Reto Nause

Reto Nause

Reto Nause (* 17. Juni 1971; heimatberechtigt in Birmenstorf) ist ein Schweizer Politiker (CVP). Er ist seit dem 1. Januar 2009 Gemeinderat der Stadt Bern und leitet die Direktion für Sicherheit, Umwelt und Energie.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Nach der Matura Typus B an der Kantonsschule Baden studierte Nause von 1992 bis 1999 Geschichte, Politologie und Staatsrecht an der Universität Zürich. Er war von 1994 bis 1996 Präsident der Jungen CVP des Kantons Aargau und von 1996 bis 2000 Parteisekretär der CVP Aargau. 1999 war Nause Initiant der von der Aargauer Zeitung als «Duschen mit Doris» bezeichneten Werbekampagne, bei der Duschgel-Beutel mit dem Portrait der damaligen National- und Ständeratskandidatin Doris Leuthard verteilt wurden.[1] 2000/2001 war Nause Geschäftsführer der Pilotengewerkschaft Aeropers. Von 2001 bis 2008 war er Generalsekretär der CVP Schweiz, zudem von 2004 bis 2008 Mitglied des Berner Stadtrats.

Nause ist evangelisch-reformiert, verheiratet und hat einen Sohn.

«Raubtierkäfig»-Kontroverse

Im Frühjahr 2011 führte die von Nause geführte Sicherheitsdirektion der Stadt Bern die Nutzung von mobilen Trenngittern zur Trennung der mit Extrazügen an den Bahnhof Bern-Wankdorf anreisenden Gästefans von den anderen Fangruppen ein. Vor dem ersten Einsatz des mobilen Trenngitters beim Fussballspiel YB-FCZ bezeichnete Nause den Trennzaun gegenüber der Presse als «Raubtierkäfig».[2] Nach der dadurch ausgelösten Polemik und Protesten von Seiten beider Fangruppen[3] entschuldigte sich Nause bei den YB-Fans für den verwendeten Begriff «Raubtierkäfig»[4]. Beim Spiel YB-FCB wurde, nachdem Fangruppierungen angekündet hatten aus Protest gegen den «Raubtierkäfig» Regelzüge zu benutzen, der Extrazug an den Berner Bahnhof geführt, von wo aus die Fans einen Fanmarsch zum Stade de Suisse durchführen wollten.[5] Nause forderte daraufhin eine Absage des Ligaspiels und einen Forfaitsieg für die Heimmannschaft[6] was nicht in der Kompetenz des städtischen Sicherheitsdirektors liegt. Beim trotzdem durchgeführten und von Nause am selben Tag als «unter aller Sau, durchwegs aggressiv und ein Symbol der Fan-Unkultur»[7] bezeichneten Fanmarsch von etwa 1000 Anhängern des FCB kam es zu keinen Ausschreitungen. Der Fanmarsch folgte über weite Strecken dem Verlauf der holländischen Fanmärsche während der Fussball-Europameisterschaft 2008[8], die Schäden durch Verkehrsbehinderung, Littering und Wildpinkeln bewegten sich in einem vergleichbaren Rahmen.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Das Dilemma der Doris Leuthard. In: Neue Zürcher Zeitung. 29. April 2006. Abgerufen am 13. April 2011.
  2. Fans werden erstmals durch «Raubtierkäfig» geschleust. In: Berner Zeitung. 9. Februar 2011. Abgerufen am 18. April 2011.
  3. YB-Fans fordern ein Sorry von Nause. In: Berner Zeitung. 13. Februar 2011. Abgerufen am 18. April 2011.
  4. Nause entschuldigt sich bei den YB-Fans. In: Berner Zeitung. 14. Februar 2011. Abgerufen am 18. April 2011.
  5. FCB-Fans erpressen die SBB vor der Partie in Bern. In: Berner Zeitung. 8. April 2011. Abgerufen am 18. April 2011.
  6. Nause: «Fussballverband soll die Partie YB – Basel absagen». In: Berner Zeitung. 9. April 2011. Abgerufen am 18. April 2011.
  7. Reto Nause wird kritisiert - und legt nach In: Der Bund. 12. April 2011. Abgerufen am 18. April 2011.
  8. «Liebeserklärung» in Orange zum Abschied In: Tagesanzeiger. 17. Juni 2008. Abgerufen am 19. April 2011.

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