Rheum

Rheum
Rhabarber
Gemeiner Rhabarber (Rheum rhabarbarum)

Gemeiner Rhabarber (Rheum rhabarbarum)

Systematik
Abteilung: Bedecktsamer (Magnoliophyta)
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Nelkenähnliche (Caryophyllidae)
Ordnung: Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie: Knöterichgewächse (Polygonaceae)
Gattung: Rhabarber
Wissenschaftlicher Name
Rheum
L.

Rhabarber (Rheum) ist eine Gattung in der Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae).

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

Chinesischer Rhabarber (Rheum officinale), Illustration

Alle Rheum-Arten sind mehrjährige krautige Pflanzen. Alle Arten haben ein dickes, unterirdisches Rhizom, aus dem nach der Ruheperiode die großen Blätter mit ihren langen, fleischigen Blattstängeln (Petiolen) herauswachsen. Die Einzelblüten sind klein, von weißlich-grüner Farbe und bilden eine oder mehrere zentrale, aufrechte Blütenstände, welche die Blattrosette deutlich überragen.

Arten

Es gibt 60 Arten in der Gattung Rheum: Vom Menschen genutzte Arten (Auswahl):

  • Gemeiner Rhabarber (Rheum rhabarbarum) oder Krausblättriger Rhabarber, der hauptsächlich in der Küche verwendete, von ihm gibt es einige Sorten.
  • Sibirische Rhabarber (Rheum rhaponticum), wird seltener zum Verzehr genutzt.
  • Chinesischer Rhabarber (Rheum officinale) oder Arznei-Rhabarber, liefert aus seinem Rhizom ein Naturheilmittel.
  • Handförmiger Rhabarber (Rheum palmatum).

Weitere Arten (Auswahl):

  • Rheum acuminatum
  • Rheum alexandrae
  • Rheum altaicum
  • Rheum australe
  • Rheum compactum
  • Rheum delavayi
  • Rheum forrestii
  • Rheum glabricaule
  • Rheum globulosum
  • Rheum hotaoense
  • Rheum inopinatum
  • Rheum kialense
  • Rheum laciniatum
  • Rheum lhasaense
  • Rheum likiangense
  • Rheum maculatum
  • Rheum moorcroftianum
  • Rheum nanum
  • Rheum nobile
  • Rheum przewalskyi
  • Rheum pumilum
  • Rheum racemiferum
  • Rheum reticulatum
  • Rheum rhizostachyum
  • Rheum rhomboideum
  • Rheum ribes
  • Rheum spiciforme
  • Rheum subacaule
  • Rheum sublanceolatum
  • Rheum tanguticum
  • Rheum tataricum
  • Rheum tibeticum
  • Rheum uninerve
  • Rheum webbianum
  • Rheum wittrockii
  • Rheum yunnanense

Vorkommen

Die Arten haben ihre Areale in gemäßigten bis subtropischen Gebieten Asiens.

Wildformen des Gemeinen Rhabarber kommen in Zentralasien (Mongolei) vor. Der Gemeine Rhabarber wird als Nutzpflanze heute auf allen besiedelten Kontinenten in geeigneten Klimazonen angebaut. Andere Arten wurden aufgrund ihres medizinischen Gebrauchs oder als Zierpflanzen vom Menschen verbreitet.

Rhabarber zieht feuchten Boden vor und wächst teilweise beschattet. In Gebieten mit kalten Wintern sterben die Blätter nach der Blütezeit in Spätsommer oder Herbst ab, und die Pflanze überdauert im Rhizom. In warmen Gebieten ist Rhabarber eine Winterpflanze, die den Sommer als Rhizom dormant ist.

Verwendung

Rhabarber kann auf eine lange Tradition als Heilpflanze zurückblicken. Seit 4000 Jahren wird der Chinesische Rhabarber (Rheum officinale) in China als Arznei verwendet. Die Ärzte in Arabien und im Persien der Frühzeit machten vom Arznei-Rhabarber (Rheum palmatum) häufig Gebrauch. Auch heute noch wird die Rhabarberwurzel (Radix Rhei) in der Pharmazie als mildes Abführmittel verwendet.

Der Gemeine Rhabarber (Rheum rhabarbarum), der Rhabarber, der als Gemüse im Garten angebaut wird, ist eine verhältnismäßig junge Kulturform, die seit dem 18. Jahrhundert gezüchtet wurde. Er wurde erst mit dem Aufkommen preiswerten Zuckers zum verbreiteten Nahrungsmittel.

Die in der Wurzel enthaltenen Gerbstoffe werden auf ihre Eignung als alternative Gerbemittel als natürliche, umweltschonende Alternative zu beispielsweise giftigem Chromverbindungen hin untersucht.

Die zu Brei zerkleinerten Wurzelteile können als natürliches Haarfärbemittel oder ähnlich wie Henna verwendet werden. Es bewirkt eine Rotfärbung.

Als Pflanzenschutzmittel kann ein Rhabarbersud dienen, durch den Läuse vertrieben werden.

Inhaltsstoffe

Die Blätter aller Rhabarber enthalten Oxalsäure; zu gesundheitlichen Bedenken siehe unter Gemeiner Rhabarber.

Wurzeln und Stängel enthalten weiterhin Anthrachinone wie Emodin und Rhein. Beide wirken schleimlösend und abführend. Ihre gelbe bzw. orange Farbe färbt den Urin. Außerdem lassen sich Haare mit diesen Anthrachinonen tönen.

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