Ricky Gervais

Ricky Gervais
Gervais im Oktober 2010

Ricky Dene Gervais (* 25. Juni 1961 in Reading, Berkshire, Großbritannien) ist ein britischer Comedian, Radiomoderator, Schauspieler, Autor, Regisseur und Filmproduzent.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Bekannt wurde Gervais vor allem durch die preisgekrönte BBC Two-Serie The Office, in der er die Hauptrolle (David Brent) spielte, und bei der er zusammen mit seinem langjährigen Freund und Arbeitskollegen Stephen Merchant das Drehbuch schrieb und Regie führte. Im Jahr 2005 lief die zweite Merchant/Gervais-Produktion, die Sitcom Extras, im Fernsehsender BBC.

Gervais ist außerdem der Autor einer Kinderbuchreihe über die Flanimals und hat eine Episode der Fernsehserie Die Simpsons geschrieben.

Gervais lebt in einer Partnerschaft und ist Atheist.[1]

Karriere

Radio

Nach mehreren Übergangs- und Aushilfsjobs, u. a. einem Bürojob und kurzzeitig als Manager der Rockband Suede (bevor diese einen Plattenvertrag erhielten), begann Gervais 1996 seine Karriere als Radiomoderator bei der Londoner Radiostation XFM, verlor diesen Job allerdings, als der Sender von der Capital Radio Gruppe übernommen wurde. Bei XFM traf Gervais auf Stephen Merchant. Zusammen mit Karl Pilkington entwickelten die drei ein Comedy-Format. Im November 2001 kehrte Gervais, mittlerweile bekannt durch The Office, für eine Samstag-Abend-Radioshow zu XFM zurück. Die Show lief mit Unterbrechungen bis Januar 2004. Danach nahm sich Gervais 18 Monate für andere Projekte frei, bis er am 28. Mai 2005 noch einmal zusammen mit Pilkington und Merchant die Show moderierte.

Zurzeit ist eine Wiederauflage der Show in alter Besetzung (mit Merchant und Pilkington) geplant, die allerdings exklusiv über das Internet als Podcast vertrieben werden soll.

Fernsehen

Gervais macht sein Fernsehdebüt im September 1998 in der Channel-4-Sendung "Comedy Lab". Einem breiteren Publikum bekannt wurde er durch sein Comedy-Segment in der Sendung The 11 O'Clock Show auf Channel 4 Anfang 1999, wo er Ali G ersetzte. Zwei Jahre später erhielt Gervais seine eigene Show, Meet Ricky Gervais, eine Comedy-Talkshow, die beim Publikum allerdings nicht ankam und seitdem auch von Gervais verspottet wird. Ein selbstproduzierter Serien-Pilotfilm von The Office, produziert zusammen mit seinem XFM-Kollegen Stephen Merchant, erscheint 1999/2000 und wird von der BBC gekauft.

The Office

Die ersten sechs Folgen (Staffel 1) von The Office wurden im Juli und August 2001 zunächst von einem kleinen Publikum gesehen. Mundpropaganda, Wiederholungen und DVD-Veröffentlichung sorgten allerdings für ein wesentlich größeres Publikum für die zweite Staffel, ebenfalls bestehend aus sechs Episoden, die im September 2002 ausgestrahlt wurden. Die zweite Staffel war derart erfolgreich, dass die Show für die beiden letzten Episoden (Weihnachts-Specials) im Dezember 2003 von BBC Two zu BBC One wechselte. Darüber hinaus lieferte The Office die Vorlage für verschiedene Adaptionen im Ausland – unter anderem für die deutsche Serie Stromberg und die Serie Das Büro mit Steve Carell, die von ihm produziert wird.

Extras

Gervais’ und Merchants zweites Comedy-Projekt ist Extras, eine Co-Produktion von BBC und HBO. Sie wurde am 21. Juli 2005 erstmals in der BBC ausgestrahlt und war im Herbst 2005 auf HBO zu sehen. In der Sitcom sind international bekannte Schauspieler und Musiker, wie z. B. Ben Stiller, Patrick Stewart, David Bowie, Sir Ian McKellen, Daniel Radcliffe und Kate Winslet, zu sehen. Gervais spielt, wie schon bei „The Office“, die Hauptrolle. Merchant und Gervais sind Regisseure, Drehbuchautoren und Produzenten der Serie.

Stand-Up

2003 begab sich Gervais mit seinem Stand-Up-Comedy-Programm Animals auf Tournee durch Großbritannien. Die aufgezeichnete Show wurde ebenfalls im Fernsehen ausgestrahlt und auf DVD veröffentlicht. Ein Jahr später folgte die Politics-Tour (ebenfalls auf DVD veröffentlicht). Seit Ende 2006 ist er wieder auf Tour. Diesmal mit seiner Show "FAME". Teile der "FAME"-Show sind auch im Computerspiel Grand Theft Auto IV zu sehen, Ricky tritt dort im Comedy Club auf (digitalisiert via Motion Capturing).

Filme

Bücher

Über die von ihm ersonnenen Monster Flanimals verfasste Gervais bislang vier Kinderbücher. Erschienen sind Flanimals, More Flanimals, Flanimals. The Story so Far sowie Flanimals of the Deep.

Videospiele

Ricky Gervais’ virtuelles Alter Ego ist auch in Grand Theft Auto IV vertreten. Dort tritt er in einem Comedyclub auf.

Musik

Ricky war außerdem Anfang der 1980er Mitglied der Musikgruppe Seona Dancing, die zwei Singles – Bitter Heart und More To Lose – veröffentlichte, aber keinen Erfolg hatte.

Auszeichnungen

Ricky Gervais bei den British Academy Film Awards 2007

2003 wurde Gervais von der britischen Zeitung The Observer als einer der 50 witzigsten britischen Comedians gewählt.

In einer Umfrage aus dem Jahr 2005, The Comedian's Comedian, wurde Gervais von anderen Comedians und anderen Personen aus der Comedybranche als einer der allzeit 50 besten Comedians Großbritanniens gewählt.

Gervais hat für seine Arbeit an The Office eine ganze Reihe an Auszeichnungen erhalten, darunter einen Golden Globe, sowie mehrere BAFTAs und British Comedy Awards. Im April 2006 folgte der Ehrenpreis der Rose d’Or. Für das Comedy-Projekt Extras erhielt er 2007 seinen dritten Emmy als bester Hauptdarsteller in einer Comedyserie.

Auch für seine literarische Arbeit wurde Gervais ausgezeichnet. Für den vierten Band der Flanimals- Reihe Flanimals of the Deep gewann er den Galaxy British Book Award 2007.

Sonstiges

  • Für die Tierrechtsorganisation PETA übernahm Gervais gemeinsam mit der Sängerin Pink die Synchronisation für ein Video gegen die Verwendung von Pelzen.[2] Außerdem unterstützt er zusammen mit der WSPA Welttierschutzgesellschaft die PROU-Kampagne der katalonischen Öffentlichkeit für ein Ende der Stierkämpfe in Katalonien.[3]

Einzelnachweise

  1. http://www.timesonline.co.uk/tol/comment/columnists/guest_contributors/article7009550.ece
  2. http://www.peta.de/web/stolenforfashion.2083.html
  3. http://e-activist.com/ea-campaign/clientcampaign.do?ea.client.id=24&ea.campaign.id=3876&ea.param.extras=Source:wikipedia
  4. http://filmpreise.wordpress.com/2010/06/30/termin-und-moderator-fur-die-golden-globes-2011/

Weblinks


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