Republik Madagaskar

Republik Madagaskar
Repoblikan’i Madagasikara (mad.)

République de Madagascar (franz.)
Republik Madagaskar

Flagge Madagaskars
Wappen Madagaskars
Flagge Wappen
Wahlspruch: Tanindrazana, Fahafahana, Fandrosoana
Amtssprache Malagasy, Französisch, Englisch[1]
Hauptstadt Antananarivo
Staatsform Republik
Staatsoberhaupt Präsident Andry Rajoelina
Regierungschef Premierminister Monja Roindefo Zafitsimivalo
Fläche 587.041 km²
Einwohnerzahl 20.653.556 (Stand Juli 2009)[2]
Bevölkerungsdichte 35,2 Einwohner pro km²
BIP nominal (2007)[3] 7.322 Mio. US$ (126.)
BIP/Einwohner 431 US$ (160.)
HDI 0,533 (143.)
Währung Ariary (MGA)
Unabhängigkeit von Frankreich am 26. Juni 1960
Nationalhymne Ry Tanindrazanay Malala ô
Zeitzone UTC +3
Kfz-Kennzeichen RM
Internet-TLD .mg
Telefonvorwahl +261

Madagaskar ([madaˈgaskar]; amtlich Republik Madagaskar, malagasy Repoblikan’i Madagasikara , französisch République de Madagascar) ist mit etwa 20½ Millionen Einwohnern und einer Fläche von 587.041km² nach Indonesien der flächenmäßig zweitgrößte Inselstaat der Welt. Die Parlamentarische Präsidialrepublik liegt im Indischen Ozean vor der Ostküste Mosambiks mit einer Küstenlänge von 4.828 Kilometer.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Satellitenfoto Madagaskar

Madagaskar, die viertgrößte Insel der Welt, wird bisweilen der „sechste Kontinent“ genannt, weil durch eine lange isolierte Entwicklung eine sehr eigenständige Natur entstanden ist: Madagaskar wurde vor 150 Millionen Jahren von Afrika und vor 90 Millionen Jahren vom indischen Subkontinent getrennt.

Das zentrale Madagaskar ist eine Hochebene mit durchschnittlichen Höhen von 1.100 m. Es fällt nach Osten schroff und steil ab, während der Anstieg im Westen sanfter ausfällt. Das Plateau gipfelt im Maromokotro, dem mit 2.876 m höchsten Berg der Insel.

Geologie

Zwei Drittel der Insel werden von präkambrischen Gesteinen aufgebaut die mehrfach, zuletzt während der Entstehung Gondwanas vor 540 Millionen Jahren, deformiert und metamorph geprägt wurden.[4]

Im äußersten Osten um die Bucht von Antongil und bei Mananjary sind archaische Gneise mit Altern um 3,2 Milliarden Jahren aufgeschlossen, die mit identischen Gesteinen im Dharwhar-Kraton in West-Indien korreliert werden. Daran schließt sich nach Westen eine schmale Zone mit hochmetamorphen Sedimentgesteinen und Basalten an, die Überreste eines ehemaligen Ozeanbeckens dokumentieren, welches am Ende des Präkambriums subduziert wurde. Das zentrale Hochland wird von spätarchaischen Graniten und Gneisen aufgebaut, in die drei große, rohstoffreiche Grünsteingürtel eingefaltet sind.[5]

Im Süden der Insel treten Gesteine mittelproterozoischen Alters auf, die besonders hohen Metamorphose-Temperaturen von mehr als 1000 °C ausgesetzt waren.[6] Der nördliche Teil der Insel enthält jungproterozoische Vulkanite, Granite und Sedimentgesteine eines Inselbogens, der erst im Kambrium angegeliedert wurde.[7]

Das westliche Drittel der Insel wird durch flach liegende Sedimentgesteine aufgebaut, deren Alter vom obersten Karbon bis in die Kreide reichen. Die lokal kohleführenden Gesteine wurden vom Oberkarbon bis in die Trias in intramontanen Becken abgelagert; erst im Jura öffnete sich der Mosambik-Kanal, wodurch ein Zugang zum offenen Ozean entstand.[8]

Bei der Trennung Indiens von der Ostküste Madagaskars in der Oberkreide wurden große Mengen Basalt gefördert, die entlang eines schmalen Küstenstreifens gut aufgeschlossen sind. Vulkanische Aktivitäten lassen sich vom Neogen bis ins Pleistozän für das zentrale Hochland, den Norden der Insel und die nordwestlich vorgelagerten Inseln Nosy Be und Nosy Mitsio nachweisen.

Klima

Madagaskar liegt im tropischen Klima des Südäquatorialstromes. Die Niederschläge nehmen von Ost nach Südwest kontinuierlich ab. So fallen an der Westküste teilweise nur 500 Millimeter pro Jahr, während es an der Ostküste regional schon einmal 4000 Millimeter sein können. Die Jahresdurchschnittstemperatur liegt bei 25 °C, wobei die Temperaturen an den Küsten höher liegen und im landesinneren Hochland bis unter den Gefrierpunkt sinken können. Sommer und Winter entsprechen der tropischen Regen- und Trockenzeit. Fast jährlich suchen Zyklone die Insel heim.[9]

Ökologie

In der madagassischen Verfassung ist Umweltschutz als Staatsziel festgeschrieben. Auf Madagaskar leben viele Tier- und Pflanzenarten, die nirgendwo sonst vorkommen. Doch das starke Bevölkerungswachstum, die große Armut und traditionelle Landwirtschaft bedrohen die Natur des Landes. Auf der Suche nach neuen Ackerflächen und zur Gewinnung von Brennmaterial werden Regenwälder abgeholzt. Strom ist in Madagaskar sehr teuer, deshalb wird selbst in den Städten Holzkohle zum Kochen genutzt.[10]

Das Verschwinden vieler Tiere resultiert aus dem Wachstum der Bevölkerung und der damit verbundenen Besiedlung der Insel, der Bejagung sowie der Lebensraumzerstörung durch Brandrodung.[11]

Die Fläche der Naturschutzgebiete soll nach einem Regierungsplan verdreifacht werden. Allerdings gestaltet sich die Durchsetzung der Naturschutzgebiete als sehr schwierig. So stand der Masoala-Nationalpark lange Zeit nur auf dem Papier und wurde von den Menschen vor Ort abgelehnt.

Ein großes Problem ist die Bodenerosion, bei der jährlich etwa 8000 km³ fruchtbarer Boden insbesondere durch die Bildung von Lavakas verloren gehen.[12] Dort wo es früher Regenwald gab, wächst heute oft nur noch eine Gras- oder Dornensavanne. Der Grundwasserspiegel ist mancherorts dramatisch gesunken. Der erodierte Boden wird von den Flüssen ins Meer gespült und bedeckt dort die Korallen. Diese sterben ab und können den Fischen nicht mehr als Kinderstube dienen. Mit viel Aufwand versuchen Menschen an einigen Stellen künstliche Korallenriffe zu errichten. Doch die Sedimentfracht der Flüsse hat bereits ganze Häfen versanden lassen. [13]

Flora

Die Insel ist vor dem Eintreffen der ersten Siedler vermutlich fast komplett bewaldet gewesen. Die küstennahen Zonen sind dabei von tropischem Tieflandregenwald bedeckt. Von den ursprünglichen Regenwäldern sind nur noch 4 % erhalten. Die größten zusammenhängenden Regenwaldflächen, die noch existieren, liegen auf der Masoala-Halbinsel. Von Osten nach Westen geht der Regenwald allmählich über die Feuchtsavanne in die Trocken- und im Süden auch Dornsavanne über.

Fast 90 % der Insel sind nunmehr von Steppe bedeckt, Wiederaufforstungsversuche waren bislang weitgehend erfolglos, eine natürliche Rekultivierung der Brachflächen durch den Wald findet so gut wie nicht statt. Trotz gesetzlicher Verbote werden jährlich etwa 50% der Savanne von Viehhirten abgebrannt, wodurch eine extrem verarmte Steppe mit resistenten aber nährstoffarmen Gräsern wie Aristidia spp. entsteht.[14]

Fauna

Katta, die bekannteste Lemurenart

Bedingt durch seine lange geographische Isolation beherbergt Madagaskar eine einzigartige Fauna und Flora mit einem sehr hohen Anteil endemischer Arten. Tiergruppen wie die Lemuren kommen nur hier vor. Die Raubtiere sind auf Madagaskar nur durch Eupleridae vertreten, die Fossa, die Fanaloka und den Falanuk. Eine weitere fast ausschließlich auf Madagaskar lebende Tiergruppe sind die Tenreks. Die Bernierente, die heute zu den seltensten Wasservögeln der Welt gehört, ist ein weiteres Beispiel. Dafür fehlen auf der Insel beispielsweise Affen und Giftschlangen. Noch bis vor wenigen Hundert Jahren verfügte Madagaskar auch über eine ausgeprägte Megafauna, wie etwa die gewaltigen Elefantenvögel, verschiedene Arten von Riesenlemuren wie Megaladapis und Palaeopropithecus, drei Arten von Madagassischen Flusspferden und viele andere außergewöhnliche Tiere. Die Amphibien gehören überwiegend zu den Madagaskarfröschen, Engmaulfröschen und den Riedfröschen. Derzeit sind rund 250 Arten inventarisiert. Es werden aber gegenwärtig immer noch zahlreiche neue Arten entdeckt und beschrieben, während gleichzeitig ihr Lebensraum in hohem Tempo zerstört wird.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Madagaskars

Prähistorie

Ausbreitung des homo sapiens

Madagaskar ist eine der letzten Teile der Erde, die durch den Menschen besiedelt wurden. Konservative Schätzungen datieren erste menschliche Präsenz auf der Insel auf 2.300 BP, also um das Jahr 350 v. Chr.[15] Die Herkunft der ersten Bewohner ist ungeklärt, wobei aufgrund linguistischer und genetischer Erkenntnisse davon ausgegangen wird, dass Madagaskar von Ostafrika, Süd- und Südostasien und dem Nahem Osten aus besiedelt worden ist.[16]

Madagaskar war zunächst dünn besiedelt. Erst mit zunehmender Bevölkerung bildeten sich Königreiche heraus, von denen die der Sakalava und Merina sowie der Betsileo die bedeutendsten waren.

Kolonisierung durch Europäer

Am 10. August 1500 sichtete der portugiesische Seefahrer Diogo Dias als erster Europäer Madagaskar und nannte die Insel nach dem Namenstag des Laurentius von Rom São Lorenço.[17] Später erschien die Insel auch als Santa Apolonia auf portugiesischen Karten sowie als France occidentale und île Dauphine, bevor sie den Namen „Madagaskar“ erhielt.[17]

Nachdem die wichtigsten europäischen Handelsgesellschaften Handelsbasen auf den Routen im indischen Ozean eingerichtet hatten, spielte Madagaskar nur eine untergeordenete Rolle im Handelsverkehr.[18] Von 1641 nutzten die Niederlande[18] und später auch unter britischer oder amerikanischer Oberhoheit fahrende Händler die Insel, um Sklaven für ihre Kolonie Mauritius zu verschleppen, dabei kamen jenen häufige Stammeskonflikte unter der indigenen Bevölkerung zugute.[19] Die vorgelargerte Insel Sainte Marie diente dabei als Handelsumschlagsplatz.[19] Daneben nutzten Piraten im 17. und 18. Jahrhundert Madagaskar als Basis.[20]

Königreich der Merina

Mit der von 1787 bis 1810 andauernden Herrschaft Andrianampoinimerinas, der die Merina einte, etablierte sich erstmals ein moderner Staat auf der Insel.[21] Andrianampoinimerina war zunächst bis 1794 König von Ambohimanga. 1794 eroberte er das kleine Königreich von Antananarivo und verlegte seinen Amtssitz in die heutige Hauptstadt. Nach und nach weitete Andrianampoinimerina seinen Einflussbereich große Teile der Insel aus, aber insbesondere im Süden des Landes konnte er aufgrund des starken Widerstandes den Staat nicht vollständig konsolidieren.[21] Unter Andrianampoinimerinas autokratischer Herrschaft wurde der Staat modernisiert, unter anderem wurde ein neue Strafgesetzbuch erlassen; seine Untertanen teilte er in kastenartige Gruppen ein und trug somit zu einer rigiden und ungleichen Stratifikation jener bei.[22]

Sein Sohn Radama I., der ihm auf den Thron folgte, öffnete die Insel gegenüber dem Ausland, wobei er vor allem Kontakte zum Vereinigten Königreich suchte, das mit Frankreich um die Vorherrschaft im indischen Ozean rung.[23] Er reorganisierte die Armee nach englischem Vorbild. Während seiner Regierungszeit gab es erste industrielle Ansiedlungen der Engländer an der Ostküste. Englische Missionare übersetzten die Bibel ins Malagasy und führten die lateinische Schrift ein.

Ranavalona I.

Die traditionelle Geschichtsschreibung sieht die Herrschaftszeit seiner Witwe und Nachfolgerin Ranavalona I., die von 1828 bis 1861 regierte, als einen Rückfall von der Aufklärung zu einem autoritären Isolationismus.[24] 1835/36 verbannte sie fast alle Ausländer von der Insel und reduzierte die Beziehungen zum Ausland auf ein Minimum.[24]

Radama II. (1861–1863): Der zweite Radama war der Sohn von Ranavalona I. Er war gemäßigt und begann während seiner kurzen Regierungszeit wieder Kontakte zum Ausland aufzunehmen. Sein liberaler Kurs gefiel jedoch nicht allen und er fiel nach nur zweijähriger Regierungszeit einem Mordanschlag zum Opfer.

Rasoherina (1863–1868) war die (erste) Witwe von Radama II. Rasoherina wandte sich während ihrer Regierungszeit den Engländern zu. Sie heiratete den Premierminister Rainilairivony, der als graue Eminenz im Hintergrund die eigentliche Macht ausübte und in der Folge auch von den beiden Nachfolgerinnen auf dem Königsthron geheiratet wurde.

Die zweite Witwe von Radama II., Ranavalona II. (1868–1883), führte den Protestantismus als Staatsreligion ein. Der traditionelle Ahnenkult wurde davon jedoch nur wenig berührt und existiert bis heute parallel zu Christentum und Islam weiter. 1883 versuchten die Franzosen erneut in Madagaskar gewaltsam Fuß zu fassen. Ein zweijähriger blutiger Krieg begann.

Ranavalona III. (1861–1917)

Die letzte Merina-Königin von Madagaskar, Ranavalona III. (1883–1896), war die Nichte ihrer Vorgängerin. Sie bestieg den Thron während der französischen Invasion. Es gelang der madagassischen Armee noch einmal, die Eindringlinge zurückzuschlagen. 1896 konnten sich die Franzosen schließlich durchsetzen und errichteten ein französisches Protektorat in Madagaskar. Ranavalona III. wurde von der französischen Kolonialmacht zur Abdankung gezwungen und ins Exil nach Algerien geschickt.

Kolonialzeit

Französisches Plakat zum Eroberungskrieg um Madagaskar (1895)

Erste diplomatische Beziehungen zwischen dem deutschen Kaiserreich und dem madagassischen Königreich wurden 1883 in einem Freundschaftsvertrag festgeschrieben. Das Ziel der madagassischen Regierung, Deutschland als Verbündeten gegen die drohende französische Kolonialisierung zu gewinnen, wurde allerdings nicht erreicht.

Briefmarke der Kolonialzeit (1908)

Auf der Kongo-Konferenz 1885 wurde Madagaskar Frankreich als Interessengebiet zugesprochen. 1896 konnte sich Frankreich gegen den Widerstand vieler Madagassen etablieren, als Manifestation und Symbol der Machtübernahme wurde noch im gleichen Jahr die letzte Königin von Madagaskar abgesetzt; Madagaskar wurde französische Kolonie. In dem folgenden halben Jahrhundert beuteten französische Unternehmer Glimmer- und Grafitminen aus und betrieben Kaffee- und Reisplantagen; zwei nationalistische Rebellionen 1915 und 1929 wurden von Frankreich niedergeschlagen.[25]

Während des Zweiten Weltkrieges wurde Madagaskar anfangs von einer vichytreuen Kolonialverwaltung beherrscht. Es gibt bis heute unbestätigte Gerüchte über die Unterstützung der im Indischen Ozean operierenden U-Boote Nazideutschlands. Britische Truppen landeten 1942 auf Madagaskar und eroberten die Insel in harten verlustreichen fast einjährigen Kämpfen. Mit der Landung wollte Großbritannien angeblich einer Landung der Japaner zuvorkommen. Zum Ende des Krieges übergab das Vereinigte Königreich die Insel dem befreiten Teil Frankreichs unter Charles de Gaulle.

Während der Kolonialzeit 1896–1960 herrschten die Franzosen mit Militärgewalt. 1945 wurden die nach (beschränkter) Unabhängigkeit strebenden Mouvement démocratique de la rénovation malgache (MDRM), PANAMA und JINA gegründet. Ende März 1947 kam es im Norden der Insel zu einem Aufstand gegen die Kolonialmacht. In den ersten zwei Wochen töteten die Rebellen 200 französische Soldaten und es gelang ihnen ein Gebiet von der Größe South Carolinas unter ihre Kontrolle zu bringen.[26] Frankreich entsandte daraufhin 18.000 Soldaten, die die Rebellion bis Ende 1948 niederschlugen. Dabei kamen nach herrschender Meinung etwa 90.000 Madagassen ums Leben,[26] wobei es Stimmen gibt, nach denen die tatsächliche Zahl der Opfer 10.000 nicht überschritten habe.[27] Aufgrund militärischer Unterlegenheit und schlechter Organisation der Rebellen wurde der Aufstand von französischen Truppen niedergeschlagen, die Führer des MDRM wurden verhaftet und viele von ihnen exekutiert. Tausende des Aufstands Verdächtige wurden gefoltert und in ein Lager nach Nosy Lava verschleppt.[28]

Die populärste Befreiungsorganisation MDRM wurde von der Kolonialverwaltung beschuldigt, den Aufstand organisiert zu haben, obwohl wahrscheinlich die Geheimorganisationen PANAMA und JINA ihn organisiert hatten. Das MDRM lehnte den Aufstand ab.

Das Kriegsrecht wurde bis 1950 aufrechterhalten. Bis 1955 waren alle politischen Aktivitäten verboten, erst 1956 wurde das Wahlrecht wieder eingeführt. Das MDRM wurde völlig zerschlagen.

Siehe auch: Madagaskar-Plan

Zeit der Republik

Festumzug am Tag der Unabhängigkeit

1958 wurde Madagaskar Republik in der Communauté française und erlangte am 26. Juni 1960 schließlich die Unabhängigkeit.

Erste Republik

Tsiranana, 3. v. links, in Berlin 1962

Bereits ab 1958 hatte die Parti social démocrate massiv Mitglieder rekrutiert, so dass sie in den ersten Wahlperioden der neuen Republik die dominierende Partei war; 1960 erhielt sie bei 88,2 % aller Stimmen 104 der 107 Sitze im ersten madagassischen Parlament.[29] Die von der SPD und Mapai unterstützte Partei verfolgte einen sozialdemokratischen Kurs und pflegte zunächst eine Nostalgie für Gaullismus, die Ende der 1960er Jahre jedoch einer mehr nationalistischen Rhetorik wich.[30]

1971 wurde das Land von Bauernunruhen erschüttert. Obwohl Tsiranana bei den Präsidentschaftswahlen Ende Januar 1972 als einziger Kandidat noch einmal mit mehr als 99 % aller Stimmen obsiegte, entschied sich die unter der Führung intellektueller Merina stehende Opposition zu Grossdemonstrationen gegen den Präsidenten.[31] Zwischen 1972 und 1975 regierte eine Militärdiktatur.[32]

Zweite Republik

1975 kam in der Folge breiter Bürgerproteste ein stark sozialistisch ausgerichtetes Regime unter Didier Ratsiraka an die Macht, das den durch ausländische Banken und Versicherungsgesellschaften dominierten Finanzmarkt verstaatlichte und in drei Bankinstitute — Banque Nationale de l'Industrie, Agricultural Bank und Trade Bank — und zwei Versicherungsinstitute — ARO und NY Havana — konsolidierte.[33] Eine Reihe multinationaler Industriekonzerne wurde ebenfalls nationalisiert,[33] der Vertrieb von Landwirtschaftsprodukten wurde ein Staatsmonopol, sodass auch der Agrarsektor weitgehend sozialisiert wurde.[34] Insbesondere die Ineffizenzen, die sich aus diesen Verstaatlichungsmassnahmen im Agrarsektor ergaben, trafen die madagassische Wirtschaft in der Folgedekade stark: Das jährlich Wirtschaftswachstum oszillierte in diesen Jahren zwischen -2 % und 1 %; selbst Grundnahrungsmittel wie Reis wurden in der ersten Hälfte der 1980er Jahre nicht mehr in ausreichender Menge produziert werden, so dass regionale Hungersnöte auftraten.[35] Unter diesen Umständen entstand ein großer Schwarzmarkt und eine hohe Arbeitslosigkeit, aus dem Pool der Arbeitslosen rekruitierten dabei viele Kung Fu-Vereine Mitglieder, die sich an Straßen- und Bandenkämpfen beteiligten, ohne jedoch eine offene politische Rebellion zu initiieren.[36] Trotz dieser schlechten wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung entstand lange Zeit kein effektiver Widerstand gegen die regierende Avantgarde de la Révolution Malagache. Zum einen gelang es Ratsiraka und Unterstützern, ein machtvolles informelles Netzwerk innerhalb der staatlichen Institutionen und der Regierungspartei aufzubauen sowie das Militär bedeutend zu schwächen, zum anderen existierte keine Oppositionspartei mit nennenswertem Organisationsgrad.[37]

Dritte Republik

1992 wurde Ratsiraka durch eine breite Oppositionsbewegung, les Forces Vives, aus dem Amt gedrängt; in der Folge läutete eine neue Verfassung, die die Macht des Präsidenten wesentlich beschränkte, die Dritte Republik ein.[38] Durch sie wurde Madagaskar zu einer Präsidialrepublik, deren erster Präsident nach vier Jahren abgesetzt wurde, da er seine verfassungsmäßigen Kompetenzen überschritt.

Daraufhin wurde 1996 Didier Ratsiraka von der Partei Association pour la Renaissance de Madagascar (kurz AREMA, etwa „Vereinigung zur Wiedergeburt Madagaskars“, heutiger Name Avant-garde pour la rénovation de Madagascar, etwa „Avantgarde/Vorhut zum Wiederaufbau Madagaskars“), die in den 1970er-Jahren als Einheitspartei unter dem Namen Avant-garde de la Révolution Malgache („Vorhut der madagassischen Revolution“) die Macht innehatte, mit knapper Mehrheit zum neuen Präsidenten gewählt, aber erst nach einigem Zögern des Verfassungsgerichts vereidigt.

Ratsiraka setzte kurz nach seiner Vereidigung Mitte 1998 eine Verfassungsänderung durch, die ihm mehr Macht zusprach. Im April 2001 wurde zum ersten Mal die zweite Kammer, der Senat, gewählt.

Bei den Präsidentschaftswahlen am 16. Dezember 2001 erhielt Marc Ravalomanana offiziell anfangs keine absolute Mehrheit (46 %), weigerte sich aber, sich einem zweiten Wahldurchgang zu stellen, da er seinen Informationen nach 52 % der Stimmen erhalten hatte. Am 28. April gab das Verfassungsgericht ein neues Ergebnis heraus, wonach er mit 51,3 % (gegenüber 35 % für den bisherigen Präsidenten) gewonnen hatte. Ravalomanana wurde vom Verfassungsgericht zum Sieger erklärt. Dazwischen lagen turbulente Monate mit bürgerkriegsähnlichen Zuständen. Der bisherige Präsident Didier Ratsiraka floh, Ravalomanana rief zu Generalstreiks auf und es gab 30 bis 40 Tote. Auch wenn sich die Lage mittlerweile wieder stabilisiert hat, sind die Unzufriedenheit und Armut in der Bevölkerung weiterhin sehr verbreitet.

Am 18. November 2006 versuchte General Fidy Andrianafidisoa in einem Militärputsch den Präsidenten zu stürzen. Bei den Präsidentschaftswahlen am 3. Dezember 2006 setzte sich der Amtsinhaber Ravalomanana mit 54,8 % der Stimmen im ersten Wahlgang durch und wurde am 19. Januar 2007 für eine zweite Amtszeit vereidigt. Neuer Ministerpräsident wurde der bisherige Innenminister Charles Rabemananjara.

Demonstration in Antananarivo im Januar 2009

Im Frühjahr 2009 kam es in der Folge von Protestunruhen gegen die Regierung Ravalomananas, der persönliche Bereicherung vorgeworfen wurde, abermals zu einem Regierungsumsturz. Andry Rajoelina gelang es das madagassische Militär auf seine Seite zu ziehen, so dass Ravalomanana abdankte und ins Exil flüchtete. Seit Ende März 2009 regiert so eine demokratisch nicht legitimierte Übergangsregierung unter Rajoelina, die international diplomatischen Saktionen ausgesetzt ist.

Bevölkerung

Ethnien

Hauptwohngebiete der foko um 1839

Die meisten ethnischen Madagassen haben über die gemeinsame Sprache, Malagasy, eine gemeinsame Identität herausgebildet; die gesellschaftlichen Institutionen und Traditionen unterscheiden sich jedoch entlang verschiedener Untergruppen, foko, erheblich.[39] Der madagassische Staat erkennt offiziell 18 solcher „Hauptethnien“ an.[40] Die Merina, die bis Ende des 19. Jahrhunderts im Zentrum und Südwesten des Landes ihr eigenes Staatswesen unterhielten, in dem sie eine Reihe anderer foko unterdrückten, ist die größte dieser Gruppen. Um 1970 zählten sie etwa 1,6 Millionen Personen.[41] Die Betsileo, die um 1830 von den Merina unterworfen wurden, ähneln jenen in der Lebensweise sehr, indem sie vorwiegend Bewässerungsackerbau betreiben, zählen aber nur etwa halb so viele Mitglieder.[42] Betsileo haben einen effizienteren Reisanbau entwickelt, während Merina vermehrt Güter produzieren.[42] Weitere foko, die im 19. Jahrhundert von den Merina unterworfen wurden, sind die Sihanaka und die Bezanozano, die um 1970 135.000 respektive 44.000 Mitglieder zählten.[43] Zusammen mit den 1970 etwa 428.000 zählenden Tsimihety und die staatlich nicht als foko anerkannten Tankarana betreiben diese Gruppen eine Mischung aus Landbau und Kleingartenbewirtschaftung.[43] Sihanaka siedeln vorwiegend im zentralen Hochland der Insel.[44]

Antakaran̈a, der zweitkleinste foko, deren Identität im 17. und 18. Jahrhundert entstand, sind vor allem im Nordwesten der Insel präsent.[45]

Antaimoro, die sich in einer Traditionslinie mit den im 15. Jahrhundert eingewanderten Muslimen sehen und die Adelskaste des Königreiches Antaimoro stellen, das im 16. Jahrhundert entstand und 1894 aufgelöst wurde, siedeln vor allem im Küstenbereich südöstlich Ikongos.[46]

Antaifasy leben vorwiegend an der Südostküste.[47]

Weitere staatlich anerkannte foko sind:

  • Antaisaka
  • Antambahoaka
  • Antandroy
  • Antonosy
  • Bara
  • Betsimisaraka
  • Mahafaly
  • Sakalava
  • Tanala
  • Vezo

Daneben gibt es eine Reihe kleinerer Gruppen wie die Sammler und Jäger der Mikea,[48] die zwischen An̈alabo und Lac Ihotry beheimatet sind.[49]

Neben den Madagassen leben eine große Zahl Ausländer auf der Insel; die größten Diasporas sind die der Komorer und die der Franzosen, in jüngerer Zeit sind aber auch Chinesen und Inder in großer Zahl immigriert.[50]

Religion

Verteilung:[51]

Sprachen

Madagaskar ist vor allem durch die gemeinsame Sprache — Malagasy — geeint, das praktisch alle Madagassen sprechen außer den in jüngerer Zeit in wenige Westküstendörfer eingewanderten Mosambikanern, die Makoa sprechen, und ausgenommen die Menschen auf Nosy Be, wo es bilinguale Swahili-Sprecher gibt.[16] Neben Malagasy ist Französisch und seit neuerem auch Englisch Amtssprache; die wichtigsten Publikationen der Öffentlichkeit erscheinen in der Sprache der alten Kolonialherren.

Politik

Obwohl Madagaskar derzeit von einer militärisch installierten Übergangsregierung regiert wird, ist das politische System Madagaskars verfassungstechnisch eine zentralistische, parlamentarische Präsidialrepublik mit direkt gewähltem Präsidentem und Zweikammersystem: Die Nationalversammlung hat 150 auf vier Jahre gewählte Mitglieder. Die zweite Kammer, der Senat, vertritt die sechs Provinzen Antananarivo, Antsiranana, Fianarantsoa, Mahajanga, Toamasina und Toliara. Ein Drittel der Senatsangehörigen wird vom Präsidenten ernannt, die übrigen gewählt. Jede Provinz verfügt über ein Provinzparlament, deren Angehörige direkt vom jeweiligen Staatsvolk gewählt werden. Die Regierungschefs der einzelnen Provinzen werden vom Präsidenten ernannt. Im Zuge moderater Dezentralisierung wurde Madagaskar darüber hinaus in 22 Regionen eingeteilt. Auch ihnen stehen vom Präsidenten ernannte Chefs vor.

Außenpolitik

Bis zur sogenannten sozialistischen Revolution 1975 unterhielt Madagaskar ausschließlich Beziehungen zur Westlichen Welt, öffnete sich dann aber beiden Seiten. China und die Sowjetunion eröffneten daraufhin Botschaften in Madagaskar.

Die Beziehungen zum Westen nahmen dadurch Schaden und normalisierten sich erst nach einigen Jahren wieder völlig. Besonders Frankreich hat großes Interesse an der ehemaligen Kolonie. Nach dem Ende des Kalten Krieges verlor Russland das Interesse am Inselstaat, China leistete dagegen weiterhin Entwicklungshilfe; es erhielt die Einwanderungsgenehmigung für 20.000 chinesische Bürger im Gegenzug für den Bau des Sportpalastes.

Das Land unterhält gute Beziehungen zu Deutschland, das vor allem über die Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit Entwicklungshilfe leistet.

Verwaltungsgliederung

Madagaskar ist in sechs autonome Provinzen (faritany mizakatena) unterteilt, die wiederum in 22 Regionen gegliedert sind. Jede Region ist wiederum in fivondronana (Kreise) untergliedert, von denen es insgesamt 111 gibt. Während der turbulenten Ereignisse Anfang 2002 unterstützten fünf Gouverneure der Provinzen außerhalb von Antananarivo Ratsiraka. Daraufhin wurden sie von Ravalomanana abgesetzt, nachdem sich dieser durchgesetzt hatte, und durch Présidents des Délégations Spéciales ersetzt. Am 4. April 2007 ließ Ravolamanana ein Referendum über eine Änderung der Verfassung abhalten, das eine neue Verwaltungsgliederung ohne Provinzen festlegte. Nach einer Übergangsfrist bis Oktober 2009 werden die Regionen die oberste Ebene der Gliederung sein.

Analamanga
Bongolava
Itasy
Vakinankaratra
Diana
Sava
Amoron'i Mania
Atsimo Atsinanana
Haute-Matsiatra
Ihorombe
Vatovavy-Fitovinany
Betsiboka
Boeny
Melaky
Sofia
Alaotra Mangoro
Analanjirofo
Atsinanana
Androy
Anosy
Atsimo Andrefana
Menabe
Provinz Fläche
(km²)
Bevölkerung
(VZ 2001)
Antananarivo 58.283 4.580.788
Antsiranana 43.046 1.188.425
Fianarantsoa 102.373 3.366.291
Mahajanga 150.023 1.733.917
Toamasina 71.911 2.593.063
Toliara 161.405 2.229.550
gesamt 587.041 15.692.034

Städte

Die größten Städte in Madagaskar sind zum 1. Januar 2005:

  1. Antananarivo, 1.391.506 Einwohner
  2. Toamasina, 206.390 Einwohner
  3. Antsirabe, 182.804 Einwohner
  4. Fianarantsoa, 167.240 Einwohner.

Wirtschaft

Zuckerrohrschiff

Die Wirtschaft Madagaskars trägt typische Züge eines Entwicklungslands. Laut Weltbank betrug das Bruttoinlandsprodukt unter Berücksichtigung der Kaufkraftparität 2007 18,18 Milliarden US-Dollar in Kaufkraftzahlen vom 1. Januar 2008, das entspricht US-$920 pro Einwohner.[52] Madagaskar zählt damit nach wie vor zu den ärmsten Ländern der Welt: Noch 2003 belief sich der Anteil der Bevölkerung mit weniger als 1 US-Dollar pro Tag auf 49 %. Der Gini-Koeffizient lag 2004 bei 0,48,[53] was eine recht hohe Einkommensungleichverteilung reflektiert. Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für das Gesundheitswesen bei 7 %, das Bildungswesen bei 9 % und das Militär bei 5 %.


Außenhandel

Die Hauptexportprodukte sind Kaffee, Fischereiprodukte, Vanille, Gewürznelken und Zucker sowie Bergbauprodukte. Importiert werden Nahrungsmittel, Investitionsgüter, Konsumgüter und Erdöl.

Infrastruktur

Kilometerstein auf der jüngst erneuerten Route Nationale N°7

Der größte Teil des Verkehrs auf Madagaskar wird über das 49.638 km lange Straßennetz abgewickelt, von dem 5.289 km asphaltiert sind.[54] Innerhalb der Städte wird dabei häufig auf mensch- oder tierbetriebene Fahrzeuge zurückgegriffen.[54] Die wichtigsten Überlandrouten sind die meistbefahrene Route Nationale N°1, die von Antananarivo über Lac d'Itasy nach Tsiroanomandidy verläuft, die aus wirtschaftlicher Sicht bedeutendste Route Nationale N°2, die die Hauptstadt mit dem Hafen von Toamasina verbindet, sowie die Route Nationale N°4 zwischen Antananarivo und Mahajanga.[54]

Bahnhof der F.C.E. von Manampatrana, 2004

Das Eisenbahnsystem wurde lange von der staatlichen Réseau national des chemins de fer malagasy betrieben, im Zuge einer Privatisierung wurde der Eisenbahnverkehr jedoch 2003 für 25 Jahre an Madarail konzessioniert.[55] Das insgesamt 1030 km[56] lange Streckennetz besteht aus zwei Einheiten, von denen die zwischen 1901 und 1913 erbaute Tananarive-Côte-Est-Linie (T.C.E.) die Hauptstadt mit dem Ostküstenhafen Toamasina verbindet, während die Fianarantsoa-Côte-Est-Linie (F.C.E.) die Betsileo-Kapitale im Hochland mit der Hafenstadt Manakara verbindet.[57] Die zwischen 1926 und 1936 errichtete T.C.E. verfügt über zwei Stichlinien von Antananarivo nach Antsirabe und zwischen Moramanga und Lac Alaotra; vier der acht wichtigsten Städte sind somit an das kleine Eisenbahnnetz angeschlossen.[57]

Mit Abstand wichtigster Seehafen ist Toamasina, in dem 2005 68 % des madagassischen Schiffsgüterverkehrs verladen wurde.[58] Die inländischen Wasserwege sind aufgrund ihrer natürlichen Beschaffenheit oft nur für Kanus geeignet und sind deshalb, mit Ausnahme des Betsiboka, welcher auf einer Länge von 80 km beschiffbar ist, nur von untergeordeneter und lokaler Bedeutung.[59]

Jet der Air Madagascar auf Sainte Marie

Aufgrund der oft schlechten Strassenzustände war der innermadagassische Flugverkehr bereits in den 1950er Jahren von großer Bedeutung; 58 der insgesamt etwa 400 Flugplätze wurden zu jener Zeit mit Linienflügen bedient.[60] Heute fliegt der staatlich betriebene innermadagassische Monopolist Air Madagascar 40 madagassische Flugziele an.[61] Am Luftfahrt-Drehkreuz der Fluggesellschaft, dem internationalen Flughafen Antananarivo, der die Hauptstadt unter anderem mit Paris, Johannesburg und Bangkok verbindet, wurde 2006 mit 682.704 Passagieren[62] etwas über die Hälfte des Passagierverkehrs abgewickelt.

Madagaskars Telekommunikationsnetz ist auf dem Stand eines Entwicklungslands. Pro 100 Einwohner existieren 0,68 Festnetztelefonanschlüsse und 0,58 Breitband-Internetzugänge. Fortschritte in der Mobilfunktechnologie haben dazu geführt, dass es 2007 11,27 Mobiltelefonanschlüsse pro 100 Einwohner gab.[63]

Medien

Die Zeitungsleserquote ist mit etwa 3 Tageszeitungen pro 1.000 Einwohner eher gering. 1992 erschienen vier französischsprachige Tageszeitungen, von denen Midi Madagasikara mit 25.000 täglichen Exemplaren die auflagenstärkste war.[64] Madagascar Tribune erzielte eine Auflage von 12.000, L'Express de Madagascar 7.000 und Maresaka 5.000; die auf Malagasy erscheinenden Basy Vava, Imongo und Vaovao erzielten zusammen eine Auflage von 10.000.[64]

Durchschnittlich etwa jeder 25. Madagasse besitzt einen Fernseher, während ungefähr 12 Radios pro 100 Einwohner in Gebrauch sind.[63]

Madagaskar in Kultur und Film

Wir lagen vor Madagaskar ist ein Lied aus den dreißiger Jahren des letzten Jahrhunderts. Ein computeranimierter Trickfilm mit dem Namen Madagascar wurde 2005 in den USA gedreht.

Literatur

  • Franz Stadelmann, Jan Greune: Madagaskar. Stürtz, September 1998, ISBN 3-8003-0902-5 (Bildband). 
  • Mark Eveleigh: Madagaskar – der sechste Kontinent. National Geographic, Mai 2003, ISBN 3-442-71192-4 (zu Fuß von der Nord- zur Südküste durch den Westteil Madagaskars). 
  • Pierre Verin: Madagaskar. Leipziger Universitätsverlag, Juni 2005, ISBN 3-86583-022-6. 
  • Gabriel Gravier: La cartographie de Madagascar. Band VII, Martino Publications, Mansfield Centre, Connecticut 2002, ISBN 1-57898-400-9 (Nachdruck der Ausgabe Rouen & Paris 1896). 
  • Mervyn Brown: A History of Madagascar. Wiener, 2002, ISBN 1-558-76292-2. 
  • Steven M. Goodman, Jonathan P. Benstead: The Natural History of Madagascar. University of Chicago Press, 2003, ISBN 0-226-30307-1. 

Einzelnachweise

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  2. Central Intelligence Agency (Hrsg.): “CIA - The World Factbook -- Madagascar.” https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/ma.html (letzter Zugriff: 25. März 2009).
  3. International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
  4. Brian F. Windley: Tectonic framework of the Precambrian of Madagascar and its Gondwana connections: A review and reappraisal. In: Geologische Rundschau. 83, 1994, S. 642-659
  5. Alan S. Collins, Brian F. Windley: The tectonic evolution of central and northern Madagascar and its place in the final assembly of Gondwana. In: Journal of Geology. 110, 2002, S. 325-339
  6. D. Ackermand: The Precambrian mobile belt of southern Madagascar. In: Geological Society Special Publication. 43, 1989, S. 293-296
  7. B. De Waele et al.. U-Pb detrital zircon geochronological provenance patterns of supracrustal successions in central and northern Madagascar (pdf). Abgerufen am 10. April 2009. „Zirkon-U/Pb Altersdatierungen in Madagaskar“
  8. Peter Luger: Comparison of the Jurassic and Cretaceous sedimentary cycles of Somalia and Madagascar: implications for the Gondwana breakup. In: Geologische Rundschau. 83, 1993, S. 711-727
  9. http://weather.unisys.com/hurricane/ http://www.readers-edition.de/2008/03/09/blogger-bringen-madagaskar-ins-rampenlicht/print/
  10. http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/455419 Windenergie für Madagaskar
  11. http://www.bmz.de/de/laender/partnerlaender/madagaskar/zusammenarbeit.html?PHPSESSID=e5e31113dfc3c64161309bdd03764b63 Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
  12. [1] Veröffentlichung zur Lavaka-Bildung
  13. http://www.wildmadagascar.org/conservation/erosion.html wildmadagascar engl.
  14. S.M. Goodman & J.P. Benstead. The Natural History of Madagascar. 2003, S. 153-157. ISBN 0-226-30307-1
  15. Burney, David A. et al. 2004. „A chronology for late prehistoric Madagascar.“ Journal of Human Evolution 47:25-63, S. 32.
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  17. a b Cadoux, Charles. 1969 la république malagache, Paris: Éditions Berger-Levrault, S. 9.
  18. a b Bialuschewski, Arne. 2005. „Pirates, Slavers, and the Indigenous Population in Madagascar, c. 1690-1715“. The International Journal of African Historical Studies 38:401-425, S. 403.
  19. a b Bialuschewski, Arne. 2005. „Pirates, Slavers, and the Indigenous Population in Madagascar, c. 1690-1715“. The International Journal of African Historical Studies 38:401-425, S. 404ff.
  20. Bialuschewski, Arne. 2005. „Pirates, Slavers, and the Indigenous Population in Madagascar, c. 1690-1715“. The International Journal of African Historical Studies 38:401-425, S. 401.
  21. a b Cadoux, Charles. 1969 la république malagache, Paris: Éditions Berger-Levrault, S. 12.
  22. Thompson, Virginia & Richard Adloff. 1965. The Malagasy Republic: Madagascar today. Stanford, CA: Stanford University Press, S. 4f.
  23. Cadoux, Charles. 1969. la république malagache, Paris: Éditions Berger-Levrault, S. 13.
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  25. Little, Douglas. 1990. “Cold War and Colonialism in Africa: The United States, France, and the Madagascar Revolt of 1947.” The Pacific Historical Review 59:527-552, S.530.
  26. a b Little, Douglas. 1990. “Cold War and Colonialism in Africa: The United States, France, and the Madagascar Revolt of 1947.” The Pacific Historical Review 59:527-552, S.527.
  27. Fremigacci, Jean. n.d. “1947 : l'insurrection à Madagascar.” http://etudescoloniales.canalblog.com/archives/2006/11/22/3246791.html (letzter Zugriff 28. März 2009).
  28. Althabe, Gérard. 1980. “Les luttes sociales à Tananarive en 1972.” Cahiers d'Études Africaines 20: 407-447, S. 408.
  29. Charles Cadoux: La république malagache. Éditions Berger-Levrault, Paris 1969, S. 54f
  30. Charles Cadoux: La république malagache. Éditions Berger-Levrault, Paris 1969, S. 56
  31. Ferdinand Deleris: Ratsiraka: socialisme et misère à Madagascar. Éditions L'Harmattan, Paris 1986, S. 32, ISBN 2858026971.
  32. Jean-Aimé A. Raveloson (2000). Demokratisierung und Perspektiven der bäuerlichen Partizipation in Madagaskar. Doktorarbeit, Universität Bonn.
  33. a b Mukonoweshuro, Eliphas G. 1990. “State "Resilience" and Chronic Political Instability in Madagascar.” Canadian Journal of African Studies / Revue Canadienne des Études Africaines 24:376-398, S. 377.
  34. Mukonoweshuro, Eliphas G. 1990. “State "Resilience" and Chronic Political Instability in Madagascar.” Canadian Journal of African Studies / Revue Canadienne des Études Africaines 24:376-398, S. 378f.
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  37. Mukonoweshuro, Eliphas G. 1990. “State "Resilience" and Chronic Political Instability in Madagascar.” Canadian Journal of African Studies / Revue Canadienne des Études Africaines24:376-398, S. 386-390.
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  41. Kottak, Conrad P. 1971. “Cultural Adaptation, Kinship, and Descent in Madagascar.” Southwestern Journal of Anthropology 27:129-147, S. 140.
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  43. a b Kottak, Conrad P. 1971. “Cultural Adaptation, Kinship, and Descent in Madagascar.” Southwestern Journal of Anthropology 27:129-147, S. 141.
  44. Linton, Ralph. 1928. “Culture Areas in Madagascar.” American Anthropologist 30:363-390, S 363.
  45. Lambek, Michael, and Andrew Walsh. 1997. „The Imagined Community of the Antankarana: Identity, History, and Ritual in Northern Madagascar“. Journal of Religion in Africa 27 :308-333, S.333f.
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  61. Shankar, Lekha J. „Fledgling airline plans flights to Bangkok“, The Nation (Thailand) 7. Dezember 2005, http://www.nationmultimedia.com/2005/12/07/business/index.php?news=business_19352868.html.
  62. ADEMA (Hrsg.). ohne Datum. „ADEMA - Aéroports de Madagascar - MOUVEMENTS COMMERCIAUX 2007“. http://www.adema.mg/index.php?page=mvts-commercaiux (letzter Zugriff: 29. März 2009).
  63. a b International Telecommunication Union: „ICT Eye - Madagascar“, http://www.itu.int/ITU-D/icteye/DisplayCountry.aspx?countryId=144 (letzter Zugriff: 29. März 2009).
  64. a b Françoise Raison-Jourde & Solofo Randrianja (2002): „La nation malgache au défi de l'ethnicité“, Paris: Éditions Karthala, S. 342.

Weblinks

-18.7546.8333333333337Koordinaten: 19° S, 47° O


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