Republik Guinea

Republik Guinea
République de Guinée

Republik Guinea

Flagge Guineas
Flagge Wappen
Wahlspruch: Travail, Justice, Solidarité

(frz., „Arbeit, Gerechtigkeit, Solidarität“)

Amtssprache Französisch
Hauptstadt Conakry
Staatsform Militärdiktatur
Staatsoberhaupt Präsident des Nationalrates Moussa Dadis Camara
Regierungschef Kabiné Komara
Fläche 245.857 km²
Einwohnerzahl 9.690.222 (Quelle: CIA 2006)
Bevölkerungsdichte 39,4 Einwohner pro km²
BIP nominal (2007)[1] 4.714 Mio. US$ (136.)
BIP/Einwohner 473 US$ (157.)
HDI 0,456 (160.)
Währung Guinea-Franc
Unabhängigkeit 2. Oktober 1958 (von Frankreich)
Nationalhymne Liberté
Zeitzone UTC
Kfz-Kennzeichen RG
Internet-TLD .gn
Telefonvorwahl +224
Galeriewald bei Simandou

Guinea (frz.: La Guinée [giˈne]) ist ein Staat in Westafrika, der (von Nordwesten aus im Uhrzeigersinn) an Guinea-Bissau, Senegal, Mali, die Elfenbeinküste, Liberia, Sierra Leone und den Atlantik grenzt. Seine Unabhängigkeit erlangte die ehemalige französische Kolonie am 2. Oktober 1958. Trotz seiner Bodenschätze lebt der Großteil der Bürger in Armut, diese wurde durch Versuche zur Etablierung des Sozialismus und die Diktatur Sékou Tourés noch verstärkt. Die Hauptstadt von Guinea ist Conakry.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Guinea befindet sich in Westafrika zwischen 7° und 12° nördlicher Breite und 8° und 15° westlicher Länge. Insbesondere der Mittel- und Südostteil des Landes befindet sich auf der Oberguineaschwelle. Ein Teil davon ist das bis 1.537 m hohe Bergland von Futa Djalon in der westlichen Mitte des Landes. Der Mont Nimba, der sich im äußersten Südosten des Landes an der Grenze zur Elfenbeinküste befindet, ist mit 1.752 m der höchste Berg beider Staaten. Das Naturschutzgebiet rund um den Mont Nimba steht seit 1982 auf der Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit der UNESCO.

In Guinea entspringen bedeutende westafrikanische Ströme: Gambia, Bafing (ein Quellfluss des Senegal), der Niger und mehrere Nigerzuflüsse. Diese Flüsse bewässern einen großen Teil Westafrikas.

Die Lebensräume variieren vom Regenwald im Hochland bis zum Savannen-Grasland.

Klima

In Guinea herrscht tropisches Klima. An der Küste ist es feuchtheiß mit hohen Niederschlägen, östlich des Fouta Djalon-Plateaus werden die Niederschläge geringer. Der Wind und die Niederschläge sind monsunabhängig. Die Regenzeit liegt zwischen April und November mit tropischen Gewittern und heftigen Stürmen. In den südlichen Regenwaldgebieten beginnt sie meist schon im Februar. Der Höhepunkt der Niederschläge wird im Juli und August erreicht. Von November bis April herrscht Trockenzeit. In dieser Zeit bläst der Harmattan aus der Sahara.

Die Temperaturen in Guinea betragen durchschnittlich 22 °C bis 32 °C, die Höchsttemperaturen liegen zwischen 28 und 35 °C. Im Fouta Djalon-Plateau liegen die Tiefsttemperaturen im Winter bei 6 °C. In der Hauptstadt Conakry an der Atlantikküste herrscht unabhängig von Regen- oder Trockenzeit Tag und Nacht eine fast gleichbleibende Temperatur zwischen 24 und 32 °C, der jährliche Niederschlag in Conakry liegt bei mehr als 4.000 mm. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit (bis zu 98 Prozent) wird das Klima von Besuchern als schwül und sehr ermüdend empfunden. Besonders ungünstig sind die Monate am Beginn und Ende der Regenzeit (Mai/Juni und Oktober/November) mit tropischen Gewittern, orkanartigen Stürmen und Regengüssen.

Bevölkerung

Bevölkerung: ca. 9,7 Mio. (2006) Einwohner; etwa 2/3 davon leben auf dem Lande, 1/3 in den Städten.

Altersstruktur:

  • 0–14 Jahre: 44,4 %
  • 15–64 Jahre: 52,4 %
  • 65 Jahre und älter: 3,2 %

Der Altersmedian liegt bei rund 17 Jahren, d. h. die Hälfte der Bevölkerung ist jünger als dieser Wert, die andere Hälfte ist älter. Die Lebenserwartung liegt bei rd. 42 Jahren. Bevölkerungswachstum: 2,37 % (2004)


Die drei größten ethnischen Gruppen – unter insgesamt ca. 20 Ethnien – der Fulbe (Felatta) 40 %, Malinke 30 %, Susu 20 % sind größtenteils islamisiert. Die kleineren ethnischen Gruppen – es sind Restgruppen der Ureinwohner – (Kpèlè, Kissi, Toma, Baga) 10 % sind zumeist Anhänger von Naturreligionen.

Außerdem gibt es vor allem in den Städten libanesische Einwanderer, die ersten kamen schon vor mehr als 100 Jahren ins Land; sie beherrschen einen Großteil des Handels und des Hotelgewerbes.


Religion: Die in Guinea vorherrschende Religion ist der sunnitische Islam.

Muslime 90 %, traditionelle Religionen 5 %, Christen 5 %. Die christlichen Minderheiten (meist römisch-katholisch) haben ihre Anhänger in Conakry und in Waldguinea, davon:

Bildung

In Guinea liegt die Analphabetenquote bei 56 %, die Einschulungsrate im Primarschulbereich bei etwa 50 %, im Sekundärbereich bei 10 % und im Hochschulbereich bei 1 %.

In Guinea gibt es zwei Universitäten, in der Hauptstadt Conakry und in Kankan, an denen insgesamt etwa 6.000 Studenten eingeschrieben sind.

Neben der Amtssprache Französisch werden Fulfulde (Peulh, Fula), Malinke und Susu sowie weitere einheimische Sprachen gesprochen. Insgesamt sind 8 offizielle Sprachen anerkannt, 6 davon sind auch Unterrichtssprachen. Als einziger afrikanischer Stamm verfügen die in Waldguinea und auch in Liberia ansässigen Toma über ein eigenes Schriftsystem.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Guineas

Um das Jahr 900 wandern aus Nordosten die Mandingue nach Guinea ein. Der Stamm der Soussou ließ sich in Niederguinea nieder, die weniger zahlreichen Malinké siedelten in Oberguinea. Die aus Pygmäenvölkern bestehende Urbevölkerung wurde vertrieben.

1726 entstand im Fouta Djallon, im heutigen Mittelguinea, die Fulbe-Theokratie. Sie endete 1905 mit der Deportation des letzten Königs von Labé, Alpha Yaya, nach Dahomey.

Ab 1850 begannen systematische Kolonisierungsversuche durch Frankreich, die auf zum Teil heftigen Widerstand stießen, vor allem im heutigen Oberguinea unter der Führung von Samory Touré.

1892/1893 wurde das heutige Guinea als Teil Französisch-Westafrikas französische Kolonie.

Am 2. Oktober 1958 entschied Guinea sich in einer Volksabstimmung als einzige französische Kolonie in Afrika für die vollständige Unabhängigkeit. Es folgte die Ausrufung der Ersten Republik mit Sékou Touré als Staatspräsidenten; es kam zum Bruch mit Frankreich.

Im November 1958 nahm Guinea diplomatische Beziehungen zur Bundesrepublik Deutschland auf.

Im November 1970 erfolgten die portugiesische Landung in Guinea und ein Umsturzversuch von Exilguineern, der jedoch scheiterte (so genannte Operação Mar Verde = Operation Grünes Meer). Nach dem Tod Sekou Tourés am 26. März 1984 übernahm am 3. April 1984 der Oberst Lansana Conté die Macht, gestützt auf ein Militärkomitee. Es kam zur Proklamation der 2. Republik.

Nach Ausbruch des Bürgerkriegs 1990 in den Nachbarländern Liberia und Sierra Leone kamen Tausende von Flüchtlingen nach Guinea; zeitweise bis zu 700.000. Noch heute sind es ca. 40.000 (Stand 2007)[2].

Am 19. Dezember 1993 wurde in der ersten demokratischen Präsidentschaftswahl General Lansana Conté als Präsident bestätigt. Es folgte die Ausrufung der 3. Republik im Januar 1994.

In den darauf folgenden Jahren kam es zu Aufständen, die im Februar 1996 mit der Niederschlagung einer Militärrevolte ihren Höhepunkt erreichten.

Am 18. Dezember 1998 wurde Präsident Lansana Conté mit 54 % der abgegebenen Stimmen für weitere fünf Jahre im Amt bestätigt, wobei die Oppositionsparteien allerdings von massivem Wahlbetrug sprechen. Schon tags darauf werden mehrere Oppositionspolitiker verhaftet. Conté ernennt am 8. März 1999 den Präsidenten des Obersten Gerichtshofes, Lamine Sidimé vom „Parti de l’unité et du progrès“ (PUP), zum neuen Regierungschef.

Von September 2000 bis März 2001 wehrte Guinea Angriffe sierraleonischer und liberianischer Rebellen auf das guineische Staatsgebiet ab. Infolge des Bürgerkriegs in Sierra Leone hielten sich zeitweise bis zu 500.000 Flüchtlinge aus Liberia und Sierra Leone in Guinea auf. Bei einem Gipfeltreffen der Staatspräsidenten von Guinea, Liberia und Sierra Leone in Rabat im Februar 2002, wurden Wege zur Beilegung des Regionalkonflikts erörtert.

Im November 2001 wurden durch ein umstrittenes Referendum zur Verfassungsänderung u. a. die rechtlichen Voraussetzungen für einen Verbleib von Staatspräsident Lansana Conté im Amt über 2003 hinaus geschaffen.

Im Juni 2002 endeten die von wichtigen Oppositionsparteien boykottierten, nicht demokratisch verlaufenen Parlamentswahlen mit einem klaren Sieg der Präsidentenpartei PUP.

Insgesamt ist die Lage sehr angespannt: der politische Stillstand unter Conté zeigt seine Folgen. Nach einem Bericht von Transparency International vom November 2006 ist Guinea das korrupteste Land Afrikas. Horrende Preissteigerungen trieben die Bevölkerung unter Führung der traditionell starken Gewerkschaften allein 2006 in drei größere Generalstreiks. Schien bisher jeder auf das natürliche Ende der Regierung des greisen Conté zu warten, welches sich durch seine von Diabetes und übersteigertem Zigarettenkonsum stark angegriffene Gesundheit bereits lange abzeichnet, hatten sich die Gewerkschaften im jüngsten und heftigsten Generalstreik im Januar und Februar 2007 die Absetzung Contés zum Ziel gesetzt. Proteste wurden von den Sicherheitskräften massiv unterdrückt, wobei mindestens 200 Menschen in den Auseinandersetzungen erschossen wurden. Zwischenzeitlich wurde auch das Kriegsrecht ausgerufen. Mitte Februar schließlich stimmte der Präsident zu, einen Premierminister zu ernennen, mit dem auch die Gewerkschaften einverstanden sind.

Dem von Lansana Kouyaté geführten neuen Kabinett gehört kein Minister der bisherigen Regierung von Präsident Lansana Conté an. Die Opposition reagierte auf die Ernennung der Regierung vorsichtig optimistisch. Die Gesamtlage bleibt jedoch weiterhin angespannt. Für Januar 2008 ist die Fortsetzung des 2007 unterbrochenen Generalstreikes angekündigt – es wird wieder gefordert, dass der Präsident Conté zurücktritt, da er entgegen einem im Februar 2007 geschlossenen Abkommen Entscheidungen trifft die nicht mehr in seiner Befugnis sind.

Kouyaté wurde im Mai 2008 abgesetzt. Im gleichen Monat kam es in Teilen der Armee zu Unruhen, die mit ausstehendem Sold begründet wurden. Mitte Juni 2008 kam es dann zu einem Streik der Polizei, woraufhin das Militär zeitweise den Verkehr in Conakry regelte. Es kam auch zu Verhaftungen von Polizisten durch die Armee, in Medien war dabei auch die Rede von toten Polizisten. Wenige Tage später traten auch Lehrer und Ärzte in einen Streik, der derzeit andauert. Am 20. Juni 2008 stellte Präsident Conté die Liste des neuen Kabinetts vor. Unter den 34 Ministern und 2 Generalsekretären befinden sich erstmals Vertreter der Opposition.

Am 22. Dezember 2008 starb Guineas Präsident Lansana Conté nach langer Krankheit. Unmittelbar danach verübte das Militär einen Putsch. Ein Hauptmann namens Moussa Dadis Camara erklärte im staatlichen Rundfunk, die Regierung sowie andere Institutionen der Republik seien aufgelöst, die Aktivitäten der Gewerkschaften würden unterbunden und die Verfassung außer Kraft gesetzt. Ein „Konsultativrat“ bestehend aus Zivilisten und Armeeangehörigen werde demnächst eingesetzt. Guineas Verfassung sah vor, dass der Parlamentspräsident Aboubacar Somparé die Amtsgeschäfte als Nachfolger vom verstorbenen Präsidenten übernehmen und innerhalb von 60 Tagen Parlamentswahlen organisieren sollte.[3]

Am 24. Dezember wurde ein Nationalrat für Demokratie und Entwicklung gebildet, an dessen Spitze als Staatsoberhaupt Camara steht. Dieser Nationalrat soll Guinea bis zu Neuwahlen regieren.

Politik

Verfassung und Parlament

Nach der Verfassung von 1991 ist Guinea eine Präsidialrepublik. Der Präsident wird nach der letzten Verfassungsänderung vom November 2001 für eine Amtszeit von sieben Jahren (vorher fünf Jahre) direkt vom Volk gewählt. Das aus einer Kammer bestehende Parlament, die Nationalversammlung, setzt sich aus 114 Abgeordneten zusammen.

Wichtigste Parteien sind der Parti de l’Unité et du Progrès (PUP), der Rassemblement du Peuple Guinéen (RPG), der Parti du Renouveau et du Progrès (PRP) und die Union pour la Nouvelle République (UNR).

Nach dem Tod von Präsident Lansana Conte im Dezember 2008 wurde die Verfassung vom Militär ausgesetzt und die Regierung abgelöst.[4]

Menschenrechtslage

Die Verfassung bekennt sich zur Gewaltenteilung und fixiert allgemeine Bürger- und Grundrechte, welche in der Praxis bisher allerdings nur in Ansätzen realisiert sind.

Verwaltung

Regionen Guineas

Guinea ist in acht Regionen und diese in 33 Präfekturen und die Sonderzone Conakry eingeteilt. Guinea gliedert sich zudem inoffiziell in vier geographisch definierte, so genannte Supraregionen, 30 Regionen und den Hauptstadtdistrikt. Hierbei besteht eine Unterteilung in die Regionen Niederguinea, Oberguinea, Fouta Djalon (Mittelguinea) und Waldguinea. Die Präfekturen sind:

Beyla, Boffa, Boké, Coyah, Dabola, Dalaba, Dinguiraye, Dubréka, Faranah, Forécariah, Fria, Gaoual, Guéckédou, Kankan, Kérouané, Kindia, Kissidougou, Koubia, Koundara, Kouroussa, Labé, Lélouma, Lola, Macenta, Mali, Mamou, Mandiana, Nzérékoré, Pita, Siguiri, Télimélé, Tougué und Yomou.

Städte

Die größten Städte sind (Stand 1. Januar 2005):

Siehe auch: Liste der Städte in Guinea

Wirtschaft

Hauptartikel: Wirtschaft Guineas

Die Wirtschaft Guineas ist noch heute durch die Misswirtschaft von Touré, die bis in die 80er andauerte, geschädigt. Sie führte zum völligen Erliegen der Infrastruktur, außerdem waren die meisten Betriebe in Staatsbesitz. 1984 wurde damit begonnen, ein marktorientiertes Wechselkurssystem zu errichten und sämtliche Staatsbetriebe entweder zu privatisieren oder aufzulösen. Ab 2000 jedoch begann die Regierung weitere Reformen zu unterbinden, was vor allem einen Anstieg der Korruption zur Folge hatte. Das Wirtschaftswachstum lag 2005 bei 3,3% und sank von 2,2% im Jahr 2006 auf 1,5% im Jahr 2007. Im gleichen Zeitraum konnte die Inflation von 39,1% (2006) auf 12,5% (2007) gesenkt werden. Das Bruttoinlandsprodukt belief sich im Jahr 2007 auf 4,564 Milliarden USD. Das BIP pro Kopf lag 2006 bei etwa 465 USD. Guineas Außenverschuldung lag 2007 bei 2,7 Milliarden USD.

Verkehrswesen

95 % des Personen- und Warentransports findet auf der Straße statt. Die anderen Verkehrsträger spielen also nur eine untergeordnete Rolle.

Straßennetz

Das Wegenetz in Guinea umfasst knapp 20.000 km. Nur etwa 10 % davon sind asphaltiert. Nicht alle Siedlungen sind mit Motorfahrzeugen erreichbar. Eine staatliche Quelle aus dem Jahr 2001 gibt eine Gesamtlänge der Straßen mit rund 35.000 km an, davon sollen knapp 10.000 km geteert sein.

Eisenbahn

Hauptartikel: Schienenverkehr in Guinea

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden mehrere Bahnlinien zur Erschließung des Landes geplant und gebaut. Hauptstück war die so genannten Niger-Bahn, die auf einer mehr als 600 km langen Strecke Conakry mit Kankan verband. Von dort bestand eine Schiffsverbindung nach Bamako. Heute ist der Bahnverkehr fast vollständig eingestellt. Die Linie wird nur noch für Treibstofftransporte bis Mamou verwendet.

Mit dem Bau der Trans-Guinea-Bahn soll der Transport von Eisenerzen von den Lagerstätten im Süden des Landes zu einem (ebenfalls noch zu bauenden) Überseehafen ermöglicht werden. Der Bau der mehr als 1000 km langen Strecke sollte im Jahr 2007 beginnen. Es wird eine Bauzeit von 6–7 Jahren veranschlagt. Die Kosten werden auf bis zu 3 Milliarden US-Dollar geschätzt.

Schifffahrt

Der Seehafen von Conakry besitzt einen Containerumschlagplatz, eine Anlegestelle für Erdöltanker und eine Verladestelle für die mineralischen Rohstoffe. In Kamsar gibt es einen weiteren Hafen für die Verschiffung von Bauxit.

Warenaustausch auf dem Wasserwege ist mit dem Nachbarland Mali nur etwa 4 Monate lang pro Jahr möglich, die Boote fahren auf dem Niger ab Kouroussa und auf dem Milo ab Kankan. Exportiert werden auf diese Weise jährlich rund 500 t (Getreide, Nüsse, Palmöl, Orangen, Erbsen). Die Importe aus Mali betragen etwa 1000 t jährlich (Datteln, Mais, Hirse, frische Zwiebeln, Erdnüsse, geräucherter Fisch, handwerkliche Produkte).

Luftverkehr

Guinea besitzt 15 Flugplätze, vier weitere werden von den Bergbaugesellschaften betrieben. Die größte Bedeutung hat der internationale Flughafen Conakry, von den anderen Flugplätzen gehen nur Inlandsflüge aus.

In den Jahren 1994–98 wurden im Flughafen Conakry im Jahresdurchschnitt jeweils 250.000 Flugpassagiere gezählt. Die benachbarten Flughäfen Dakar und Abidjan hatten jeweils ein vierfach größeres Passagieraufkommen.

Die Luftfracht betrug im gleichen Zeitraum in Conakry durchschnittlich 4.700 t pro Jahr.

Im Inlandsflugverkehr sank die Zahl der Passagiere im Jahr 1998 auf 12.500 Passagiere (nach einen Durchschnitt von 25.000 Passagieren in den Vorjahren).

Kultur

Nationalflagge

Hauptartikel: Flagge Guineas

Die Nationalfarben Guineas wurden nach dem Vorbild Frankreich als Trikolore angeordnet: Rot symbolisiert die Opfer, die das Volk in seinem Kampf für die Freiheit gebracht hat, Gelb stellt die Sonne und die Bodenschätze dar, Grün erinnert an die üppige Vegetation des Landes.

Feiertage

Staatliche Feiertage:

  • Neujahr: 1. Januar
  • Nationalfeiertag, Tag der 2. Republik: 3. April
  • Tag der Arbeit: 1. Mai
  • Tag der Befreiung des afrikanischen Kontinents: 25. Mai
  • Nationalfeiertag, Tag der Unabhängigkeit: 2. Oktober

Christliche Feiertage:

  • Ostermontag
  • Mariä Himmelfahrt: 15. August
  • Weihnachten: 25. Dezember

Islamische Feiertage:

(Quelle: Le Petit Futé, Band Guinée)

Musikleben

Unter der Regierung von Sekou Touré wurde vor allem die traditionelle Musik gefördert und ist auch heute noch sehr populär. Die bekanntesten Tanzgruppen sind das Ballet Africain und das Ballet Djoliba, die beide auch in Europa auftreten. Nur weibliche Mitglieder (Musikerinnen und Tänzerinnen) hat die Gruppe Les Amazones de Guinée.

Sport

Fußball ist der beliebteste Sport in Guinea. Trotz fehlender internationaler Erfolge erfreut sich die Nationalmannschaft Guineas, „Le Sylli National“ genannt, großer Beliebtheit. Die bekanntesten Spieler sind Kaba Diawara (früher bei Girondins Bordeaux Olympique Marseille aktiv), Pascal Feindouno (AS Saint-Étienne), Pablo Thiam (ehem. FC Bayern München, VfL Wolfsburg, 1. FC Köln), Ibrahima Yattara und Daouda Jabi von Trabzonspor. Unvergessen ist Titi Camara, früherer Publikumsliebling und Spieler bei Champions-League-Sieger FC Liverpool.

Bekannte Personen aus Guinea

  • Sékou Touré (1922–1984), erster Präsident Guineas
  • Fodéba Keita (1921–1969), Künstler, Dichter, Politiker, unter Tourés Herrschaft zum Tode verurteilt
  • Camara Laye, Schriftsteller; später in Opposition zu Sékou Touré und ab 1965 im Exil in Senegal
  • Tierno Monénembo, Schriftsteller
  • Tamsir Niane Djibril (* 1932), Schriftsteller und Historiker
  • Jean Claude Diallo, Psychologe, 1984 bis 1986 Minister in Guinea und 2007 bis 2008 Integrationsdezernent der Stadt Frankfurt

Einzelnachweise

  1. International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
  2. UNHCR Welcome
  3. vgl. AFP: Militärputsch in Guinea nach Tod von Präsident Conté bei google.com, 23. Dezember 2008
  4. http://news.bbc.co.uk/2/hi/africa/7796902.stm

Literatur

  • Reiseführer in deutscher Sprache: Marga Günther/Gerald Heinbuch: Reiseland Guinea, Moers: edition aragon, 1995
  • Reiseführer in französischer Sprache: Le Petit Futé, Band Guinée – Guinée Bissau; Paris
  • Adama Sow: Chancen und Risiken von NGOs – Die Gewerkschaften in Guinea während der Unruhen 2007. EPU Research Papers, Issue 03/07, Stadtschlaining 2007
  • Cord Eberspächer/Gerhard Wiechmann: Systemkonflikt in Afrika. Deutsch-deutsche Auseinandersetzungen im Kalten Krieg am Beispiel Guineas 1969–1972, in: Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat, Nr. 23, 2008, S. 30–41.

Weblinks

10.966666666667-10.7666666666677Koordinaten: 11° N, 11° W


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