Raudone

Raudone
Raudonė
Raudonn
Schloss Raudonė
Stadtwappen Lage in Litauen
Basisdaten
Staat: Litauen
Distrikt: Tauragė
Landkreis: Jurbarkas
Koordinaten 55° 6′ N, 23° 8′ O55.09972222222223.13257Koordinaten: 55° 6′ N, 23° 8′ O
Höhe:
Fläche
Einwohner: 716 (2001)
Gründung: Schloss: Ende des 16. Jahrhunderts
Siedlung: 1931
Postleitzahl: LT-74057
Telefonvorwahl: (+370) 447
Offizielle Seite der Gemeinde Raudonė (lit.)

Raudonė (deutsch veraltet Raudonn) ist ein Ort am Ufer des Flusses Memel in Litauen. Er befindet sich im Landkreis Jurbarkas des Distrikts Tauragė. Im Jahr 2001 hatte der Ort 716 Einwohner. Raudonė ist vor allem für sein Schloss mit der Parkanlage bekannt.

Inhaltsverzeichnis

Geografische Lage

Raudonė liegt nahe der südwestlichen Grenze zum Oblast Kaliningrad, einer russischen Exklave an der Ostsee zwischen Litauen und Polen, früher ein Teil Ostpreußens. Die Entfernung zur Grenze beträgt etwa 30 Kilometer. Die westlich gelegene Kreisstadt Jurbarkas ist nicht ganz 25 Kilometer entfernt. Mit ihr hat Raudonė die nördliche Lage an der Memel gemein, die gleichzeitig die südliche Kreis- und Distriktsgrenze bildet. Die Hauptstadt des Distrikts, Tauragė, befindet sich 58 Kilometer nordwestlich von Raudonė.

Geschichte

Schloss

Schlossansicht (19. Jahrhundert)

Erwähnt wird Raudonė erstmals im 16. Jahrhundert als Gutshof des polnischen Königs Sigismund II. August. Er verkaufte dieses Anwesen gegen 1580 an den preußischen Holzhändler Hieronymus Krispin-Kirschenstein. Dieser und sein Sohn errichteten ein erstes Schloss im Renaissance-Stil.

Sein heutiges Aussehen verdankt das Schloss vor allem den Umbauten unter Anleitung der Tochter des Grafen Subow, Sofia Kaisarova, im neogotischen Stil von 1861 bis 1877. Die letzten adligen Besitzer waren die Enkelin Sofia Kaisarovas und ihr portugiesischer Ehemann José Carlos de Faria e Castro.

Nach Plünderungen im Ersten Weltkrieg war der Nachkomme de Faria e Castro verschuldet und versteigerte 1934 das Schloss. Nach Protesten überließ es die Litauische Nationalbank dem Bildungsministerium, das 1936 Restaurierungsarbeiten durchführte. Die Wehrmacht sprengte 1944 den Hauptturm des Schlosses, der aber später wieder aufgebaut wurde und heute für Besucher zugänglich ist. Das Hauptgebäude beherbergt seit dem Jahr 1947 eine Mittelschule, die 2003 in eine Grundschule zurück gestuft wurde.

Park

Gediminas-Eiche

Die weiträumige Parkanlage in Gestalt eines englischen Landschaftsparks ließ im Wesentlichen der russische Adlige Platon Subow anlegen, der das Anwesen Anfang des 19. Jahrhunderts gekauft hatte. Aus dieser Zeit stammen die zwei Stauseen und die Mühle. Zahlreiche alte Bäume säumen die Wege, darunter auch eine der ältesten Eichen Litauens, die Gediminas-Eiche (seit 1997 abgestorben). Der Legende nach nahm hier der Großfürst Gediminas sein letztes Mahl ein, bevor er bei der Belagerung der vom Deutschen Orden gehaltenen Bayerburg im Dezember 1341 tödlich verwundet wurde.

Literatur

  • William Urban: The Teutonic Knights: A Military History. Greenhill Books, London 2003, S. 133. ISBN 1853675350

Weblinks


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