Reinhard Löffler

Reinhard Löffler
Berlin 2010

Reinhard Löffler (* 15. Mai 1954 in Offenburg) ist ein baden-württembergischer Politiker der CDU und Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg.

Inhaltsverzeichnis

Ausbildung und Beruf

Nach dem Besuch der Karl-Tschamber-Volksschule in Weil am Rhein und dem Abitur am Kant-Gymnasium in Weil am Rhein leistete Reinhard Löffler Zivildienst im Landeskrankenhaus Lörrach. Anschließend studierte er Rechtswissenschaft und Volkswirtschaftslehre in Basel, Freiburg und Montreal, wo er den akademischen Titel eines Master of Laws erwarb und erste Berufserfahrung sammelte. Das erste Staatsexamen legte er 1979, das Assessorexamen 1984 ab. 1985 wurde er zum Doktor der Rechte promoviert. Er ist Rechtsanwalt, Lehrbeauftragter und Direktor der IBM Deutschland GmbH für den Geschäftsbereich der öffentlichen Verwaltung.

Politische Tätigkeit

Löffler war von 1999 bis 2009 Mitglied des Gemeinderats der Stadt Stuttgart und ist seit Beginn der 14. Wahlperiode am 11. April 2006 als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises 3 (Stuttgart III) Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg. Er ist Wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Landtagsfraktion.

Sonstige Mitgliedschaften und Ämter

Reinhard Löffler ist Mitglied im Kirchengemeinderat St. Clemens Stuttgart-Botnang. Er gehört dem Verwaltungsrat der Stuttgarter Philharmoniker und dem Verwaltungsrat der Württembergischen Staatstheater Stuttgart an. Weiterhin gehört er dem Aufsichtsrat der Landesmesse Stuttgart GmbH und dem Aufsichtsrats der Stuttgarter Straßenbahnen AG an. Er ist Mitglied der amerikanischen juristischen Vereinigung Phi Delta Phi.

Familie und Privates

Reinhard Löffler ist römisch-katholisch. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

Kritik

Anfang 2010 stand Reinhard Löffler im Mittelpunkt einer öffentlichen Auseinandersetzung um die politische Immunität. Löffler war angezeigt worden, in einem privaten Konflikt eine Körperverletzung begangen zu haben.[1] Er berief sich auf seinen Schutz vor Strafverfolgung als Mitglied der Legislative, und der Landtagspräsident weigerte sich monatelang, das Parlament über die Aufhebung der Immunität abstimmen zu lassen.[2] Nachdem die Ermittlungen kurzzeitig eingestellt wurden, wurde er im Januar 2011 schließlich zur Zahlung von Schmerzensgeld verurteilt.[3]

Im Oktober 2010 griff Löffler den Grünen-Vorsitzenden Cem Özdemir auf eine Art und Weise an, die als rassistisch kritisiert wurde. Özdemir hatte dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Stefan Mappus im Zuge der Auseinandersetzung um das umstrittene Großprojekt Stuttgart 21 vorgeworfen, „Blut sehen [zu] wollen“, sich dafür jedoch kurze Zeit später entschuldigt. Löffler legte anschließend noch nach und warf Özdemir auf seiner Facebook-Seite vor „in der Pose eines Westentaschen-Djangos“ geredet zu haben. Ebenso spielte er auf dessen türkische Herkunft an „Könnte es sein, dass noch immer Gedankengut von Blutfehde aus der anatolischen Vergangenheit in ihm lebendig ist?“. Der Grünen-Abgeordnete Werner Wölfle wertete Löfflers Aussagen als ausländerfeindlich; die Stuttgarter Sport- und Kulturbürgermeisterin Susanne Eisenmann distanzierte sich ebenfalls von dieser verbalen Entgleisung.[4][5]

Im März 2011 veröffentlichte er in der Straßenzeitung „Trott-war” unter seinem Namen einen Artikel, der allerdings zuvor von Gunter Dueck verfasst und somit ein Plagiat war.[6]

Weblinks

 Commons: Reinhard Löffler – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. CDU bereitet sich auf ein Duell vor. Stuttgarter Nachrichten (29. März 2010). Abgerufen am 19. Februar 2011.
  2. Straub gibt nach. Stuttgarter Zeitung (18. Dezember 2010). Abgerufen am 19. Februar 2011.
  3. 800 Euro für Nasenstüber. Stuttgarter Zeitung (26. Januar 2011). Abgerufen am 19. Februar 2011.
  4. Stuttgart 21 - CDU-Abgeordneter beleidigt Özdemir, ZEIT, 13. Oktober 2010
  5. Streit um Reinhard Löffler - Auf Tucholskys Spuren verirrt, Stuttgarter Zeitung, 13. Oktober 2010
  6. Stuttgarter Zeitung: „Plagiat in Trottwar: CDU-Abgeordneter Löffler gibt den Mini-Guttenberg“

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