RiscOS

RiscOS
RISC OS
Entwickler Castle Technology / RISCOS Ltd.
Version 5.13 / 6.06
(26. Februar 2007 / 19. März 2007)
Abstammung -
Architekturen ARM
Startmedium Festplatte
Lizenz Proprietär
Sonstiges Sprachen: Englisch
Website www.castle-technology.co.uk / www.riscos.com

RISC OS ist ein Betriebssystem mit grafischer Oberfläche. Die britische Firma Acorn entwickelte Ende der 1980er Jahre RISC OS für ihren 32 Bit-Computer Archimedes mit ARM-CPU.

RISC OS 2 war die erste Version von RISC OS und ersetzte 1989 das in BBC BASIC geschriebene Übergangsbetriebssystem ARTHUR des Archimedes. Der Acorn A5000 wurde 1992 mit RISC OS 3 ausgeliefert. 1994 folgte RISC OS 3.5 mit der Einführung des Acorn-Risc PCs. Die StrongARM Unterstützung kam 1996 mit RISC OS 3.7. Für den nie erhältlichen Nachfolger des Risc PCs entwickelte Acorn RISC OS 4. 1998 löste sich Acorn auf und RISC OS ging an die Firma Pace. RISCOS Ltd. lizenzierte RISC OS 4 und lieferte es 1999 aus. Seitdem entwickelt RISCOS Ltd. das Betriebssystem als RISC OS Select weiter. Pace passte RISC OS 4 an moderne ARM CPUs ab ARM9 und XScale an und entfernte die Abhängigkeiten von speziellen Prozessoren, die Acorn entwickelt hatte. Diese Version wurde dann von Castle Technology ab 2002 in ihren XScale betriebenen IYONIX pc als RISC OS 5 eingesetzt und weiterentwickelt. Damit gibt es zwei aktive Entwicklungszweige von RISC OS. Beide Zweige sind weitestgehend kompatibel für Anwendungsprogramme, aber nicht vollständig. Eine Zusammenführung der beiden RISC OS Zweige wird es absehbar nicht geben. 2003 erwarb Castle RISC OS von Pace. Für den ARM9 Rechner A9home passte RISCOS Ltd. ihr RISC OS Select für moderne ARM Prozessoren an und nannte es 2006 Adjust32. Bei RISC OS Adjust32 wurden zusätzlich die Abhängigkeiten von der alten Acorn Hardware entfernt. Im gleichen Jahr begann RISC OS Open erste Teile von RISC OS 5 im Quelltext zu veröffentlichen. Der gesamte Quelltext soll nach und nach freigegeben werden. 2007 erschien RISC OS Select 4 unter dem Namen RISC OS 6 und ist eine Weiterentwicklung von Adjust32.

Jahr Version Rechner Hersteller
1987 Arthur Archimedes A3x0, A4x0 Acorn
1989 RISC OS 2 Archimedes A3x0, A4x0, A3000 Acorn
1992 RISC OS 3.0 / 3.1 alle Archimedes Rechner Acorn
1994 RISC OS 3.5 Risc PC 600 Acorn
1995 RISC OS 3.6 Risc PC 700, A7000 Acorn
1996 RISC OS 3.7 StrongARM Risc PC, A7000+ Acorn
1999 RISC OS 4.0 Risc PC, A7000(+), RiscStation, Microdigital Mico und Omega RISCOS Ltd.
2001 RISC OS Select 1 Risc PC, A7000(+), RiscStation, Microdigital Mico RISCOS Ltd.
2002 RISC OS Select 2 Risc PC, A7000(+), RiscStation, Microdigital Mico RISCOS Ltd.
2002 RISC OS 5 IYONIX pc Castle Technology
2003 RISC OS Select 3 Risc PC, A7000(+), RiscStation, Microdigital Mico und Omega RISCOS Ltd.
2006 RISC OS Adjust32 A9home RISCOS Ltd.
2007 RISC OS 6 alias RISC OS Select 4 StrongARM Risc PC, A7000(+) RISCOS Ltd.

RISC OS ist ein schlankes und schnelles Multitasking-Betriebssystem und läuft, abgesehen von Emulatoren, nur auf Rechnern mit ARM-CPU inklusive StrongARM und XScale. Der Kern des Betriebssystems ist klein. Eine Vielzahl von austauschbaren Modulen ist für Dateisystem, Festplattenzugriff, grafische Oberfläche usw. zuständig. Ein Großteil des Betriebssystems und einige Anwendungsprogramme sind im ROM bzw. im Flash-ROM enthalten. Ein Booten von der Festplatte wie bei anderen Betriebssystemen kann damit entfallen. Ausnahme ist RISC OS Select, bei dem ein Abbild der ROMs von der Festplatte ins RAM geladen wird.

Die durchdachte grafische Oberfläche von RISC OS unterstützt von Anfang an konsequent Drag & Drop. So wird z. B. beim Speichern keine Dialogbox benutzt, die das Dateisystem abbildet. Stattdessen wird mit der Maus ein Symbol in ein Fenster des Dateimanager gezogen und damit die Datei auf die Festplatte gespeichert. Zieht man das Symbol in das Fenster eines anderen Anwendungsprogrammes, werden die Daten in dieses andere Anwendungsprogramm übertragen. Bei RISC OS wird eine Dreitastenmaus benötigt. Ein Menü am oberen Fenster- oder Bildschirmrand gibt es nicht. Es werden nur kontextsensitive Menüs benutzt, die mit der mittleren Maustaste an beliebiger Stelle im Fenster aufgerufen werden. Die Menüs kann man mit der Maus verschieben. Wählt man mit der rechten Maustaste einen Menüpunkt aus, wird das Menü nicht geschlossen, und man kann so weitere Menüpunkte auswählen, ohne wieder das gleiche Untermenü aufzurufen. Klickt man mit der rechten Maustaste auf einen Pfeil der Bildlaufleiste, bewegt sich die Leiste in die entgegengesetzte Richtung des Pfeiles. Es gibt viele weitere Verwendungen der rechten Maustaste, um die Arbeit am Computer zu erleichtern.

Der Desktop besteht seit ARTHUR aus zwei Teilen. Der obere und größere Teil des Desktops ist die eigentliche Arbeitsoberfläche. Der untere Teil besteht aus einer Leiste, die man Iconbar nennt. Dort findet man links die Symbole für die vorhandenen Laufwerke und rechts die Symbole für die geladenen Anwendungsprogramme. Jedes dieser Symbole hat ein Menü, das stets mit der mittleren Maustaste geöffnet wird. Mit einem Klick öffnet sich das Fenster des Dateimanagers des jeweiligen Laufwerkes bzw. das Fenster des Anwendungsprogrammes. Einzelne Fenster erhalten kein Symbol auf der Iconbar.

Anwendungsprogramme melden sich bei jeder Sitzung an und können so auch beliebig auf der Festplatte verschoben oder gelöscht werden. RISC OS benötigt keine Dateiendungen zur Erkennung des Dateiformates. Das Dateiformat wird im Dateisystem vermerkt. Wenn man eine Datei im Dateimanager doppelt anklickt, wird von RISC OS zuerst geprüft, ob ein Anwendungsprogramm geladen ist, das mit diesem Dateiformat umgehen kann. Wenn dies nicht der Fall ist, wird bei den angemeldeten Anwendungsprogrammen ein geeignetes Programm gesucht, um die Datei zu öffnen. Alternativ kann man die Datei auf das Anwendungsprogramm in der Iconbar oder in dessen geöffneten Fenster ziehen.

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