Renate Holm

Renate Holm

Renate Holm (* 10. August 1931 in Berlin) ist eine deutsch-österreichische Sängerin (Lyrischer Sopran, Koloratursopran).

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Geboren als Renate Franke wuchs Renate Holm zunächst in Berlin auf, ihr Großvater war der Generalfeldmarschall Karl von Bülow. Inspiriert durch eine Verfilmung von Puccinis Madama Butterfly mit Maria Cebotari fasste sie den Vorsatz, Opernsängerin zu werden. Sie verbrachte ihre Jugend in Ragow, wo ihre Mutter Bürgermeisterin und Standesbeamtin war, und in Lübben, wo sie dem Schul- und Kirchenchor angehörte und das Paul-Gerhardt-Gymnasium besuchte.[1] Sie arbeitete zunächst als zahnärztliche Assistentin, um das Geld für die Gesangsausbildung zu verdienen. Sie studierte privat bei Maria Ivogün, Waltraud Waldeck und Maria Hittorf. Ihre Mutter meldete sie zum Gesangswettbewerb beim ehemaligen Rundfunksender RIAS an, bei dem sie souverän den ersten Platz belegte. Von diesem Zeitpunkt an nannte sie sich Renate Holm, da es eine Schlagersängerin namens Renée Franke gab, was zu Verwechslungen führte.

Sie wirkte in mehreren Musik- und Heimatfilmen mit und erreichte damit erhebliche Popularität; Operettenaufnahmen und Rundfunkauftritte trugen wesentlich zu ihrer Bekanntheit bei. 1957 wurde sie von Hubert Marischka an die Wiener Volksoper engagiert, wo sie als Helene in Oscar Straus’ Walzertraum debütierte und wo sie damals gerade 300 Mark im Monat verdiente. Der große Durchbruch gelang ihr mit ihrem Wechsel zur Wiener Staatsoper im Jahre 1961, deren Ensemble sie von 1964 bis 1991 angehörte. Unter der Leitung des weltbekannten Dirigenten Herbert von Karajan eilte sie von Erfolg zu Erfolg. Sie sang in fast allen Opernhäusern der Welt an der Seite der größten Stars. Zu ihren häufigsten Gesangspartnern zählten auch Rudolf Schock, Fritz Wunderlich und Hermann Prey.

Ihr Engagement währt über 50 Jahre, die ganze Zeit hindurch hielt sie den Wiener Opernhäusern die Treue. Renate Holm lebt seit Jahrzehnten in Österreich und wurde 1971 zur österreichischen Kammersängerin der Wiener Staatsoper ernannt. Ihr Repertoire reicht von den Meistern der Opernliteratur bis zum modernen Musiktheater, von der Operette bis zum konzertanten Ariengesang. Eine ihrer Spezialitäten ist das künstlerische Wienerlied. Ihre Operettenaufnahmen entstanden nicht nur für Plattenfirmen wie EMI und Polydor, sondern auch für den Rundfunk. Vor allem im WDR Köln kamen mit dem Dirigenten Franz Marszalek viele Aufnahmen zustande, darunter ausgesprochene Raritäten wie Wenn Liebe erwacht von Eduard Künneke.

Auch heute gibt Renate Holm noch viele Konzerte; sie tritt bei Festivals auf (darunter die Elblandfestspiele Wittenberge in Deutschland) und spielte 2006 im Theater in der Josefstadt in Wien (Kammerspiele) die Rolle der Viktoria in Mich hätten Sie sehen sollen (Premiere am 21. September 2006). Außerdem ist sie eine gefragte Gesangslehrerin. Holm war Vorsitzende der Fachjury des Internationalen Gesangswettbewerbes für Operette Jan Kiepura / Paul Lincke und hatte die Künstlerische Schirmherrschaft der Elblandfestspiele in Wittenberge (Deutschland) inne. Seit 2009 ist sie Kuratoriumsvorsitzende der Europäischen Kulturwerkstatt (EKW) in Berlin.

Sie lebt in Wien und wohnt teilweise seit 1966 in einer aufgelassenen Mühle in Altenmarkt im Thale (Gemeinde Hollabrunn-Niederösterreich).

Auszeichnungen

Renate Holm erhielt zahlreiche Ehrungen, unter anderem:

Werke

Filmografie

  • 1953: Schlagerparade
  • 1954: Große Starparade
  • 1954: Fräulein vom Amt
  • 1955: Wunschkonzert
  • 1956: Wo die Lerche singt
  • 1957: Schön ist die Welt
  • 1957: Kein Auskommen mit dem Einkommen
  • 1957: Der Graf von Luxemburg
  • 1958: Liebe, Mädchen und Soldaten
  • 1959: The Dickie Henderson Half-Hour (Serie, 2.Staffel, 3. & 5. Folge)
  • 1959: Corsari-Show (Folge vom 5. September 1959)
  • 1960: Marina
  • 1961: Der Bauer als Millionär
  • 1963: Berlin-Melodie
  • 1963: Die Entführung aus dem Serail
  • 1966: Guten Abend...
  • 1968: Der Vogelhändler
  • 1972: Die Fledermaus (Verfilmung für das Fernsehen der gleichnamigen Operette)
  • 1983: Der Waldbauernbub (Fernsehfilm)
  • 1983: Waldheimat

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Stefanie Hanus: Renate Holm zu Gast bei Freunden. In: Lausitzer Rundschau. 26. April 2008 (online)
  2. Ehrung für Kammersängerin Renate Holm Rathauskorrespondenz vom 3. April 2002 (abgerufen am 28. Mai 2010)
  3. Kammersängerin Renate Holm erhält Berufstitel "Professorin"
  4. [1]

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