Red River (1948)

Red River (1948)
Filmdaten
Deutscher Titel Red River
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1948
Länge 133 Minuten
Altersfreigabe FSK 12
Stab
Regie Howard Hawks
Arthur Rosson
(Second-Unit-Regie, ungenannt)
Drehbuch Borden Chase
Charles Schnee
Produktion Howard Hawks
Charles K. Feldman
(Executive Producer,
ungenannt)
Musik Dimitri Tiomkin
Kamera Russell Harlan
Schnitt Christian Nyby
Besetzung

Red River (früherer deutscher Titel: Panik am roten Fluß; englischer Originaltitel: Red River) ist ein US-amerikanischer Western des Regisseurs Howard Hawks aus dem Jahre 1948. United Artists war der Kinoverleih. Drehbuchautor Borden Chase, von dem auch die Originalstory stammt, verarbeitete den Stoff später zu einem Western-Roman.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der Rancher Thomas Dunson und sein Pflegesohn Matthew "Matt" Garth wollen eine Herde mit über 9.000 Rindern verlustfrei von Texas über den berühmten Red River nach Missouri bringen. Dies wird zu einer ungeheuren Strapaze für Mensch und Tier. Dunson fordert seinen Leuten alles ab. Er glaubt sogar, über Leben und Tod seiner Cowboys bestimmen zu können. Nach der Überquerung des Flusses will er zwei aufmüpfige Cowboys aufhängen lassen. Mutig stellt sich ihm sein Pflegesohn entgegen. Es kommt zu Streitereien, die so weit gehen, dass Dunson sich mit Matt entzweit und ohne seinen treuen Gehilfen Groot in der Prärie zurück bleiben muss. Matt bringt die Rinder nach Abilene (Kansas). Dunson hat inzwischen Rache geschworen und verfolgt Matt. In Abilene kommt es zum Showdown zwischen Vater und Sohn. Durch das Eingreifen von Tess, die Matt zwischenzeitlich vor Indianern gerettet hatte, gelingt es den beiden jedoch sich zu versöhnen.

Kritiken

  • "Howard Hawks genial inszeniertes Werk - übrigens Hawks' erste Zusammenarbeit mit John Wayne - verbindet epische und psychologische Elemente zu einer packenden Abenteuergeschichte rund um den Treck. Selten erreichte ein klassischer Western so perfekte Harmonie zwischen der Dramaturgie, der Kameraführung, der Musik und der Besetzung. Für die damalige Zeit war ein Budget von über drei Millionen Dollar relativ hoch. Fast die Hälfte des Budgets gab man für ganze Landstriche sowie 5000 Rinder aus." - Prisma Online
  • "Die straff erzählte Geschichte gibt immer wieder Gelegenheit zu virtuos inszenierten, bildkräftigen Sequenzen (...), in denen der Pioniergeist des Westens spürbar wird. Hervorragende Darstellungen aller Rollen, vor allem aber der des Adoptivsohns durch Montgomery Clift in seinem ersten Film, runden den makellosen Eindruck des Films ab (...)." – Wolfram Tichy, Liz-Anne Bawden, et al.[1]
  • 'Panik am roten Fluß' wurde mit einem gewaltigen Aufwand realisiert. [...] Viele Szenen, zahlreiche Bilder dieses großen Films sind heute längst zu unvergeßlichen Momenten aus der Geschichte des Western geworden [... In vielen] spektakulären Szenen bekommt der Zuschauer einen aufschlußreichen Eindruck von dem, was die Arbeit von Cowboys wirklich bedeutete, eine Arbeit, die so anstrengend wie lebensgefährlich, so hart wie entbehrungsreich war.... [2]

Bedeutung

"Red River beschreibt den Übergang zur arbeitsteiligen Produktionsweise (Aufzucht, Versand, Verkauf) in der Viehwirtschaft. Auf politischer Ebene ist das der Übergang von der Feudalherrschaft Dunsons (Wayne) zur bürgerlichen Herrschaft Matts (Clift), auf psychologischer Ebene der Vatermord durch den Sohn. Der Film endet etwas unmotiviert, aber geschichtlich passend, mit dem Erscheinen der Frau am Beginn ihrer Emanzipation." [3]

Auszeichnungen

Im Jahr 1949 erhielt Red River jeweils eine Oscar-Nominierung in den Kategorien Bester Schnitt und Bestes Originaldrehbuch.

Der Regisseur Howard Hawks wurde für den Filmpreis der Directors Guild of America nominiert, Borden Chase und Charles Schnee wurden für das Drehbuch für den Preis der Writers Guild of America nominiert.

Bemerkenswertes

In diesem Film schrieben zwei Besonderheiten Filmgeschichte:

Die Stampede (die panische Flucht der Rinder), insbesondere durch die Bilder von in den Boden eingegrabenen, mit Panzerglas abgedeckten Kameras.

Zum ersten Mal in einer Hollywood-Produktion wurde stilistisch bewusst eine dynamische Handkamera eingesetzt (Prügelszene an der Viehtränke).

Medien

Literatur

  • Borden Chase: Red River. Ein klassischer Westernroman (Originaltitel: Red River). Western Classics. Deutsch von Otto Kühn. Heyne, München 1971, 140 S.
  • Joe Hembus, Das Western-Lexikon - 1567 Filme von 1894 bis heute; erweiterte Neuausgabe von Benjamin Hembus; Heyne, München 1995, ISBN 3-453-08121-8; Ss. 501-504
  • Peter Osteried: Das große John Wayne Buch; MPW, Hille 2010, ISBN 978-3-931608-99-6; Ss. 146-157
  • Mark Ricci, Joe Hembus (Hrsg.): John Wayne und seine Filme (OT: The Films of John Wayne). Citadel-Filmbücher. Goldmann, München 1980, ISBN 3-442-10202-2
  • Marcus Stiglegger: Red River / Panik am roten Fluss in Filmgenres - Western / Hrsg. von Thomas Koebner. Reclam junior, Stuttgart 2003, ISBN 3-15-018402-9; Ss. 120-125

DVD-Veröffentlichung

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Wolfram Tichy, Liz-Anne Bawden, et al.: rororo Filmlexikon. Band 2: Filme K – S (OT: The Oxford Companion to Film). Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1978, ISBN 3-499-16229-6, S. 541
  2. Michael Hanisch: Western : Die Entwicklung eines Filmgenres. Henschelverlag/Kunst und Gesellschaft, Berlin 1984, S. 247f
  3. E. Patalas 1965 in Zschr. "Filmkritik" 3/65, S. 133

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