Red Flag Linux

Red Flag Linux
Red Flag Linux
Basisdaten
Entwickler Red Flag Software
Version 6.0
(29. September 2007)
Abstammung \ GNU/Linux
  \ SLS
    \ Slackware
       \ Red Hat Linux
         \ Fedora
           \ Red Flag Linux
Größe 695 MB bis 2.300 MB (gepackt)
Startmedium Festplatte
Lizenz GPL
Sonstiges Preis: kostenlos
Sprache: Chinesisch, Japanisch, Englisch
Website www.redflag-linux.com

Red Flag Linux (红旗 Linux) ist eine auf chinesische Bedürfnisse abgestimmte Linux-Distribution, die vorerst im asiatischen Raum, später jedoch auch weltweit einen Ersatz für Microsoft Windows darstellen soll. Die Distribution wird unter anderem von der chinesischen Regierung gefördert.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Zum ersten Mal erschien Red Flag Linux im August 1999. Entwickelt wurde die Linux-Distribution vom Institut für Software an der chinesischen Akademie für Wissenschaft. Finanzielle Unterstützung kam vom Shanghai NewMargin Venture Capital, welches wiederum Eigentum der chinesischen Regierung ist. Der chinesische Staat unterstützt die Entwicklung und Verbreitung von Red Flag Linux somit seit Beginn auf finanzielle Weise, aber auch politisch auf dem Absatzmarkt Chinas. Weitere Partner des Red-Flag-Projekts waren zu Beginn die Firmen Compaq (wurde später von Hewlett-Packard erworben) und Beijing Founder Electronics.

Im Jahr 2000 wurde dann die Firma Red Flag Software Co., Ltd. (oft einfach nur Red Flag genannt) gegründet, deren Firmensitz Peking ist. Das Unternehmen entwickelt seither Linuxsysteme und Programme für den Desktop- und Server-Einsatz.

Im März 2001 berichtete Bloomberg News, dass CCIDNET Investment, ein Teil des Ministry of Information Industry, zum zweitgrößten Gesellschafter von Red Flag wurde.

Laut gartner.com vergab die Regierung von Peking am 28. Dezember 2001 Aufträge für Büro- und Antiviren-Anwendungen sowie Betriebssoftware an sechs verschiedene lokale Software-Anbieter, darunter Red Flag, lehnte aber Microsoft, den siebten Bewerber, ab.

Seit 2004 arbeiten China, Südkorea und Japan gemeinsam an Plänen um Red Flag Linux zu einer bedeutenden Windows-Alternative zu machen. Laut Medienberichten sollen sich unter anderem die Unternehmen NTT Data, Matsushita Electric, NEC, Hitachi und Fujitsu an den Plänen für die Entwicklung und Nutzung von Open-Source-Software beteiligen. Begründet wurde diese Suche nach einem Ersatz für Windows mit der unerwünschten Abhängigkeit von US-amerikanischen Firmen wie Microsoft, sowie Bedenken beim Schutz vor Angriffen durch Computerviren. Ein Sprecher des japanischen Handelsministeriums ließ beispielsweise verlauten, dass man ein Open-Source-Betriebssystem entwickeln wolle, da man verstanden habe, dass „eine Marktbeherrschung durch ein einziges Unternehmen nicht gut ist“. Für Linux sprach zudem dessen Stabilität.

Im Jahr 2006 hatte Red Flag Linux in China einen Marktanteil von über 80 % bei Linux-Desktops.

SAP unterstützt einige Versionen seit März 2006 auf RedFlag Linux. So sind SAP ERP 2004 SR1 ECC5.0 sowie CRM 4.0 auf WebAS 6.20 zur Installation freigegeben. Folgende Versionen sind erlaubt:

  • RedFlag Advance Server 4.1 auf I386
  • RedFlag Data Center Server 5.0 auf x86_64
  • RedFlag Data Center Server 5.0 on Power(ppc64)

Folgende Datenbanken sind zulässig:

  • MaxDB
  • IBM DB2 Universal Database
  • Oracle 9i und 10g

Absicht und Ziele

Ziel von Red Flag Linux soll es nach Vorstellung von Matei Mihalca sein, die marktbeherrschende Stellung von Microsoft Windows auf dem chinesischen Computer-Markt zu verringern, was am besten durch „vollständige Transparenz beim zugrunde liegenden Code“ erreicht werden kann. Auch Kosteneinsparungen spielen eine Rolle.

Die Firma Red Flag Software konzentriert sich auf die Entwicklung und den Vertrieb von Linux-basierten Betriebssystemen und der dazugehörigen Anwendungssoftware für verschiedenste Rechner-Plattformen, um der wachsenden Nachfrage chinesischer Technologie-Anwender gerecht zu werden.

Red-Flag nutzt die Office-Suite StarOffice von Sun Microsystems und verwendet als Desktop-System K Desktop Environment.

Das Red-Flag-Projekt schloss mit Trolltech ein Abkommen, um eine Plattform für Embedded Linux-Systeme zu schaffen, welche in China hergestellt werden soll. Die Vorgehensweise, die hinter Red Flag Linux steht, führt dazu, dass in den Geschäften neben anderen Linux-Distributionen vor allem auch Red Flag Linux angeboten wird. So werden in China zu einem großen Teil auch PCs mit bereits vorinstalliertem Linux verkauft, während in Europa bei einem PC-Kauf meist ein Windows Betriebssystem enthalten ist.

Red Flag arbeitet auf dem chinesischen Markt mit Firmen wie Hewlett-Packard, Oracle, IBM, Dell, Intel sowie BEA Systems, Inc., SGI, Sybase, Haier, Great Wall und TCL zusammen. Mit Hilfe von Hewlett-Packard will Red Flag Software in naher Zukunft auch den Weltmarkt erschließen. Da Red Hat nach China expandieren will, kam es 2004 auch zwischen Red Flag und Red Hat zu einer Partnerschaft.

Einsatzgebiete

Für die verschiedenen Einsatzgebiete gibt es unterschiedliche Varianten von Red Flag Linux:

  • Red Flag Linux Desktop
  • Red Flag Linux Server
  • Red Flag Linux Server for high performance enterprise applications
  • Red Flag Linux für IBM S/390/Alpha/Intel/PA RISC/Sun Sparc Host
  • Embedded Linux OS für Set-Top-Boxen, PDAs und Thin Clients

Enthaltene Software (Auszug)

Versionen

Red Flag Linux
Version Datum
1.0 20. September 1999
2.0 18. Oktober 2000
2.4 28. April 2001
3.0 2. April 2002
3.2 12. August 2002
4.0 14. Juli 2003
4.1 5. November 2004
5.0 11. November 2005
6.0 29. September 2007
7.0 14. April 2009

Siehe auch

Weblinks


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