Risikotransformation

Risikotransformation

Risikotransformation ist eine der drei Funktionen, die Finanzmärkte und Finanzinstitutionen in einer Volkswirtschaft übernehmen. (Die übrigen zwei Funktionen sind Losgrößentransformation und Fristentransformation). Durch die Finanzmärkte werden die unterschiedlichen Risikobereitschaften der Schuldner (Privatpersonen, Unternehmen, der Staat) und der Sparer in Einklang gebracht.

Inhaltsverzeichnis

Methoden: Risikoreduktion und Risikoaufspaltung

Risikoreduktion (Diversifikation)

Risikoreduktion erfolgt mittels Portefeuillebildung durch Verteilung mehrerer Kapitalnehmer, deren Risiko nicht vollständig korreliert ist. Eine Reduktion ist möglich, indem der Investor unterschiedliche Kontrakte hält oder neue Kontrakte durch Bündelung von Zahlungsverpflichtungen unterschiedlicher Kapitalnehmer erzeugt.

Risikoaufspaltung

Risikoaufspaltung ist die Zerlegung in anders strukturierte Kontrakte. Dabei werden die Wünsche der Kapitalgeber und der Marktteilnehmer bezüglich des Risikos abgestimmt. Es ist z. B. möglich, durch Aufspaltung eine relativ sichere Anlage zu generieren und andererseits eine riskante Anlage, die das Verlustrisiko in einem bestimmten Zustand ausgleichen soll. In der Praxis existieren solche Finanzkontrakte mit speziellem Risikoprofil: Optionen, variabel verzinste Anleihen mit Zinsuntergrenze (Floor), Zinsobergrenze (Cap) oder eingeschränkter Zinsbandbreite (Collar) .

Regulierung

Im Rahmen der Risikotransformation ist es Aufgabe und Funktion der Banken, solche Risiken zu übernehmen. Sie sind jedoch durch die Vorgaben der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) dazu verpflichtet, vor Abschluss des Vertrages den zukünftigen Schuldner auf seine Bonität oder Kreditwürdigkeit hin zu überprüfen bzw. die vergebenen Kredite permanent auf ihre Ausfallwahrscheinlichkeit hin zu überwachen. Risiko der Bank ist es, durch den Ausfall von Schuldnern selbst illiquide zu werden.

Siehe auch: Finanzintermediär


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Finanzintermeditation — Ein Finanzintermediär ist eine Finanzinstitution, die indirekt (direkt siehe Finanzmarkt) Geld von Subjekten mit einem Kapitalüberschuss an Subjekte mit Kapitalbedarf vermitteln. Typischerweise besitzen Privathaushalte einen Kapitalüberschuss und …   Deutsch Wikipedia

  • Finanzintermediäre — Ein Finanzintermediär ist eine Finanzinstitution, die indirekt (direkt siehe Finanzmarkt) Geld von Subjekten mit einem Kapitalüberschuss an Subjekte mit Kapitalbedarf vermitteln. Typischerweise besitzen Privathaushalte einen Kapitalüberschuss und …   Deutsch Wikipedia

  • Kreditmarkt — Der Kapitalmarkt ist der Finanzmarkt für mittel und langfristige Kapitalbeschaffung und dient den Unternehmen, den Haushalten und dem Staat zur Finanzierung von Investitionen und anderen Ausgaben. Dazu zählt beispielsweise der Markt für… …   Deutsch Wikipedia

  • Bankwirtschaft — Die Bankbetriebslehre ist eine spezifische Betriebswirtschaftslehre für das Bankengewerbe (sog. Wirtschaftszweiglehre). Lehr und Forschungsgegenstand der Bankbetriebslehre sind die Banken (häufiges Synonym Kreditinstitut) und Sparkassen. Sie… …   Deutsch Wikipedia

  • Finanzintermediär — Ein Finanzintermediär ist eine Finanzinstitution, die indirekt (direkt siehe Finanzmarkt) Geld von Subjekten mit einem Kapitalüberschuss an Subjekte mit Kapitalbedarf vermitteln. Typischerweise besitzen Privathaushalte einen Kapitalüberschuss und …   Deutsch Wikipedia

  • Finanzmarkt — ist ein Oberbegriff für alle Märkte, auf denen ein Handel mit Kapital stattfindet. Der Unterschied zum Gütermarkt liegt vor allem in der Zukunftsbezogenheit der erworbenen Rechtsansprüche und darin, dass ausschließlich Geldzahlungen – allenfalls… …   Deutsch Wikipedia

  • Kapitalmarkt — Der Kapitalmarkt ist der Finanzmarkt für mittel und langfristige Kapitalbeschaffung und dient den Unternehmen, den Haushalten und dem Staat zur Finanzierung von Investitionen und anderen Ausgaben. Dazu zählt beispielsweise der Markt für… …   Deutsch Wikipedia

  • Bankbetriebslehre — Die Bankbetriebslehre ist eine spezifische Betriebswirtschaftslehre für das Bankwesen (sogenannte Wirtschaftszweiglehre). Lehr und Forschungsgegenstand der Bankbetriebslehre sind die Banken (häufiges Synonym Kreditinstitut) und Sparkassen. Sie… …   Deutsch Wikipedia

  • Banken — Skyline: Frankfurt am Main ist Deutschlands Bankenplatz Nummer eins Eine Bank (ein Kreditinstitut) ist ein Unternehmen, das monetäre Problemlösungen für den …   Deutsch Wikipedia

  • Bankhaus — Banken Skyline: Frankfurt am Main ist Deutschlands Bankenplatz Nummer eins Eine Bank (ein Kreditinstitut) ist ein Unternehmen, das monetäre Problemlösungen für den …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”