Rafzerfeld

Rafzerfeld
Die vier Gemeinden des Rafzerfeldes

Das Rafzerfeld ist eine mehrere Quadratkilometer grosse Ebene im Norden des Schweizer Kantons Zürich.

Das Gebiet umfasst von West nach Ost die Gemeinden Wasterkingen, Hüntwangen, Wil und Rafz und liegt nördlich des Rheins. Es gelangte 1651 mit den hohen Gerichten an Zürich, nachdem die Grafen von Sulz gezwungen waren, ihre Schulden bei den Zürchern durch Veräusserung ihrer Landeshoheit abzutragen. Es ist dies ein seltener Fall des Verkaufs von Reichsboden an die Schweiz.

Das Rafzerfeld stellt geologisch den Sander eines grossen Alpengletschers dar, weshalb die abgelagerten Kiesschichten mehrere Dutzend Meter mächtig sind. Mehrere Kieswerke bauen diesen Rohstoff ab.

Im Rafzerfeld gibt es eine Anzahl von Naturschutzprojekten, die die ursprüngliche Artenvielfalt wieder herstellen möchten. Bei diesen Projekten arbeiten Landwirte, Kiesgrubenbesitzer und Naturschutzvereine zusammen. Der 1996 gegründete Verein Natur vom Puur initiiert Vernetzungsprojekte mit denen die Verbreitung und Ansiedlung anspruchsvoller Pflanzen und Tiere mittels ökologischen Ausgleichsflächen, Buntbrachen und speziellem Saatgut gefördert werden soll. Im Jahre 2003 hat das Amt für Landschaft und Natur des Kantons Zürich das Vernetzungsprojekt Rafzerfeld genehmigt. Durch die Kiesgewinnung sind neue Lebensräume für Pflanzen und Tiere entstanden. Die Rekultivierung der Kiesgruben ermöglicht, spezielle Biotope mit Mager- und Trockenwiesen oder Kiesflächen einzurichten. Im Rafzerfeld können neben einer vielfältigen Pflanzenwelt, die Feldlerche, der Flussregenpfeifer, Uferschwalben, die Goldammer und der Feldhase beobachtet werden.

Kiesgrube im Rafzerfeld, im Hintergrund Wil

Literatur

  • Hans Hofer: Wirtschafts- und Siedlungsgeographie des Rafzerfeldes und seiner angrenzenden Gebiete, in: Mitteilungen der Geographisch-Ethnographischen Gesellschaft Zürich, Band 40, 1939-1940, S. 1–136 + Tafeln (Digitalisat)

Weblinks


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