Richie Havens

Richie Havens
Richie Havens 1972 in Hamburg.
Richie Havens bei der Eröffnung des Woodstock-Festivals

Richie Havens (* 21. Januar 1941 in Brooklyn, New York City, USA), bürgerlich Richard Pierce Havens, ist ein US-amerikanischer Folk-Sänger.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Geboren wurde Richie Havens als ältestes von 9 Kindern in Bedford-Stuyvesant einem Bezirk von Brooklyn in eine Künstlerfamilie. Sein Vater war Pianist. Beginnend mit vierzehn Jahren sang Richie Havens in verschiedenen Gospel-Formationen, unter anderem bei den McCrea Gospel Singers, was seinen späteren Stil als Musiker stark beeinflusste. Außer seiner Begeisterung für die Musik zeigte Havens auch ein Talent zum Maler, das er als Porträtzeichner in den Straßen von Greenwich Village einige Jahre nutzte, seinen Lebensunterhalt damit zu verdienen.

Aufstieg

Dort in Greenwich Village war er regelmäßig in der Folk-Szene anzutreffen, die auch andere berühmte Sänger wie Joan Baez und Bob Dylan hervorbrachte. Als Schwarzer war er auf dem von Weißen dominierten Gebiet des Folk eine Ausnahme.

Nachdem er seine beiden ersten Alben beim britischen Musik Label Douglas herausgebracht hatte, gelangte er durch seinen Auftritt beim Woodstock-Festival zu plötzlicher Berühmtheit. Er machte um 17:07 den Anfang des Festivals. Er erhielt die ganze Zeit über Beifall und spielte so lange Zugaben, bis ihm die Songs ausgingen. Da entschloss er sich dazu, eine Version des Spirituals Motherless Child (engl., sinngemäß für Kind ohne Mutter) zu improvisieren, der er eine Strophe, bei der er immer wieder das Wort Freedom (engl. für Freiheit) wiederholte, hinzufügte. Dieser Song wurde ein internationaler Hit.

Er wurde weiterhin bekannt durch seine Interpretationen anderer Künstler, vor allem von Bob Dylan und den Beatles. Obgleich er selbst relativ viele Lieder schrieb, feierte er seine größten Erfolge doch meistens mit diesen Interpretationen. So auch mit der 1980er Coverversion des Lamont-Dozier-Songs Going back to my roots.

Weiteres Wirken

1972 gründete er sein eigenes Plattenlabel mit dem Namen Stormy Forest, auf dem einige seiner Alben erschienen. 1978 sang er zwei Stücke auf Steve Hacketts Platte Please Don't Touch!.

Ab Ende der 1970er Jahre wurden die Neuerscheinungen unregelmäßiger. In dieser Zeit begann er auch seinen anderen künstlerischen Begabungen mehr Aufmerksamkeit zu schenken und ist heute unter anderem ein anerkannter Schauspieler, Schriftsteller, Maler und Bildhauer. Einen weiteren markanten Punkt seiner Karriere erlebte er im Jahr 1993, als er bei der Amtseinführung des US-Präsidenten Bill Clinton auftrat. Außerdem hatte er eine Gastrolle in einer Folge der amerikanischen Sitcom "Eine schrecklich nette Familie" und spielte drei Titel für die Soundtracks der erfolgreichen PC-Spiele-Reihe Tex Murphy: Pandora Directive sowie Tex Murphy: Overseer ein (Tex's Lament, Trying to try, Slow Down).

In der Mitte der siebziger Jahre half er, das Northwinds Undersea Institute, ein Museum für Ozeanographie, ins Leben zu rufen. Sein Engagement für den Umweltschutz, bewies er weiterhin im Jahr 1990 mit der Gründung der Umweltschutzorganisation Natural Guard, die sich zum Ziel gesetzt hat, den Einsatz für den Umweltschutz unter Jugendlichen zu fördern.

Stil

Charakteristisch ist sein Gitarrenspiel mit offener D-Stimmung. Akkorde spielt er meist mit dem Daumen. Er setzt die Gitarre wie ein Perkussionsinstrument ein.

Diskografie

  • 1967 - Mixed Bag
  • 1968 - Something Else Again
  • 1968 - Electric Havens
  • 1969 - Richard P. Havens
  • 1969 - Richie Haven's Record
  • 1970 - Indian Rope Man
  • 1970 - Stonehenge
  • 1971 - Alarm Clock
  • 1971 - The Great Blind Degree
  • 1972 - On Stage
  • 1973 - Portfolio
  • 1974 - Mixed Bag II
  • 1976 - The End Of The Beginning
  • 1977 - Mirage
  • 1980 - Connections
  • 1983 - Common Ground
  • 1987 - Simple Things
  • 1987 - Sings Beatles And Dylan
  • 1987 - Collection
  • 1990 - Live At The Cellar Door
  • 1991 - Now
  • 1993 - Resume
  • 1994 - Cuts To The Chase
  • 1995 - The Classics
  • 1999 - Time
  • 2000 - Best Of
  • 2002 - Wishing Well
  • 2004 - High Flyin' Bird: The Verve Forecast Years
  • 2004 - Dreaming As One: The A&M Years
  • 2004 - Grace Of The Sun
  • 2005 - Connection
  • 2006 - Classics
  • 2008 - Nobody Left To Crown

Literatur

  • Richie Havens: They Can't Hide Us Anymore. HarperCollins, 2002, ISBN 0-380-80378-X (Autobiographie)

Weblinks


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