einem Mitglied der Familie Stauffenberg bewohnt wird. Insgesamt waren die Schenken von Stauffenberg von 1613 bis zum Reichsdeputationshauptschluss 1803 reichsritterschaftliche Inhaber der Herrschaft Rißtissen. Sie übten die niedere Gerichtsbarkeit aus. Napoléon Bonaparte erzwang indirekt durch den Artikel 7 des Friedensvertrages von Lunéville und den dadurch ausgelösten Reichsdeputationshauptschluss (1803) zunächst bis 1810 die Mediatisierung Rißtissens unter die Krone Bayerns und danach unter die Krone Württembergs. Das Schloss mit Feld und Wald steht auch heute im Eigentum der Schenken von Stauffenberg.
Leonhardskapelle, Altar aus dem 15. Jahrhundert
  • Friedhofskapelle St. Leonhard: Die Friedhofskapelle St. Leonhard von 1438, damals außerhalb des Ortes gelegen,
    Friedhofskapelle St. Leonhard
    gehörte, wie schon das Patrozinium vermuten lässt, ursprünglich zu einem mittelalterlichen Leprosenhaus, das vom Ulmer Heilig-Geist-Spital für Aussätzige gestiftet worden war. Das Leprosenhaus wurde aufgegeben, weil die Lepra im 15. Jahrhundert in Mitteleuropa stark zurückgegangen war. 1784, beim Bau der heutigen Pfarrkirche, wurde der Friedhof von der Pfarrkirche zur St.-Leonhardskapelle verlegt. Die Kapelle birgt heute Einrichtungen, die vermutlich aus der 1784 abgerissenen spätgotischen Pfarrkirche stammen. Ein bemerkenswertes Kunstwerk ist der mit „Jacob Acker“ und mit der Jahreszahl 1483 signierte Altar („Jacob acker maler zu Ulm hat diese Dafel gemacht uf der haillgen Kreutz tag an herst. MCCCCLXXXIII jar“), auf dem auch die zweite Ortspatronin, die Heilige Dorothea, dargestellt ist. Vermutlich wurde dieser Altar von den Stotzingern im 15. Jahrhundert für die vormalige gotische Pfarrkirche mit der Kopatronin St. Dorothea gestiftet. Über den Maler Jacob Acker den Jüngeren ist kaum etwas bekannt. Nicht einmal, ob er ein Enkel des bekannten Ulmer Glasmalers Jakob Acker des Älteren oder ein Sohn des ebenfalls in Ulm tätigen Glasmalers Hans Acker war, deren beider Fenster noch heute im Ulmer Münster bewundert werden können. Es ist zu vermuten, dass er ein Spross dieser weitverzweigten Ulmer Künstlerfamilie war. Wie andere Mitglieder der Ackerfamilie arbeitete auch er für das Ulmer Münster. 1473 bemalte er dort die Flügel der Hauptorgel. Diese Orgel wurde zusammen mit 60 Altären, die möglicherweise auch einige Bildtafeln von Jacob Acker d. J. enthielten, im Sommer 1531 am so genannten „Götzentag“ (19. Juni 1531) von den unter dem radikalen Einfluss Zwinglis reformierten Ulmer Bilderstürmern vernichtet. Jacob Acker d. J. wird der Ulmer Schule zugerechnet. Rißtissen hat eine Straße nach ihm benannt.
Josefskapelle
  • Josefskapelle: Die bei der Bevölkerung beliebte und häufig besuchte Josefskapelle wurde von dem Obstgärtner Karlo Braig um 1980 errichtet. Sie befindet sich westlich des Golfplatzes an der Gemarkungsgrenze zu Griesingen. Ihr Innenraum wurde von Pfarrer Nikolaus Stark ausgemalt.
  • Katholische Pfarrkirche Sankt Pankratius und Dorothea: Die Kirche soll auf den Fundamenten eines römischen Tempels erbaut sein.[8] Freiherr Hugo Damian Anton ließ 1784 die baufällige gotische Kirche aus dem 15. Jahrhundert abtragen. Der solide mittelalterliche Kirchturm blieb erhalten. Sein gotischer Helm wurde durch eine barocke Zwiebel ersetzt. Beim Abriss wurden die bereits erwähnten sieben römischen Reliefsteine (Spolien) entdeckt, die dann in die Außenmauer der neuen Kirche sichtbar eingelassen wurden. Graf Anton Schenk von Stauffenberg ließ den die alte Kirche umgebenden Friedhof zur Leonhardskapelle an der Ehinger Straße verlegen und die Toten umbetten. Schließlich wurde nach Plänen des im benachbarten Erbach tätig gewesenen, aber damals schon verstorbenen Tiroler Baumeisters Franz Kleinhans, eines Schülers des Baumeisters Johann Georg Fischer, die neue Kirche erbaut. Während der langen Bauzeit las Pfarrer Franz Xaver Hensinger (1768–1802) die Messen in einer Scheune. Die Zahl MDCCLXXXVII (1787) über dem Haupteingang der Kirche bezeichnet das Vollendungsjahr des Baues. Die neue Kirche wurde wegen der durch die französische Revolution und Napoleon unruhigen Zeiten zunächst nur benediziert und erst am 22. Mai 1830 geweiht. An die Apsis an der Ostseite ist die Begräbnisstätte (Gruft) der Familie Stauffenberg angegliedert (1878).
  • Römermuseum in der Schule Rißtissen: In dem kleinen Museum in der Schule, also innerhalb der Grenzen des ehemaligen römischen Kastells, fanden einige der Funde aus dem Kastell- und Vicusbereich von Riusiava Aufnahme. Weitere Funde befinden sich im Museum der Stadt Ehingen und im Württembergischen Landesmuseum Stuttgart.
  • Wasserturm

Vereine

  • TSV Rißtissen (Turn- und Sportverein, seit 1920)
  • Heimat- und Dorfverschönerungsverein Rißtissen (seit 1987)
  • Musikverein Rißtissen (seit 1926)
  • Förderverein Musikverein Rißtissen (seit 1998)
  • Männergesangverein „Liederkranz“ Rißtissen (seit 1862)
  • Feuerwehr-Förderverein Rißtissen (seit 1994)
  • Katholischer Frauenbund Rißtissen (seit 1974)
  • Katholischer Kirchenchor Rißtissen
  • Breaker-Club Rißtissen (seit 1988)
  • Golfclub Donau-Riß (seit 2005)
  • NABU-Gruppe Rißtissen (seit 2004)

Golfplatz

Driving Range des Golfplatzes

Im Mai 2006 begann der Golfclub Donau-Riß auf einem ungefähr 82 ha großen, von der Stadt Ehingen und vom Freiherrn von Stauffenberg gepachteten Gelände im Südwesten des Dorfes mit dem Bau des Golfplatzes. Der Golfarchitekt Robert Trent Jones jr. aus Kalifornien. hat den 18-bahnigen Platz für den Golfclub Donau-Riß mitkonzipiert. Der Platz zeichnet sich durch eine ungewöhnlich hohe Zahl von „Bunkern“, also Spielhindernissen aus. Im Süden des Golfplatzes befindet sich das Clubhaus und der Übungsbereich mit einer Driving Range (zum Üben der langen Schläge), Pitching Grüns (zum Üben der kurzen Schläge), Putting Grüns (zum Üben der ganz kurzen Schläge) und drei Kurzbahnen für Anfänger. Der Platz ist seit Juli 2007 in Betrieb.

Weitere Illustrationen

Literatur

  • Martin Kemkes: Ehingen-Rißtissen. In: Dieter Planck (Hrsg.): Die Römer in Baden-Württemberg. Theiss, Stuttgart 2005, ISBN 3-8062-1555-3, S. 65 ff.
  • Martin Kemkes: Das Kastell Rißtissen und die militärische Sicherung der Donau im 1. Jahrhundert. In: Ulmer Museum (Hrsg.): Römer an Donau und Iller. Neue Forschungen und Funde. Thorbecke, Sigmaringen 1996, ISBN 3-7995-0410-9, S. 9 ff.
  • Philipp Filtzinger: Die Römer in Baden-Württemberg. 3. Auflage Theiss, Stuttgart 1986, ISBN 3-8062-0287-7, S. 272 ff.
  • Iris Radi: Katholische Pfarrkirche Sankt Pankratius und Dorothea, Rißtissen. Schnell & Steiner, München 1989, ISBN 3-7954-5510-3.
  • Wolfgang Lipp: Der Weg nach Santiago. Jakobuswege in Süddeutschland. Süddeutsche Verlagsgesellschaft, Ulm 1991, ISBN 3-88294-164-2.
  • Gerhilde Fleischer (Hrsg.): Jakobusweg II: Ulm – Oberdischingen – Äpfingen – Biberach – Steinhausen – Bad Waldsee. 4. Auflage. Schwabenverlag, Ostfildern 2006, ISBN 3-7966-0905-8.
  • Gerd Wunder: Die Schenken von Stauffenberg. Eine Familiengeschichte. Mueller & Graeff, Stuttgart 1972.

Periodika

  • Mitteilungsblatt Gemeinde Rißtissen. Urban, Ulm seit 1973.

Weblinks

 Commons: Pfarrkirche St. Pankratius und Dorothea (Rißtissen) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Rißtissen auf der offiziellen Website von Ehingen

Anmerkungen

  1. Rißtissen im Zusammenhang imperialer Planungen nach Kemkes, 1996 und 2005, a. a. O.
  2. Knorr, Germania 16, 1932; de Gruyter, Berlin; S. 143 f.
  3. Oscar Paret: Württemberg in vor- und frühgeschichtlicher Zeit. Kohlhammer, Stuttgart 1961, S. 402.
  4. „Zu den topografischen Angaben in der Geographie des Klaudios Ptolemaios über das heutige Süddeutschland”; Fundberichte aus Baden-Württemberg, Stuttgart 1981; S. 475ff.
  5. Der Heidengraben bei Grabenstätten, Band 141 der Reihe Universitätsforschungen zur prähistorischen Archäologie, Bonn 2007, S. 119
  6. Sabine Rieckhoff: Wo sind sie geblieben? – Zur archäologischen Evidenz der Kelten in Süddeutschland im 1. Jahrhundert v. Chr. In: Kelten-Einfälle an der Donau. Akten des Vierten Symposiums deutschsprachiger Keltologinnen und Keltologen. Linz/Donau, 17.-21. Juli 2005. Konrad Spindler (1939-2005) zum Gedenken. Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften. ISBN 3700136706. S. 429
  7. Fluchtbericht des Landwirtes Johannes Wiens
  8. Gerd Wunder: Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde, Band 11. Müller und Gräff, 1972.
48.266259.8313888888889

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