Reberziehung

Reberziehung
Spaliererziehung in Südtirol

Unter einem Erziehungssystem im Weinbau versteht man ein charakteristisches Stockgerüst aus altem Holz, wobei die Pflanzentfernung, das Unterstützungsgerüst (Stecken, Pfähle (Stickel), Spanndrähte u. a.) und der Schnitt des einjährigen Holzes mitentscheidend (Schnittlänge, Anordnung, Formierung) sind. Mit jährlichen Rebschnittmaßnahmen (Winterschnitt, Sommerschnitt - Laubarbeiten) wird dem akrotonischen Wachstum und den Auswirkungen der Apikaldominanz entgegengewirkt, um das gewählte Erziehungssystem zu erhalten. Das Erziehungssystem wird beeinflusst von der Rebsorte, der beabsichtigten Qualität, vom Arbeitsaufwand und von den gebietstypischen Besonderheiten. Bei allen Erziehungssystemen ist man bestrebt, einerseits eine möglichst gute Laubwandstruktur (zur Sicherung der Qualität und Quantität) und andererseits arbeitswirtschaftliche Vorteile zu erreichen.[1]
Für die Auswahl des Erziehungssystems ist unter anderem auch entscheidend ob Kelter- oder Tafeltrauben produziert werden und welches Ernteverfahren angewendet wird.

Rebschnitt

Unter Rebschnitt versteht man den jährlichen Rückschnitt des einjährigen und teilweise des mehrjährigen Holzes, um den Rebstock im System der gewählten Erziehung zu erhalten.

Schnittrebenprodukton Für die Vermehrung von Unterlagsreben werden andere Erziehungssysteme angewendet. Schnittreben sind ca. 35 cm lange Triebteile von Unterlagsreben, die später das Wurzelsystem der Reben bilden, welche bei der Rebenvermehrung mit einer Edelsorte veredelt werden. Unterlagsreben besitzen eine hohe Toleranz (Resistenz) gegen die Wurzelläuse der Reblaus. Mit der Kombination von Unterlage und Edelsorte wird die Reblaus biotechnisch bekämpft.

Inhaltsverzeichnis

Grundsätzliches

Die Rebe ist eine rankende Pflanze und benötigt daher eine ständige Unterstützung. Rebengewächse besitzen ein ausgeprägtes Bestreben in die Höhe zu wachsen. Bei aufrecht stehenden Fruchtruten treibt das oberste Auge am besten aus (Apikaldominanz). Würde man Reben auf ein Unterstützungsgerüst, ohne einzugreifen, belassen, wird sie die obersten Festhaltemöglichkeiten bald erklimmen und die Basis wird allmählich verkahlen. Diese Wachstumseigenheit ist für die Wildrebe eine wichtige Eigenschaft, um in ihren Kampf um das Licht zu überleben. Dieses wird als akrotonisches Wachstumsmuster bezeichnet.[2]
Für die Kultivierung von Reben ergeben sich folgende Konsequenzen:

  • Für eine längere Bewirtschaftung und den erforderlichen Einsatz von Maschinen müssen die Rebstöcke ihre Form behalten und dürfen nicht immer höher wachsen.
  • Die ausgeprägte und ungebremste Apikaldominanz begünstigt das vegetative Wachstum und beeinflusst die generative Leistung (Quantität und Qualität des Traubenertrages).[3]

Traubenzone

Unter niederer und hoher Erziehung ist neben dem niederen Stämmchen im Wesentlichen die Höhe der Anordnung der Traubenzone unterschiedlich. Umso bodennäher die Traubenzone angeordnet wird, desto arbeitsaufwendiger wird die Pflege. Die Traubenreife tritt früher ein und das ist ein wichtiges Argument für nördlich gelegene Anbaugebiete. Die Bodennähe der Trauben ergibt zwar einen qualitativen Vorteil, ist aber in niederschlagsreicheren Gebieten ein beachtlicher Nachteil. Alle Pilzkrankheiten, die Feuchtigkeit zur Infektion benötigen, und das sind besonders Peronospora, Botrytis und Schwarzfäule, treten stärker auf. Mit einer höheren Anordnung der Traubenzone (80 - 130 cm und höher) ergibt sich im Vergleich zu einer niedrigen Traubenzone eine geringe Reifeverzögerung, wobei der Einfluss auf den Säuregehalt stärker ist als auf den Zuckergehalt. Die Infektionsgefahr von Pilzkrankheiten verringert sich. Heute spielt durch den Klimawandel die Reifeverzögerung nicht mehr die Rolle wie früher.

Pflanzentfernung

  • Reihenabstand (Reihenentfernung)
Die Höhe der Traubenzone hat Auswirkung auf den Reihenabstand (Zeilenabstand). In kühleren nördlicheren Anbaugebieten (zwischen den 45 - 50 Breitengrad) muss der Laubwandabstand so gewählt werden, dass auch noch in der Reifephase die Trauben besonnt werden. Ist dies nicht der Fall, kommt es zu einer unzureichenden Bildung von primären Aroma- und Farbstoffen in den Beeren. Aroma- Farbstoffe und Phenole - für die Qualität des Weines entscheidend - werden nur in gut belichteten Beeren gebildet. Dieser Prozess ist abhängig von der Temperatur.
Die Reihenentfernung und der Stockabstand in der Rebreihe (-zeile) ergeben den Pflanzabstand. Wird die Reihenentfernung mit dem Abstand in der Reihe multipliziert ergibt den Standraum. Wird die Fläche eines Hektars durch die Pflanzfläche dividiert, erhält man die Anzahl der Rebstöcke/ha, die sogenannte Bepflanzungsdichte.
  • Doppelstockpflanzung
Üblicherweise wird bei einer Pflanzung von Rebstöcken ein Setzling (Pfropfrebe) gepflanzt. Es besteht aber die Möglichkeit, dass man die Pflanzstellen halbiert und bei der Pflanzung zwei Setzlinge (in der Reihenrichtung) pflanzt. Damit halbiert sich der Kostenaufwand beim Unterstützungsmaterial und bei der Pflege der jungen Rebstöcke. Der Pflanzabstand in der Reihe verdoppelt sich. Die Stockraumpflege wird damit verbessert.
Im Prinzip kann diese Vorgangsweise der Pflanzung bei fast allen Erziehungssystemen angewendet werden. Zwingend ist aber, dass vom erzogenen Stamm jeder Stock nur von dort seine Entfaltungsmöglichkeit hat und so beim Schnitt behandelt werden muss. Das kann zu einem gewissen Verteilungsproblem führen. Abschwächen kann man das indem man nicht die doppelt so großen Pflanzabstände wählt, sondern etwas enger pflanzt. Damit steigt die Bepflanzungsdichte und die Ertragsbelastung des einzelnen Rebstockes sinkt. Trotzdem hat sich eine Doppelstockpflanzung in der Praxis nicht durchgesetzt bzw. keine Verbreitung in der Praxis erlangt.

Laubwandstruktur

Mit dem Erziehungssystem soll eine gute Laubwandstruktur erreicht werden. Eine gute Laubwandstruktur ist dann gegeben, wenn möglichst alle Blätter dem direkten Sonnenlicht während des Tages ausgesetzt sind. Blätter, die andauernd beschattet werden, leisten weniger. Blätter die kein direktes Sonnenlicht (drittlagige Blätter) erhalten, produzieren nicht einmal so viel an Energie, wie für ihre Erhaltung notwendig ist. Diese Blätter werden frühzeitig abgestoßen (z.B. Silvaner), sie vergilben.

Hauptartikel Fotosynthese

Historische Erziehungssysteme

Die Rebe ist eine Schlingpflanze, die Wildreben wachsen an Bäumen und breiten ihre Blätter über den Baumkronen aus. Diese natürliche Wuchsart machten sich die Völker zu eigen, die mit der Kultivierung von Wein begannen. Schon sehr früh wurde bei der Kultivierung von Reben, der Rebe ein Unterstützungsgerüst gegeben. Meist waren dies einfache Holzgerüste, Holzpfähle oder vorhandene Astgerüste von Bäumen. Auf alten Abbildungen wird bei der Pflege der Reben ein Rebschnitt gezeigt. Früh wurde erkannt, dass die Reben bei regelmäßigem Schnitt größere Trauben bringen.

Auf bildlichen Darstellungen ist erkenntlich, dass schon die Ägypter Reben bewusst gezogen haben, um aus den Trauben Wein zu erzeugen. Der erste Beleg eines privaten Weinguts in Ägypten stammt aus den biographischen Inschriften aus dem Grab des Metjen in Sakkara. Metjen war ein hoher Beamter in der 4. Dynastie, der im Nildelta eine große Hausanlage mit einer Fläche von 11.000 Quadratmetern besaß.[4] Der Wein wurde wahrscheinlich hauptsächlich für den Hausgebrauch hergestellt, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass er einen Teil davon dem Königshof beisteuern musste. In dieser Anlage blieb reichlich Platz für einen Teich, viele Bäume, Gartenland und Wirtschaftsgebäude. Über den Weingarten heißt es in der Inschrift:

Ein Anwesen von 200 Ellen in der Länge und 200 Ellen in der Breite wurde angelegt und ausgestattet, bepflanzt mit guten Bäumen; ein sehr grosser Teich wurde darin angelegt; Feigen und Trauben wurden gepflanzt [...] Bäume und Trauben wurden in grossen Mengen gepflanzt und es wurde sehr viel Wein daraus gemacht.[5]
Hauptartikel: Wein im Alten Ägypten

Bei der von den Römern praktizierten Erziehungsform werden auf vier senkrecht angeordnete Pfählen Balken gelegt, so dass eine Art Kammer entsteht.[6] Diese historische Erziehungsart mit den Abwandlungen als geschlossener oder offener[7] Kammertbau war noch Anfang des 20. Jahrhunderts im deutschen Weinbau, zum Beispiel in der Rheinpfalz, verbreitet.[8][9][10]

 Commons: Weitere Historische Reberziehungssysteme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Gebräuchliche Erziehungssysteme

Einteilung

Die Rebenerziehungssysteme kann man nach verschiedenen Gesichtspunkten einteilen. Ein Problem ist, dass die Bezeichnung der Erziehung in den Weinbaugebieten bzw. Ländern unterschiedlich ist. Diese lokal entstandenen sind mit Personen (Lenz Moser, Jules Guyot, Scott, Henry u. a.) oder Gebieten namentlich verbunden. Im Aufbausystem gleichen sich viele Systeme. Meist ergibt sich der Unterschied durch die Eigenheiten einer Sorte, dem möglichen bzw. angestrebten Mechanisierungsgrad u. a. wirtschaftliche Gegebenheiten. Eine Drahtrahmenunterstützung war früher nicht möglich. So wurden früher die Reben auf Bäumen, Holztriebgeflechten, Pfählen (Pfahlerziehung|Stockkultur) oder einem Holzgerüst (Perglerziehung) versehen bzw. darauf gezogen.

Man kann die Erziehungen in intensive (z. B. Spaliererziehung, Lyra-Erziehung u. a.) und extensive Erziehungssysteme (z. B. Minimalschnitterziehung) einteilen.

Bestimmte Erziehungssysteme - meist in Amerika, Australien oder Neuseeland entwickelt - werden auch als sogenannten Alternative Erziehungssysteme bezeichnet.

Die Einteilung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, weder was die Vielfalt weltweit im Gebrauch befindlichen Erziehungssysteme noch deren lokale Bezeichnungen betrifft.

In der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurden weltweit, im Zuge der wirtschaftlichen Entwicklung und Mechanisierung der in der landwirtschaftlichen Produktionstechnik, verschiedenste Rebenerziehungssystem entwickelt und erprobt. Ein Teil hat kaum praktische Bedeutung erlangt. Der Großteil der Versuche hat dazu geführt, dass sich die vertikale Positionierung (Spaliererziehung) der Triebe, mit einem gewissen Abstand vom Boden, als die geeignetste Erziehung für die Mechanisierung erwiesen hat.
Alle Erziehungssysteme haben Vor- und Nachteile. Es gibt kein ideales Erziehungssystem. Der Winzer muss jenes wählen, um mit diesem die qualitativ hochwertigsten Trauben für seine beabsichtigte Weinqualität, mit möglichst geringen Aufwand, erzeugen zu können.

Erziehungssysteme ohne Unterstützungsgerüst

Es handelt sich um niedere Erziehungsformen wo die Reben (damit auch die Trauben) fast am Boden liegen oder es wird durch Zapfenschnitt ein becherartiger Stock mit altem Holz aufgebaut. Es wird keine Unterstützung verwendet. Diese bodennahe Erziehung ist in südlichen Ländern gebräuchlich. Dort fallen im Sommer und Herbst keine oder nur geringe Niederschlagsmengen.

Kriechende Erziehung

Die Sommertriebe wachsen ohne Unterstützung am Boden (auch als Bodenerziehung bezeichnet). Anders ausgedrückt sie kriechen freiwachsend am Boden (auch als Kriechende Erziehung bezeichnet).
Auf diese Weise wird beispielsweise auf Santorin noch heute Wein angebaut: die Reben werden dicht am Boden erzogen und zu zylinderartigen Körben gebunden. Dadurch trotzen die Reben den starken Winden und die Trauben werden geschützt. Auch die Wasserarmut der Insel schadet den Reben nicht, die auf dem durchlässigen Vulkanboden tief wurzeln und durch die Erziehungsform Feuchtigkeit speichern können.
Hauptartikel: La Geria
In Syrien haben die Rebstöcke einen liegenden Stamm von 1 - 2 m Länge. Die Pflanzentfernung beträgt (3 - 4) m x (2 - 4) m in der Reihe. Am Stammende befinden sich 4 - 6 Schenkel, worauf kurze Zapfen angeschnitten werden. Diese traditionelle alte Erziehungsform ist in den Weingärten von As-Suwaida, Damaskus, Lattakia und Idleb verbreitet.[13] Bei den Bodenpflegemaßnahmen wird der Stamm mehrfach in den verschiedenen Richtungen gedreht. Durch das Drehen entstehen Risse im Stamm. Das führt häufig zum Krankheitsbefall. Für die fast am Boden liegenden Trauben stellt dies kein Problem dar, da es von Ende Mai bis Oktober praktische keine Niederschläge gibt. Die Mechanisierungsmöglichkeit ist sehr erschwert. Diese Erziehung hat viele Nachteile und man ist bestrebt diese durch andere Erziehungsformen zu ersetzen.
Die "Kriechende Erziehung" findet zum Teil noch Verwendung bei der Erzeugung von Unterlagsreben (Schnittreben) in südlichen Weinbaugebieten.

Buscherziehung

Es handelt sich um eine niedere Erziehungsform (Gobelet-Erziehung, Bockerziehung, Albarello, Bäumchen, Busch, Bush Vines, En vaso, Vase, Basket Training (Basket = Korb)) wo die grünen Triebe, von kurz angeschnitten Zapfen, während der Vegetationszeit öfters entspitzt worden, damit sie nicht zu lange werden. Es wird keine Unterstützung verwendet. Ist ein Erziehungssystem für schwachwachsende Reben in niederschlagsarmen Weinbaugebieten.[14]
Das Gobelet-System ist eines der ältesten Reberziehungarten. Diese Methode wurde schon in der Antike von den Griechen angewandt und von den Römern übernommen. Heute ist diese Reberziehungsform vor allem im Mittelmeerraum verbreitet, z.B. in Südfrankreich, Spanien, Süditalien, Türkei, Libanon, Syrien und in Teilen von Australien und Südafrika.
Diese niedrige Erziehung ist eine besondere Form der Kopferziehung. Kurzer Stamm mit je nach dem Alter mehr oder minder großen kugeligen Kopf, insgesamt nicht höher über dem Erdboden als 20-40 cm, mit 2-4, höchstens 5 kurzen, am Kopfe ringsum gut verteilten Schenkeln, mit je einem Fruchtzapfen von 2-3 Augen. Zu lange gewordene Schenkel werden mittels Ersatzzapfen verjüngt. Wie bei der Kopferziehung erhalten die Stöcke entweder einen kurzen Pfahl, oder man lässt die Sommertriebe durch entsprechendes Zusammenbinden selbst tragen, oder man lässt sogar, wie in heißen trockenen Lagen Frankreichs und Italiens, die Triebe zur Beschattung des Bodens sich ungehindert auf diesem ausbreiten. Die zahlreichen Nachteile dieser Art der Triebbehandlung können nicht zur Nachahmung reizen. Das Aufheften ohne Pfahl kann nur erreicht werden durch vorzeitiges Einkürzen der Sommertriebe und einer dadurch bedingten Schwächung des gesamten Rebstockes.[15]

Erziehungssysteme mit Unterstützungsgerüst.

Diese Systeme kann man unterteilen:

Nach der Verteilung der Triebe bzw. der Laubfläche:

  • Vertikale Systeme (z. B. Spaliererziehung). Diese sind bei weitem die häufigste Form der Rebenerziehung. Die grünen Triebe werden mit mehreren Heftdrähten spalierförmig formiert. Je nach Höhe der erzogenen Stämme und der Laubwandgestaltung kann man zwischen niederen und hohen Erziehungssystemen sprechen.
Niedere Erziehungssysteme: Sind Erziehungssystem wo ein Stamm von ca. 20 - 50 cm erzogen wird und eine Gesamthöhe von ca. 1,3 m erreicht wird. Durch die niedrige Gesamthöhe können Reihenabstände von 1,20 - 1,5 m gewählt werden. Die Traubenzone befindet sich in Bodennähe.
Hohe Erziehungssysteme: Sind Erziehungssysteme, wo der Stamm ca. 1 m oder höher erzogen wird und eine Gesamthöhe von ca. 2,3 m erreicht wird.
Man kann zwischen diesen auch noch von mittelhohen System sprechen, wobei eine Gesamthöhe von 1,6 - 1,8 m erreicht wird.
  • Horizontale Systeme (z. B. Perglerziehung). Bei diesen werden die Triebe über die gesamte Fläche, auf einem entsprechenden Gerüst, verteilt. Bearbeitungsmaßnahmen unterhalb des sehr aufwendigen Unterstützungsgerüstes.
  • Freihängende Systeme: Sind hohe Erziehungssysteme wo die grünen Triebe zum Großteil oder vollkommen frei sich entfalten können. Nur der Stamm mit einem kurzen oder längeren Kordon benötigt ein Gerüst. Das einfache Unterstützungsgerüst ist kostengünstig, muss aber sehr stabil errichtet werden. (z. B.: Casarsa-Erziehung, Vertiko-Erziehung, Minimalerziehung (Minimalschnitt))
  • Vertikale und freihängende Systeme: Ein Teil der Triebe wird vertikal geheftet und ein Teil ist freihängend wie z. B. die Hochkultur nach Lenz Moser.

Nach der Unterstützung bzw. des Unterstützungsgerüstes:

  • Pfahlunterstützung
  • Pfahlunterstützung mit Drahtrahmengerüst

Nach der Verteilung des angeschnittenen Fruchtholzes

  • Erziehungssysteme mit Stamm und Kordon

Kordone (cordon trained) bestehen aus mehrjährigem Holz (altes Holz) und werden waagrecht oder senkrecht aufgebaut. Auf ihnen wird kurzes oder längeres einjähriges Fruchtholz angeschnitten. Dazu zählen die Lenz Moser Erziehung, Sylvoz Erziehung, Casarsa Erziehung, Vertiko Erziehung, Umkehrerziehungssysteme wie GDC u. a.. Üblicherweise wird dabei immer von einer Kordonerziehung gesprochen. Aber damit alleine ist das Erziehungssystem nicht charakterisiert.
Wechselkordon: Man spricht dann von einem Wechselkordon, wenn nach dem Anschnitt eines Flach- oder Halbbogens dieser nicht im kommenden Winter weggeschnitten wird, sonder alle Triebe werden auf kurze Zapfen angeschnitten und erst im darauf folgenden Winter wird dieser zweijährige Kordon abgeschnitten. Dafür wird wieder ein Flach- oder Halbbogen angeschnitten. Diese Vorgangsweise wählt man, um die Vorteile eines tiefen Vorschnittes mit der Maschine machen zu können. Damit ergibt sich ein arbeitswirtschaftlicher Vorteil beim Winterschnitt. Teilweise wird dieser durch vermehrte Laubarbeit in der Traubenzone wieder verringert.

  • Erziehungssysteme mit Stamm und Kopf

Es gibt Erziehungssysteme mit niederen und höheren Stämmen, wo sich am Ende über Jahre eine kopfartige Verdickung bildet. Am Ende des Stammes werden kürzere oder längere einjährige Triebe angeschnitten. Durch regelmäßiges Zurückschneiden verstärkt sich das Stammende und bekommt nach Jahren ein kopfähnliches Aussehen. Die Spaliererziehung mit Flachbogen-, Halbbogenschnitt, Erziehungen mit Rundbogenschnitt, Pendelbogenschnitt zählen dazu.

  • Erziehungssysteme mit enger oder weiter Reihenentfernung

Nach der Reihenentfernung

  • Enge Kulturen (Reihenentfernung unter 1,8 m) und
  • Normalerziehung (Reihenentfernung ca. 1,8 - 2,2 m)
  • Weitraumkultur (Reihenentfernung von ca. 2,5 m und mehr)

Damit ergeben sich unterschiedliche Bepflanzungsdichten, d. h. eine unterschiedliche hohe Anzahl von Rebstöcken je Hektar. Je nach Erziehungssystem und Pflanzentfernung stehen je Hektar 1.500 - 10.000 Rebstöcke. Bei einer Bepflanzungsdichte von ca. 10.000 oder mehr Rebstöcken/ha spricht man von Dichtpflanzungen.

mit Holzpfahl oder Holzrahmengerüst (z. B. Kammertbau, Pergelerziehung, Moselpfahl, Trierer Rad, Stockerziehung)

Baumerziehung

Eine historische extensive hohe Erziehungsform (= Alberate auch Alberata). Sie war in Italien ein sehr geläufiges Erziehungssystem bei dem die Reben auf oder zwischen Bäumen wachsend (Alberate = Bäumchen) erzogen wurden. Meist wurde die Fläche in Kombination mit Ackerkulturen genutzt. Als Unterstützung dienen kleinwüchsige oder jährlich zurückgeschnittene (auch schon abgestorbene) Maulbeerbäume, Ahorne, Ulmen, Kastanien oder Pappeln. Zu jedem Baum wurden 2 bis 4 Rebstöcke gepflanzt.
In den italienischen Regionen Emilia-Romagna, Toskana und Venetien gibt es lokale Varianten. In der Region Kompanien wird diese Form im Rahmen der DOC Aversa als kulturelles Erbe gepflegt und erhalten.

Stockkultur (Pfahlkultur)

Die Stockkultur, auch Pfahlkultur genannt, war bis in die 50er und 60er Jahre des 20. Jahrhunderts die verbreitetste Erziehungsmethode im österreichischen Weinbau. Jeder Rebstock wird mit einem einzelnen Pfahl (Stecken) gestützt. In Deutschland spricht man von der Moselpfahl- bzw. Einzelpfahlerziehung, die vor allem in den nördlichen Anbaugebieten Mosel, Ahr und Mittelrhein heute noch eine Verbreitung hat. In Württemberg war statt dessen die dreischenklige Pfahlerziehung verbreitet, bei welcher jeder Rebstock bzw. dessen Schenkel jeweils an einen Pfahl erzogen wurde.
Bei der Stockkultur wurden etwa 8.000 - 10.000 Reben pro Hektar (sehr hohe Bepflanzungsdichte) gepflanzt, wobei die Stammhöhe nur etwa 20 cm beträgt. Dadurch ergibt sich ein sehr enger Reihenabstand, der nur mit einem sehr hohen Maß an Handarbeit bewirtschaftet werden kann. Der enge Abstand bewirkt auch, dass die Trauben weniger Sonnenlicht erhalten und die Stöcke schlechter durchlüftet werden. Zudem bewirkt die Entwicklung der Reben in Bodennähe einen erhöhten Krankheitsbefall. Auf Grund der fehlenden Arbeitskräfte und Frostschäden wurde die Stockkultur in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg allmählich von der Hochkultur abgelöst.[16]
Die sehr tiefen Wintertemperaturen in den Monaten Jänner und Februar 1956 führten in den nördlichen Weinbauregionen zu starken Schäden in den Weingärten, waren Anlass zur Umstellung der Erziehung bzw. Auwahl von widerstandsfähigeren Rebsorten.
Moselpfahlerziehung
Besonders an der Mosel spielt die Moselpfahlerziehung noch eine Rolle. Auf einem Stämmchen (früher zwei mit verschiedenen Höhen) werden zwei Ganzbögen (Büglinge) angeschnitten. Diese Ganzbögen werden am Stamm oder Stecken unterhalb befestigt. Der starke Anschnitt (12 - 18 Augen/m²) begünstigt hohe Erträge. Die Laubarbeiten im Sommer sind sehr arbeitsaufwendig. Eine Mechanisierung der Stockarbeiten ist nicht möglich. Durch tief herunterhängende Triebe ist auch die Bodenpflege behindert. Es ist ein nicht mehr zeitgemäßes und mechanisierungsfeindliches Erziehungssystem.[17]
Trierer Rebenrad
Diese hohe Rebenerziehung (eine Umkehrerziehung) wurde von Slamka in Trier (D) für den Steillagenweinbau entwickelt. Als Verteilungselement für das Fruchtholz wird auf dem Unterstützungspfahl, in einer Höhe von 1,5 - 1,6 m, ein Rebenrad aus Kunststoff gesteckt. Der Stamm verteilt sich auf 2 - 3 Schenkel auf denen jeweils ein 30 - 40 cm langer Strecker mit einem kurzen Ersatzzapfen, angeschnitten wird. Die sich entwickelnden grünen Triebe hängen frei in alle Richtungen.[17] Hat keine Bedeutung mehr.
* mit Pfahl- und Drahtrahmengerüst (Pfähle (Stickel) aus verschiedenen Materialien (Holz, Metall, Beton, Kunststoff), darauf befestigt Spanndrähte (Metall, Kunststoff). Fälschlicherweise wird manchmal von der Drahtrahmenerziehung gesprochen. Das Drahtrahmengerüst dient nur zur Unterstützung der verschiedensten Erziehungsformen.
→ siehe: Unterstützungsmaterialien (Weinbau)

Vertikale Erziehungssysteme

Das sind Erziehungssysteme wo eine vertikale Laubwand (Spalier) mit Hilfe mehrere Drähte formiert wird. Die Laubwand hat eine Dicke von 20 - 30 cm. Es sollen je lfm nur ca. 15 Triebe formiert werden, da es sonst zu Verdichtungen kommt. Manche Systeme haben eine vertikal formierte Laubwand und ein Teil der Triebe hängt frei in die Fahrgasse. Also nicht immer ist eine exakte Zuordnung möglich.

Niedere Spaliererziehung
Bei dieser niederen Erziehung (in Frankreich unter Guyot-Erziehung bekannt - benannt nach Jules Guyot) wird ein Stämmchen erzogen auf dem ein oder zwei Strecker (Flachbogen) mit jeweils einem Ersatzzapfen angeschnitten wird. Früher wurden Stämmchen von ca. 25 cm, heute 40 - ca 70 cm, bei eine Reihenentfernung von 1,10 - 1,5 m, aufgebaut.
Diese Erziehungsform ist im europäischen Qualitäts-Weinbau eine häufig praktizierte Erziehungsform. Besonder die weiter entwickelten Formen (mit höheren Stämmen und größerer Reihenentfernung) des Guyot-Systems werden heute beim intensiven Weinbau auf der ganzen Welt angewendet.[14] Das System ermöglicht einen hohen Mechanisierungsgrad bei vertretbaren Erstellungskosten. In den Weinbaugebieten haben sich Varianten, welche sich geringfügig unterscheiden, aus verschiedenen Gründen (Sorteneigenheiten, Wuchsstärke u. a.) entwickelt.
Spaliererziehung
Bekannt auch als Normalerziehung, Einheitsnormalerziehung, Standardspalier, VSP Trellis (Vertical Shoot Positioning) in Australien und Neuseeland u. a.).
Ist heute weltweit das verbreitetste Erziehungssystem bei der Keltertraubenerzeugung. Die Triebe werden senkrecht in Spanndrähte geheftet (gesteckt, gebunden bzw. formiert). Die Triebe werden von mehreren Heftdrähten gehalten. Durch diese Formierung entsteht ein heckenartiges Aussehen (Gesamthöhe ca. 2,20 m). Der Anschnitt des Fruchtholzes kann unterschiedlich erfolgen. Ist heute in Deutschland das verbreitetste Erziehungssystem und gewinnt auch in anderen Ländern stark an Verbreitung. Es basiert auf den Arbeiten von Jules Guyot.
Es werden Stämmchen von 70 - 90 cm erzogen und auf diesen werden in der Reihenrichtung ein oder zwei Flachbögen (Strecker), Halbbögen oder Pendelbögen angeschnitten. Diese Triebe werden auf Spanndraht befestigt. Beim Halb- und Pendelbogen wird über einen zusätzlichen Biegedraht der Trieb befestigt.[18][19]
Je nach Schnittvariante, Durchführung der Laubarbeiten kann die Anzahl der Spanndrähte variiren.[20]
  • Drahtrahmen mit einem beweglichen Heftdrahtpaar und zwei oder drei festen Rankdrähten.
  • Drahtrahmen mit zwei beweglichen Heftdrahtpaaren: Für Sorten die weniger aufrecht wachsen und eine geringere Rankfähigkeit besitzen (z. B. Silvaner, Müller Thurgau, Kerner).
  • Drahtrahmen mit zwei beweglichen Heftdrahtpaaren und einem Rankdraht: Diese Variante eignet sich, wenn hohe Laubwände beabsichtigt sind oder wenn starke Seitenwindeinwirkung gegeben ist.
  • Drahtrahmen für den Einsatz eines Laubhefters: Hier wird nur ein vereinfachtes Drahtrahmengerüst benötigt.
  • Drahtrahmen für den Einsatz von rollbaren Kunststoffnetzen: Hier wird nur ein vereinfachtes Drahtrahmengerüst benötigt. Die Kunststoffnetze werden beiderseits der Laubwand aufrollbar montiert. Diese Netze vereinfachen die Laubarbeit und geben den Blättern und Trieben Halt und zusätzlich Schutz gegen Hagelschlag und zur Traubenreife gegen Vogelfraß.[21]
Je nach Anschnitt des Fruchtholzes kennt man verschiedene Varianten.
  • Flachbogenschnitt, Streckerschnitt, Einfach- oder Doppelstreckbogen
Die Fruchtrute(n) wird flach am Biegedraht befestigt.
  • V-förmiger Kurzstreckerschnitt
Zwei kurze Strecker werden V-förmig formiert.[22]
  • Halbbogenschnitt
Der Halbbogen wird über einen Hilfsbiegedraht in einem leichten Knick nach unten gebogen und an dem darunter befindlichen Biegedraht festgebunden.
  • Pendelbogenschnitt
Beim Pendelbogen sind gleich wie beim Halbbogen zwei Biegedrähte vorhanden. Diese haben einen größeren Abstand (30 – 40 cm) gegenüber der Halbbogenerziehung. Der einjährige Trieb wird länger, d. h. mit mehr Augen, gegenüber dem Halbbogen, angeschnitten. Ein echter Pendelbogen ist es genaugenommen nicht, dieser müsste frei hängen können.
  • Kordon mit Zapfenschnitt
In einer Höhe von ca. 70 - 90 cm werden in der Reihenrichtung zwei Kordone erzogen. Darauf werden jährlich mehrere kurze Zapfen angeschnitten. Beim Wechselkordonschnitt werden im zweiten Jahr auf dem im Vorjahr angeschnittenen Holz kurze Zapfen angeschnitten. Diese werden im folgenden Jahr wieder entfernt und der Schnitt beginnt wie im ersten Jahr. Der Kordon wird also nach dem zweiten Jahr erneuert. Zweck dieser Vorgangsweise ist, dass man mit Vorschneidemaschinen die Rebschnittzeit reduziert, gegenüber wenn Strecker und Halbbögen angeschnitten werden. Beim Wechselkordon fällt zumindest in einem Jahr auch das Anbinden der Strecker weg, da ja nur kurze Zapfen angeschnitten werden. Mit wechselseitigen, reihenweisen Wechseln des Schnittes kann der Rebschnittzeitaufwand reduziert werden. Der kurze Anschnitt von Zapfen birgt aber die Gefahr mit sich, dass die Traubenzone zu dicht wird und vermehrt Pilzkrankheiten auftreten können. Verstärkte Laubarbeit in der Traubenzone ist notwendig. Bei der Wahl dieser Form ist zu berücksichtigen, das bei manchen Rebsorten die Fruchtbarkeit der Augen auf den Zapfen zu gering ist.
Sonstige Spaliererziehungssysteme

Sind Erziehungssysteme wo vertikale, geneigte oder vertikal und schräg nach unten geneigte Laubwände (einfach- und doppelt, über- und nebeneinander) in einem Drahtrahmengerüst formiert werden.

Lyra-Erziehung
Die Lyra-Erziehung besteht aus einem sich V-förmig (auch U-förmig) sich nach oben öffnenden Unterstützungsgerüst und wurde in Frankreich von Alain Carbonneau entwickelt.
Die Stämmchen werden 80 cm hoch erzogen. Gegenüber der Spaliererziehung wird die Laubwand auf zwei Teile aufgeteilt, sodass auch bei hohem Sonnenstand, direktes Sonnenlicht auf die inneren Blätter und der Traubenzone gelangt. Auf Grund der sehr guten Laubwandstruktur wird die Fotosyntheseleistung verbessert. Das Unterstützungsgerüst ist sehr aufwendig und erfordert einen Reihenabstand von 3-3,2 m. Einige Pflegearbeiten sind mit deutlich mehr Aufwand, gegenüber anderen Erziehungssystemen, verbunden. Auch der Einsatz von Spezialmaschinen ist erschwert bzw. nicht möglich.[23]
Nachteilig sind der höhere Laubarbeitsaufwand und deren termingemäße Durchführung (besonders bei wüchsigen Anlagen), die schlechte Eignung für maschinellen Rebschnitt, die mechanische Bodenbearbeitung im Unterstockbereich und die mechanische Traubenvollernte.
Wegen des Klimawandels ist eine hohe Traubenreife jedoch auch bei anderen Erziehungssystemen, die einen geringeren Arbeits- und Kostenaufwand verursachen, zu erwarten.[24]
Besonders in der USA wurde das System in unterschiedliche Varianten abgeändert z. B die Asymmetrische Lyra, dabei werden die beiden Laubwände in verschiedener Höhe angeordnet.
Tatura Spaliererziehung
Tatura, eine Forschungsanstalt in Australien (Victoria), entwickelte ein Erziehungssystem welches aus zwei um 60° geneigte Rebstämme und der Sommertriebe, sich V-förmig nach oben öffnend, besteht. Das System hat eine hohe Produktionsleistung, ist schwierig zu mechanisieren und hat kaum Bedeutung in der Weinbaupraxis[25] Im Prinzip ist dieses System einer Lyra-Erziehung sehr ähnlich, nur größer. Die Grundprinzipien der Erziehung sind zur Lyra-Erziehung gleich.
Spaliererziehung für Terrassen
Reben können in sehr steilem Gelände kultiviert werden. Eine Querterrassierung verbessert die Mechanisierungsmöglichkeit und vermindert die Bodenerosion. Eine Spaliererziehung in einer Ebene stehenden Laubwand erlaubt der Querterrassierung keine optimale Nutzung des Sonnenlichtes welches auf der Fläche zur Verfügung steht. Um Platz und Sonnenenergie besser zu nutzen, kann man zu der senkrechten Laubwand (mit Drahtrahmen) eine abwärts über die Böschung gerichtete aufgefächerte Laubwand, zusätzlich anordnen. Verschiedene Varianten sind möglich. Diese Erziehungssysteme für Terrassenanlagen an Steilhängen erlauben eine Ertragssteigerung im Vergleich zur herkömmlichen Spaliererziehung. Der höhere Ertrag führte zu keiner Beeinträchtigung der Mostqualität. Auch die gewonnen Weine zeigten nur geringe Qualitätsunterschiede.[26] Das System ermöglicht eine intensivere Flächennutzung, ist aber mit erhöhtem Aufwand verbunden.
Etagenerziehungen
Etagenerziehung hat es im Rheingau schon früher gegeben. An Hausmauern wurde ein Kordon in 70 cm Höhe und in 70 cm darüber (= ein doppelstöckischer Kordon)[27] auf einem Holzlattengerüst erzogen. So gezogene Rebstöcke brachten einen hohen Ertrag. Sowohl die Unterstützung und Pflege sind sehr aufwendig.
In Australien und Neuseeland wurden, auf Grund des sehr starken Triebwuchses der Reben, in den zweiten Hälfte des 20. Jhdt. Etagenerziehungen entwickelt. Diese haben in Europa keine Bedeutung erlangt.
  • Te Kauwhata Two Tier (TK2T)
Wurde von Richard Smart in der neuseeländischen Versuchsstation Kauwhata 1982, entwickelt.[28] Das Erziehungssystem besteht aus zwei übereinander stehenden Laubwänden. Die Stämme werden in abwechselnde Höhe erzogen, wobei bei einem Stock in einer Höhe von 40 cm Kordone in beide Richtungen bis zum nächsten Rebstock aufgebaut werden. Beim folgenden Rebstock wird das gleich in einer Höhe von 110 cm gemacht. Damit entstehen zwei Laub- und Traubenzonen in unterschiedlicher Höhe.
  • Ruakura Twin Two Tier (RT2T)
Ruakura Zwillings zwei Reihen Spaliersystem wurde 1983 von Richard Smart an der Forschungsanstalt Ruakura in Neuseeland entwickelt.[29] Es werden vier Laubwände, auf einem sehr aufwendigen Unterstützungsgerüst, formiert. Das System benötigt wuchskräftige Rebstöcke und letztendlich auch eine spezielle Traubenerntemaschine. Dieses Erziehungssystem hat in Europa keine Bedeutung.
  • Scott-Henry-Erziehung (SH)
Der Winzer Scott Henry aus Oregon/Umbqua Vally hat in seinen Weingärten (1972) mit sehr starkem Wuchs der Rebstöcke Probleme (Laubverdichtungen, verstärktes Auftreten von Pilzkrankheiten, sinkende Erträge, geringe Farbintensität bei Rotweinsorten) die Wüchsigkeit in den Griff zu bekommen. Durch Erhöhung der Anschnittstärke von zwei auf vier lange Fruchtruten ging die Wüchsigkeit zurück. Nur war es erforderlich die erhöhte Anzahl von Trieben zu verteilen. Henry verteilte die Fruchtruten auf zwei Gertstationen im Abstand von 30 cm. Die Triebe der oberen Station (in 130 cm Höhe) wurden nach oben geheftet und die Triebe der unteren Station (in 100 cm Höhe) nach unten geheftet. Damit wurde eine vertikal zweigeteilte Laubwand erreicht.[30][14] Diese Erziehungsform bringt hohe Erträge und eignet sich für eine mechanische Ernte.
Lt. C. Deppisch und Hans Rainer Schultz (FA Geisenheim) stellt dieses Erziehungssystem eine interessante Alternative zur Spaliererziehung dar. Das Erziehungssystem wird heute in unterschiedlichen Variationen in vielen Weinbauregionen der Welt eingesetzt. Besonders interessant ist es für Standorte wo das Triebwachstum sehr kräftig ist. Der wesentliche Vorteil der Scott-Henry Anlage gegenüber der Spaliererziehung ist eine um ca. 60 % größere Lauboberfläche, dadurch eine höhere Fotosyntheseleistung und höhere Erträge. Unter Wuchsverhältnissen die in europäischen Anbaugebieten vorliegen, kann nicht so stark angeschnitten werden. Es wurde daher eine SH-Variante an der FA Geisenheim entwickelt. Diese sieht nur die halbe Anschnittstärke vor, also zwei lange Fruchtruten.[31]
  • Smart-Dyson-Erziehung
Wurde in den 1980er Jahren in Kalifornien entwickelt. Das System ist benannt nach dem Australier Richard Smart und dem New Yorker John Dyson. Es handelt sich um eine Kordonerziehung, bei der die kurzen Zapfen nach oben und nach unten gerichtet sind. Die sich entwickelnden Triebe werden, so wie bei der Scott-Henry-Erziehung, nach oben und unten formiert.[32] Diese Erziehungsform bringt hohe Erträge und eignet sich für eine mechanische Ernte.
Ballerina
In King Vally (Australien) entwickeltes System, ausgehend vom Smart-Dyson-Erziehungssystem.
Neigungs- oder Schrägspaliererziehung
Diese hohe Erziehung hat ein Unterstützungsgerüst, wo die Triebe, ab einer Höhe von 1,4 m, auf einem Drahtrahmengerüst, mit einem Winkel von 45 - 50°, formiert werden. Die Sonneneinstrahlung erreicht die schräge Laubwand senkrecht. Die darunter befindlichen Trauben befinden sich im Laubschatten und können dort gut erreicht werden. Das System wird für die Produktion von Tafeltrauben verwendet[33]
Hochkultur, Lenz Moser Erziehung
Die Hochkultur, ein Erziehungssystem mit Rebstämmen von ca. 100 - 130 cm und einer Reihenentfernung von 2,80 - 3,20 m (Weitraumerziehung). Sie wurde von Lenz Moser in Österreich (Rohrendorf bei Krems/D.) ab 1928 entwickelt. Ab Mitte der 1950er Jahre hat sich diese Erziehung im österreichischen Weinbau stark verbreitet. Lenz Moser hat seine Erfahrungen im Buch "Weinbau einmal anders" 1950 veröffentlicht.[34]
Durch die geringe Anzahl von Rebstöcken pro Hektar, gegenüber der Stockkultur, müssen die einzelnen Stöcke einen höheren Ertrag erbringen, um zur gleichen Flächenleistung, gegenüber einer dichteren Bepflanzung, zu kommen. Es muss also jeder Stock mehr Triebe zur Entwicklung bringen. Mehr Triebe bedeutet auch ein mehr an Blättern. Damit diese ausreichend Licht erhalten, hat Lenz Moser die Triebe geteilt (1/3 links, 1/3 in der Mitte in Drahtpaare, 1/3 rechts). Das ergibt eine sehr gute Blattflächenverteilung. Setzt aber voraus, dass eine Reihenentfernung von über 2,8 m gewählt werden muss. Diese zwar sehr gute Blattflächenverteilung ist aber nach heutiger Sicht sehr hinderlich für den Einsatz von Traubenvollerntern, Laubschneideeinrichtungen, Rebenvorschneider, Tunnelspritzen und Stockräumgeräten. Dies sind Gründe, dass heute keine Laubdreiteilung mehr praktiziert wird, da man auf einen größeren Anteil von Mechanisierungsmöglichkeiten verzichten muss. Außerdem führt die geringe Stockanzahl je Hektar (ca. 2500 - 3000 Rebstöcke/ha, d. s. 2,5 - 3 m² Standfläche je Stock) leicht zu einer zu hohen Einzelstockbelastung und Schwächung des Stockes. Die Verbreiterung der Reihenabstände erbrachte nicht nur den Vorteil einer besseren Mechanisierung, sondern ermöglichte auch eine Änderung der Bodenpflege. Mit größeren Reihenabständen und höherer Traubenzone ist der Anbau von Bodenbegrünungen, gegenüber einer Stockkultur, erst ermöglichst worden.[35]
Bei der Hochkultur nach Lenz Moser haben sich verschiedene Erziehungsvarianten in der Praxis entwickelt.[36]
Hochkultur mit Kordon
Ist jene Form der Hochkultur die Lenz Moser praktiziert hat. Auf einen ein- oder zweiarmigen Kordon wurden kurze Strecker und Zapfen angeschnitten. Die grünen Triebe verteilten sich zu einem Drittel in die darüber angeordneten Drähte und je ein weiteres Drittel entwickelte sich in die Fahrgasse. Damit wurde eine gute Verteilung der Blätter erreicht, insbesondere dann, wenn dem Stock viele Augen (was früher üblich war) belassen wurden. Viele Triebe erfordern eine gute Verteilung. Die Drittelteilung benötigte ausreichende Zeilenabstände.
Heute wird diese Form kaum mehr verwendet, da die Drittelteilung einerseits durch den geringeren Anschnitt an Augen nicht mehr notwendig ist und andererseits der Einsatz von verschiedenen Maschinen für die Stockpflege ein Hindernis darstellt. Die Hochkultur wird heute mit engeren Reihenabständen erstellt und die Triebe werden spalierartig in vertikal angeordnete Spanndrähte formiert.
Hochkultur mit Querjoch
Kronenschnitt
Mit der Anbringung von Querträgern (30 - 50 cm, Querjoch) mit zwei zusätzlich Spanndrähten kann angeschnittenes Fruchtholz quer verteilt werden.[37] Von oben gesehen ist das eine kreuzartige Verteilung der angeschnittenen Strecker. Diese Anordnung ist auch unter Kronenerziehung bekannt. Für eine gute Drittelteilung muss aber die Reihenentfernung (Gassenbreite) mindestens 3 m betragen. Die Laubverteilung ist ungünstig, da ein Teil der Triebe übereinander zu liegen kommt. Diese Triebüberlagerung führt zu einer Laubglocke. Das Unterstützungsgerüst verursacht höhere Kosten und die Querträger werden leicht bei den maschinellen Pflegearbeiten beschädigt. Der Einsatz verschiedener Maschinen zur Stockpflege bis zum Traubenvollernter ist nur begrenzt oder gar nicht möglich und hat daher keine Bedeutung.
Diese Form der Hochkultur hat heute keine Bedeutung mehr.
Winkelrutenschnitt
Mit der Anbringung von Querträgern (30 - 50 cm, Querjoch) mit drei zusätzlich Spanndrähten kann angeschnittenes Fruchtholz quer verteilt werden. Die langen Fruchtruten werden über einen Biegedraht abgewinkelt befestigt. Es werden davon zwei Fruchtruten mit Ersatzzapfen angeschnitten. Diese Erziehung ist auch unter der Bezeichnung Winkelruten-Weitraumhochanlage bekannt.[38] Vor- und Nachteile siehe Kronenschnitt.
Diese Form der Hochkultur hat heute keine Bedeutung mehr.
Hochkultur mit Zweistreckerschnitt
Auf einem Stamm mit einer Höhe von 1 m bis 1,30 m Höhe werden am Spanndraht in beide Richtungen lange Strecker (Flachbögen) angeschnitten und befestigt. Diese Form der Erziehung ist sehr ähnlich der Spaliererziehung. Es werden nur etwas höhere Stämme erzogen. Für alle händischen Arbeiten ein Vorteil, da diese im Stehen ausgeführt werden können.
Hochkultur mit Halbbogenschnitt
Hochkultur mit Herzschnitt
Eine hohe Erziehungsform (auch Herzschnitt-Erziehung genannt), mit einem Reihenabstand von ca. 3 m, wo in einer Höhe von 1 m zwei Halbbögen und zwei Ganzbögen angeschnitten werden. Mit diesen vier langen Fruchtruten kann man einen starken Anschnitt des Rebstockes erreichen. Diese Erziehung war in den ehemaligen Ostblockländern üblich, um hohe Erträge zu erzielen.[39]


Fächer-Erziehung

Eine Erziehungsform die speziell für die mechanische Abdeckung der Reben mit Boden entwickelt wurde. Die Abdeckung mit Erde bewirkt einen besseren Schutz des Rebholzes gegen tiefe Wintertemperaturen. Die Rebe wird in ihrer Ausbreitung in den Gebieten und Ländern wie Moldau, Ukraine, Tadschikistan, Usbekistan, Bulgarien, Rumänien und bestimmte Gebiete in Ungarn durch strenge Winterfröste begrenzt. Bei Temperaturen von -24°C und tiefer erleiden Rebstöcke Frostschäden. Die Bodenabdeckung der unteren Stammteile bzw. umgelegte Stammteile können damit gut gegen Winterfrostschäden geschützt werden.[39] In Italien wird dieses Erziehungssystem als Ventagli bezeichnet.
Ein französisches Fächer-Erziehungssystem (Éventail) mit mehreren flach auf dem Boden liegenden Armen. Auf jedem wird ein Zapfen und kurze Fruchtrute angeschnitten.[40] War früher in Chablis ein übliches Erziehungssystem mit dem Vorteil, dass durch Bedecken der Armteile mit Erde ein Schutz gegen strenge Winterfröste erreicht wurde.

Y-Erziehung

Die Triebe wachsen nach oben in einen Y-förmiges Drahtrahmengerüst. Die Form wird in verschiedenen Varianten, meist mit unterschiedlicher Winkelstellung, errichtet. Wird bei der Tafeltraubenprodukton angewendet.[41]

Horizontale Erziehungssysteme

Sind hohe Erziehungssysteme, wo die Triebe auf einem horizontalen, mehr oder weniger geneigten Drahtrahmengerüst, gezogen werden. Es entwickelt sich ein mehr oder weniger geschlossenes Laubdach (Pergola-Erziehung, Dachlaubenerziehung) in ca. 2 m Höhe. Diese Systeme werden sowohl für die Kelter- als auch die Tafeltraubenproduktion verwendet. Sie werden in den Ländern verschieden bezeichnet wie Pergolaerziehung oder Perglerziehung (Südtirol) u. a.. Unterscheidet sich meist nur geringfügig im Aufbau. Diese Erziehungen können hohe Erträge erzielt werden. Das ist bei der Tafeltraubenerzeugung wichtig. Heute vielfach bei der Neuanlage durch andere, besser mechanisierbare Erziehungssysteme ersetzt.

Pergola aus Holz und Spanndrähten
Südtiroler Pergl
Die Perglerziehung (Südtiroler Pergl, Pergola Trentino, Dachlaubenerziehung) ist ein hohes Erziehungssystem und hat je nach Variante ein horizontal oder leicht geneigtes Laubdach. Alle Pflegearbeiten müssen von unten erfolgen.
In Südtirol hat die Perglerziehung, insbesondere auf steileren Hanglagen noch Bedeutung. Sie ist ein wesentliches landschaftliches Element. Auf Grund des hohen Pflegeaufwands bzw. die Erstellungskosten und begrenzte Mechanisierungsmöglichkeiten wird sie zunehmende durch die Spaliererziehung ersetzt. Sie gilt heute als überholte Erziehungsform, da sie nicht mehr den Anforderungen einer modernen und wirtschaftlichen Pflege eines Weingartens entspricht.[42]
Man unterscheidet zwischen der Einfachen Pergl die auf steilen Hängen und der geschlossenen Doppelpergl (Überetsch) und offenen Doppelpergl (Unterland und Bozner Raum).
Je nach Anordnung bzw. Standort gibt es verschiedene Bezeichnungen: Ackerpergl (Pergl, der zur Kultur neben Ackerfrüchten genutzt wird), Grenzpergl oder Markpergl (Pergl an der Grenze eines Grundstückes), Holzpergl oder Stangenpergl (Pergl aus Holz), Mäuerleinpergl oder Mauerpergl (Pergl an der Stirnseite eines Weinbergs, der sich von der Oberkante einer Trockenmauer über eine Steige erstreckt), Ortpergl (Sammelbezeichnung für die Reben an der Stirnseite des Weinbergs).[43]
Pergola mit Drahtnetz
Eine Pergola-Erziehung welche in Süditalien, Südamerika, Argentinien, Brasilien, Chile, Portugal, Libanon und Syrien verbreitet ist. Die Stämme werden 2 - 2,3 m hoch erzogen. Auf Pfählen werden Spanndrähten netzartig (Drahtnetz-Pergl) über die ganze Fläche verteilt, befestigt. Die Triebe und damit die Blattfläche werden horizontal über die gesamte Fläche verteilt. Am Kopf oder kurzen Schenkeln des Stammes werden sehr lange Fruchtruten angeschnitten und sternförmig in Zeilenrichtung und quer dazu befestigt. Genauso können vier Kordone in alle Richtungen erzogen und darauf Strecker und Zapfen angeschnitten werden. Das Erziehungssystem wird sowohl für Tafel- als auch Keltertrauben verwendet. Mit dieser Erziehungsform können hohe Erträge erzielt werden. Infolge des hohen Gerüstes ist das System sehr arbeitserschwerend und -intensiv. Wird meist bei Neuanlage des Weingartens durch ein anderes Erziehungssystem ersetzt.[44]
  • Tendone in Italien
  • Parral in , Spanien, Argentinien
  • Parron in Chile
  • Tanazukuri in Japan
Im Vinho-Verde-Gebiet (Portugal)wird eine traditionelle Pergola-Erziehung (Latada, Ramada) meist als Umrahmung von Feldern mit anderen Ackerkulturen seit altersher praktiziert. Die Unterstützung der bis zu 4 m hohen Gerüste wird aus Holzpfosten und Granitstein errichtet. Die sehr hohe, aber sehr arbeitsaufwendige Erziehung, hat aber den Vorteil, dass die Pilzinfektionsgefahr in der in Küstennähe gelegenen Anbaugebietes sich damit verringert. Jahresniederschlagsmengen von 1200 - 2000 mm sind üblich.
Tanazukuri (Tana - japanisch Rahmen, Gestell) ist ein Dachlauben Hocherziehungssystem welches in Japan angewendet wird. In den japanischen Weinbaugebieten regnet es reichlich und die hohe Luftfeuchtigkeit erfordert einen großen Bodenabstand der Trauben, um die Infektion und Entwicklung von Pilzkrankheiten in Grenzen zu halten.[45]
Spezielle Pergolaformen
Pergoletta Romagnola
Raggiera
Ist ein italienisches hohes Erziehungssystem (auch Raggi genannt), wo die Reben in ca. 2 (2,5) m Höhe an radspeichenartig gespannten Drähten gezogen werden. Die Rebstöcke werden an einem Mittelpfahl (oder Baum) hochgezogen. meist werden mehrere Rebstöcke an einer Stelle gepflanzt und in verschiedene Richtungen gezogen.
Tunnelpergola
Erziehung für die Kultur von Tafeltrauben und Rosinen in Gebieten mit tiefen Wintertemperaturen (Afghanistan, Usbekistan, teilweise China). Es handelt sich um eine sehr alte Erziehungsform. Auf bogenförmig errichteten Holzrutengeflechten werden die Reben gezogen. Die Tunnel werden jeweils für sich alleine, mit einem Abstand von 1 - 1,5 m voneinander, errichtet. Zwischen diesen Tunnels werden die Rebstöcke gepflanzt. Der gesamte Rebstock wird im Herbst zur Gänze umgelegt und mit Erde bedeckt, um die Reben von den sehr tiefen Wintertemperaturen (-30 °C) zu schützen. Im Frühjahr werden die Rebstöcke ausgegraben, geschnitten und auf das Holzgerüst verteilt befestigt. Die Trauben hängen in den Tunnel. Diese Form stellt eine spezielle Anpassung an die sehr ungünstigen Winterbedingungen dar.
Schilfrohrpergola
Einfaches und kostengünstiges Unterstützungsgerüst welches von Kleinbauern am Nilfluss angewendet wird. Die erzeugten Tafeltrauben werden an den lokalen Markt verkauft.

Umkehrerziehungssysteme

Von einer Umkehrerziehung (ein hohes Erziehungssystem) spricht man dann, wenn das angeschnittene Fruchtholz frei nach unten hängt oder an einem darunter liegenden Draht befestigt wird. Die Stämme müssen hoch erzogen werden, damit die grünen Triebe ausreichend Platz beim Herunterhängen haben, um nicht am Boden zu liegen. Der wesentliche Vorteil ist ein einfaches Unterstützungsgerüst, das kostengünstig ist. Die herabhängenden Triebe können zur Glockenbildung und damit zu einer Laubverdichtung führen. Eine schlechte Durchdringung bei Pflanzenschutzarbeiten und erhöhter Krankheitsbefall ist die Folge.[19] Es gibt eine Reihe von Varianten.
  • Sylvoz-Erziehung
  • Casarsa Erziehung
  • Steirischer Bogenschnitt
  • Hudson River Umbrella
  • Waagrechte Hochkordonerziehung
  • Hängende Hochkordonerziehung
  • Hochdrahtanlage (Zweidrahtanlage)
  • Geneva Double Curtain
  • Duplex-Erziehung
Sylvoz-Erziehung
Wurde vom italienischen Winzer Carlo Sylvoz (Norditalien, Gebiet Conegliano) entwickelt. Es werden Fruchtruten mit ca. 10 Augen angeschnitten und auf einen darunterliegenden Draht befestigt. Der ein- oder zweiarmige Kordon wird in einer Höhe von 1,50 - 1,60 m erzogen.[46]
In der USA als Hudson River Umbrella bekannt.[47]
Steirische Bogenerziehung
Eine Variante der Sylvoz-Erziehung in der Steiermark. Auf einer Stammhöhe von 140-150 cm (Reihenentfernung 3m) wird ein einarmiger Kordon talwärts erzogen. Als Fruchtholz werden zwei (früher mehr) lange Fruchtbögen angeschnitten und in senkrechter Richtung nach unten gebogen und an einem Draht befestigt. Zu jedem Bogen wird ein ein- bis zweiäugiger Ersatzzapfen angeschnitten. Gute Wüchsigkeit der Reben ist Voraussetzung für diese Erziehungsform. Je Pflanzstelle können auch zwei Reben gepflanzt werden (=Doppelstockpflanzung). Sie ist für trockene Anbaugebiete nicht geeignet.
Hudson River Umbrella
siehe Sylvoz-Erziehung.
Etagenerziehung freihängend
Ist heute ein in Nordamerika verbreitetes Erziehungssystem, welches mit einem Flachbogenschnitt vergleichbar ist und wurde schon früher im Rheingau angewendet. Das Fruchtholz wird in verschiedenen Höhen auf Drähten flach (aber auch in Bögen) niedergebunden. Es gibt mehrere Varianten.[48]
  • 4-(6) Arm-Kniffin System
Auf zwei oder drei (wenn ausreichende Wuchsstärke gegeben ist) Spanndrähten werden lange Strecker (Flachbögen) angeschnitten und befestigt.
Casarsa Erziehung
Ist der Sylvoz-Erziehung im Wesentlichen ident. Es werden nur die lang angeschnittenen Fruchtruten frei hängen gelassen. Durch ihr eigenes Gewicht senken sie sich herab.
Waagrechte Hochkordonerziehung
Ist eine hohe Ein-Draht-Erziehung. Auf einem starken Spanndraht wird in 1,5 - 1,7 m Höhe ein zweiarmiger Kordon erzogen. Je nach angeschnittener Rutenlänge ergeben sich zwei Varianten. Umkehr Hochkordonerziehung mit Zapfenschnitt und Umkehr Hochkordonerziehung mit Streckerschnitt. Das zuletzt genannte ist der Casarsa-Erziehung mit Doppelstockpflanzung ähnlich.[49]
Eindrahterziehung mit Doppelstockpflanzung
Eine Variante der Casarsa-Erziehung in der Steiermark. Auf einer Stammhöhe von 140-150 cm (Reihenentfernung 3 m) wird ein einarmiger Kordon talwärts erzogen. Als Fruchtholz werden zwei lange Fruchtbögen angeschnitten und in senkrechter Richtung nach unten gebogen und an einem Draht befestigt. Zu jedem Bogen wird ein ein- bis zweiäugiger Ersatzzapfen angeschnitten. Gute Wüchsigkeit der Reben ist Voraussetzung für diese Erziehungsform. Je Pflanzstelle können auch zwei Reben gepflanzt werden (=Doppelstockpflanzung). Sie ist für trockene Anbaugebiete nicht geeignet.
Hängende Hochkordonerziehung
Der Stockaufbau und das Unterstützungsgerüst ist ähnlich der Waagrechten Hochkordonerziehung, nur mit dem Unterschied, dass hier die beiden Kordonarme kürzer und nicht horizontal formiert sind, sondern sie hängen über dem Spanndraht (Höhe 1,5 - 1,7 m). Auf den herabhängenden Kordonen werden zwei mittellange Strecker angeschnitten.
Hochdrahtanlage (Zweidrahtanlage)
Auf zwei Spanndrähten, in einer Höhe von 1,30 und 1,50 m, wird auf einem Stamm von 1,30 m Höhe, ein Halbbogen angeschnitten, wobei der obere Draht als Biegedraht fungiert. Die Jahrestriebe entwickeln sich frei hängend in alle Richtungen. Vorteilhaft gegenüber der Spaliererziehung sind die geringeren Erstellungskosten und Pflegearbeiten.[50]
Geneva Double Curtain (GDC)
Anfang der 1960er-Jahre von Nelson Shaulis im Staate New York entwickeltes System für die Rebsorte Concord entwickelt.(G.D.C. = Geneva Double Curtain, Doppelvorhangerziehung) Rebstocke werden auf ein hohes T-förmiges Gerüst (auch V-förmig) gezogen.[51] Entlang der Jochdrähte wird der Kordon aufgebaut. Durch den Anschnitt von mittellangem Fruchtholz entwickeln sich zwei herabhängende Laubwandvorhänge. Die Wuchskraft wird gehemmt und der Lichteinfall verbessert. Ziel dieses Systems war eine Erziehungsform für die maschinelle Lese zu erstellen. Das System hat nur geringe Bedeutung in Amerika und Australien. In Europa wurde es nur versucht und wegen des hohen Erstellungsaufwandes, den größeren Reihenabständen und nicht vorhandenen speziellen Erntemaschinen für d. System, hat es keine Bedeutung erlangt.[52]
Duplex-Erziehung
Diese ist ähnlich der GDC und wurde in den 1960er Jahren in Kalifornien, speziell für die Maschinenlese, entwickelt. Durch den Anschnitt von zwei langen Fruchtruten, im Abstand von 1 m, entwickeln sich zwei herabhängende Laubwandvorhänge.[53] Bedeutung siehe GDC System.

Sonstige Erziehungssysteme

Vertikoerziehung
Bei dieser Erziehung wird der Stamm mit einem geraden vertikal stehenden Kordon verlängert (Vertikaler Kordon - Vertiko, Cordon vertical). Auf diesen werden kurze Zapfen angeschnitten. Das System wurde von Vilém Kraus in Tschechien in den 1980er Jahren, abgeleitet von schon früher praktizierten senkrechten Kordonerziehung, entwickelt. Auf einem Stamm von 80-90 cm Länge wird in vertikaler Verlängerung ein Kordon bis in eine Höhe von 160 cm aufgebaut. Auf diesem vertikalen Kordon von 70-80 cm Länge, werden im Abstand von ca. 25-30 cm Etagen mit mehreren ein- bis zweiäugigen Zapfen angeschnitten. Die Reihenentfernung muss mindesten 2,5 m besser 3 m betragen (größerer Laubwanddurchmesser - freihängende Triebe). Durch frühzeitiges Entspitzen wird der unterschiedliche Austriebsstärke der Augen, halbwegs entgegen gewirkt. Als Unterstützungsgerüst ist ein stabiles Drahtrahmengerüst mit einem oder zwei starken Spanndrähten (3,5-4 mm) in einer Höhe von 140 cm, notwendig. Als Stamm- und Kordonunterstützung werden Rundeisenstäbe (8-10 mm), mit einer Länge von 170-180 cm, verwendet. Diese Pfähle werden am Spanndraht in einer Höhe von 140 cm befestigt.
Nachteilig ist, dass die Sorteneignung unterschiedlich ist. Die Sorten Grüner Veltliner, Rheinriesling, Rotgipfler, Blauburger, Weißer und Blauer Burgunder, Schwarzriesling, Dunkelfelder eignen sich sehr gut. Traminer, Sauvignon Blanc, Blauer Portugieser, Dornfelder und Blaufränkisch sind für diese Erziehung nicht geeignet. Weitere Probleme sind die Kahlstellenbildung, eine ungleiche Wuchsstärke im oberen und unteren Stockbereich.
Die Erziehung hat in Tschechien, der Slowakei und Österreich eine geringe Verbreitung im vorigen Jahrhundert erlangt. Neue Anlagen werden, aus den genannten Nachteilen, nicht mehr errichtet.[54]
Minimalschnitterziehung
Mit der Suche nach Kostenminimierung wurden in Australien vor Jahrzehnten mit Nichtschnittsystemen experimentiert. Die Minimalschnitterziehung reduziert den winterlichen Rebschnitt, nach der Umstellung, auf ganz wenige Korrekturschnitte von überhängenden Trieben.
Ist ein extensives hohes Erziehungssystem mit dem Ziel den Arbeitsaufwand je Hektar deutlich zu reduzieren. Der Arbeitsaufwand/ha liegt bei ca. 50 - 70 Akh/ha. Mit der Umstellung wird die Laubwandstruktur und die Traubenzone des Rebstockes im Vergleich zu einer herkömmlichen Erziehung, vollkommen geändert. Die Trieblänge der Einzeltriebe geht stark zurück, dafür wird die Anzahl der Triebe wesentlich höher, da deutlich mehr Augen am Stock durch den Nichtschnitt verbleiben und austreiben.
Dieses System entspricht der natürlichen Entwicklung der Rebe auf Sträuchern und Bäumen (wird auch als Naturwuchserziehung bezeichnet). Eigentlich stellen alle anderen Erziehungssysteme, wo der Stock auf einige wenige Augen zurückgeschnitten wird, eine gewisse Vergewaltigung dar. Wenige Augen je Rebstock ergeben eine doch begrenzte oberirdische Triebentwicklung. Das widerspiegelt sich bei der Entwicklung des Wurzelsystems. Viele Triebe mit den pflanzlichen Schaltzentren der Triebspitzen (Phytohormone) bewirken ein intensiveres Wurzelwachstum, welches sich in einer geringeren Stressanfälligkeit äußert. Trotz hoher Ertragsleistung und befriedigender Zuckerproduktionsleistung brechen die Rebstöcke durch Überlastung nicht zusammen.
Der Großteil der Triebe und deren Blattfläche befindet sich im äußeren Bereich der Laubwand. Im Inneren verkahlt der Rebstock. Nach der Umstellung dauert es einige Jahre bis sich ein Wuchs- und Ertragsgleichgewicht einstellt. Die Eignung bzw. Reaktion der Rebsorten ist unterschiedlich. Es gibt gut und nicht geeignete Rebsorten für dieses System. Durch die sehr große Traubenanzahl sinkt das Einzeltraubengewicht. Die kleineren Trauben sind lockerbeeriger und die Beeren selbst kleiner. Leider tritt dieser Vorteil, welcher die Infektionsgefahr von Pilzkrankheiten reduziert, nicht bei allen Sorten ein.
Das System ist für den Einsatz von Traubenerntemaschinen ausgelegt und kann daher nur in entsprechendem Weigartengelände, mit großem Reihenabstand (ca. 2,8 - 3,5 m), praktiziert werden. In Australien wird seit längerem damit Erfahrung gesammelt bzw. auch angewendet. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts hat man in Deutschland und in der Folge auch in Österreich Versuche angelegt.
Über dieses System gibt es in Europa und bei den uns heimischen Rebsorten und klimatischen Gegebenheiten noch wenig Praxiserfahrung.[56][57][58][59][60][61][19]
Minimalschnitt-Spaliererziehung

Diese dzt. noch wenig erprobte Minimalschnittvariante ist eine für den Winzer leichter zu akzeptierende Erziehung, als die eigentliche Minimalschnitterziehung. Bei dieser Erziehung bleibt der vorhandene Drahtrahmen der Spaliererziehung (2 m Reihenabstand) erhalten. Auch vom Aussehen entspricht sie weitgehend der Spaliererziehung. Bei der Umstellung wird das Altholz auf den gesamten Drahtrahmen gut verteilt und befestigt. Gegenüberliegende Spanndrähte müssen gut zusammengeheftet werden. Gegenüber der Spaliererziehung entfallen der händische Rebschnitt, die Binde- und Heftarbeiten vollständig. Im Winter ist ein maschineller Rebschnitt notwendig, damit das „Spalier“ erhalten bleibt. Während der Vegetationszeit wird mit ein bis zwei Laubschnitten das System in Form gehalten. Mit dieser Vorgangsweise ist der Durchmesser der Laubwand nicht so groß wie bei der Minimalschnitterziehung mit 3 m Reihenabstand. Das ermöglicht einen besseren Einsatz eines Traubenvollernters zur Traubenausdünnung. Damit kann das Problem, der oft sehr hohen Erträge von Minimalschnittanlagen, besser reguliert werden. Auf der Laubwand entwickeln sich sehr viele, aber kleine Trauben auf kurzen Trieben. Mit dem unterschiedlichen Abstand vom Boden ergeben sich feststellbare Reifeunterschiede und wenn nicht ausgedünnt wird eine Reifeverzögerung von 6-12 Tagen. Dies ist im Zuge der Klimaerwärmung nicht negativ zu sehen.[62]

Minimalschnitt-Kordonerziehung
In Australien (MPCT - Minimal Pruned Cordon Trained) verwendetes hohes Erziehungssystem mit Kordonerziehung und mechanischem Winterschnitt. Nach dem Stockaufbau und Zapfenschnitt wird in den Ertragsjahren nur mehr in der Kordonrichtung maschinell auf kurze Triebe zurückgeschnitten. Ist ein extensives System, um den Arbeitsaufwand des Rebschnittes deutlich zu verringern.
T-Erziehung
in USA:
Das T-Erziehungssystem besteht aus einem T-förmigen Unterstützungsgerüst, wobei Spanndrähte zum Halt der Triebe dienen bzw. woran Fruchtholz befestigt wird. Diese Art der Rebenerziehung findet bei der Tafeltraubenkultur Anwendung. Wird diese Form mit mehreren Drähten ausgeführt, könnte man diese Erziehung auch zu den Systemen mit horizontalem Laubdach zuordnen.
in Afghanistan, Südafrika, Saudi-Arabien:
Ist in diesen Ländern eine sehr alte Erziehungsform[63]
Mittelhohe Kordonerziehung
Als Unterstützung wird nur ein einzelner , zwei, drei oder vier Drähte, der unterste in 70 cm Höhe, gespannt. Ausgehend vom Stamm wird ein Kordon auf dem Draht erzogen. Die Sommertriebe entwickeln sich in alle Richtungen. Bodennähe der Triebe setzt voraus, dass in der Traubenreifezeit niederschlagsfreie Witterung herrscht. Diese Form der Unterstützung ist in Südafrika, Australien und Amerika verbreitet.[65][47]
Die Sommertriebe werden nicht eingeschlauft, sondern hängen mehr oder weniger frei und beschatten die Traubenzone. Dieser Beschattungseffekt ist gewünscht, da die Sonneneinstrahlung in den angegebenen Ländern meist zu intensiv ist und es zu Sonnenbrandschäden an den Trauben kommt. Von Sonnenbrandschäden sind meistens Weißweinsorten betroffen. In dieser Form wird dieses System in der gemäßigten Klimazonen (40 - 50 °nördliche Breite) nicht angewendet.

Literatur

Siehe auch

 Commons: Vitis vinifera – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Commons: Weintrauben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Wein – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien
 Commons: Weitere Historische Reberziehungssysteme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Vine training systems – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Vine training systems - bush – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Lyra Erziehung – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Vine training systems - Minimal prunig – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Vine training systems - Pergola – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Vine training systems - T-trellis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Vine training systems - Y-trellis – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Vine training systems Lenz Moser – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Vine training systems spalier – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
 Commons: Vine training systems sylvoz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Weblinks

Fachzeitschriften

Einzelnachweise

  1. Karl Bauer u.a.: Weinbau. 8. Auflage. Österr. Agrarverlag, 2008, ISBN 978-3-7040-2284-4, S. 162.
  2. Fritz Schuhmann: Historische Rebenerziehungsarten in der Pfalz. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Franz Steiner Verlag, Stuttgart, Sonderdruck März 2002, S. 205.
  3. Edgar Müller, Hans-Peter Lipps, Oswald Walg: Weinbau. 3. Auflage. Eugen Ulmer, 2008, ISBN 978-3-8001-1241-8, S. 299.
  4. vgl. K.B. Godeckin: Eine Betrachtung der Inschriften des Meten. S. 364.
  5. T.G.H. James: The Earliest History of Wine and Its Importance in Ancient Egypt. In: Origins and Ancient History of Wine. S. 204.
  6. Die Bezeichnung „Kammert/Kammer“ leitet sich ab von lat: vinea camerata, was „gewölbtes Rebendach“ bedeutet.
  7. Die deutsche Winzersprache - Reberziehungsarten Offener Kammertbau, Abbildung
  8. Die deutsche Winzersprache - Reberziehungsarten Kammert-Erziehung, Abbildung
  9. Fritz Schuhmann: Historische Rebenerziehungsarten in der Pfalz. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz. Franz Steiner Verlag, Stuttgart, Sonderdruck März 2002, S. 213.
  10. Fritz Schuhmann: Historische Erziehungsmaßnahmen im Weinbau. In: Deutsches Weinbau-Jahrbuch 1970., Waldkircher Verlagsgesellschaft, Waldkirch i. Br., S. 26-36.
  11. August Wilhelm von Babo, Edmund Mach: Handbuch des Weinbaues und der Kellerwirtschaft. 2 Auflage. Verlag Paul Parey, Berlin 1893, S. 436.
  12. August Wilhelm von Babo, Edmund Mach: Handbuch des Weinbaues und der Kellerwirtschaft. 2. Auflage. Verlag Paul Parey, Berlin 1893, S. 689.
  13. Adel Fardossi: Rebbau in Syrien. Diplomarbeit 1978, Universität für Bodenkultur, Wien, S. 96.
  14. a b c Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. Auflage. Hallwag, 2006, ISBN 3-8338-0691-5.
  15. Müller Karl: Weinbau-Lexikon, Verlagsbuchhandlung Paul Parey, Berlin, 1930, S. 101
  16. Fiegl Jutta: Die Entwicklung des Weinbaues und des Heurigenwesens in Neustift am Walde. Dissertation, Wien 1983
  17. a b Edgar Müller, Hans-Peter Lipps, Oswald Walg: Weinbau. 3. Auflage. Eugen Ulmer, 2008, ISBN 978-3-8001-1241-8.
  18. Karl Bauer u.a.: Weinbau. 8. Auflage. Österr. Agrarverlag, 2008, ISBN 978-3-7040-2284-4, S. 165.
  19. a b c Dr. Volker Jörger; Marion Boos, Brigitte Ludewig: Alles nur eine Frage der Erziehung? (PDF). landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de. Abgerufen am 25. Juni 2011.
  20. Edgar Müller, Gerd Schulze, Oswald Walg: Weinbau Taschenbuch. 11. Auflage. Fachverlag Fraund, 2000, ISBN 3-921156-42-4, S. 102-105.
  21. Rollbarer Schutz. der-winzer.at (18. Februar 2011). Abgerufen am 25. Juni 2011. (kostenpflichtiger Artikel, Login erforderlich)
  22. Arnold Schwab, Eberhard Grebner: Zeitsparender, teilmechanisierter V-Streckerschnitt. Byerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau, Veitshöchheim
  23. Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. Auflage. Hallwag, 2006, ISBN 3-8338-0691-5, S. 419.
  24. Karl Bauer u.a.: Weinbau. 8. Auflage. Österr. Agrarverlag, 2008, ISBN 978-3-7040-2284-4, S. 169.
  25. Leigh Issell (Juli 1995): The Tatura Trellis - construction (PDF). dpi.vic.gov.au. Archiviert vom Original am 2. Oktober 2009. Abgerufen am 25. Juni 2011.
  26. F. MURISIER, M. FERRETTI, V. ZUFFEREY, STATION FÉDÉRALE DE RECHERCHES EN PRODUCTION VÉGÉTALE DE CHANGINS, 1260 Nyon, CH "Neue Reben-Erziehungssysteme für Steillagen" (PDF) (Link nicht mehr abrufbar)
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  28. Richard Smart, Mike Robinson: Sunlight into Wine - A Handbook for Winegrape Canopy Management. Winetitles, Adelaide 1991, ISBN 1-875130-10-1, S. 48.
  29. Richard Smart, Mike Robinson: Sunlight into Wine - A Handbook for Winegrape Canopy Management. Winetitles, Adelaide 1991, ISBN 1-875130-10-1, S. 63.
  30. Richard Smart, Mike Robinson: Sunlight into Wine - A Handbook for Winegrape Canopy Management. Winetitles, Adelaide 1991, ISBN 1-875130-10-1, S. 43.
  31. C. Deppisch, H.R. Schultz, M. Lafontaine, B. Gaubatz, A. Bär, U. Craß, FA-Geisenheim: Scott-Henry - Eine Alternative zur Spaliererziehung? In: Deutsches Weinbau Jahrbuch 2007. Verlag Ulmer, ISBN 978-3-8001-5325-1, S. 51.
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  34. Lenz Moser, WEINBAU einmal anders, 1950, Eigenverlag, Druck Josef Faber, Krems/D.
  35. Karl Bauer u.a.: Weinbau. 8. Aufl. 2008, Österr. Agrarverlag, ISBN 978-3-7040-2284-4, S. 169.
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  41. Andrew Teubes: TRELLISING OF GRAPEVINES INCREASING YIELD AND QUALITY. 2009, PP-Präsentation in Englisch. Folie 17.
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  49. Redl H., Ruckenbauer W. Traxler H.: Weinbau heute. 3. Auflage. Leopold Stocker Verlag, Graz 1996, ISBN 3-7020-0725-3, S. 309.
  50. Tim Ochßner, Karlsruhe: Was bei Neuanlgen zu beachten ist. In: Der Badische Winzer. 11/2010
  51. Richard Smart, Mike Robinson: Sunlight into Wine - A Handbook for Winegrape Canopy Management. Winetitles, Adelaide 1991, ISBN 1-875130-10-1, S. 52.
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  53. Jancis Robinson: Das Oxford Weinlexikon. 3. Auflage. Hallwag, 2006, ISBN 3-8338-0691-5, S. 576.
  54. Karl Bauer u.a.: Weinbau. 8. Aufl. 2008, Österr. Agrarverlag, ISBN 978-3-7040-2284-4, S. 173.
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  56. Hans R. Schultz, Minimalschnittsysteme, ATW-Bericht 109, 2002, Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft, Darmstadt
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  58. Arno Becker: Minimalschnitt: Naturwuchs mit System (PDF). weinbau.ch. Abgerufen am 25. Juni 2011.
  59. Dr. Arnold Schwab; Roger Nüßlein: Minimalschnitterziehung – Ergebnisse aus Franken (PDF). lwg.bayern.de. Abgerufen am 25. Juni 2011.
  60. Rebschnittversuch: Minimalschnitt im Vergleich zum Rebschnitt einer herkömmlichen Hochkultur (PDF). versuche.lako.at. Abgerufen am 25. Juni 2011.
  61. Richard Smart, Mike Robinson: Sunlight into Wine - A Handbook for Winegrape Canopy Management. Winetitles, Adelaide 1991, ISBN 1-875130-10-1, S. 61.
  62. Oswald Walg: Minimalschnitt – aber im Spalier. In: Der Badische Winzer. 6/2011, S. 20–24.
  63. a b Andrew Teubes, VG Nurseries: DEVELOPMENT OF GRAPEVINES FOR THE T-TRELLIS SYSTEM. 2009, PP Präsentation in Englisch, Folie 16.
  64. Andrew Teubes: Persönliche Mitteilung. 2011.
  65. Andrew Teubes: TRELLISING OF GRAPEVINES INCREASING YIELD AND QUALITY. 2009, PP-Präsentation in Englisch. Folie 29.

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