Reinhold Rehs

Reinhold Rehs

Reinhold Rehs (* 12. Oktober 1901 in Klinthenen, Kreis Gerdauen; † 4. Dezember 1971 in Kiel) war ein deutscher Politiker (SPD, ab 1969 CDU) und Jurist.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Beruf

Rehs wurde als viertes Kind von Gertrud (geb. Kantel) (*18. März 1873; † 30. Juli 1962) und dem Lehrer Carl Rehs (*28. April 1867; † 2. Oktober 1945 in Königsberg) („der Bienenvater“) in Ostpreußen geboren. Er hatte sechs Schwestern. Er studierte nach dem Abitur am Königsberger Collegium Fridericianum Rechtswissenschaften in Königsberg und Heidelberg. 1923/24 arbeitete er als Redakteur und von 1925 bis 1928 als Hilfsrichter in Allenstein. 1928 ließ er sich als Rechtsanwalt in Königsberg nieder. 1945 bei Danzig verwundet, kam er nach dem Zweiten Weltkrieg als Heimatvertriebener nach Schleswig-Holstein. Bereits im August 1945 wurde er Justitiar beim Landesarbeitsamt in Kiel. Verheiratet war er mit Clara-Asta Rehs (geb. Schultz-Gora) (* ?; † 5. Dezember 1980 in Stuttgart) und Karin Rehs.

Partei

Rehs war zunächst Mitglied der SPD, trat aber am 13. Mai 1969 wegen der Ostpolitik Willy Brandts zur CDU über.

Abgeordneter

Rehs war von 1950 bis zum 28. Dezember 1953 Landtagsabgeordneter in Schleswig-Holstein, wo er den Wahlkreis Kiel-Süd vertrat.

Er gehörte dem Deutschen Bundestages von 1953 bis 1969 an. Von 1962 bis zu seinem Fraktionswechsel zur CDU war er Vorsitzender des Arbeitskreises Heimatvertriebene der SPD-Bundestagsfraktion. Vom 11. Dezember 1955 bis 3. Juli 1957 war er stellvertretender Vorsitzender des Parlamentarischen Untersuchungsausschusses zum „Fall Otto John“. Von 1957 bis 1961 war er stellvertretender Vorsitzender des Bundestagsausschusses für Heimatvertriebene, danach bis zum 3. Juni 1969 dessen Vorsitzender.

Vertriebenenarbeit

Rehs war Mitbegründer der „Ostpreußischen Hilfsgemeinschaft“, der späteren Kreisgruppe Kiel der Landsmannschaft Ostpreußen, der er zehn Jahre lang vorsaß. 1960 wurde er Vorstandsmitglied der Landsmannschaft Ostpreußen, 1962 Vizepräsident des Bundes der Vertriebenen. 1966 wurde er zum Sprecher (Bundesvorsitzenden) der Landsmannschaft Ostpreußen, gewählt, von 1967 bis 1970 war er außerdem als Nachfolger von Wenzel Jaksch Präsident des Bundes der Vertriebenen. Rehs war außerdem Vorsitzender der „Stadtgemeinschaft Königsberg“ sowie Präsident des Nordostdeutschen Kulturwerks.

Ehrungen

Bundespräsident Heinrich Lübke verlieh Rehs für seine vielfältigen Verdienste, insbesondere für die sozialen Belange der Vertriebenen das Große Bundesverdienstkreuz. Rehs war außerdem Träger hoher Ehrungen der Vertriebenenverbände, darunter der Königsberger Bürgermedaille und des Preußenschildes des Landsmannschaft Ostpreußen.

Sonstiges

Rehs war Mitglied der Burschenschaft Gothia Königsberg.

Werke

  • Die geistige Grundlage und politische Aufgabe der Ostpreußen. - Hamburg : Landsmannschaft Ostpreußen, 1966
  • Selbstvertrauen und Selbstbehauptung : acht reden zum politischen Standort der deutschen Heimatvertriebenen. - Hamburg : Krüger & Nienstedt, 1967
  • Zusammen mit Friedrich Klein, Heinz Kloss, Boris Meissner, Fritz Münch und Theodor Veiter: System eines internationalen Volksgruppenrechts : völkerrechtliche Abhandlungen. - Stuttgart : Braunmüller,
    • Bd. 1 - Grundlagen und Begriffe (1970)
    • Bd. 2 - Innerstaatliche regionale universelle Struktur eines Volksgruppenrechts (1972)
    • Bd. 3 - Sonderprobleme des Schutzes von Volksgruppen und Sprachminderheiten (1978)
  • Zwischen Gestern und Morgen

Literatur

Weblinks


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