Raiffeisen Zentralbank

Raiffeisen Zentralbank
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
Unternehmenssitz Wien, Österreich
Unternehmensleitung

Walter Rothensteiner

Mitarbeiter 61.300 (2007)
Bilanzsumme 137,4 Mrd. EUR (2007)
Branche Universalbank
www.rzb.at
die RZB-Zentrale in Wien

Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG. (RZB) ist die drittgrößte österreichische Bank. Die Bilanzsumme des RZB-Konzerns lag 2007 bei rund 137,4 Mrd Euro. Der RZB sind die Raiffeisen-Spezialunternehmen untergeordnet. Für die Bankenaktivitäten in Zentral- und Osteuropa existiert im Rahmen des RZB-Konzerns mit Raiffeisen International ein eigenes, börsenotiertes, Tochterunternehmen.

Die RZB ist das Spitzeninstitut der Raiffeisen Bankengruppe und ist Mitglied im Österreichischen Raiffeisenverband, welcher unter anderem für die Interessenvertretung aller österreichischen Raiffeisengenossenschaften verantwortlich zeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Am 16. August 1927 fand die Gründungsversammlung der Aktionäre der Girozentrale der österreichischen Raiffeisengenossenschaften statt. Damit bekam die Raiffeisen Bankengruppe mit der Raiffeisen Zentralbank (RZB) ein Institut, das seither als bundesweiter und internationaler Repräsentant und Koordinator der Gruppe agiert. Die Gründung erfolgte rund vier Jahrzehnte nach der Etablierung des ersten österreichischen Spar- und Darlehenskassenvereins nach dem System von Friedrich Wilhelm Raiffeisen.

Gegründet primär als Liquiditätsausgleichsstelle der Raiffeisen Bankengruppe, hat die RZB bereits in den ersten zehn Jahren sowohl ihre Geschäftsfelder – etwa Devisen- und Valutenverkehr, Kreditvergabe, Einlagenannahme und Veranlagung in Wertpapieren – als auch ihren Personalstand – auf 85 Mitarbeiter – deutlich ausgeweitet.

1938 wurde die RZB – am Folgetag des Anschlusses an das Deutsche Reich – von einem kommissarischen Leiter übernommen und in der Folge verstaatlicht. Erst 1955 ging die Bank wieder in das Eigentum der Vorkriegsaktionäre über.

Weichenstellung in den 50er Jahren

In den 50er Jahren begann die RZB ihr Auslandsgeschäft auf- und auszubauen. Dieser Schritt schlug sich auch deutlich im Wachstum der Bank nieder, die 1957 schon knapp 200 Mitarbeiter beschäftigte. Ende der 50er Jahre begann die Bank, Spezialgesellschaften zu gründen oder sich an diesen zu beteiligen. Durch die Zusammenarbeit im Verbund ermöglichte das Institut so auch jeder einzelnen Raiffeisenbank, ihren Kunden eine universelle Dienstleistungspalette anzubieten. Mit der Gründung der Raiffeisen Bausparkasse, der Raiffeisen Versicherung, der Raiffeisen Leasing und anderer Spezialgesellschaften wurde das Produktportfolio der Raiffeisen Bankengruppe weiter verbreitert.

Start der Osteuropa-Expansion in den 80ern

Neben ihrer Stellung als eine der größten Kommerz- und Investmentbanken in Österreich baute die RZB bereits in den 80er Jahren ein weiteres Standbein auf und gründete 1986 die heutige Raiffeisen Bank in Budapest. Die frühe strategische Entscheidung, in Zentral- und Osteuropa (CEE) Fuß zu fassen, war wegweisend für die Geschichte der RZB. Ab 1989, mit dem Zusammenbruch der kommunistischen Regimes, startete die RZB in CEE voll durch und baute zunächst durch Bankgründungen ein tragfähiges und organisch geschaffenes Netzwerk auf, das ab dem Jahr 2000 durch Akquisitionen ergänzt und verstärkt wurde.

Die RZB betrachtet heute CEE ebenso wie Österreich als ihren Heimmarkt. Über die Raiffeisen International, die aus der RZB heraus gegründet wurde und an der sie 70 Prozent hält – die restlichen Anteile befinden sich im Streubesitz –, betreibt sie heute eines der größten Bankennetzwerke in CEE. 18 Märkte der Wachstumsregion Europas werden durch Tochterbanken, Leasingfirmen, zwei Repräsentanzen und eine Reihe anderer Finanzdienstleistungsunternehmen abgedeckt, in 2.956 Geschäftsstellen werden rund 12,7 Millionen Kunden betreut.

Eigentümer

Die RZB steht zu 87,70 Prozent in Besitz der neun österreichischen Raiffeisenlandesbanken (acht Landeszentralen und die Zveza-Bank). Den größten Anteil an der RZB hält die R-Landesbanken-Beteiligung GmbH. Weitere Gesellschafter sind die UBG-Bankenbeteiligungs Gesellschaft m.b.H., die über einen Anteil von 5,14 Prozent verfügt, die UNIQA Versicherungen AG mit 2,63 Prozent, der Lagerhauskonzern RWA Raiffeisen Ware Austria mit 2,57 Prozent sowie die Raiffeisen Beteiligung GmbH mit 4 Prozent und die Landes-Hypothekenbank Steiermark mit 0,18 Prozent.

Spezialunternehmen

Fast alle Spezialunternehmen der Raiffeisen Bankengruppe sind auch Tochterunternehmen der RZB. Dazu zählen unter anderem:

  • ÖPAG Pensionskassen AG
  • Raiffeisen Bausparkasse
  • Raiffeisen Capital Management
    • Raiffeisen Kapitalanlagegesellschaft
    • Raiffeisen Vermögensverwaltungsbank AG
    • Raiffeisen International Fund Advisory
    • Raiffeisen Immobilien Kapitalanlage GmbH
  • Raiffeisen Centrobank (das Aktienhaus der Raiffeisen Bankengruppe)
  • Raiffeisen Datennetz Gesellschaft m.b.H.
  • Raiffeisen evolution project development GmbH
  • Raiffeisen Factor Bank AG
  • Raiffeisen Informatik GmbH
  • Raiffeisen Investment AG (RIAG)
  • Raiffeisen-Leasing
  • Raiffeisen Versicherung (100 %-Tochterunternehmen der UNIQA Versicherungen AG)
  • Raiffeisen Wohnbau Bank
  • RSC Raiffeisen Daten Service Center GmbH
  • Raiffeisen Software Solution und Service GmbH

Raiffeisen International

Hauptartikel: Raiffeisen International

Über die börsennotierte Tochter Raiffeisen International Bankholding AG (RI) betreibt die RZB ein Bankennetzwerk in Zentral- und Osteuropa. 18 Märkte werden durch Tochterbanken, Leasingfirmen und Repräsentanzen abgedeckt. Ende 2006 betreute die RI in mehr als 2.890 Filialen über 12 Millionen Kunden. Seit dem Börsengang im April 2005 befinden sich 30 Prozent der Gesellschaftsanteile der RI im Streubesitz.

Beteiligungen

Die Raiffeisen Zentralbank bzw. Raiffeisenlandesbanken halten zahlreiche Beteiligungen an Unternehmen der verschiedensten Branchen. Die bekanntesten davon sind die UNIQA Versicherungen AG (25,7 % per Dez. 2004), die Agrana, die Bauholding Strabag, die Mediaprint, Kurier, Salinen Österreich, die Landeshypothekenbanken für Oberösterreich, Salzburg und Steiermark, Do & Co, Demel, Oesterreichische Nationalbank und Österreichische Lotterien.

Weitere Unternehmen an denen die RZB Beteiligungen hält sind:

  • Kathrein & Co. Privatgeschäftsbank Aktiengesellschaft
  • NOTARTREUHANDBANK AG
  • ZHS Office- & Facilitymanagement GmbH

Weblinks


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