Rajneesh Chandra Mohan Jain

Rajneesh Chandra Mohan Jain
Osho um 1982 in Oregon

„Rajneesh“ Chandra Mohan Jain (hindi रजनीश चन्द्र मोहन जैन) (* 11. Dezember 1931 in Kuchwada, Madhya Pradesh, Indien; † 19. Januar 1990 in Pune, Maharashtra, Indien) war ein indischer Philosophieprofessor und Begründer der Neo-Sannyas-Bewegung. Er nannte sich zuerst Acharya Rajneesh (Mitte der Sechzigerjahre bis Anfang der Siebzigerjahre), danach Bhagwan Shree Rajneesh (bis Ende 1988) und von 1989 bis zu seinem Tod Osho.

Inhaltsverzeichnis

Namen

Osho verwendete im Laufe seines Lebens verschiedene Namen. Die Annahme derartiger Namen entspricht indischen Gepflogenheiten und ergibt sich im dortigen Kulturbereich als Konsequenz aus der Aufnahme einer spirituellen Lehrtätigkeit.[1] Nachstehend eine Übersicht:

  • Chandra Mohan Jain war sein bürgerlicher Name.
  • Rajneesh war ein Spitzname, den Osho in seiner Kindheit erhielt.[2][3]
  • Acharya Rajneesh nannte er sich Mitte der Sechzigerjahre bis Anfang der Siebzigerjahre. Acharya bedeutet „Lehrer“, auch „spiritueller Lehrer” oder – in etwa – „Professor“.[4]
  • Bhagwan Shree Rajneesh oder kurz Bhagwan nannte er sich von Anfang der Siebzigerjahre bis Ende 1988. Bhagwan (Sanskrit) bedeutet „der Gesegnete“ (nicht „Gott“, wie oft behauptet) und bezeichnet einen Menschen, in dem das Göttliche sichtbar zu Tage tritt.[5][6] Der Titel wird z. B. auch für den Buddha Siddhartha Gautama und für Mahavira, eine bedeutende Figur im Jainismus, verwendet.[5] Shree (auch Shri oder Sri) dient in Indien als alltägliche Anrede, ähnlich wie „Herr“ im Deutschen.
  • Osho wurde er im letzten Jahr seines Lebens genannt, von Anfang 1989 bis zu seinem Tod am 19. Januar 1990. Oshō ist ein Titel im Zen-Buddhismus, der eigentlich „Mönch“ oder „Lehrer“ bedeutet und auch der Würdename von Bodhidharma war.[1][7] Der Name wurde Osho von Schülern vorgeschlagen, weil er in verschiedenen Zen-Geschichten aufgetaucht war, die Osho kommentiert hatte.[1][8] Osho selbst erklärte einmal, der Name beziehe sich auf William James' Verwendung des Wortes „oceanic“.[9] In der Literatur der Osho-Bewegung wird noch eine weitere Deutung vertreten: die Silbe „O“ stehe für Liebe, Dankbarkeit und Synchronizität und „sho“ für ein sich in alle Richtungen ausbreitendes Bewusstsein.[1][9] Alle Neuausgaben seiner Bücher und anderen Werke werden heute unter dem Namen Osho veröffentlicht.

Im Folgenden wird in jedem von Oshos Lebensabschnitten der Name verwendet, unter dem er zum jeweiligen Zeitpunkt bekannt war.

Leben

Kindheit und Jugend (1931–1950)

Chandra Mohan Jain wurde in Kuchwada, einem kleinen Dorf in Madhya Pradesh (Indien), als ältestes von elf Kindern eines Tuchhändlers geboren und die ersten sieben Jahre von seinen Großeltern aufgezogen.[10] Seine Familie, die ihn bei dem Spitznamen Rajneesh oder Raja („König“) rief, gehörte zur Religionsgemeinschaft der Jainas.[3] Rajneesh galt als aufgewecktes und rebellisches Kind, das gute Schulleistungen erbrachte, gleichzeitig aber wegen vieler Streiche auch oft Ärger mit den Lehrern hatte.[10][3]

Rajneesh wurde früh mit dem Tod konfrontiert.[10] Sein geliebter Großvater starb, als er sieben Jahre alt war.[10] Als er fünfzehn Jahre alt war, starb seine Freundin (und Kusine) Shashi an Typhus.[11] Beide Verluste trafen ihn tief; seine späten Teenagerjahre waren von Melancholie, Depressionen und chronischen Kopfschmerzen geprägt.[12] Er lief in dieser Zeit täglich 15 bis 25 km und meditierte oft bis zur völligen Erschöpfung.[3]

Als Jugendlicher wurde Rajneesh Atheist; er interessierte sich für Hypnose und engagierte sich vorübergehend für Kommunismus, Sozialismus und zwei nationalistische Bewegungen, die für Indiens Unabhängigkeit kämpften: die Indian National Army und den Rashtriya Swayamsevak Sangh.[3][10] Er las viel und wurde ein hervorragender Debattierkünstler.[3] Sein Ruf war der eines egoistischen, hochfahrenden, sogar aufrührerischen jungen Mannes.[10]

Studium (1951–1960)

Im Alter von neunzehn Jahren begann Rajneesh sein Studium der Philosophie am Hitkarini College in Jabalpur.[5] Wegen heftiger Streitereien mit einem Lehrer musste er das College verlassen und wechselte darauf zum D. N. Jain College, ebenfalls in Jabalpur.[13] Noch während seines Studiums hatte er in Jabalpur am 21. März 1953 beim Meditieren im Bhanvartal-Park in einer Vollmondnacht eine außergewöhnliche Erfahrung, in der er sich von Glückseligkeit überwältigt fühlte[5][3] – eine Erfahrung, die er später als seine spirituelle Erleuchtung beschrieb.[11][14]

1955 schloss er sein Studium am D. N. Jain College mit dem Bachelor-Grad ab; 1957 wurde ihm von der University of Sagar der Master-Grad in Philosophie verliehen.[15] Er erhielt sofort eine Lehrstelle am Raipur Sanskrit College, war aber auch dort schon bald so kontrovers, dass ihn der Rektor aufforderte, sich binnen eines Jahres eine andere Stelle zu suchen – er habe einen zersetzenden Einfluss auf die Moralität, den Charakter und die Religiosität seiner Studenten.[15] 1958 wechselte Rajneesh deshalb zur Universität Jabalpur, wo er zunächst als Lecturer und ab 1960 als Professor lehrte.[4]

Vortragsreisen (1961–1970)

In den 1960er Jahren unternahm Rajneesh, wann immer es ihm seine Lehrtätigkeit erlaubte, ausgedehnte Vortragsreisen durch Indien,[4] in denen er Gandhi und den Sozialismus kritisierte.[3] Sozialismus und Gandhi, so sagte er, verherrlichten beide die Armut, anstatt sie abzulehnen.[11] Indien brauche Kapitalismus, Wissenschaft, moderne Technologie und Geburtenkontrolle, um seiner Armut und Rückständigkeit entkommen zu können.[3] Auch zum orthodoxen Hinduismus äußerte er sich kritisch: die brahminische Religion sei steril, alle politischen und religiösen Systeme seien falsch und heuchlerisch.[11] Mit solchen Äußerungen machte er sich bei vielen unbeliebt, aber sie brachten ihm auch Aufmerksamkeit.[3] Etwa um diese Zeit begann er, den Titel Acharya zu verwenden.[4] 1966 gab er seine Lehrtätigkeit an der Universität auf und widmete sich von nun an ganz seiner Karriere als Redner und spiritueller Lehrer.[3]

Acharya Rajneesh hielt seine frühen Vorträge auf Hindi; sie zogen deshalb kaum westliche Besucher an.[16] Indische Kommentatoren bescheinigten ihm eine charismatische Ausstrahlung, die selbst auf Menschen, die seinen Ansichten ablehnend gegenüberstanden, eine Faszination ausübte.[16] Seine Reden brachten ihm bald loyale Anhänger, darunter eine Reihe wohlhabender Geschäftsleute.[17] Rajneesh erteilte individuelle Lebensberatung und erhielt dafür Spenden – eine übliche Vorgehensweise in Indien, wo Leute Rat von Gelehrten und Heiligen einholen, ähnlich wie Menschen im Westen Psychotherapeuten oder Lebensberater aufsuchen.[17] Dem schnellen Wachstum seiner Praxis nach zu urteilen, scheint er ein ungewöhnlich begabter spiritueller Therapeut gewesen zu sein.[17] Mehrmals im Jahr leitete er Meditations-Camps mit aktiven, kathartischen Elementen,[11] und es wurden erste Meditationszentren (Jivan Jagruti Kendras, Lebenserweckungszentren) gebildet.

Seine „Lebenserweckungsbewegung“ (Jivan Jagruti Andolan) wurde in dieser Zeit hauptsächlich von Mitgliedern der Jaina-Religionsgemeinschaft in Bombay unterstützt.[3] Einer von diesen war während des indischen Unabhängigkeitskampfes ein wichtiger Geldgeber für die Indian National Congress Party gewesen, mit engen Kontakten zu führenden Politikern wie Gandhi, Jawaharlal Nehru und Morarji Desai, und seine Tochter Laxmi wurde Rajneeshs Sekretärin und erste richtige Schülerin.[3]

Acharya Rajneesh behauptete, dass Menschen schockiert werden müssten, nur so könne man sie aufwecken.[4] Schockiert zeigten sich in der Tat viele Inder von einer Vortragsreihe 1968, in der er die Einstellungen der indischen Gesellschaft gegenüber Liebe und Sex scharf kritisierte und für eine freizügigere Atmosphäre plädierte.[3] Die Grundenergie der Sexualität sei göttlich, sagte er; sexuelle Gefühle sollten nicht unterdrückt, sondern dankbar akzeptiert werden. Nur durch Anerkennung seiner wahren Natur könne der Mensch frei werden. Von Religionen, die für einen Rückzug vom Leben eintraten, hielt er nichts; wahre Religion, so sagte er, sei eine Kunst, die lehre, wie man das Leben in vollen Zügen genießen könne.[3] Diese Vortragsreihe wurde später als Buch unter dem Titel From Sex to Superconsciousness (Titel der deutschen Ausgabe: Vom Sex zum kosmischen Bewusstsein) veröffentlicht und brachte ihm in der indischen Presse den Titel „Sex-Guru“ ein. Gegen den Widerstand einiger hochrangiger Hindus wurde er im folgenden Jahr dennoch als Redner zur Second World Hindu Conference eingeladen.[18] Dort verursachte er einen weiteren Eklat, indem er die Gelegenheit dazu benutzte, alle organisierten Religionen und ihre Priesterschaft zu kritisieren, und den obersten Priester des Hinduismus in Rage versetzte.[18]

Bombay (1970–1974)

Gründung der Neo-Sannyas-Bewegung

Bei einer öffentlichen Meditationsveranstaltung in Bombay (heute Mumbai) präsentierte Acharya Rajneesh im Frühling 1970 erstmals seine Dynamische Meditation.[19] Im Juli 1970 nahm er sich eine Wohnung in Bombay, in der er Besucher empfangen und auch Vorträge im kleineren Kreis halten konnte.[20] Obwohl er, seinen eigenen Lehren entsprechend, zuerst keine eigene Organisation begründen wollte,[16] begann er am 28. September 1970, während eines Meditationscamps in Manali, seine ersten Schüler („Neo-Sannyasins“ oder heute meist einfach kurz „Sannyasins“) zu initiieren.[20] Sannyasins erhielten von ihm einen neuen Namen (Frauen z. B. „Ma Dhyan Shama“, Männer z. B. „Swami Satyananda“) und trugen bis 1987 orange oder rote Kleidung sowie eine Mala (Halskette) mit 108 Holzkugeln und seinem Bild.[21]

Orangefarbene Kleidung und Mala sind Attribute traditioneller Sannyasins (als heilig betrachteter Asketen) in Indien. Die Art und Weise, wie die – bewusst provokative – Übernahme dieses Kleidungsstils zu Stande kam, hatte ein zufälliges Element: Laxmi war eines Tages, einer spontanen Idee folgend, in Orange bei ihm erschienen.[16][20] Acharya Rajneesh gefiel anscheinend der Gedanke, seine Anhänger in einer Kleidung zu sehen, die, gemäß dem hinduistischen Konzept des „Sannyas“, eine Verpflichtung zur Entsagung und zur spirituellen Suche versinnbildlichte.[20] Sein Sannyas sollte jedoch ein lebensbejahendes, feierndes Sannyas sein, in dessen Mittelpunkt „der Tod von all dem, was du gestern warst“ stehen würde.[16] Aufgegeben werden sollte dabei nur das, was den Menschen daran hinderte, ganz im jetzigen Moment zu leben.[16] „In Sannyas initiiert zu werden“, so schrieb eine Biografin, „bedeutet, dass du erkannt hast, dass du nur ein Same bist, eine Potenzialität. Es ist eine Entscheidung, zu wachsen, eine Entscheidung, dich von all deinen Sicherheiten zu trennen und in Unsicherheit zu leben. Du bist bereit, einen Sprung ins Unbekannte, Ungewisse, Geheimnisvolle zu tun.“[22] 1971 traten erste Schüler aus den westlichen Industrienationen der Bewegung bei.[21] Darunter war eine junge Engländerin, die den Namen „Vivek“ von Acharya Rajneesh erhielt und in der Folge zu der Überzeugung kam, sie sei in ihrem vergangenen Leben seine Freundin Shashi gewesen. Shashi hatte ihm auf ihrem Sterbebett versprochen, dass sie zu ihm zurückkehren würde.[21] Vivek wurde in den kommenden Jahren zu seiner ständigen Gefährtin.[23]

„Bhagwan“

Im selben Jahr legte Rajneesh den Titel „Acharya“ ab und nahm stattdessen den religiösen Titel Bhagwan (wörtlich: Gesegneter) Shree Rajneesh an.[24] Seine Aneignung dieses Titels wurde von vielen Indern kritisiert, aber Bhagwan schien die Kontroverse zu genießen.[24] Später sagte er, dass der Namenswechsel die erfreuliche Wirkung gehabt hätte, all die zu vertreiben, die sich nicht wirklich auf ihn einlassen konnten.[24] Gleichzeitig verlagerte sich damit auch der Schwerpunkt seiner Aktivitäten. Er war nun immer weniger daran interessiert, Vorträge für die allgemeine Öffentlichkeit zu halten; stattdessen, so sagte er, ginge es ihm nun vorrangig darum, Einzelpersonen zu transformieren, die eine innere Verbindung zu ihm hergestellt hätten.[24] Da immer mehr Schüler aus dem Westen zu ihm stießen, gab Bhagwan nun auch englischsprachige Vorträge.[24] Seine Gesundheit begann in Bombay jedoch zu leiden; sein Asthma verschlimmerte sich auf Grund der schlechten Luftqualität in Bombay zusehends, ebenso wie seine Zuckerkrankheit und seine Allergien.[25] Außerdem war seine Wohnung nun viel zu klein, um die vielen Besucher aufnehmen zu können. Seine Sekretärin Laxmi machte sich auf die Suche nach einer passenderen Bleibe und fand diese in Poona (heute Pune).[25] Das Geld für den Kauf der zwei benachbarten Villen und des dazugehörigen, etwa 2,5 ha großen Areals wurde von Gönnern und Schülern, insbesondere Catherine Venizelos (Ma Yoga Mukta), der Erbin eines griechischen Reedereivermögens, aufgebracht.[25][26]

Ashram in Poona (1974–1981)

Aufbau und Wachstum

Poona (heute Pune), Indien

Bhagwan und seine Anhänger zogen im März 1974 von Bombay nach Poona um.[27] Seine Gesundheit machte ihm noch einige Zeit zu schaffen, aber der Aufbau des Ashrams im Koregaon Park (Karte)18.537573.88697 ging zügig vonstatten.[27] Sannyasins arbeiteten im Ashram und erhielten dafür umsonst Kost und nach einiger Zeit oft auch Logis.[27] Die nächsten Jahre waren geprägt von ständiger Expansion; die Anzahl der Besucher aus dem Westen wuchs immer mehr an.[27] 1981 verfügte der Ashram u. a. über seine eigene Bäckerei, Käseherstellung, Kosmetikartikelfertigung, Kleiderproduktion, Töpferei, Theatergesellschaft und auch ein eigenes Gesundheitszentrum mit über neunzig Mitarbeitern, darunter 21 Ärzte.[27] Der verstärkte Zulauf aus dem Westen war zum Teil auf die Mundpropaganda der aus Indien zurückkehrenden Schüler zurückzuführen, die in vielen Fällen Meditationszentren in ihren Heimatländern gründeten.[28] Andere berichteten, dass sie nie mit Sannyasins in Kontakt getreten waren; sie hätten nur irgendwo ein Bild von Bhagwan gesehen, eine unerklärliche Verbindung zu ihm gespürt und dann gewusst, dass sie ihn aufsuchen müssten.[28] Wieder andere lasen ein Buch von Bhagwan und fühlten sich auf diesem Wege zu ihm hingezogen.[28] Bhagwan erhielt erheblichen Zulauf von Feministinnengruppen;[29] die meisten Ashrambetriebe wurden von Frauen geleitet.[27] Im deutschsprachigen Raum lösten vor allem die Berichterstattung der Illustrierten Stern und der Bestseller Ganz entspannt im Hier und Jetzt des ehemaligen Stern-Reporters Jörg Andrees Elten großes Interesse an Bhagwan aus.[30]

Bhagwan, so heißt es in einer Beschreibung, „war körperlich ein attraktiver Mann, mit hypnotischen braunen Augen, einem wallenden Bart, feinen Gesichtsknochen und einem gewinnenden Lächeln; seine überaus kontroversen Verhaltensweisen und Äußerungen sowie sein idiosynkratisches, allem Anschein nach furchtloses und unbeschwertes Gebaren sahen viele desillusionierte Menschen aus dem Westen als Zeichen dafür an, dass hier jemand war, der echte Antworten gefunden hatte.“[31] Zudem war er nicht traditionsverhaftet, befürwortete moderne Technik und Kapitalismus, hatte nichts gegen Sex und war außerordentlich gut belesen – er zitierte Heidegger und Sartre, Gurdjieff und Sokrates, selbst Bob Hope, mit derselben Leichtigkeit, mit der er über Tantra, das Neue Testament, Zen oder Sufismus sprach.[32][33]

Therapiegruppen als neue Einnahmequelle

Auch die eklektische Kombination von östlichen Meditations- und westlichen Therapietechniken spielte eine wesentliche Rolle.[28] Europäische und amerikanische Therapeuten des Human Potential Movement reisten nach Poona und wurden Bhagwans Schüler.[28] „Sie kamen zu ihm, um von ihm zu lernen, wie man meditativ lebt. Sie fanden in ihm den einzigen spirituellen Meister, der das Konzept der holistischen Psychologie vollkommen verstanden hatte, und den einzigen, der sie als Mittel dazu zu benutzen wusste, Menschen auf höhere Bewusstseinsebenen zu bringen“, schrieb ein Biograf.[34] Therapiegruppen waren bald ein wesentlicher Bestandteil des Ashram-Angebots und auch eine seiner größten Einnahmequellen.[35] 1976 umfasste das Angebot 10 Therapien, darunter Encounter, Primal und Enlightenment Intensive, eine Gruppe, in der die Teilnehmer z. B. drei Tage lang versuchen mussten, die Frage „Wer bin ich?“ zu beantworten.[35] In den folgenden Jahren stieg die Anzahl der angebotenen Therapieformen auf etwa achtzig.[35]

Besucher fragten entweder Bhagwan, an welchen Gruppen sie teilnehmen sollten, oder wählten Gruppen nach eigenem Gutdünken aus.[35] In einigen Gruppen wie Encounter und Tantra wurde Sex mit wechselnden Partnern angeregt,[36][37] entsprechend Bhagwans Lehre, dass sexuelle Blockaden erst aufgelöst werden müssten, ehe das authentische Wesen des Menschen sich entfalten könnte.[35] In den Encounter-Gruppen wurden auch gewalttätige Konfrontationen zwischen den Teilnehmern zugelassen; laut Pressemeldungen kamen sogar mehrere Vergewaltigungen vor.[35][36][38] Nachdem ein Teilnehmer einen Knochenbruch erlitt, wurden Tätlichkeiten in den Gruppen untersagt.[35] Trotzdem hatten viele Sannyasins und Besucher die Empfindung, an etwas Aufregendem, Neuartigem teilzunehmen.[35] In diesem Gefühl wurden sie auch von Bhagwan bestärkt: „Wir experimentieren hier mit allen Möglichkeiten, die das menschliche Bewusstsein heil machen und einen Menschen bereichern können“, sagte er.[35]

Tagesgeschehen im Ashram

Ein typischer Tag im Ashram begann um 6 Uhr mit der einstündigen Dynamischen Meditation. Um 8 Uhr hielt Bhagwan einen öffentlichen Vortrag in der so genannten „Buddha Hall“ (Buddhahalle).[35][39] Bis 1981 wechselten sich hier Vortragsreihen auf Hindi und Englisch in monatlichem Rhythmus ab. Viele dieser spontan gehaltenen Vorträge waren Kommentare zu Texten aus verschiedenen spirituellen Traditionen; in anderen beantwortete er Fragen von Besuchern und Schülern.[35] Die Vorträge waren gespickt mit Witzen, Anekdoten und provokanten Bemerkungen, die regelmäßig Heiterkeitsausbrüche in seinem ergebenen Publikum auslösten.[40] Tagsüber fanden diverse Meditationen und Therapien statt, deren Intensität der spirituellen Energie von Bhagwans „Buddhafeld“ zugeschrieben wurde.[40] Abends gab es Darshans, in denen Bhagwan persönliche Gespräche mit kleinen Zahlen individueller Anhänger und Besucher führte.[33] Anlass für einen Darshan war in der Regel die Ankunft eines Schülers im Ashram bzw. seine bevorstehende Abreise, oder auch ein besonders gewichtiges Problem, das der Sannyasin mit Bhagwan persönlich besprechen wollte.[40] Vier Tage im Jahr wurden besonders gefeiert: Bhagwans Erleuchtungstag (21. März) und sein Geburtstag (11. Dezember) sowie Guru Purnima, ein Vollmond, an dem Inder ihre spirituellen Meister verehren, und Mahaparinirvana, der Tag, an dem aller Erleuchteten gedacht wird.[40] Für Besucher war der Aufenthalt in Poona generell eine intensive, karnevalartige Erfahrung, unabhängig davon, ob sie letztendlich „Sannyas nahmen“ oder nicht.[40][33] Der Ashram, so die Beschreibung einer Schülerin, war „ein Vergnügungspark und ein Irrenhaus, ein Freudenhaus und ein Tempel.“[41]

Bhagwans Lehren betonten Spontaneität, aber der Ashram war keineswegs frei von Regeln.[40] Wächter standen am Eingang, Rauchen und Drogen waren verboten, und bestimmte Teile des Geländes wie z. B. das Lao Tzu House, in dem Bhagwan seine Einzimmerwohnung hatte, waren nur privilegierten Schülern zugänglich.[40][42] Wer zu einem Vortrag in die Buddha-Halle wollte („Schuhe und Verstand bitte draußen lassen“, hieß es auf dem Schild am Eingang), musste sich zuerst einem Schnüffeltest unterziehen; Bhagwan war allergisch gegen Shampoos und Kosmetikprodukte, und wer nach solchen roch, dem wurde der Zutritt verwehrt.[42]

Negative Berichte in den Medien

In den 1970er Jahren wurde zum ersten Mal auch die westliche Presse auf Bhagwan, den „Sex-Guru“, aufmerksam.[42] Die Berichte konzentrierten sich auf die Therapiegruppen, Bhagwans Einstellung zu Sex und seine oft schelmischen, auf Schockwirkung ausgerichteten Äußerungen („Selbst Menschen wie Jesus sind noch ein kleines bisschen neurotisch“).[42] Auch das Verhalten von Sannyasins wurde zum Gegenstand von Kritik.[43] Um Geld zur Verlängerung ihres Indien-Aufenthaltes zu verdienen, gingen einige Frauen regelmäßig nach Bombay, wo sie sich als Prostituierte verdingten.[44] Andere Sannyasins versuchten sich im Schmuggel von Opium, Haschisch und Marihuana; manche wurden gefasst und landeten im Gefängnis.[44] Der Ruf des Ashrams litt darunter.[43] Als im Januar 1981 Prinz Welf von Hannover (Swami Anand Vimalkirti), ein Cousin von Prinz Charles und Nachkomme von Kaiser Wilhelm II., in Poona einem Schlaganfall erlag, stellten die besorgten Verwandten sicher, dass seine kleine Tochter nicht bei ihrer Mutter (ebenfalls Sannyasin) in Poona aufwachsen würde.[43] Mitglieder der Anti-Kult-Bewegung begannen zu behaupten, dass Sannyasins gegen ihren Willen zur Teilnahme an Therapiegruppen gezwungen würden, Nervenzusammenbrüche erlitten und in die Prostitution und Drogenkriminalität gedrängt würden.[43]

Die feindliche Einstellung der umgebenden Gesellschaft schien Bhagwan nichts auszumachen, wenn auch 1980 ein Mordanschlag auf ihn verübt wurde – Vilas Tupe, ein extremistisch gesinnter Hindu, warf während eines Morgenvortrags ein Messer nach ihm, verfehlte jedoch sein Ziel.[45][46][47] Das Erscheinen des in Indien verbotenen Films Ashram, der das Geschehen in den Therapiegruppen unzensiert abbildete,[36] und Bhagwans unverblümte Kritik am damaligen Premierminister Morarji Desai veranlassten den indischen Staat, eine härtere Linie gegenüber dem Ashram einzunehmen.[48] Unter anderem wurde dem Ashram rückwirkend der steuerbefreite Status entzogen, was in einer Steuerforderung in Millionenhöhe resultierte.[49]

Umzugsabsichten und Beginn von Bhagwans Schweigephase

Angesichts der immer weiter anwachsenden Besucherzahlen und der feindseligen Einstellung der Stadtverwaltung zogen Bhagwans Schüler einen Umzug nach Saswad, etwa 30 km außerhalb von Poona, in Betracht, wo sie eine landwirtschaftliche Kommune aufbauen wollten.[45] Doch eine Brandstiftung und die Vergiftung eines Brunnens in Saswad machten deutlich, dass der Ashram auch dort nicht willkommen war.[45] Ein anschließender Versuch, in Gujarat Land für den Ashram zu erwerben, scheiterte am Widerstand der lokalen Behörden.[44]

Bhagwans Gesundheit verschlechterte sich gegen Ende der 1970er Jahre; sein persönlicher Kontakt mit Sannyasins wurde schon ab 1979 reduziert.[45] Aus den abendlichen Darshans wurden Energie-Darshans – statt persönlicher Gespräche fand nun eine „Energieübertragung“ statt, bei der Bhagwan mit seinem Daumen auf das in der Mitte der Stirn befindliche „dritte Auge“ des Schülers drückte.[45] Am 10. April 1981 trat Bhagwan nach einer Krankheit in eine Phase des Schweigens ein, und statt der täglichen Vorträge gab er nun Satsangs (stilles Zusammensitzen, mit kurzen Phasen von Lesungen aus verschiedenen Werken und Live-Musik).[45] Etwa zur selben Zeit löste Ma Anand Sheela (Sheela Silverman) Laxmi als Bhagwans Sekretärin ab.[50] Sheela kam zu dem Entschluss, dass Bhagwan, der zu dieser Zeit unter einem langwierigen und sehr schmerzhaften Bandscheibenproblem litt, zur Sicherstellung besserer medizinischer Behandlungsmöglichkeiten in die Vereinigten Staaten reisen sollte.[50] Bhagwan und Vivek hielten anscheinend anfangs nicht viel von der Idee, doch Sheela setzte sich durch.[50][51]

Sheelas Kommune in Oregon (1981–1985)

Ankunft in Amerika und Planung der neuen Kommune

Bhagwan wird auf einem seiner täglichen „Drive-bys“ von am Straßenrand auf ihn wartenden Sannyasins gegrüßt.

Am 1. Juni 1981 reiste Bhagwan daher nach Amerika, zunächst nach Montclair (New Jersey).[52][53] Sheela kaufte kurz darauf in Oregon für 5,75 Millionen Dollar die entlegene Big Muddy Ranch (s. Karte)44.8375-120.4757 (früherer Drehort einiger Westernfilme mit John Wayne); sie wollte dort eine Kommune aufbauen und die heruntergewirtschaftete Ranch in eine Oase verwandeln.[52]

Sheelas Plan, eine solche Kommune aus dem Nichts aufzubauen, barg von Anfang an erhebliche Schwierigkeiten.[54] Zum einen würde das Projekt große Geldsummen verschlingen und zum anderen galt es, die Reaktion der ansässigen Bevölkerung zu berücksichtigen.[54] Viele Oregoner standen dem Gedanken, dass ein indischer spiritueller Lehrer mit seinen Schülern sich in ihrer Nachbarschaft niederlassen würde, von Anfang an bange oder ausgesprochen feindselig gegenüber.[54] Ein weiteres Problem war, dass die Ranch als landwirtschaftliches Land klassifiziert war und nach den geltenden Landnutzungsbestimmungen nur eine kleine Anzahl Häuser enthalten durfte.[54] Das vierte Problem waren die strengen Einwanderungsbestimmungen der Vereinigten Staaten – die meisten Sannyasins, wie auch Bhagwan selbst, hatten weder die amerikanische Staatsbürgerschaft noch eine permanente Aufenthaltserlaubnis.[54] Das letzte Problem war Bhagwan selber, der sich bei seinem ersten Besuch der baumlosen Landschaft im August 1981 wenig enthusiastisch zeigte.[54] Trotzdem sah es eine Weile so aus, als würde Sheelas Wunschtraum in Erfüllung gehen.[54] Sannyasins in aller Welt wurden kontaktiert und angehalten, Geld in das Projekt zu investieren, mit der Aussicht, dass ihnen dort dann ein Wohnplatz geboten würde.[54]

Master's Day Festival 1982 in Rajneeshpuram, Oregon

1982 wurde die Stadt Rajneeshpuram auf dem Gelände der Ranch gegründet.[55] Hunderte von bereits in Oregon angekommenen Sannyasins arbeiteten sehr hart und mit großen Enthusiasmus am Aufbau der notwendigen Infrastruktur.[55] Die Stadt hatte bald eine eigene Post, Schule, Feuerwehr, Einkaufszentren, Restaurants und ein öffentliches Transportsystem mit 85 Bussen. Ein Flugplatz (Big Muddy Ranch Airport44.8299-120.49557) mit stadteigenen Flugzeugen stand zur Verfügung. Ein riesiger Mandir diente als Meditations- und Versammlungshalle. Außerdem hatten die Sannyasins leerstehende Häuser in der nächstgelegenen Ortschaft, Antelope (etwa fünfzig Einwohner), aufgekauft und dort die Mehrheit im Stadtrat gewonnen.[55] Die Kommune empfing Tausende von Besuchern aus aller Welt zu den jährlichen Master's Day Festivals.[56] Viel Presseinteresse erregte in den folgenden Jahren eine Flotte von bis zu 93 Rolls-Royce, die Bhagwan von seinen Schülern zur Verfügung gestellt wurde.[57] Die Luxuswagen symbolisierten Bhagwans enthusiastische Befürwortung von innerem wie auch äußerem Reichtum; zudem waren sie eine bewusst provokative Satire auf Amerikas Besessenheit mit dem Automobil.[58]

Konflikte mit der umliegenden Gesellschaft

Die Einwanderungsgesetze versuchten die Sannyasins zum Teil dadurch zu umgehen, dass sie Scheinehen mit amerikanischen Staatsbürgern eingingen, was von den amerikanischen Einwanderungsbehörden mit großem Argwohn beobachtet wurde.[55] Auch Bhagwan selbst hatte Visumprobleme, die Sheela dadurch lösen wollte, dass Bhagwan zum offiziellen Oberhaupt einer Religion, des so genannten „Rajneeshismus“, erklärt würde.[59] Dieser Antrag wurde von den Behörden zunächst mit der Begründung abgewiesen, dass Bhagwan kein Religionsführer sein könne, weil er sich ja in einer permanenten Schweigephase befände und keine öffentlichen Äußerungen von sich gäbe.[59] Nach einem langen Rechtsstreit erfolgte aber drei Jahre später, 1984, die Anerkennung als Religionsführer.[59] Bhagwan selbst lebte von 1981 bis 1984 sehr zurückgezogen in Rajneeshpuram in einem von einem Zengarten umgebenen Trailerkomplex mit angebautem Schwimmbad; die meisten Sannyasins sahen ihn nur, wenn er auf seiner täglichen Spazierfahrt langsam an ihnen vorbeifuhr, oder bei stillen Darshans, da seine Schweigephase immer noch andauerte.[59] Das Tagesgeschehen in der Kommune wurde von Sheela und ihrem fast ausschließlich aus Frauen zusammengesetzten Managementteam bestimmt.[59]

Die Meditations- und Versammlungshalle in Rajneeshpuram (140 x 65 m)

Die Expansion der Kommune führte zu immer weiter ausufernden Rechtsstreitigkeiten mit den Behörden über Baugenehmigungen.[60] Sheelas zum Teil sehr schroffe Kommentare gegenüber den Medien verschärften die Lage.[59] Im Juli 1983 wurde eine Bombe in einem von Sannyasins geführten Hotel in Portland gezündet.[59] Es wurden zwar keine Gäste oder Angestellte verletzt, aber die Kommuneleitung in Rajneeshpuram nahm dies als Anlass, Waffen zu kaufen und eigene städtische Polizeikräfte auszubilden.[59] Gewaltandrohungen seitens der Oregoner Bevölkerung häuften sich.[61] Das tägliche Leben in Rajneeshpuram wurde zunehmend autoritärer.[59]

AIDS-Warnung

Im März 1984 gab Sheela bekannt, Bhagwan hätte gesagt, dass in den kommenden Jahren etwa zwei Drittel der Menschheit an der damals erst seit Kurzem bekannten AIDS-Krankheit sterben würden; Sannyasins hätten infolgedessen besondere Sicherheitsvorkehrungen beim Sex zu beachten (kein Sex ohne Kondom und Einmalhandschuhe, kein Austausch von Körperflüssigkeiten, etwa durch Küssen, usw.).[62][59] Statt Promiskuität wurde den Sannyasins nun eine monogame oder enthaltsame Lebensweise nahegelegt.[63] Diese Reaktion hielten viele Beobachter für überzogen; AIDS wurde damals noch nicht als heterosexuelle Krankheit gesehen, und der Gebrauch von Kondomen war in diesem Zusammenhang noch nicht weithin empfohlen.[64]

Abgleiten der Kommuneleitung in die Kriminalität

Im September 1984 initiierte Sheela ein „Share-a-Home“-Programm für Obdachlose.[63] Busse wurden in amerikanische Großstädte geschickt und kamen mit mehreren Tausend Obdachlosen zurück, denen man ein neues Leben in Rajneeshpuram angeboten hatte.[65] Dies passte überhaupt nicht mit Bhagwans Lehren zusammen – Bhagwan hatte christliche Wohlfahrtsmaßnahmen in Indien immer als heuchlerisch und kontraproduktiv kritisiert – und da zudem am 6. November 1984 eine kritische Landtagswahl in Wasco County bevorstand, bei der die Obdachlosen nach Oregons freizügigen Wahlregelungen hätten mitwählen dürfen, sah die Öffentlichkeit das Ganze einfach als zynische Maßnahme zur Vergrößerung des Rajneeshpuram-Stimmanteils.[65] Nach einer schnellen Änderung der Wahlbestimmungen durch die Behörden, welche die Registrierung der Obdachlosen als Wähler erschwerte, wurden viele von ihnen einfach in die nächste größere Stadt gefahren und dort abgesetzt.[65]

Im Oktober 1984 gab Bhagwan bekannt, dass er seine Schweigephase beenden und von nun an wieder Vorträge halten würde.[63] Die Verwaltung von Rajneeshpuram scheint zu diesem Zeitpunkt vollkommen außer Kontrolle gewesen zu sein.[63] Sheela hatte heimlich Abhöranlagen im Telefonsystem von Rajneeshpuram und sogar in Bhagwans eigenem Haus installiert.[63] Sannyasins, die mit ihrem Führungsstil nicht einverstanden waren, wurden isoliert und unter Druck gesetzt; viele verließen Rajneeshpuram.[63][61] Die internen und externen Konflikte hatten bei Sheela und ihrem Führungsteam eine Spirale der Verzweiflung ausgelöst, die schließlich in soziopathischem und kriminellem Verhalten mündete.[66][61]

Pressekonferenz

Das wahre Ausmaß dieses kriminellen Fehlverhaltens wurde erst Mitte September 1985 bekannt, als Sheela und ihr Führungsteam die Kommune fluchtartig verließen.[67] Bhagwan berief zwei Tage darauf, am Montag, dem 16. September, eine Pressekonferenz ein.[68] Dort berichtete er, Sheela und ihr Team hätten laut Aussagen von Sannyasins, die ihm seit Sheelas Abreise von Vivek und seinen beiden Ärzten zugetragen worden seien, verschiedene Verbrechen begangen, und bat die Behörden, Ermittlungen gegen Sheela und ihr Team einzuleiten.[67][69] Diese Untersuchungen resultierten in der Verhaftung und Verurteilung von Sheela und mehreren ihrer Mitarbeiter.[70] Wie sich herausstellte, hatten Mitglieder von Sheelas Team ein Jahr zuvor, im September 1984, also ebenfalls im Vorfeld der County-Wahlen, vorsätzlich Salmonellen in das Essen verschiedener Restaurants der Kleinstadt The Dalles in Oregon lanciert, um zu sehen, ob es möglich wäre, Wahlberechtigte krank zu machen und so das Ergebnis der Wahlen zu beeinflussen.[71] Etwa 750 Menschen erkrankten, 45 mussten ins Krankenhaus.[72] Bhagwans Leibarzt Swami Devaraj, den Sheela wegen seines direkten Zugangs zu Bhagwan als Konkurrenten betrachtete, und zwei Beamte der Oregoner Behörden waren im Auftrag Sheelas vergiftet worden; Devaraj und einer der Beamten wurden daraufhin ernsthaft krank, genasen aber schließlich wieder.[73][74] Bhagwan erklärte, von diesen Verbrechen nichts gewusst zu haben, und wurde von den Behörden auch nie ihretwegen belangt, aber sein ohnehin schon umstrittener Ruf erlitt dennoch schweren Schaden, besonders im Westen.[70][75][67]

Verhaftung

Am 23. Oktober 1985 finalisierte eine Federal Grand Jury unter Ausschluss der Öffentlichkeit eine Anklageschrift gegen Bhagwan wegen angeblicher Einwanderungsdelikte.[76] Am 28. Oktober 1985 wurde Bhagwan nach einem Flug nach North Carolina ohne Haftbefehl (die Anklage war noch nicht offiziell angekündigt worden) festgenommen.[77] Als Begründung gaben die amerikanischen Behörden an, er habe die USA verlassen wollen.[78] Bhagwan wurde daraufhin von seinen Begleitern getrennt und die nächsten zwölf Tage in Ketten von einem Gefängnis zum nächsten transportiert, bis er schließlich wieder in Oregon ankam.[69][79] Er bekam eine zehnjährige Bewährungsstrafe, die unter der Bedingung, das Land zu verlassen, ausgesetzt wurde, sowie eine Geldstrafe von $400.000.[80] Bhagwan behauptete danach, er sei in den zwölf Tagen, die er in verschiedenen amerikanischen Gefängnissen verbrachte, mit einem Mittel vergiftet worden, das später nicht mehr nachweisbar sei.[81]

Weltreise und Poona II (1985–1990)

Weltreise

Nach längeren Aufenthalten in Nepal, Kreta und Uruguay und verschiedenen Irrflügen um den Globus, während deren ihm fast überall auf massives Betreiben der entsprechenden Stellen der Vereinigten Staaten die Einreise verweigert wurde,[82] kehrte Bhagwan Anfang 1987 schließlich in den Ashram in Pune zurück.[83]

Die Multiversity

Der Ashram nahm seine früheren Tätigkeiten wieder auf – Bhagwans Diskurse wurden veröffentlicht und Therapiekurse fanden statt, wenn auch nun in weniger kontroversem Stil als früher.[84] Der Ashram wurde ausgebaut und präsentierte sich jetzt als „Multiversity“, ein Ort, in dem Therapie als Brücke zur Meditation fungieren sollte.[84] Die Besucherströme nahmen wieder zu.[84] Unter seinen Sannyasins war angesichts der Erfahrungen in Oregon die frühere Vorliebe für kommunales Zusammenleben mit anderen Sannyasins weitgehend erloschen; die meisten zogen es nun vor, ein unauffälliges und eigenständiges Leben in der Gesellschaft zu führen.[85] Die Verpflichtung, orange bzw. rote Kleidung und die Mala zu tragen, wurde 1987 abgeschafft.[9]

Bhagwan entwickelte neue Meditationstechniken, darunter die „Mystic Rose“-Technik, und begann wieder, Meditationen persönlich zu leiten.[84] Seine täglichen Vorträge fanden nun abends und nicht wie früher morgens statt.[86] Ab April 1988 befasste er sich in ihnen ausschließlich mit Zen-Meistern.[84] Im August 1988 führte Bhagwan die roten Roben für seine Anhänger wieder ein; diese wurden jetzt aber nur noch im Ashram selbst getragen und ohne Mala.[86] Beim abendlichen Meeting wurden (und werden auch heute noch) weiße Roben getragen.[87] Ende 1988 erklärte er, dass er nicht mehr Bhagwan genannt werden wolle – der Scherz sei nun vorbei: „I don’t want to be called Bhagwan again. Enough is enough! The joke is over!“[88] Nach einigen Wochen ohne Namen akzeptierte er auf den Vorschlag seiner Schüler hin den Namen Osho, der als respektvolle Anrede in einigen Zen-Geschichten, die er in seinen Vorträgen besprochen hatte, aufgetaucht war.[8][84] 1989 ließ er ankündigen, dass der Ashram in Zukunft als ein Urlaubs- und Meditationsresort („Club Meditation“) geführt werden solle.[86]

Tod

Oshos Gesundheitszustand wurde zunehmend schlechter; im April 1989 hielt er seinen letzten öffentlichen Vortrag.[81] Den Rest dieses Jahres saß er abends nur noch schweigend mit seinen Sannyasins zusammen in der Meditationshalle des Ashrams.[81] Ende 1989 starb seine Gefährtin Vivek, anscheinend von eigener Hand.[89] Osho „verließ seinen Körper“ sechs Wochen später, am 19. Januar 1990, im Alter von 58 Jahren.[89] Nur Stunden später wurde sein Leichnam im Beisein von Hunderten schockierter, aber feiernder Sannyasins verbrannt.[89] Oshos Asche befindet sich in einem weißen marmornen Meditationssaal im Ashram. Auf einer Gedenktafel steht ein Zitat Meher Babas: „Never Born, Never Died: Only Visited this Planet Earth between Dec 11 1931 – Jan 19 1990.“

Lehre

Osho war gegen jedes Glaubenssystem und betonte den Wert der authentischen religiösen Erfahrung gegenüber der Zugehörigkeit zu einer Religion.[90] In seiner Kritik des Christentums zum Beispiel sagte er, Jesus sei ein Rebell – er existiere nur außerhalb der Kirchenmauern, die sein Anliegen dogmatisch kanalisiert und damit leblos gemacht hätten.[91] Gott sei nichts als eine Erfindung des Menschen, Opium für das Volk:

“It is absolutely necessary that God should be dead. But I want you to know my understanding: It was good of Friedrich Nietzsche to declare God dead – I declare that he has never been born. It is a created fiction, an invention, not a discovery. Do you understand the difference between invention and discovery? A discovery is about truth, an invention is manufactured by you. It is man-manufactured fiction. Certainly it has given consolation, but consolation is not the right thing! Consolation is opium. It keeps you unaware of the reality, and life is flowing past you so quickly – seventy years will be gone soon. Anybody who gives you a belief system is your enemy, because the belief system becomes the barrier for your eyes, you cannot see the truth. The very desire to find the truth disappears. But in the beginning it is bitter if all your belief systems are taken away from you. The fear and anxiety which you have been suppressing for millennia, which is there, very alive, will surface immediately. No God can destroy it, only the search for truth and the experience of truth – not a belief – is capable of healing all your wounds, of making you a whole being. And the whole person is the holy person to me.” [92]
„Es ist absolut notwendig, dass Gott tot sein muss. Aber ich möchte, dass ihr meine Auffassung kennt: Es war gut von Friedrich Nietzsche, Gott für tot zu erklären – ich aber sage, dass er überhaupt nie auf die Welt gekommen ist. Er ist eine Geschichte, eine Erfindung: keine Entdeckung. Versteht ihr den Unterschied zwischen einer Erfindung und einer Entdeckung? Eine Entdeckung hat mit der Wirklichkeit zu tun; eine Erfindung dagegen ist von euch fabriziert worden. Es ist eine vom Menschen fabrizierte Geschichte. Natürlich spendet sie Trost, aber Trost ist nicht das Richtige! Trost ist Opium. Er bewirkt, dass ihr euch der Wirklichkeit weiterhin nicht bewusst werdet, und das Leben fließt so schnell an euch vorbei – die siebzig Jahre werden bald vorüber sein. Jeder, der euch ein Glaubenssystem verkauft, ist euer Feind, denn das Glaubenssystem wird zu einer Barriere für eure Augen, ihr könnt die Wirklichkeit nicht sehen. Selbst der Wunsch, die Wahrheit zu finden, verschwindet. Aber am Anfang ist es bitter, wenn euch alle eure Glaubenssysteme weggenommen werden. Die Angst und Furcht, die ihr seit Jahrtausenden unterdrückt, die aber noch da ist, sehr lebendig ist, wird sofort wieder an die Oberfläche treten. Kein Gott kann sie zerstören, nur die Suche nach der Wirklichkeit und die Erfahrung der Wirklichkeit – nicht ein Glaube – kann alle eure Wunden heilen, euch zu ganzen Wesen machen. Und für mich ist der ganze Mensch der heilige Mensch.“

Der Weg zur authentischen religiösen Erfahrung liegt in seiner Lehre darin, das Leben als Ganzes anzunehmen, es in allen seinen Facetten zu lieben und täglich zu feiern.[93] Jede wie auch immer geartete Tätigkeit könne dem inneren Wachstum dienen.[94] Meditation bedeute dabei, ein Zeuge aller inneren Vorgänge zu sein, den Strom der Gedanken und Empfindungen an sich vorbeiziehen zu lassen, ohne sich weiter mit ihnen zu identifizieren.[95] Auf diese Weise könne man ihre Vorläufigkeit erkennen und sein Gespür für die Realität hinter der rational oder sinnlich wahrnehmbaren, vergänglichen Welt schärfen.[95] In dem Moment, wo der Meditierer nur noch Zeuge sei, erfahre er, wer er wirklich ist.[95]

Osho widersprach sich oft selbst, bewusst, denn er wollte vermitteln, dass es nicht auf die Worte ankomme, sondern vielmehr darum gehe, die Bindung an deren Bedeutung und Inhalte fallen zu lassen – wer die Wahrheit suche, müsse den Sprung ins Unbekannte wagen.[96] Die Wirklichkeit weise über das unzulängliche Medium der Ratio und somit auch der Sprache hinaus.[96] Deshalb war ihm jedes Verfahren recht, die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer auf die Realität hinter dem Medium „Diskurs“ zu lenken und die Identifikation mit seinen Worten immer wieder durch verfremdende rhetorische Mittel zu unterbrechen.[96] Letztendlich seien auch die Widersprüche in der Vielgestalt Gottes enthalten und aufgehoben:[97]

“I am not trying to give you a philosophy, a doctrine, a dogma. A dogma has to be consistent, a creed has to be consistent. I am not trying to convert you to a certain belief; a belief has to be consistent. I am trying to give you a vision, not a belief. I am trying to help you to come to my window to see the sky, to see the truth. That truth cannot be described. And that truth cannot be made a dogma, and that truth contains all contradictions – because it is so vast. So I go on giving you glimpses, aspects of it: one aspect is contradictory to another aspect. But in the whole truth, all aspects meet and mingle and are one.”[98]
„Ich will euch nicht eine Philosophie, eine Doktrin, ein Dogma geben. Ein Dogma muss in sich schlüssig sein, ein Religionsbekenntnis muss in sich schlüssig sein. Ich will euch nicht zu einem bestimmten Glauben bekehren; ein Glaube muss logisch schlüssig sein. Ich will euch eine Vision vermitteln, keinen Glauben. Ich möchte, dass ihr zu meinem Fenster kommt und den Himmel seht, die Wirklichkeit seht. Die Wirklichkeit ist unbeschreiblich. Und aus dieser Wirklichkeit lässt sich kein Dogma machen, diese Wirklichkeit vereint alle Widersprüche in sich – sie ist so unermesslich groß. Also gebe ich euch immer wieder Einblicke, Aspekte der Wirklichkeit: ein Aspekt widerspricht dem anderen. Aber in der gesamten Wirklichkeit treffen sich all diese Aspekte, vermischen sich und sind eins.“

Ein Sinn für Humor sollte seiner Meinung nach den Grundstein der zukünftigen Religiosität des Menschen bilden.[99] Folgerichtig enthielten seine Vorträge Hunderte von zum Teil deftigen Witzen (der einzige Teil seiner Diskurse, den er vom Blatt las).[100] Oshos Vorträge und Initiationsgespräche wurden aufgezeichnet und in Buchform in praktisch unredigiertem Originalwortlaut und auch als Tonkassetten und Videofilme veröffentlicht. Die in Hindi gehaltenen Vorträge (nach 1981 sprach er nur noch auf Englisch) werden nach und nach ins Englische übersetzt. So sind über 400 Bände von durchschnittlich 250 Seiten (ohne Berücksichtigung von thematischen Neuzusammenstellungen) entstanden. Viele Werke sind ins Deutsche und mehr als fünfzig andere Sprachen übertragen worden.[101] Die urheberrechtliche Verwaltung seines Nachlasses ist in den Händen einer gemeinnützigen Stiftung, der Osho International Foundation, deren Zweck die Verbreitung von Oshos religiösen Lehren und Botschaften ist.[75][102]

Rezeption

Osho war zu seinen Lebzeiten eine hoch umstrittene Persönlichkeit; er polarisierte die öffentliche Meinung wie kaum eine andere Gestalt im Bereich der neuen Religionen.[103] Für seine Kritiker war er ein gefährlicher Scharlatan, der Menschen mit religiösem Gaukelspiel zum Verzicht auf Altersversorgung und Vermögen bewog.[103] Als Belege führten sie die Vorgänge in den Kommunen an, wo seine Anhänger unentgeltlich und sehr hart arbeiteten, und seine 93 Rolls-Royce.[103] Kaum etwas bestätigte das Klischee vom raffgierigen Guru mehr als diese absurd große Autoflotte.[57] Auch die Tatsache, dass die Autos nicht ihm persönlich, sondern einer Holding gehörten und nach kurzer Zeit wieder verkauft wurden, änderte daran nichts.[57]

Seine provozierenden Thesen, seine unverblümte Kritik an Politikern, Nationalismus und Religionsführern sowie seine Ansichten über Sex, Ehe und Familie führten weltweit zu Entrüstung und Opposition.[104][105] Seine am Tantrismus orientierten Therapiemethoden brachten ihm einen Ruf als „Sex-Guru“ ein.[103] Andere sahen in der lange Zeit für Sannyasins üblichen roten Kleidung und der Mala Beweise für psychische Gleichschaltung und die Abhängigkeit von einem autoritären Führer.[103]

Osho hat aber auch stets seine Bewunderer gehabt.[103] Für den renommierten Jazz-Experten Joachim-Ernst Berendt war er ein unvergleichliches Phänomen, der „heiligste Schurke, den ich je gekannt habe“; der deutsche Philosoph Peter Sloterdijk hat ihn gar einen „Wittgenstein der Religionen“, „eine der größten Figuren des Jahrhunderts“ genannt.[103][106] Theologische Fakultäten veranstalteten Seminare über seine Lehren; Theologieprofessoren fuhren nach Poona und äußerten sich anerkennend über die spirituelle Lebendigkeit seiner Schüler.[103][107] Die amerikanische Presseagentur UPI schließlich wählte ihn zum „Mann des Jahres 1984“.[103] Und während Osho in seinem Heimatland zeit seines Lebens von der konservativen Hindu-Mehrheit abgelehnt und kritisiert worden war, sehen ihn viele Inder heute als eine bedeutende Persönlichkeit.[108][109]

Öffentliche Medien und kirchliche Publizistik

Die Presse

In der Tagespresse und in Magazinen wie dem Stern und dem Spiegel war viel von Osho zu lesen, aber die meisten dieser Artikel hatten die klare Tendenz, das einmal vorhandene Urteil über Osho zu bestätigen: dass er ein Scharlatan sei, der seinen Anhängern mit gewitzten Mitteln das Geld aus der Tasche ziehe.[110] Die Berichterstattung erwähnte immer wieder die vielen Rolls-Royce und brillantenbesetzte Armbanduhren.[110] Auch die Tantra-Gruppen, die mit freiem Sex gleichgesetzt wurden, und die Gewaltanwendung in den Encounter-Gruppen tauchten häufig in Berichten auf.[111] Was für eine Lehre Osho wirklich vertrat und was das Ziel seiner Bemühungen war, wurde in diesen Artikeln nur schemenhaft erfasst.[111]

Die Zentralstelle für Weltanschauungsfragen

Die deutsche Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, die zur Beobachtung von „Jugendsekten“ und neuen religiösen Bewegungen eingerichtet wurde, brachte in einem Info-Blatt zum Beispiel den Lebensbericht einer jungen Frau unter der Überschrift „Die rote Utopie – Der Weg nach innen – Im Banne des Guru“.[112] Im Materialdienst desselben Instituts schrieb ein Autor über das Thema „Losgekommen von der Droge Bhagwan“.[113] Schon die Überschriften signalisierten, dass es um den Nachweis der Schädlichkeit der „Droge Bhagwan“ ging, also um eine polemische und eindeutig von apologetischem Interesse bestimmte Schriftenreihe.[113] Für eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Oshos Lehre und der von ihm gegründeten Bewegung ist diese Literatur daher nur sehr bedingt geeignet.[113]

Das „Osho-Urteil“ des deutschen Bundesverfassungsgerichts

Die von Osho ins Leben gerufene Bewegung war in den 1970er und 1980er Jahren außerordentlich kontrovers. In der Bundesrepublik Deutschland wurde sie in staatlichen Broschüren zu dieser Zeit verschiedentlich als „Sekte“, „Jugendsekte“, „Jugendreligion“ oder „Psychosekte“ bezeichnet; dazu traten auch die Bezeichnungen „destruktiv“ und „pseudoreligiös“ sowie Vorwürfe der Mitgliedermanipulation. Eine gegen solche Äußerungen der Bundesregierung und des Bundesministers für Jugend, Familie und Gesundheit gerichtete Unterlassungsklage von Mitgliedern der Osho-Bewegung wurde vom Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen mit Urteil vom 22. Mai 1990 abgewiesen. Die Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision wurde vom Bundesverwaltungsgericht mit Beschluss vom 22. Mai 1991 zurückgewiesen. Eine hiergegen gerichtete Verfassungsbeschwerde von Mitgliedern der Osho-Bewegung war jedoch teilweise erfolgreich.

Das Bundesverfassungsgericht entschied elf Jahre später, mit Urteil vom 26. Juni 2002, dass es verfassungsrechtlich zwar nicht zu beanstanden sei, dass die in den 1980er Jahren erfolgten Bezeichnungen als „Sekte“, „Jugendsekte“ und „Psychosekte“ vom Oberverwaltungsgericht und vom Bundesverwaltungsgericht für unbedenklich gehalten worden seien. Das Urteil des Oberverwaltungsgerichts verletze aber das Grundrecht der Religionsfreiheit, soweit es auch den Gebrauch der Attribute „destruktiv“ und „pseudoreligiös“ sowie den Vorwurf der Mitgliedermanipulation für verfassungsmäßig angesehen habe. Diese Äußerungen der Bundesregierung seien diffamierend und sachlich nicht gerechtfertigt gewesen; die Bundesregierung hatte somit gegen das deutsche Grundgesetz verstoßen.[114][115] Im November 2008 wurde Deutschland vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte wegen der zu langen Dauer des Justizverfahrens, die gegen Artikel 6 § 1 der Europäischen Menschenrechtskonvention verstoßen hatte, zu einer Strafzahlung verurteilt.[116][117]

Nachwirkung im indischen Subkontinent

Mitte der 1980er Jahre wollte die Mehrheit der Bevölkerung in Südasien nichts mit Oshos Kommune zu tun haben.[118] Seit seinem Tode hat Osho jedoch zunehmend Anerkennung gefunden; seine Lehren sind zum Teil des kulturellen Mainstreams in Indien und Nepal geworden.[109][119][120] Schon 1991 wurde er von einer einflussreichen Tageszeitung zusammen mit anderen Figuren wie Gandhi und Buddha als einer von zehn Menschen genannt, die das Geschick Indiens am entscheidendsten beeinflusst hätten; in seinem Fall dadurch, dass er „den Geist zukünftiger Generationen von den Fesseln der Religiosität und des Konformismus befreit“ habe.[121] Zwei Jahre nach seinem Tod wurde die komplette Ausgabe seiner Bücher in die Bibliothek des indischen Parlaments aufgenommen, eine Ehre, die vor ihm nur Mahatma Gandhi zuteil geworden war.[120][122]

Auszüge und Zitate aus seinen Büchern erscheinen heute regelmäßig in indischen Tageszeitungen. Prominente Bewunderer seiner Werke waren bzw. sind Giani Zail Singh (Staatspräsident Indiens 1982–1987),[120] der derzeitige indische Premierminister Manmohan Singh[123] und der angesehene indische Autor, Geschichtswissenschaftler und Journalist Khushwant Singh.[123] Der Osho-Schüler Vinod Khanna, der in Rajneeshpuram Oshos Gärtner war,[124] amtierte von 2003 bis 2004 als Secretary of State for External Affairs im indischen Außenministerium.[125]

Nachwirkung im Rest der Welt

Das Osho International Meditation Resort, heute das wohl größte Therapie- und Meditationszentrum der Welt.[126]

Nach fast zwei von Kontroversen geprägten Jahrzehnten und einem Jahrzehnt der Anpassung hat sich Oshos Bewegung im Markt der neuen religiösen Bewegungen etabliert.[127] Oshos Anhänger haben seinen Beitrag neu definiert und die zentralen Lehren der Bewegung so dargestellt, dass sie Außenstehenden weniger kontrovers erscheinen.[127] Abgesehen von Änderungen innerhalb der Bewegung hat auch die westliche Gesellschaft einen Wandel vollzogen, der zu größerer Offenheit gegenüber Themen wie Meditation, Yoga und spirituellen Texten geführt hat.[127] Seine Schüler leiten Stressmanagementseminare für Kunden wie IBM und BMW, mit Umsätzen in Millionenhöhe in Amerika.[128][129]

Oshos Werke erfreuen sich heute internationaler Popularität, mit Bestsellern in so verschiedenen Ländern wie Südkorea und Italien.[75][121][126] Die von ihm gegründete Bewegung hat weltweit etwa 300 Meditations- und Informationszentren in 45 Ländern (Status: 2000).[130] Seine aktiven Meditationstechniken, insbesondere die Dynamische Meditation und die Kundalini-Meditation, sind weit über die von ihm gegründete Bewegung hinaus bekannt geworden; sie werden in vielen nicht von Sannyasins geleiteten Selbsterfahrungs-Workshops und zuweilen auch in Schulen und Universitäten praktiziert.[131]

Oshos Ashram in Pune hat sich zum Osho International Meditation Resort, einem der beliebtesten Reiseziele Indiens, entwickelt.[118] Das Meditation Resort empfängt Presseberichten zufolge jährlich etwa 200.000 Besucher aus 100 Ländern.[123][126]

Prominente Schüler im deutschen Sprachraum

Bekannte Persönlichkeiten im deutschen Sprachraum, die sich Osho irgendwann in ihrem Leben einmal genähert haben bzw. Sannyasins wurden:

  • Peter Sloterdijk (Swami D. Peter), Philosoph und Fernsehmoderator, verbrachte in den 1970er Jahren einige Zeit in Poona und beschreibt die Umstimmungserfahrung, die er als Sannyasin erlebt hat, als „irreversibel“.[106]
  • Elfie Donnelly (Ma Anasha), Jugendbuchautorin, und ihr damaliger Ehemann,
  • Peter Lustig, Fernsehmoderator, gingen in den 1970er Jahren zusammen nach Poona. Elfie Donnelly nennt Osho immer noch als eines ihrer Vorbilder;[132] Peter Lustig spricht ebenso positiv von dem „alten Herrn“ und den damals gemachten Erfahrungen.[133]
  • Barbara Rütting (Ma Anand Taruna), Schauspielerin und Politikerin, nennt Osho den größten Therapeuten des Jahrhunderts.[134]
  • Joachim-Ernst Berendt, Musikjournalist und Autor, wurde Sannyasin[135] und schrieb später das Vorwort zu dem Osho-Buch „Die verborgene Harmonie“.
  • Achim Eckert, Alternativmediziner und Autor, der mehrere Jahre in Oshos Ashram verbrachte, wendet bei seiner Arbeit Oshos Meditationstechniken an.[137]
  • Georg Deuter (Swami Chaitanya Hari), New-Age-Musiker, komponierte in den 1970er Jahren die Musik für verschiedene Osho-Meditationen.[138]
  • Eva Renzi, Schauspielerin, nahm in den 1970er Jahren an Therapiegruppen in Poona teil und versorgte danach die Boulevardpresse mit negativen Berichten über ihre dortigen Erfahrungen.[139]
  • Jörg Andrees Elten (Swami Satyananda), Stern-Journalist, fuhr nach Poona, um einen Report zu verfassen, wurde aber kurz darauf zum Schüler Oshos und ist immer noch als Journalist und Seminarleiter in der Osho-Bewegung tätig.[140]
  • Denny Yuson-Sanchez (Swami Anand Veeresh), Drogentherapeut und Leiter der „Humaniversity“ in Holland, ist eine der namhaftesten Figuren innerhalb der Osho-Bewegung in Westeuropa.[141]
  • Michael Barnett (Swami Anand Somendra) und Paul Lowe (Swami Anand Teertha), zwei prominente Therapeuten, schieden in den 1980er Jahren aus der Bewegung aus und gründeten später eigene esoterische Schulen.[142]

Werke

Autobiographisches

  • Glimpses of a Golden Childhood, Osho Viha, 1997, ISBN 81-7261-072-6
  • Autobiography of a Spiritually Incorrect Mystic, St Martins Press, Gordonsville 2000, ISBN 0-312-25457-1
    • Autobiographie eines spirituellen Provokateurs, Ullstein, München 2001
      • Neuauflage als Autobiografie, Ullstein, München 2005, ISBN 3-548-74252-1

Sonstige Werke (Auswahl)

  • Die Alchemie der Verwandlung. Bhagwan spricht über jüdische Mystik, Edition Lotos, Freiburg 1983 (The True Sage)
  • Auf der Suche. Bhagwan über die „Zehn Stiere des Zen“ (The Search)
  • Diskurse zum Vigyan Bhairav Tantra, 5 Bände (Book of the Secrets)
  • Ekstase, die vergessene Sprache (über Kabir), KI, Berlin 1980
  • Esoterische Psychologie, Rajneesh, München 1979 (Psychology of the Esoteric)
  • Die Gans ist raus! (The Goose is Out)
  • Ich bin der Weg, Rajneesh, München 1979 (I Am the Gate)
  • Intelligenz des Herzens, KI, Berlin 1979
  • Das Klatschen der einen Hand (The Sound of One Hand Clapping)
  • Komm und folge mir / Jesus aber schwieg / Der Menschensohn. Bhagwan spricht über Jesus (Come Follow Me, 4 Bände)
  • Meditation, die erste und letzte Freiheit (Meditation: The First and Last Freedom)
  • Meditation, die Kunst der Ekstase (Meditation: The Art of Ecstasy. On Meditation and Meditation Techniques)
  • Mein Weg, der Weg der weißen Wolke, KI, Berlin o. J. (um 1978) (My Way, the Way of the White Cloud)
  • Nicht bevor du stirbst. Osho spricht über den Weg der Sufis, Köln 1982 (Until You Die)
  • Das orangene Buch. Die Meditationstechniken von Bhagwan Shree Rajneesh, Sambuddha, Stuttgart 1982 (The Orange Book)
  • Rebellion der Seele (The Great Challenge)
  • Sprengt den Fels der Unbewusstheit. Ein Darshantagebuch, Fischer Taschenbuch, Frankfurt am Main 1979 (Hammer on the Rock: Evening Talks with a Modern Buddha)
  • Sprung ins Unbekannte (Dimensions Beyond the Known)
  • Tantra. Die höchste Einsicht (über Tilopas Gesang vom Mahamudra), Sambuddha, Stuttgart 1980 (Tantra: the Supreme Understanding)
  • Die verborgene Harmonie. Vorträge über die Fragmente des Heraklit (The Hidden Harmony)
  • Vom Sex zum kosmischen Bewußtsein (From Sex to Super-Consciousness)
  • Der Weg des Buddha. Osho spricht über Buddhas Hauptwerk „Das Dhammapada“ (Book of the Books, 12 Bände)

Literatur

  • Amrito (Jan Foudraine): Bhagwan – Krishnamurti – C. G. Jung und die Psychotherapie. Synthesis, Essen 1983, ISBN 3-922026-20-6.
  • Harry Aveling: The Laughing Swamis. Motilal Banarsidass Publishers, Delhi 1994, ISBN 81-208-1118-6.
  • Jeremy Carrette, Richard King: Selling Spirituality: The Silent Takeover of Religion. Routledge, New York 2004, ISBN 0-415-30209-9.
  • Lewis F. Carter: Charisma and Control in Rajneeshpuram. Cambridge University Press, Cambridge 1990, ISBN 0-521-38554-7.
  • Jörg Andrees Elten: Ganz entspannt im Hier & Jetzt. Tagebuch über mein Leben mit Bhagwan in Poona. Rowohlt, Reinbek 1979; Innenwelt Verlag, Köln 2000, ISBN 3-925205-94-2.
  • Frances FitzGerald: Cities on a Hill: A Journey Through Contemporary American Cultures. Simon & Schuster, 1986, ISBN 0-671-55209-0 (enthält ein sehr ausführliches Kapitel über Rajneeshpuram, das zuvor in zwei Teilen im Magazin The New Yorker [Ausgaben vom 22. und 29. Sept. 1986] veröffentlicht wurde).
  • Judith M. Fox: Osho Rajneesh. Studies in Contemporary Religion, Signature Books, Salt Lake City 2002, ISBN 1-56085-156-2. (Ein Teil dieses Buches, einschließlich einer Zusammenfassung von Oshos Lehre, ist online verfügbar.)
  • Marion S. Goldman: Passionate Journeys – Why Successful Women Joined A Cult. The University of Michigan Press, 2001, ISBN 0-472-08844-0.
  • Paul Heelas: The New Age Movement. Blackwell Publishers, Oxford 1996, ISBN 0-631-19332-4.
  • Fritz Erik Hoevels und Peter Priskil: Bhagwan oder das Dilemma einer menschenfreundlichen Religion – Eine psychoanalytische Studie und Jesus – Bhagwan. Ein Vergleich. Ahriman, Freiburg im Breisgau 1987, ISBN 3-922774-04-0.
  • Fritz-Reinhold Huth: Das Selbstverständnis des Bhagwan Shree Rajneesh in seinen Reden über Jesus. Lang (Studia Irenica 36), Frankfurt am Main 1993, ISBN 3-631-45987-4
  • Vasant Joshi: The Awakened One: The Life and Work of Bhagwan Shree Rajneesh. Harper & Row, 1982, ISBN 0-06-064205-X.
  • Gunther Klosinski: Psychologische und psychodynamische Aspekte religiöser Konversion zu neureligiösen Bewegungen am Beispiel der Neo-Sannyas-Bewegung. Eine Vergleichsstudie bei der Neo-Sannyas-Bewegung und der Gesellschaft für Transzendentale Meditation mittels biographischer Interviews. Habilitationsschrift, Tübingen 1984.
    • Veröffentlichung als: Warum Bhagwan? Auf der Suche nach Heimat, Geborgenheit und Liebe. Kösel, München 1985, ISBN 3-466-30274-9.
  • James R. Lewis, Jesper Aagaard Petersen (Hrsg.): Controversial New Religions. Oxford University Press, New York 2004, ISBN 0-19-515682-X.
  • Susan J. Palmer und Arvind Sharma: The Rajneesh Papers: Studies in a New Religious Movement. Motilal Banarsidass Publishers, Delhi 1993, ISBN 81-208-1080-5.
  • Maroesja Perizonius: Der Traum meiner Mutter. Meine Kindheit in einer Bhagwan-Kommune, Bergisch Gladbach 2008.
  • Joachim Süss: Zur Erleuchtung unterwegs. Neo-Sannyasin in Deutschland und ihre Religion. Reimer (Marburger Studien zur Afrika- und Asienkunde 2), Berlin 1994, ISBN 3-496-02531-X.
  • Joachim Süss: Bhagwans Erbe. Claudius, München 1996, ISBN 3-532-64010-4.
  • Fritz Tanner: Bhagwan. Gauner – Gaukler – Gott? Panorama, Altstätten/München 1986, ISBN 3-907506-26-X.
  • Anna Thoden und Ingemarie Schmidt: Der Mythos um Bhagwan. Die Geschichte einer Bewegung. Rowohlt (rororo Sachbuch 1080), Reinbek 1987, ISBN 3-499-17957-1.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d Joachim Süss (1996), S. 30
  2. Vasant Joshi (1982), S. 15
  3. a b c d e f g h i j k l m n o Frances FitzGerald, The New Yorker 22. September 1986, S. 77
  4. a b c d e Lewis F. Carter (1990), S. 44
  5. a b c d Joachim Süss (1996), S.29
  6. Macdonell Wörterbuch Sanskrit-Englisch, siehe den Eintrag bhagavat, wo bhagavan als Vokativ von bhagavat erläutert ist
  7. Meyers Lexikon online
  8. a b Osho, Autobiographie eines spirituellen Provokateurs, Anhang
  9. a b c Judith M. Fox (2002), S. 35
  10. a b c d e f Judith M. Fox (2002), S. 9
  11. a b c d e Judith M. Fox (2002), S. 10
  12. Lewis F. Carter (1990), S. 42
  13. Lewis F. Carter (1990), S. 43
  14. Osho, The Discipline of Transcendence, Vol. 2, Kapitel 11; Auszüge hier
  15. a b Lewis F. Carter (1990), S. 43
  16. a b c d e f Judith M. Fox (2002), S. 11
  17. a b c James R. Lewis (2004), S. 122
  18. a b Lewis F. Carter (1990), S. 45
  19. Lewis F. Carter (1990), S. 46
  20. a b c d Lewis F. Carter (1990), S. 47
  21. a b c Judith M. Fox (2002), S. 12
  22. Bharti, Death Comes Dancing, zitiert in Judith M. Fox (2002), S. 12
  23. Lewis F. Carter (1990), S. 48
  24. a b c d e Judith M. Fox (2002), S. 13
  25. a b c Judith M. Fox (2002), S. 14
  26. Lewis F. Carter (1990), S. 48–50
  27. a b c d e f Judith M. Fox (2002), S. 15
  28. a b c d e Judith M. Fox (2002), S. 16
  29. Lewis F. Carter (1990), S. 50, S. 114
  30. Fritz-Reinhold Huth (1993), S. 5
  31. Joe Morrell, Growing up within the Family of Love, zitiert in Judith M. Fox (2002), S. 16
  32. Frances FitzGerald, The New Yorker 22. September 1986, S. 78
  33. a b c Frances FitzGerald, The New Yorker 22. Sept. 1986, S. 80
  34. Vasant Joshi (1982), zitiert in Judith M. Fox (2002), S. 16
  35. a b c d e f g h i j k Judith M. Fox (2002), S. 17
  36. a b c Janet Maslin: Ashram (1981) Life at an Ashram, Search for Inner Peace, Film-Review in der New York Times vom 13. November 1981
  37. Jörg Andrees Elten, Ganz entspannt im Hier und Jetzt, Köln 2000, S. 186–191
  38. Frances FitzGerald, The New Yorker 22. September 1986, S. 83
  39. Joachim Süss (1996), S. 48–49
  40. a b c d e f g Judith M. Fox (2002), S. 18
  41. Bharti, Death Comes Dancing, zitiert in Judith M. Fox (2002), S. 18
  42. a b c d Judith M. Fox (2002), S. 19
  43. a b c d Judith M. Fox (2002), S. 20
  44. a b c Frances FitzGerald, The New Yorker 22. September 1986, S. 85
  45. a b c d e f Judith M. Fox (2002), S. 21
  46. Lewis F. Carter (1990), S. 70
  47. Artikel in der Times of India vom 18. November 2002
  48. Lewis F. Carter (1990), S. 63
  49. Lewis F. Carter (1990), S. 64
  50. a b c Judith M. Fox (2002), S. 22
  51. Frances FitzGerald, The New Yorker 22. September 1986, S. 86
  52. a b Judith M. Fox (2002), S. 23
  53. Artikel in der New York Times vom 16. Sept. 1981
  54. a b c d e f g h Judith M. Fox (2002), S. 24
  55. a b c d Judith M. Fox (2002), S. 25
  56. Lewis F. Carter (1990), S. 122
  57. a b c Joachim Süss (1996), S. 53
  58. James R. Lewis (2004), S. 129–130
  59. a b c d e f g h i j Judith M. Fox (2002), S. 26
  60. Lewis F. Carter (1990), S. 143
  61. a b c Lewis F. Carter (1990), S. 203ff.
  62. Frances FitzGerald, The New Yorker 29. September 1986, S. 96
  63. a b c d e f Judith M. Fox (2002), S. 27
  64. Susan J. Palmer, Arvind Sharma (1993), S. 155–158
  65. a b c Frances FitzGerald, The New Yorker 29. September 1986, S. 98–102
  66. Frances FitzGerald, The New Yorker 29. September 1986, S. 115
  67. a b c Judith M. Fox (2002), S. 28
  68. Lewis F. Carter (1990), S. 230
  69. a b Artikel im Magazin Ashé
  70. a b Lewis F. Carter (1990), S. 234–240
  71. Frances FitzGerald, The New Yorker 29. September 1986, S. 116
  72. Lewis F. Carter (1990), S. 224
  73. Frances FitzGerald, The New Yorker 29. September 1986, S. 119
  74. Lewis F. Carter (1990), S. 202
  75. a b c PublishingTrends.com
  76. Frances FitzGerald, The New Yorker 29. September 1986, S. 110
  77. Lewis F. Carter (1990), S. 232
  78. Lewis F. Carter (1990), S. 233
  79. Judith M. Fox (2002), S. 29
  80. Lewis F. Carter (1990), S. 237
  81. a b c Judith M. Fox (2002), S. 36
  82. Artikel „Two Tales – One Story“
  83. Judith M. Fox (2002), S. 33
  84. a b c d e f Judith M. Fox (2002), S. 34
  85. Judith M. Fox (2002), S. 34–35
  86. a b c Harry Aveling (1994), S. 198
  87. Joachim Süss (1996), S. 62
  88. Osho, No Mind: The Flowers of Eternity, Kapitel 1
  89. a b c Judith M. Fox (2002), S. 37
  90. Judith M. Fox (2002), S. 2
  91. Joachim Süss (1996), S. 153
  92. Osho, God is Dead, Now Zen is the Only Living Truth, Kapitel 1; Video hier verfügbar
  93. Joachim Süss (1996), S. 162
  94. Joachim Süss (1996), S. 118
  95. a b c Joachim Süss (1996), S. 120
  96. a b c Joachim Süss (1996), S. 50
  97. Joachim Süss (1996), S. 50; siehe auch Interview mit Jeff McMullen, 60 Minutes, Australien, hier als Video verfügbar
  98. Osho, The Beloved, Vol. 1, Kapitel 6
  99. Judith M. Fox (2002), S. 12
  100. Judith M. Fox (2002), S. 17; hier ein Beispiel
  101. Osho Times, Januar 2006
  102. Handelsregisterdaten für OIF, Schweiz
  103. a b c d e f g h i Joachim Süss (1996), S. 27
  104. Vasant Joshi (1982), S. 1–2
  105. Joachim Süss (1996), S. 52
  106. a b taz-Interview vom 13. Juni 2006; Auszug aus einem Gespräch P. Sloterdijks mit Hans-Jürgen Heinrichs
  107. Fritz-Reinhold Huth (1993), S. 8–9
  108. Joachim Süss (1996), S. 28
  109. a b APS Malhotra: In memoriam, The Hindu, 23. Sep. 2006
  110. a b Fritz-Reinhold Huth (1993), S. 1
  111. a b Fritz-Reinhold Huth (1993), S. 2
  112. Fritz-Reinhold Huth (1993), S. 3
  113. a b c Fritz-Reinhold Huth (1993), S. 4
  114. BVerfG, 1 BvR 670/91 vom 26. Juni 2002, Rn. 57, 60, 62, 91–94, diesbezügliche Pressemitteilung
  115. Hubert Seiwert: Freedom and Control in the Unified Germany: Governmental Approaches to Alternative Religions Since 1989. In: Sociology of Religion (2003) 64 (3): 367–375, S. 370. Online-Ausgabe
  116. Deutschland wegen langen Verfahrens zu Bhagwan-Bewegung verurteilt
  117. Negative labelling of Osho movement
  118. a b Judith M. Fox (2002), S. 41
  119. Joachim Süss (1996), S. 36
  120. a b c Urteilsbegründung des Bombay High Court, Abschnitte 12–14
  121. a b Judith M. Fox (2002), S. 42
  122. Artikel in LOGOS – The Journal of the World Book Community, Vol. 12, 2001, auch hier
  123. a b c San Francisco Chronicle, Artikel vom 29. August 2004
  124. Artikel vom 25. Juli 2002 in The Tribune (8. Artikel von oben)
  125. Parlamentarische Biographie
  126. a b c Zu dir oder in mich, Artikel in Weltwoche, Ausgabe 13/06
  127. a b c James R. Lewis (2004), S. 120
  128. Jeremy Carrette, Richard King (2004), S. 154
  129. Paul Heelas (1996), S. 63
  130. Judith M. Fox (2002), S. 43
  131. Joachim Süss (1996), S. 123
  132. Interview mit Elfie Donnelly auf womenweb.de
  133. Interview mit Peter Lustig auf galore.de
  134. Barbara-ruetting.de
  135. Joachim Süss (1996), S. 27
  136. Rudolf Bahro, In Amerika gibt es keine Kathedralen, taz-Interview aus Rajneeshpuram vom 29/30. August 1983
  137. heilendestao.at
  138. Biographie
  139. Nachruf im Hamburger Abendblatt
  140. Osho Times, hierjetzt.de
  141. Judith M. Fox (2002), S. 33–34, 43–44
  142. Joachim Süss (1996), S. 127
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