Red-Cloud-Krieg

Red-Cloud-Krieg
Route des Bozeman Trails (1863-1868)
Karte des Nordwestens der USA, das Powder-River-Gebiet ist rot eingefärbt
Red Cloud

Der Red-Cloud-Krieg (engl. Red Cloud's War), auch Bozeman-Trail- oder Powder-River-Krieg (1866–1868), nach dem Oglala-Führer Red Cloud benannt, war ein bewaffneter Konflikt zwischen den Lakota und den Vereinigten Staaten. Der Krieg wurde um die Kontrolle des Powder-River-Gebietes im nordzentralen heutigen Wyoming geführt, das entlang der Strecke des Bozeman Trail lag, einer Hauptzugangsstrecke zu den Goldfeldern des heutigen Montana. Der Krieg endete mit dem Vertrag von Fort Laramie, welcher vorläufig einen vollständigen Sieg der Lakota bedeutete.

Inhaltsverzeichnis

Verlauf

Nachdem 1862 und 1863 Gold in in Idaho und Montana entdeckt worden war, drangen Goldsucher und Siedler in die Siedlungsgebiete der Indianer ein, die sich daraufhin seit 1863 verstärkt mit Überfällen zur Wehr setzten. Nachdem Versuche der Armee mit den Lakota einen Friedensvertrag, der Siedlern und Goldsuchern weiterhin die Nutzung des Bozeman-Trails erlaubte, abzuschließen scheiterten, begann diese 1866 mit militärischen Operationen unter dem Kommando von Colonel Henry B. Carrington zur Sicherung des Bozeman-Trails. Auf Seiten der Indianer wurde der Krieg federführend von Red Cloud organisiert, der sich primär darauf konzentrierte die Versorgungstrecks der Armee anzugreifen sowie die entlang des Bozeman-Trails errichteten Forts zu belagern. Ein direkten Angriff auf die Forts oder größere Armee-Einheiten vermied er jedoch. Die größten Gefechte des Krieges waren das sogenannte Fetterman-Massaker am 21. Dezember 1866), der Hayfield Fight (dt. Heuwiesen-Gefecht) am 1. August 1867 und der Wagon Box Fight (dt. Wagenburg-Gefecht) am 2. August 1867. Beim Fetterman-Massaker gelang des den Indianern eine etwa 80 Mann starke Einheit unter dem Kommando von William Fetterman in einen Hinterhalt zu locken und vollständig aufzureiben. Nach der Schlacht am Little Bighorn war dies die schwerste Niederlage der US-Armee in den Indianerkriegen. Bei den beiden anderen Gefechten gelang es jedoch einer jeweils sehr kleinen Anzahl von Soldaten mit Hilfe modernisierter Schusswaffen (Hinterlader) den Angriff von mehreren hundert Indianern bei nur geringen eigenen Verlusten erfolgreich abzuwehren. Trotz dieser Erfolge wurde der Unterhalt der Militäroperationen entlang des Bozeman-Trails für die US-Regierung zu kostspielig, vor allem auch da sie so kurz nach dem Ende des Sezessionskrieges noch große Truppeneinheiten in den besiegten Südstaaten finanzieren musste. Deswegen sah sie sich gezwungen im Friedensvertag von Fort Laramie, der nach langwierigen Verhandlungen schließlich am 6. November 1868 unterzeichnet wurde, fast alle Forderungen Red Clouds zu erfüllen, darunter auch die Räumung aller Befestigungen, die die US-Armee entlang des Bozeman-Trails errichtet hatte.

Film

Verschiedene Geschehnisse des Red-Cloud-Kriegs, darunter auch das sogenannte "Fetterman-Massaker" und der Wagon Box Fight, werden – mit historischen Ungenauigkeiten – in dem US-Western Tomahawk – Aufstand der Sioux aus Jahre 1951 aufgegriffen.

Siehe auch

Literatur

  • Robert W. Larson: Red Cloud: Warrior-Statesman of the Lakota Sioux. University of Oklahoma Press 1999, ISBN 0806131896, S. 74-104 (Auszug in der Google Buchsuche)
  • George E. Hyde: Red Cloud's folk: a history of the Oglala Sioux Indians. University of Oklahoma Press 1984, ISBN 0806115203, S. 134-184 (Auszug in der Google Buchsuche)
  • Spencer C. Tucker, James Arnold, Roberta Wiener: The Encyclopedia of North American Indian Wars, 1607-1890: A Political, Social, and Military History. ABC-CLIO 2011, ISBN 9781851096978, S. 670 (Auszug in der Google Buchsuche)
  • Dee Brown: Begrabt mein Herz an der Biegung des Flusses (Originaltitel: Bury My Heart at Wounded Knee übersetzt von Helmut Degner). Knaur Taschenbuch 62804, München 2005, ISBN 978-3-426-62804-1, Kapitel 6

Weblinks


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