Rheinmetall-Borsig

Rheinmetall-Borsig
Rheinmetall AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN DE0007030009
Gründung 1889
Unternehmenssitz Düsseldorf, Deutschland
Unternehmensleitung

Klaus Eberhardt, Vorstandsvorsitzender

Mitarbeiter 19.185 (2007)
Umsatz 4,005 Mrd. €
Branche Maschinenbau
Produkte

Wehrtechnik, Automotive

Website

www.rheinmetall.de

Die Rheinmetall AG mit Sitz in Düsseldorf ist ein Automobilzuliefer- und Rüstungskonzern mit weltweit 19.185 Mitarbeitern. Im Jahre 2007 wurde ein Gesamtumsatz von ca. 4,005 Mrd. EUR erreicht. Das Unternehmen ist im Börsensegment MDAX gelistet.

Inhaltsverzeichnis

Der Rheinmetall-Konzern im Überblick

Unternehmensbereiche

Rheinmetall Automotive – Kolbenschmidt Pierburg AG

Geschäftsbereiche der Rheinmetall Automotive – Kolbenschmidt Pierburg AG:

  • KS Kolben
  • Pierburg
  • Pierburg Pump Technology
  • KS Gleitlager
  • KS Aluminium-Technologie
  • MS Motor Service International

Rheinmetall Defence

Geschäftsbereiche der Rheinmetall Defence:

  • Fahrzeugsysteme
  • Waffe Munition
  • Antriebe
  • Flugabwehr
  • Verteidigungselektronik
  • Simulation und Ausbildung

Produkte

Unternehmensbereich Defence

Leichte gepanzerte Fahrzeuge

Mittelschwere gepanzerte Fahrzeuge

  • Fuchs 1 und Fuchs 2
  • GTK Boxer
  • Gefas
  • Wisent (gepanzerter LKW für das Projekt Geschützte Führungs-, Funktions- und Transportfahrzeuge der Bundeswehr)

Schützenpanzer

Kampfpanzer

  • Leopard 1 (Feuerleitanlage und Führungssystem)
  • Leopard 2 (120-mm-Glattrohrkanone, Feuerleitanlage und Führungssystem, sowie Munition)

Unterstützungsfahrzeuge

Artilleriesysteme

Waffenanlagen

Geschichte

Am 13. April 1889 gründete Heinrich Ehrhardt mit Hilfe eines Konsortiums von Banken aus Berlin, Frankfurt am Main und Düsseldorf in Düsseldorf die „Rheinische Metallwaaren- und Maschinenfabrik Actiengesellschaft“. Die Unternehmensgründung erfolgte zur Erfüllung eines größeren Munitionsauftrages des Kriegsministeriums, welchen Ehrhardt vom Hörder Bergwerks- und Hüttenverein gegen Provision angeboten bekommen hatte. In dem neuen Werk in Düsseldorf-Derendorf wurde im Dezember 1889 mit der Produktion begonnen.

Frühphase

Das Unternehmen expandierte in den Folgejahren sehr schnell, was nicht nur auf die staatlichen Aufträge zurückzuführen ist, sondern auch auf die Patentierung zweier Verfahren zur Herstellung nahtloser Rohre in den Jahren 1891 und 1892. Um den durch Erweiterung des Stammwerks erhöhten Stahlbedarf zu decken, wurde 1892 die Rather Metallwerk Ehrhardt & Heye Aktiengesellschaft erworben und 1896 als Abteilung Rath in das Unternehmen eingegliedert.

Das Unternehmen stellte 1896 das erste felddiensttaugliche Rohrrücklaufgeschütz vor. Dieses wurde aber von der preußischen Artillerieprüfungskommission abgelehnt. Nach der erfolgreichen Einführung von Rohrrücklaufgeschützen durch die Franzosen änderte sich diese Einstellung und die Entwicklung wurde für Rheinmetall zu einem großen wirtschaftlichen Erfolg.

Für die Erprobung von Waffen und Munition wurde 1899 ein Gelände in der Nähe von Unterlüß in der Lüneburger Heide gepachtet. Dieser Standort existiert heute noch und umfasst mittlerweile eine Fläche von 50 Quadratkilometern.

Auf Initiative von Heinrich Ehrhardt übernahm Rheinmetall 1901 die in Konkurs gegangene Munitions- und Waffenfabrik AG in Sömmerda. Das als Dreyse’sche Gewehrfabrik gegründete Unternehmen stellte Handfeuerwaffen, Patronen und Geschosszünder her und erweiterte somit die Produktpalette der Rheinmetall.

Erster Weltkrieg

In den Folgejahren wuchs Rheinmetall auch auf Grund eingehender Produktionsaufträge aus dem Ausland. 1906 wurde daher das Werk in Düsseldorf erweitert. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges war Rheinmetall einer der größten Rüstungshersteller im Deutschen Reich und beschäftigte fast 8000 Mitarbeiter. Bis zum Ende des Krieges vergrößerte sich die Belegschaft auf knapp 48.000 Arbeiter und Angestellte, darunter etwa 9000 Frauen. Die bebauten Flächen im Stammwerk vervierfachten sich in dieser Zeit.

Rheinmetall-Schreibmaschine, ca. 1920

Mit Ende des Krieges kam die wehrtechnische Produktion zum Stillstand und Rheinmetall musste zahlreiche Mitarbeiter entlassen. Die Bestimmungen des Versailler Vertrages machten eine Umstellung auf zivile Produkte notwendig. Die Rheinmetall produzierte daher im Rheinland Lokomotiven, Eisenbahnwaggons, Landmaschinen und Dampfpflüge. Im Werk in Sömmerda wurden feinmechanische Geräte wie Schreib- und Rechenmaschinen hergestellt. Um die Produktion ziviler Güter sicherzustellen, wurde die Stahlproduktion in Rath verstärkt.

Ab 1921 erlaubten die Bestimmungen der Alliierten wieder die Produktion von Waffensystemen in geringer Stückzahl. Allerdings wurde das Werk in Derendorf von 1923 bis 1925 von belgischen und französischen Truppen besetzt. Auf Grund mangelnder Aufträge musste die zivile Produktion bis auf die Herstellung von Dampfpflügen eingestellt werden. Das Deutsche Reich erwarb bei einer Kapitalerhöhung 1925 über ihre Staatsholding VIAG eine Mehrheitsbeteiligung an Rheinmetall.

Im April 1933 erwarb Rheinmetall den vor der Liquidation stehenden Lokomotivhersteller Borsig und kam damit in den Besitz eines großen Werkes in Berlin. Die Fusion 1936 führte zur Umbenennung in Rheinmetall-Borsig AG. Im Rahmen der Kriegsvorbereitungen des Deutschen Reiches entwickelte und produzierte die Rheinmetall-Borsig AG ab Mitte der dreißiger Jahre im Auftrag des damaligen Reichskriegsministeriums Waffen und Munition. Die Fertigungspalette reichte von Maschinengewehren und -kanonen über Panzerabwehrgeschütze, Minenwerfer und Feldkanonen bis hin zu Flugabwehrkanonen und Eisenbahngeschützen. Zur Panzer- und Waffenproduktion wurde 1937 in Berlin das Tochterunternehmen Alkett (Altmärkische Kettenwerke) gegründet (siehe auch: Montan-Schema). 1938 erfolgte die Verlegung des Firmensitzes von Düsseldorf nach Berlin.

Zweiter Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Produktion von Rüstungsgütern maximal gesteigert und die Entwicklung neuer Waffensysteme gefordert. Der staatliche Einfluss durch Institutionen der Wehrmacht und die Eingliederung von Rheinmetall-Borsig in das Staatsunternehmen Reichswerke Hermann Göring nahm soweit zu, bis das Unternehmen vollständig verstaatlicht und in die planmäßige Kriegsvorbereitung integriert wurde. In den letzten beiden Kriegsjahren wurden die Produktionsstätten durch alliierte Luftangriffe erheblich beschädigt oder zerstört. Nach einem schweren Luftangriff auf die Werke in Düsseldorf wurden zahlreiche Produktionsbereiche in Gebiete der späteren DDR und des heutigen Polens wie Guben, Apolda und Breslau verlagert. Auch die Werke in Berlin und Sömmerda richteten Verlagerungsbetriebe ein.

Während des Zweiten Weltkriegs arbeiteten zahlreiche Zwangsarbeiter in den Rheinmetall-Betrieben. Im Werk Unterlüß allein wurden am Kriegsende etwa 5.000 ausländische Zwangsarbeiter und -arbeiterinnen sowie Kriegsgefangene (ca. 2.500 Polen, 1.000 aus der UdSSR, 500 Jugoslawen, 1.000 aus anderen Ländern) von den britischen Truppen befreit. Zeitweilig waren dort auch ungarische Jüdinnen in einem Außenlager des KZ Bergen-Belsen eingesetzt. Von den etwa 600.000 Arbeitern der Reichswerke Hermann Göring waren die Hälfte Zwangsarbeiter, verschleppt aus allen besetzten Gebieten.

Nach Ende des Krieges waren die Werkanlagen der Rheinmetall-Borsig AG zum größten Teil zerstört. Die Betriebe in Düsseldorf, West-Berlin und Unterlüß kamen unter die Kontrolle der westlichen Alliierten und unter Treuhänderschaft. Alle Besitzungen in den von der Roten Armee besetzten Gebieten wurden enteignet. Einige Werke wurden von den Siegermächten vollständig demontiert.

Kalter Krieg

Bis 1950 herrschte ein völliges Produktionsverbot. Danach wurden die Rheinmetall-Borsig AG in eine reine Holdinggesellschaft umgewandelt und zwei unabhängige Tochterunternehmen gegründet. Die Borsig AG in Berlin stellte Dampfkessel und Kälteanlagen her, während die Rheinmetall AG in Düsseldorf Schreibmaschinen, Stoßdämpfer, Aufzüge, Gerbereimaschinen sowie Transport- und Verladeeinrichtungen baute. Diese zivile Produktion in Düsseldorf wird vom Unternehmen heute als wenig erfolgreich bezeichnet.

In der DDR wurde das ehemalige Rheinmetall-Werk Sömmerda am 3. Juni 1952 von der sowjetischen Regierung an die DDR zurückgegeben. Es entstand ein volkseigener Betrieb (VEB). Unter dem Firmennamen VEB Mechanik Büromaschinenwerk Rheinmetall Sömmerda (später Soemtron) wurden Büromaschinen, Mopedmotoren für Simson SR1 und SR2 sowie Fotoapparate produziert. 1959 erfolgte die Eingliederung in den VEB Pentacon Dresden.

Den Aufschwung brachte das Jahr 1956. Am 23. Juni wurde die Rheinmetall-Borsig AG von der Röchlingsche Eisen- und Stahlwerke GmbH (heute Saarstahl) aus dem Besitz der Bundesrepublik Deutschland übernommen. Im August wurde die Borsig AG an die Salzgitter AG verkauft. Die Holding firmierte ab November als Rheinmetall Berlin AG und das Tochterunternehmen in Düsseldorf firmierte ab 1957 als Rheinmetall GmbH. Bereits mit Aufstellung der Bundeswehr 1956 wurde wieder ein wehrtechnisches Produktionsprogramm aufgelegt. Rheinmetall produzierte Maschinengewehre, Maschinenkanonen und Munition. Das erste Produkt war das MG1.

Die Fertigung schwerer Waffen, wie Geschützrohre und Lafetten, wurde 1964 wieder aufgenommen. Dabei begann man mit der Ausstattung von Panzern und Artilleriegeschützen. Rheinmetall entwickelte eine Jagdpanzer-Kanone, einen Standard-Panzerturm und eine Panzer-Haubitze. Ein Jahr später wurde mit der Entwicklung der 120-Millimeter-Glattrohrtechnologie begonnen.

Zur Ausweitung des Munitionssortiments auf pyrotechnische Produkte erwarb man 1970 eine Mehrheitsbeteiligung an der NICO Pyrotechnik Hanns Jürgen Diederichs KG. Auf dem Versuchsgelände in Unterlüß wurde 1972 eine Temperier-Versuchsanlage (TVA) zur klimatechnischen Erprobung von Waffen und Geräten, aber auch zivilen Produkten errichtet. 1978 begann die Serienfertigung der Feldhaubitze FH 70 (155 mm). Der erste Kampfpanzer Leopard 2 wurde am 24. Oktober 1979 an die Bundeswehr ausgeliefert. Er war mit der von Rheinmetall entwickelten, innovativen 120-Millimeter-Glattrohrkanone ausgerüstet.

In den Folgejahren wurde der zivile Geschäftsbereich des Unternehmens neu geordnet und 1981 durch den Kauf einer Aktienmehrheit an der Jagenberg AG sowie dem Erwerb der Gasti-Verpackungsmaschinen GmbH verstärkt. Am 12. August 1981 wurde die Hauptverwaltung des Rheinmetall-Konzerns in Düsseldorf durch Beamte des Bundeskriminalamtes (BKA) durchsucht. Dabei wurden mehrere Unterlagen sichergestellt, die einen Verdacht auf illegale Waffengeschäfte insbesondere mit Argentinien belegen sollten.

1986 wurde der Unternehmensbereiches Automobiltechnik durch den Kauf des Vergaserherstellers Pierburg GmbH aufgebaut. Gemeinsam mit der Diehl Munitionssysteme GmbH & Co. KG gründete Rheinmetall die Gesellschaft für Intelligente Wirksysteme mbH (GIWS). Die GIWS spezialisierte sich auf intelligente Munition, Geschosse und sonstige wehrtechnische Wirksysteme. Auf Grund der veränderten weltpolitischen Lage passte Rheinmetall 1989 seine Firmenstrategie mit einer Diversifizierung in zivile Industrieprodukte an.

1990er

Durch den Erwerb einer 60-Prozent-Beteiligung an der zur Friedrich Krupp AG gehörenden MaK Systemgesellschaft GmbH 1990 erweiterte Rheinmetall seine Kompetenz im Bereich neuer Systeme für die Landstreitkräfte und Spezialfahrzeuge, z. B. für den Einsatz im Umweltschutz. Die restlichen 40 Prozent kaufte das Unternehmen 1992 und wurde damit alleiniger Gesellschafter. Im selben Jahr erfolgte die Lieferung der ersten gepanzerten Waffenträger Wiesel an die Bundeswehr. Auch der Standort Düsseldorf-Derendorf wurde 1992 aufgegeben und die Produktionsstätten im Kompetenzzentrum Unterlüß gebündelt. Die Bereiche Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung zogen in einen Neubau nach Ratingen. Mit einer Beteiligung an der WNC-Nitrochemie GmbH in Aschau am Inn verstärkte das Unternehmen sein Engagement auf dem Gebiet der Munitionsfertigung. 1993 erweiterte Rheinmetall seine zivile Produktpalette durch den Erwerb der Mauser Waldeck AG zum Aufbau des Unternehmensbereiches Bürosysteme, die Übernahme der Heimann Systems GmbH zur Stärkung des Bereiches Sicherheitstechnik und den Erwerb der Mehrheit an den Preh-Werken zum Ausbau des Unternehmensbereiches Automobiltechnik. Aus der Rheinmetall GmbH wurde 1994 die Rheinmetall Industrie GmbH. 1995 erfolgte eine Erweiterung der Kompetenzen im Bereich mittelkalibriger Maschinenkanonensysteme durch eine 60-Prozent-Beteiligung an der Mauser-Werke Oberndorf Waffensysteme GmbH und ein verstärktes Engagement von Pierburg in den USA. Die Rheinmetall Industrie GmbH wurde 1996 in eine AG umgewandelt. Im selben Jahr wurde zur Stärkung der Kompetenzen im Bereich Wehrtechnische Elektronik eine Beteiligung an der STN Atlas Elektronik GmbH aus der Konkursmasse der Bremer Vulkan erworben.

Eine grundlegende Reorganisation erfolgte 1997. Nach dem Kauf des Kommunikationstechnikunternehmens Richard Hirschmann GmbH & Co. wurde dieses mit Rheinmetall Elektronik, Preh und Heimann Systems unter der Führungsgesellschaft Aditron zum Unternehmensbereich Industrielle Elektronik zusammengefasst. Der Geschäftsbereich Waffe und Munition wurde auf die neu gegründete Rheinmetall W&M GmbH übertragen. Der Bereich Automotive fiel in den Zuständigkeitsbereich der neuen Kolbenschmidt Pierburg AG, die nach der Fusion der neu erworbenen Kolbenschmidt AG mit der Pierburg GmbH entstanden war.

Die MaK Systemgesellschaft GmbH übergab dem Heer 1997 das erste Serienexemplar des Minenräumpanzers Keiler. Nach dem Mehrheitserwerb an der STN Atlas Elektronik GmbH 1998 wurde der Bereich zivile Schiffselektronik ausgegliedert und in die neu gegründete STN Atlas Marine Electronics GmbH mit Sitz in Hamburg überführt. Im selben Jahr wurden das erste Gerät des unter der Mitwirkung von Rheinmetall und MaK Systemgesellschaft neu entwickelten Waffensystems der Rohrartillerie, die Panzerhaubitze 2000 der Bundeswehr übergeben, und der Rhino-Minenräumer von MaK Systemgesellschaft im ehemaligen Jugoslawien eingesetzt. Die Rheinmetall Industrie AG übernahm den wehrtechnischen Bereich der BUCK System GmbH und formierte die BUCK Neue Technologien GmbH.

Rheinmetall fasste 1999 seine wehrtechnische Kompetenz organisatorisch und gesellschaftsrechtlich unter dem Dach der neu gegründeten Rheinmetall DeTec AG (Defence Technologies) zusammen. Dadurch sollte die erforderliche Neuordnung der europäischen Rüstungsindustrie durch Konsolidierungen und Kooperationen strategisch vorbereitet werden. Im selben Jahr wurde die neue Gesellschaft durch Mehrheitsbeteiligungen an der Oerlikon Contraves AG, einem Anbieter von kombinierten Kanonen- und Lenkwaffensystemen für die Flugabwehr, und der Eurometaal Holding N.V., einem Artilleriehersteller von Mittelkalibern, gestärkt. Ende des Jahres übernahm Rheinmetall DeTec AG die Unternehmen KUKA Wehrtechnik GmbH und Henschel Wehrtechnik GmbH. Diese beiden Unternehmen wurden im Jahr 2000 mit der MaK Systemgesellschaft zur neuen Gesellschaft Rheinmetall Landsysteme GmbH zusammengefasst.

„Strategie der klaren Linie“

Der Vorstand der Rheinmetall beschloss 2000 die „Strategie der klaren Linie“ mit einer Konzentration auf die Kernkompetenzen Wehrtechnik, Automobiltechnik und Elektronik. Es folgte der Verkauf der Mauser Waldeck AG und der Jagenberg Papier- und Verpackungstechnik im Jahr 2000. Im Jahr 2002 wurden die Heimann Systems GmbH und die zur Eurometaal Holding N.V. gehörende Tochtergesellschaft Intergas B.V. verkauft und die Eurometaal N.V. geschlossen. 2003 wurde die verbliebene Jagenberg AG verkauft und Preh an die Deutsche Beteiligungs AG veräußert. Die Konzentration auf die wehrtechnischen Kompetenzen wurde 2004 mit dem Verkauf der Hirschmann Electronics und der Nico Feuerwerk GmbH sowie der Teilung der STN Atlas Elektronik abgeschlossen.

Rheinmetall Landsysteme lieferte 2003 die ersten neuen minenschutzverstärkten Schützenpanzer Marder 1A5 aus. Zur Entwicklung des neuen Schützenpanzers Puma für die Bundeswehr gründeten Rheinmetall Landsysteme und Krauss-Maffei Wegmann das Gemeinschaftsunternehmen PSM GmbH, an dem beide Unternehmen zu 50 Prozent beteiligt sind.

Die Röchling Industrieverwaltung GmbH veräußerte 2004 ihre Mehrheitsbeteiligung an der Rheinmetall AG. Die Aktienanteile wurden von rund 75 institutionellen Investoren übernommen. Im Geschäftsbereich Wehrtechnik wurden die Rheinmetall W&M GmbH mit der Mauser-Werke Oberndorf Waffensysteme GmbH, der Buck Neue Technologien GmbH sowie der Pyrotechnik Silberhütte GmbH auf die neue Rheinmetall Waffe Munition GmbH verschmolzen. Zusammen mit der RAFAEL Ltd. und der Diehl Munitionssysteme GmbH gründet Rheinmetall Defence Electronics das Gemeinschaftsunternehmen EuroSpike GmbH, welches als Generalunternehmer für die EuroSpike-Flugkörperfamilie tätig ist.

Rheinmetall Landsysteme wurde 2005 Mitgesellschafter der neu gegründeten Heeresinstandsetzungslogistik GmbH (HIL). Das Unternehmen ist für einen Zeitraum von acht Jahren für die Instandsetzung von ausgewählten Fahrzeugen und Waffensystemen des deutschen Heeres verantwortlich. Um der veränderten Bedrohungslage Rechnung zu tragen und Systemlösungen für die Abwehr von Gefahren für die innere Sicherheit sowie für den Bevölkerungsschutz anzubieten, wurde das Geschäftsfeld „Public Security“ eröffnet.

Die Rheinmetall AG erwarb im März 2008 vom niederländischen Mischkonzern Stork NV den Panzerhersteller Stork PWV. Auf diese Weise übernehm der Düsseldorfer Wehrtechnikkonzern den niederländischen Anteil der Herstellung von Boxer-Panzern, die für die Bundeswehr und das niederländische Heer entwickelt wird. Damit erhöht sich die Beteiligung am Boxer auf 64 Prozent.[1]

Konkurrenten

Rheinmetall ist das achtgrößte europäische Rüstungsunternehmen dem Umsatz 2004 nach. Mit den anderen deutschen Rüstungsunternehmen wird auf verschiedenen Ebenen zusammengearbeitet.

Weiterführende Informationen

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Rheinmetall erwirbt niederländischen Panzerhersteller Stork PWV, 17. März 2008

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