Rheinisches Freilichtmuseum

Rheinisches Freilichtmuseum
Mühle im Freilichtmuseum

Das Rheinische Freilichtmuseum und Landesmuseum für Volkskunde in Kommern / Eifel des Landschaftsverbandes Rheinland ist mit 80 ha eines der größten Freilichtmuseen Europas mit rund 65 historischen Gebäuden aus der preußischen Rheinprovinz.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Planungen zu einem Freilichtmuseum im Rheinland gehen zurück bis in die 1950er Jahre. Um den Standort bewarben sich rund 30 Städte und Gemeinden zwischen Aachen, Köln und dem Ruhrgebiet, darunter Duisburg, Krefeld, Rheydt und das damals noch selbstständige Kommern (heute Stadtteil von Mechernich). Die Wahl von Kommern am 28. März 1958 in einer Stichwahl gegen Krefeld soll auf den damaligen Gemeindevorstand Kommerns, Norbert Leduc, zurückgegangen sein. Das Museum wurde 1961 eröffnet.

Museum

Rund 65 Gebäude wie Bauernhöfe, Windmühlen, Werkstätten, dörfliche Gemeinschaftsbauten wie Schul- und Backhaus, Tanzsaal und Kapelle wurden je nach ihrer Herkunft aus dem Gebiet der ehemaligen preußischen Rheinprovinz bzw. den früheren in diesem Gebiet gelegenen Territorien zu Baugruppen zusammengefasst. Äcker, Bauerngärten und Obstwiesen runden das Ganze ab. Die Objekte kommen vorrangig aus dem Westerwald/Mittelrhein-Gebiet, aus Eifel/Voreifel, vom Niederrhein und aus dem Bergischen Land und stellen das Leben ab dem 15. Jahrhundert dar. Darüber hinaus zeigt das Rheinische Freilichtmuseum als „Landesmuseum für Volkskunde“ Dauer- und Wechselausstellungen.

Das Rheinische Freilichtmuseum und Landesmuseum für Volkskunde Kommern bietet ein abwechslungsreiches Jahresprogramm mit rund 70 Sonderveranstaltungen, die weit über das Rheinland hinaus Besuchermagneten sind: Großveranstaltungen sind der jährlich vom Karsamstag bis einschließlich Weißen Sonntag stattfindende „Jahrmarkt anno dazumal“, die „Kaltblütertage Nach der Ernte“ am 3. oder 4. Septemberwochenende und „Advent für alle Sinne“ am ersten Advent-Wochenende.

Unter deutschen Freilichtmuseen derzeit führend ist das Rheinische Freilichtmuseum mit seinem Programm der lebendigen Geschichtsvermittlung. Unter dem Motto „Gespielte Geschichte“ begegnen Akteure den Besuchern in der Ersten Person als historisch nachweisbare Persönlichkeiten oder „Alltagsmenschen“ aus einer bestimmten Zeit und sozialen Situation und „ziehen“ die Museumsgäste in die Vergangenheit. Im Gegensatz zur „Living History“, wie sie in angelsächsischen Museen geboten wird, wechseln die Kommerner Museums-Akteure aber auch in die Dritte Person, um den Museumsgästen sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Zusammenhänge, in die ihre Rolle eingebettet ist, zu erklären.

Dauerausstellungen

„Schöne Neue Welt - Rheinländer erobern Amerika“

Die Ausstellung zeigt in ansprechenden Szenen die Geschichte der rheinischen Auswanderung nach Nordamerika vom 17. bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts.

„Wir Rheinländer“

In dieser Ausstellung wird die Geschichte des Rheinlandes und das Leben der Rheinländer von der französischen Besetzung 1794 bis in die Zeit des beginnenden Wirtschaftswunders nach 1950 in einer Dauerausstellung gezeigt. Die Besucher durchwandern dabei in einer neuen Ausstellungshalle eine Geschichtsgasse mit mehr als 50 Nachbauten von Gebäuden aus dem Rheinland, in denen Szenarien zur rheinischen Geschichte präsentiert werden.

Darüber hinaus zeigt das Rheinische Freilichtmuseum Wechselausstellungen.

Literatur

  • Rheinisches Freilichtmuseum Kommern Museumsführer, Herausgeber: Joachim Hähnel; ISBN 3-7927-1781-6

Bilder aus Kommern

Siehe auch:

Weblinks

50.611356.629657Koordinaten: 50° 36′ 41″ N, 6° 37′ 47″ O


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