Rehna

Rehna
Wappen Deutschlandkarte
Wappen der Stadt Rehna
Rehna
Deutschlandkarte, Position der Stadt Rehna hervorgehoben
53.77944444444411.04972222222224
Basisdaten
Bundesland: Mecklenburg-Vorpommern
Landkreis: Nordwestmecklenburg
Amt: Rehna
Höhe: 24 m ü. NN
Fläche: 22,52 km²
Einwohner:

2.984 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 133 Einwohner je km²
Postleitzahl: 19217
Vorwahl: 038872
Kfz-Kennzeichen: NWM
Gemeindeschlüssel: 13 0 74 065
Adresse der
Stadtverwaltung:
Freiheitsplatz 1
19217 Rehna
Webpräsenz: www.rehna.de
Bürgermeister: Hans Jochen Oldenburg
Lage der Stadt Rehna im Landkreis Nordwestmecklenburg
Schleswig-Holstein Schleswig-Holstein Schwerin Landkreis Rostock Landkreis Rostock Landkreis Ludwigslust-Parchim Landkreis Ludwigslust-Parchim Bad Kleinen Barnekow Bobitz Dorf Mecklenburg Groß Stieten Hohen Viecheln Lübow Metelsdorf Ventschow Dragun Gadebusch Kneese Krembz Mühlen Eichsen Rögnitz Roggendorf (Mecklenburg) Veelböken Bernstorf Börzow Gägelow Mallentin Plüschow Roggenstorf Rüting Testorf-Steinfort Upahl Warnow (bei Grevesmühlen) Damshagen Hohenkirchen (Mecklenburg) Kalkhorst Klütz Zierow Alt Meteln Bad Kleinen Brüsewitz Cramonshagen Dalberg-Wendelstorf Gottesgabe (bei Schwerin) Grambow (bei Schwerin) Klein Trebbow Lübstorf Lützow (Mecklenburg) Perlin Pingelshagen Pokrent Schildetal Seehof (Mecklenburg) Zickhusen Benz (bei Wismar) Blowatz Boiensdorf Hornstorf Krusenhagen Neuburg (Mecklenburg) Bibow Glasin Jesendorf Jesendorf Lübberstorf Neukloster Passee Warin Züsow Zurow Carlow (Mecklenburg) Dechow Groß Molzahn Holdorf (Mecklenburg) Königsfeld (Mecklenburg) Nesow Rehna Rieps Schlagsdorf Thandorf Utecht Vitense Wedendorfersee Dassow Grieben (Mecklenburg) Groß Siemz Lockwisch Lüdersdorf Menzendorf Niendorf (Amt Schönberger Land) Papenhusen Roduchelstorf Schönberg (Mecklenburg) Selmsdorf Boltenhagen Grevesmühlen Poel Poel WismarKarte
Über dieses Bild

Rehna ist eine Kleinstadt im Landkreis Nordwestmecklenburg in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland). Sie ist Verwaltungssitz des gleichnamigen Amtes, dem weitere 13 Gemeinden angehören.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die im Herzen des Landkreises gelegene Stadt Rehna ist von Lübeck, Schwerin und der Ostseeküste jeweils etwa 25 Kilometer entfernt. Sie liegt beidseitig des Flusses Radegast - die Altstadt mit dem ehemaligen Nonnenkloster am linken Ufer. Die Umgebung Rehnas ist recht hügelig, nahe dem nordöstlichen Ortsteil Othenstorf werden 83 m ü. NN erreicht.

Stadtgliederung

Zu Rehna gehören die Ortsteile

  • Brützkow
  • Falkenhagen
  • Löwitz
  • Othenstorf

Geschichte

Rehnaer Kloster

Die erste Kirche von Rehna wird bereits 1230 im Ratzeburger Zehntregister erwähnt, welches die damals zum Bistum Ratzeburg gehörenden Ortschaften geordnet nach Kirchspielen auflistet. Am 26. Dezember 1237 bestätigt der Ratzeburger Bischof Ludolf feierlich das neue Kloster Rehna. Rehna gehörte jedoch nie zum Bistum bzw. später zum Fürstentum Ratzeburg (Mecklenburg Strelitz). Die Innenstadt und Klostergebäude wurden im Rahmen der Städtebauförderung im Zeitraum von 1991 bis 2005 saniert, dafür wurden rund 9 Millionen Euro Fördermittel bewilligt. Die Sanierung der Stadt ist inzwischen weitgehend abgeschlossen und die Stadt wurde im Jahr 2006 nicht mehr in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen.

Eingemeindungen

Am 1. Juli 1950 wurde Othenstorf nach Brützkow eingemeindet.[2] Brützkow wurde wiederum am 1. Juli 1973 nach Rehna eingemeindet.[2] Löwitz gehört seit dem 13. Juni 2004 zu Rehna.[3]

Politik

Gemeindevertretung

Die Wahl vom 7. Juni 2009 hatte folgende Ergebnisse[4]:

  • AWG: 4 Sitze
  • Bürger für Rehna: 3 Sitze
  • Freie Bürgergemeinschaft Rehna: 2 Sitze
  • CDU: 1 Sitz
  • SPD: 1 Sitz
  • Die Linke: 1 Sitz
  • Wählergemeinschaft Löwitz: 1 Sitz
  • Einzelbewerber Böttcher: 1 Sitz

Wappen

Das Wappen wurde am 10. April 1858 von Friedrich Franz II., Großherzog von Mecklenburg-Schwerin festgelegt und unter der Nr. 125 der Wappenrolle von Mecklenburg-Vorpommern registriert.

Blasonierung: „In Gold ein hersehender schwarzer Stierkopf mit goldener Krone, silbernen Hörnern, aufgerissenem Maul, ausgeschlagener roter Zunge und abgerissenem Halsfell, das bogenförmig ausgeschnitten ist und sieben Spitzen zeigt.“

Das Wappen wurde 1997 von dem Weimarer Michael Zapfe neu gezeichnet.

Flagge

Die Flagge ist gleichmäßig längsgestreift von Gold (Gelb) und Schwarz; in der Mitte liegt, auf jeweils zwei Drittel der Höhe des goldenen (gelben) und des schwarzen Streifens übergreifend, das Wappen der Stadt. Die Länge des Flaggentuchs verhält sich zur Höhe wie 5:3.

Sehenswürdigkeiten

Deutsches Haus

Deutsches Haus
Martensmann

Das Deutsche Haus zählt mit zu den ältesten Häusern der Klosterstadt Rehna und ist zugleich eines der ungewöhnlichsten Fachwerkbauten in Norddeutschland. Auch wenn das Haus in der Gesamtdarstellung heute nur noch die ursprüngliche Größe erahnen lässt, so ist doch beim genauen Betrachten der Ursprung zu erkennen.

Im Kern besteht dieser aus einem zweistöckigen Fachwerkbau aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Dendrochronologisch ist das Fälldatum der hier verwendeten Eichenbalken auf den "Winter 1569/70" datiert. Dieser Kernbau ist ab dem 17. Jahrhundert an allen vier Seiten durch Anbauten ergänzt worden. In Längsrichtung ist der Bau in acht Gebinde eingeteilt, von denen heute noch sieben original vorhanden sind.

Der Gebindeabstand beträgt 1,8 bis 2 Meter und deutet noch auf eine Dacheindeckung aus Stroh hin. Das etwa vier Meter hohe Erdgeschoss nimmt die große Diele im hinteren Bereich auf.

Das Haus ist Herberge für den Martensmann. Dieser Brauch wird erstmals 1520 erwähnt. Es wird alljährlich am Martinstag den Mecklenburger Fürsten eine Tonne (Fass) Wein gesandt, auf dass sich die Fürsten vertragen.

Heute wird das Deutsche Haus als Vereinshaus der Stadt Rehna genutzt und beherbergt die Stadtbibliothek Rehna. Dadurch und alljährlich durch Führungen im Rahmen des Tages des offenen Denkmals ist es der Öffentlichkeit zugänglich.

Acht Gräber von Zwangsarbeitern für vier polnische Frauen und vier Männer, alle namentlich bekannt, die Opfer der Zwangsarbeit wurden, befinden sich auf dem Friedhof. Waren es anfänglich Holzkreuze, so erinnern seit 1986 Gedenksteine an diese Opfer unter den 3000 bis 4000 Männern und Frauen, überwiegend aus Polen, die im Amtsbereich von Rehna während des Zweiten Weltkrieges Zwangsarbeit auf Gütern und bei Gewerbetreibenden verrichten mussten. Ebenfalls auf dem Friedhof existiert eine Gedenkstätte aus dem Jahre 1949 für den antifaschistischen Widerstand, die u.a. an den kommunistischen Stadtverordneten Friedrich Dreyer erinnert, der zu den Opfern des Todesmarsches vom April 1945 gehört. In der Friedrich-Dreyer-Straße hängt eine Informationstafel für den ermordeten Kommunisten.

Gutshaus Löwitz

Gutshaus Löwitz um 1830

Das denkmalgeschützte Gutshaus Löwitz ist 1827 im neogotischen Stil erbaut worden. Heute ist es in einem stark sanierungsbedürftigen Zustand und steht seit 2008 zum Verkauf.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehrsanbindung

Bahnhof in Rehna

Direkt an der Bundesstraße 104 gelegen, mit Bahnanschluss in die Landeshauptstadt Schwerin und der acht Kilometer entfernten Autobahn-Anschlussstelle Schönberg A 20 von Lübeck nach Rostock verfügt Rehna über eine gute überregionale Verkehrsanbindung. Pläne, die Bahnlinie von Schwerin über Rehna hinaus bis nach Schönberg an der Bahnlinie Lübeck–Bad Kleinen zu verlängern, wurden noch bis in die 1940er Jahre verfolgt, aber – bis auf ein paar Brückenbauwerke – nie verwirklicht.

Ortsansässige Unternehmen

Die Awek Protech GmbH mit Sitz im Gewerbegebiet Am Kajatz produziert Kabelkonfektionen und Systemtechnik für Automatisierungstechnik, Bahn- und Luftfahrtindustrie sowie Bauteile für Robotertechnik. Das Unternehmen ist seit 1990 dort ansässig und gehört mit zu den größten Arbeitgebern der Region.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • Johann Daniel Riedel (* 5. November 1786) war ein deutscher Apotheker und Unternehmer
  • Peter Heinrich Lemke (* 27 Juli 1799; † 29. November 1882 in Carrolltown, USA), katholischer Priester und Wegbereiter der Benediktiner in Nordamerika
  • Lewis Jacob Marcus (* 15. Oktober 1809; † 7. Oktober 1881 in Manchester/England), Advokat und Ehrenbüger von Schwerin/Mecklenburg
  • Amely Bölte (* 6. Oktober 1811; † 15. November 1891 in Wiesbaden), deutsche Schriftstellerin
  • Georg Daniel (* 15. Januar 1829), deutscher Baumeister
  • Albert Schultz-Lupitz (* 26. April 1831; † 5. Januar 1899 in Lupitz), bekannt durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Nährstoffversorgung von Pflanzen
  • Wolfgang Rohner-Radegast (* 1920), deutscher Verlagslektor, Lehrer und Schriftsteller
  • Siegfried Stark (* 12. Juni 1955), deutscher Leichtathlet und Olympiateilnehmer

Literatur

  • Friedrich Schlie: Die Kunst- und Geschichts-Denkmäler des Grossherzogthums Mecklenburg-Schwerin. II. Band: Die Amtsgerichtsbezirke Wismar, Grevesmühlen, Rehna, Gadebusch und Schwerin. Schwerin 1898, Neudruck Schwerin 1992, S. 423 ff. ISBN 3-910179-06-1

Weblinks

 Commons: Rehna – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Mecklenburg-Vorpommern Statistisches Amt – Bevölkerungsentwicklung der Kreise und Gemeinden 2010 (PDF; 522 KB) (Hilfe dazu)
  2. a b Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern, Verlag Metzler-Poeschel, Stuttgart, 1995, ISBN 3-8246-0321-7, Herausgeber: Statistisches Bundesamt
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2004
  4. Wahlergebnis auf www.rehna.de

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