Rhön-Rossitten-Gesellschaft

Rhön-Rossitten-Gesellschaft

Die Rhön-Rossitten-Gesellschaft e. V. (RRG) war ein deutscher Flugverein. Er wurde 1924 auf Betreiben von „Rhönvater“ Oskar Ursinus zur Förderung des Segelflugsportes gegründet mit dem Ziel, Flugsport und flugwissenschaftliche Forschung und Entwicklung zusammenzubringen.

Der Name Rhön-Rossitten-Gesellschaft weist auf die beiden damaligen Hauptzentren des Segelflugs hin: die Rhön (Wasserkuppe) mit den seit 1920 jährlich ausgetragenen Segelflugwettbewerben und der ersten Segelflugschule der Welt (Artur Martens Segelflugschule) und Rossitten (Ostpreußen), wo Ferdinand Schulz 1924 einen Dauerflugrekord über den Dünen der Kurischen Nehrung aufgestellt hatte und wo ebenfalls eine Segelflugschule bestand.

Die Flugschule der RRG leitete von 1925 bis 1933 Fritz Stamer; Alexander Lippisch war Leiter des Konstruktionsbüros. Beide zusammen entwickelten das Schulflugzeug RRG-Zögling[1], das nicht nur von deutschen Flugsportgruppen[2], sondern weltweit in Lizenz nachgebaut wurde. Am 11. Juni 1928 meisterte Stamer den ersten Flug eines raketengetriebenen Segelflugzeugs, der RRG-Ente von Lippisch.[3]

Die Forschungsabteilung der RRG entstand 1925 in Darmstadt unter Prof. Walter Georgii, der über das Gebiet der Meteorologie hinaus weitere wertvolle Grundlagenforschung für die Luftfahrttechnik betrieb.

1933 wurde im Rahmen der Gleichschaltung der Luftsportbetrieb der RRG in den Deutschen Luftsportverband (DLV) integriert. Aus diesem wurde dann 1937 das Nationalsozialistische Fliegerkorps (NSFK). Das Forschungsinstitut der RRG wurde 1933 in Deutsches Institut für Segelflug und 1937 in Deutsche Forschungsanstalt für Segelflug (DFS) umbenannt und unter Georgii zu einer der großen deutschen Luftfahrtforschungsanstalten weiterentwickelt.

Literatur

  • A. Wilhelm Neuberger: Die Ingenieurschule für Luftfahrttechnik, Books on Demand GmbH, Norderstedt 2005, ISBN 3-8334-3051-6
  • Peter Riedel: Erlebte Rhöngeschichte 1911–1926 Band I „Start in den Wind“. Motorbuch Verlag, Stuttgart 1977,ISBN 3-879-43539-1

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Skizze des RRG-Zögling [1]
  2. Beispiel für Nachbau des RRG-Zögling: Akaflieg Karlsruhe [2]
  3. Nachbau der RRG-Ente im Deutschen Segelflugmuseum (Wasserkuppe) [3]

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