Raetia

Raetia
Lage der Provinz
Raetia (gelb) auf einer Historischen Karte. Droysens Historischer Handatlas, 1886

Raetia (auch Rätien oder Rhätia) war eine römische Provinz, benannt nach den Rätern. Sie umfasste das nördliche Alpenvorland zwischen südöstlichem Schwarzwald, Donau und Inn und reichte im Süden von den Tessiner Alpen („Lepontinische Alpen“) über Graubünden und einen Teil Nordtirols zu einem oberen Teil des Eisacktals.[1] Zeitweise reichte sie bis etwa Schwäbisch Gmünd zum rätischen Limes nordwestlich über die obere Donau hinaus. Die römische Provinz wurde Jahrzehnte nach der militärischen Eroberung im ersten Jahrhundert n. Chr. eingerichtet und im vierten in die südliche/südöstliche Raetia prima und die nördliche/nordwestliche Raetia secunda unterteilt. Deren Hauptstädte waren Curia Raetorum (Chur) und Augusta Vindelicorum (Augsburg).

Ihr Gebiet überdeckte sich nur zum Teil mit dem ursprünglichen Siedlungsgebiet der Räter. Seit dem 3. Jahrhundert bildete sich in ihrem nordwestlichen Bereich der germanische Stamm der Alamannen. Im früheren 6. Jahrhundert unterstand sie den Ostgoten; in der Folge entstand unter weiterem Eindringen der Alamannen in ihrem östlichen Bereich der Stamm der Bajuwaren.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Die Nordgrenze der Provinz war gleichzeitig die Grenze des römischen Reichs zum nicht eroberten Teil Germaniens, der Germania Magna genannt wurde. Im Westen grenzte Raetia zunächst an die Reichsprovinz Gallia Belgica, seit deren Teilung unter Domitian (81–96) an Germania superior, im 4. Jahrhundert stattdessen Sequana bzw. Maxima Sequanorum. Weiter südwestlich grenzte Vallis Poenina bzw. Alpes Graiae et Poeninae an. Noricum war die östliche Nachbarprovinz. Im Süden lag gleich das Kernland Italien, das erst ab 300 n. Chr. (Diokletian) in die Provinzteilung einbezogen wurde (Gallia transpadana, Venetia et Histria).

Die Grenzen verliefen so:[2]

Karte des obergermanisch-raetischen Limes mit Hinterland.
  • Die Nordgrenze und Verteidigungslinie bildete zwischen Castra Batava (Passau) und dem Kastell Eining bei Kelheim der Danuvius (Donau).
  • Westlich davon wurde sie bis etwa 95 n. Chr. durch die obere Donau und danach von dem 166 km langen rätischen Limes markiert, der sich vom Kastell Celeusum (Markt Pförring) in nordwestlicher Richtung nach Gunzenhausen (Altmühl), von dort weiter in südwestlicher Richtung nach Lorch (bei Schwäbisch Gmünd) zog, wo Raetia an Germania superior grenzte und der Limes sich als obergermanischer nach Norden fortsetzte (→ ORL: Streckenverlauf). Im 3. Jahrhundert wurde er aufgegeben, fortan bildeten (von West nach Ost) der Hochrhein, der Bodensee, die Iller und ab der Illermündung die Donau die nördliche Grenze der Provinz zur Germania Magna. Vom östlichen Bodensee zur Iller und von dort nach Norden entlang der Iller bis zur Donau wurde die neue befestigte Grenzlinie des Donau-Iller-Rhein-Limes geschaffen.
  • Die Westgrenze verlief südwärts vom Ausfluss des Untersees des Bodensees über Ad Fines (Pfyn) ins Gebiet zwischen Zürichsee und Walensee zum Oberalppass, wobei das Tal der Linth (Glarus) sicher und dasjenige der Reuss (Uri) inklusive Urseren sowie dasHaslital wahrscheinlich zu Rätien gehörten.[3] und über den Furkapass (vielleicht) zum Fletschhorn.
  • Von dort zog sich die Südgrenze über den Splügen- und den Malojapass durchs Vinschgau bis Brixen (Zusammenfluss von Rienz und Eisack).
  • Die Grenze zu Noricum verlief nordwärts durchs Zillertal und dann den Inn (Aenus, Oenus) entlang zur Donau.
  • Der Verlauf der südlichen Grenze Rätiens im heutigen Tessin und südlichen Graubünden ist in der Forschung umstritten. Die eine Seite legt den Grenzverlauf auf den Alpenhauptkamm, weil die spätere Ausdehnung der Bistümer Mailand, Como und Novara die Zugehörigkeit des ganzen heutigen Kantons Tessin und des Misox sowie des Bergell und des Veltlins zu drei Stadtgemeinden bereits in römischer Zeit wahrscheinlich mache. Die andere Seite rechnet das Gebiet der Lepontier zu Rätien und legt die Grenze südlich einer Linie zwischen DomodossolaLocarno und Bellinzona.[4] Das Bergell und das Veltlin inklusive Valposchiavo und Bormio werden im allgemeinen jedoch eher zu Italien gerechnet. Keine Seite konnte jedoch bis heute entscheidende Argumente oder archäologische Belege beibringen.[5]

Römische Herrschaft

Ursprüngliche Bewohner

Die Namen der Provinz, ihrer späteren Teilprovinzen, ihrer Verwaltungssitze (Raetia, Vindelicia, Augusta Vindelicorum etc.) beziehen sich auf die Volksgruppen der →Räter und der →Vindeliker, die römischen Quellen zufolge den größten Teil der Provinz bewohnten oder bis zu ihrer Eroberung durch Rom bewohnt hatten, deren wiederholte Angriffe auf Nachbargebiete sollen auch Anlass für den entscheidenden Feldzug von 15 v. Chr. gewesen sein.

In den Alpen nördlich der Linie ComoVerona[6] sollen die Räter gesiedelt haben. Verschiedene Autoren seit der Antike hielten sie für mit den Etruskern verwandt. Neuere linguistische Analysen rätischer und etruskischer Inschriften stützen diese Vermutung; jedenfalls wird das Volk heute als nicht keltisch (oder sogar nicht indogermanisch) angesehen. Römische Autoren beschrieben die Räter als „kriegerisch“, zu Raubzügen gegen Nachbarvölker neigend – was anderen als übertreibender Vorwand für römische Feldzüge in die Alpen erschien.[7]

Im selben Gebiet sollen aber auch Kelten wie die Venosten (Venostes im heutigen Vinschgau)[8] oder die (indogermanischen, aber nicht keltischen) Veneter gesiedelt haben. Letztere gaben Venetien (dem Hinterland Venedigs) den Namen, aber auch der Bodensee wurde zuweilen Lacus Venetus genannt.[9]

Auf seinem Zug über die Alpenpässe 15 v. Chr. traf Drusus auf die Breonen (Breuni), [10] [11][12] von denen der Brennerpass auf allerdings nicht lückenlos erkennbare Weise seinen Namen bekommen haben könnte. Strabon bezeichnet sie als Illyrer[6] (indogermanisch, doch nicht-keltisch). Aus archäologischer Sicht könnten sie aber auch Räter gewesen sein,[13] ohnehin wurden die Räter zeitweilig als keltisch-illyrisches Mischvolk angesehen (im Widerspruch zu neuesten linguistischen Erkenntnissen). Tatsächlich kann man auch auf die Behauptung stoßen, die Breonen oder sogar die Venosten seien rätische Volksgruppen gewesen. Man findet also unterschiedliche „Auslegungen“ des Begriffs Räter.[14] Horaz ordnet die Breonen als Vindeliker ein.[12]

Die Vindeliker siedelten zumindest im heutigen Vorarlberg und Allgäu und von dort vielleicht bis hin zu Inn und Donau. Sie werden im allgemeinen als Kelten angesehen. Unter dem Abschnitt Geographie stellt der Artikel über die Vindeliker die Schwierigkeiten dar, aus den Quellen auf die Zusammenhänge bzw. Unterschiede zwischen den aufgeführten Bevölkerungsteilen zu schließen. Als besonders „kriegerisch“ und „raublüstern“ wurden neben den Rätern auch die Vindeliker, die Breonen und andere dargestellt.[6] Eine Liste von 46 im römischen Feldzug des Jahres 15 v. Chr. bezwungenen Alpenvölkern enthielt das Tropaeum Alpium.

Römischer Vorstoß zur Donau seit 25 v. Chr.

Seit 25 v. Chr. wurde die Nordgrenze der früheren Provinz Gallia cisalpina Norditaliens in das rätische Siedlungsgebiet verschoben, etwa ins Veltlin (Addatal) und im Etschtal bis über das heutige Bozen hinaus.[15] Der römische Feldherr Drusus zog 15 v. Chr. mit einem Heer über den Brennerpass sowie flankierend über den Reschenpass in das Gebiet nördlich der Alpen.[7] Zuvor hatte er oberhalb Trients heftigen Widerstand der Isarken (Eisacktal) zu brechen.[16] Im gleichen Jahr eroberte sein Bruder Tiberius, der spätere Kaiser, das Gebiet weiter westlich und erreichte über das Rheintal den Bodensee, wo sich das Gebiet der Vindeliker befand. Laut Strabon[17] benutzte er eine Insel auf dem See als Basis für den Kampf gegen die Vindeliker.

Gaius Iulius Caesar hatte bis 51 v. Chr. den Rhein als Grenze des römischen Imperiums etabliert. Zwischen 35 und 28 v. Chr. erweiterten Octavian und Marcus Licinius Crassus das römische Herrschaftsgebiet auf dem Balkan an der unteren Donau. Im folgenden Jahr 27 wurde Octavian zum Augustus. Er fasste den Plan, die Lücke zwischen dem Rhein und der unteren Donau zu schließen und Italien bereits an Rhein und Donau gegen germanische Einfälle zu verteidigen.[7][16][18] Der Feldzug von 15 v. Chr. unterwarf auch das keltische Königreich Noricum östlich Raetias; Drusus und Tiberius eroberten 12 und 9 v. Chr. zuletzt das dem Noricum benachbarte Pannonien. So waren die Römer insgesamt an die Donau gelangt. Dieser größere Zusammenhang blieb über die nächsten Jahrhunderte bestimmend (vgl. Markomannen und Augusteische Alpenfeldzüge).

Errichtung und Ausdehnung der Provinz (1./2. Jahrhundert)

Die römischen Provinzen im Alpenraum nach dem Tod des Augustus 14 n. Chr.
Die römischen Provinzen im Alpenraum und das römische Straßennetz ca 150 n. Chr.

Unter den Kaisern Tiberius (14–37 n. Chr.) oder Claudius (41–54 n. Chr.) wurden die Gebiete des heutigen Graubünden, Vorarlberg, Südbayern und Oberschwaben zwischen dem westlichen Bodensee, der Donau und dem Inn sowie des nördlichen Tirol zur Provinz (zuerst Militärbezirk) Raetia et Vindelicia zusammengefasst – bald nur noch Raetia genannt. Unter Kaiser Claudius wurde zur Absicherung der Donaulinie eine vom Donauursprung bis kurz vor Regensburg führende, die Donau nahe ihrem Südufer begleitende, mit Kastellen bewehrte Militärstraße gebaut. Diese Straße wird heute unter Historikern Donausüdstraße genannt. Sie war durch die Via Claudia direkt mit Augsburg und Oberitalien verbunden. Das zunächst ebenfalls Raetien zugehörige Wallis wurde um 43 n. Chr. abgetrennt und als Vallis Poenina (oder Alpes Poeninae) eigenständige Provinz oder[19] mit Alpes Graiae zusammengelegt.

In den weiteren Jahren wuchs Raetia nordwestlich über die Donau hinaus (vgl. Agri decumates). Seit Domitian (81–96) wurde die Errichtung des rätischen Limes in Angriff genommen, einer baulichen Kennzeichnung und Sicherung der Grenze des von Rom beanspruchten Gebiets, die sich nicht an Gewässern oder vergleichbaren geografischen Merkmalen orientierte. Um 90 n. Chr. wurde der nördlichste Punkt Gunzenhausen erreicht. Als Bauwerk wurde der Limes unter Antoninus Pius (138–161) vollendet (→ ORL: Baugeschichte).

Damit griff „Raetia“ nicht nur um das Gebiet der Vindeliker und weiter nach Norden über das vermutliche Siedlungsgebiet der Räter hinaus, vielmehr wurde noch deren Siedlungsgebiet südlich des Inntals dem Kerngebiet Italiens zugeschlagen (frühere Gallia cisalpina, römisches Bürgerrecht). So gehörte das Veltlin zur späteren Provinz Gallia transpadana und die heutige Region Trentino-Südtirol zu Venetia et Histria.[20] Diese waren die bereits vor der nordwärtigen Durchschreitung der Alpen 15 v. Chr. erworbenen Gebiete gewesen.

Wohl unter Kaiser Trajan (98–117 n. Chr.) wurde Augusta Vindelicorum (auch Augusta Vindelicum; heute Augsburg) zur Hauptstadt Raetias erhoben. Mit hoher Wahrscheinlichkeit befand sich der Sitz des Statthalters zuvor in Cambodunum (heute Kempten im Allgäu).[21] Die Provinz wurde von einem Statthalter (Procurator) aus dem Ritterstand verwaltet. In der Regierungszeit des Kaisers Mark Aurel, spätestens kurz vor 180, wurde in Raetia eine Legion (Legio III Italica) stationiert. Der Statthalter (legatus Augusti pro praetore) war damit in den folgenden Jahrzehnten ein Senator praetorischen Ranges.

Rückzug, Alamannen (3. Jahrhundert)

Wanderung und Ausbreitung der Alamannen 200–500 n. Chr. Die roten Punkte bezeichnen alamannische Schlachten bzw. Einfälle, vgl. →Alamannen.

Im Verlauf der Reichskrise des 3. Jahrhunderts wurde die über die Donau vorgeschobene Reichsgrenze nach und nach wieder aufgegeben. Einzelheiten werden aus Schriftquellen nicht völlig klar, eine größere Rolle für die Rekonstruktion der damaligen Vorgänge spielen neuere archäologische Befunde (→ Limesfall). Längere Zeit war der römische Rückzug auf einen germanischen Ansturm um 260 bezogen worden; tatsächlich kam es bereits seit 230 immer wieder zu tief ins Reichsgebiet greifenden germanischen, namentlich alamannischen Plünderungen und Zerstörungen. Die in Raetia eingesetzten Truppen wurden ausgedünnt. Dem Einsatz römischer Kräfte gegen die Goten und Sassaniden an den östlichen Reichsgrenzen wurde Priorität eingeräumt. Die rätische Reichsgrenze wurde niemals de jure, aber de facto bis zur Donau und westlich der Iller bis zum Bodensee und Hochrhein zurückgenommen. Die dort neu stationierten Garnisonen (so etwa Guntia/Günzburg oder Konstanz) blieben bis ins 5. Jahrhundert besetzt.

Im preisgegebenenen Dekumatland zwischen Main, Rhein, Neckar und Iller bildete sich aus suebischen Einwanderern und der bisherigen kelto-romanischen Bevölkerung der germanische Stamm der →Alamannen. Im Ostfrankenreich sollten die Alamannen das Herzogtum Schwaben bilden (10./11. Jahrhundert, →Abb.). Ihr Siedlungsgebiet ist bis heute als Verbreitungsgebiet der alemannischen Mundart erkennbar.

Teilung der Provinz (4. Jahrhundert)

Die Römischen Provinzen und Diözesen im Alpenraum um 395 n. Chr.

Im Zuge der Diokletianischen Reichsreformen des frühen 4. Jahrhunderts wurde Raetia Teil der Diözese Italia und in die beiden Teilprovinzen Raetia prima (Curiensis) und Raetia secunda (Vindelica) aufgeteilt. Diese wurden nun von einem Dux (Dux Raetiae) befehligt und von Statthaltern niederen Ranges, sogenannten Praesides, verwaltet, die in Curia (Chur) und Augusta Vindelicorum (Augsburg) ihre Amtssitze hatten. Von diesen leiteten sich die späteren deutschen Bezeichnungen „Churrätien“ und „Vindelicien“ ab.

Die Teilungslinie und die Gebiete der Teilprovinzen gehen aus Quellen jedoch kaum hervor. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert findet man (auch in historischen →Karten) die Ansicht, Raetia secunda habe gerade das Alpenvorland zwischen Iller, Donau und Inn, Raetia prima Graubünden, die Nordalpen bis Kufstein und die österreichischen Zentralalpen bis zum Ziller umfasst.

Dieser Auffassung trat Richard Heuberger seit →1931 entgegen. Vielleicht seither wird die Teilungslinie als ungefähr bei Isny beginnend, über den Arlberg und dann ungefähr entlang der heutigen Grenze zwischen der Schweiz und Tirol („Münstertal“–„Stilfserjoch“) verlaufend angegeben.[22] Man hält sich an die Annahme, Raetia prima habe im Wesentlichen das ursprüngliche Siedlungsgebiet der →Räter und Raetia secunda das der →Vindeliker umfasst; diese Siedlungsgebiete sind jedoch ihrerseits nicht klar. Ausschlag gab wohl auch Heubergers These, dass die Teilungslinie mit der späteren Grenze zwischen den Bistümern Chur und Säben-Brixen zusammenfiel.

Dass das heutige Graubünden zur Raetia prima und das Alpenvorland östlich der Iller zur Raetia secunda gehörten, steht dabei offenbar außer Frage, die Unklarheit betrifft hauptsächlich die Zugehörigkeit des heutigen österreichischen und Südtiroler Teils der Raetia, daneben auch das Gebiet zwischen Iller, Argen und Alpenrheinmündung. (Man vergleiche auch Raetia secunda: Teilung der Vorgängerprovinz.)

Alamannen am Lech, Franken, Ostgoten, Baiern (5./6. Jahrhundert)

Im Verlauf des 5. Jahrhunderts überschritten germanische Stämme zunehmend die nördlichen Grenzen des römischen Reichs; hiervon war auch der transalpine Teil der Raetia (Raetia secunda/Alpenvorland) betroffen. Verschiedene Entwicklungen, zu denen die Quellen schweigen, können hier mit Hilfe der Archäologie nachvollzogen werden.

Die römischen Grenzkastelle an der Donau wurden um die Mitte des 5. Jahrhunderts nach und nach aufgegeben, weniger aufgrund militärischer Schläge, eher weil etwa der ohnehin von germanischen Föderaten versehene Militärdienst mangels Anbindung an Italien zum Erliegen kam (zum Beispiel wegen versiegender Soldzahlungen). Der Vita Sancti Severini zufolge wurden zuletzt gegen 470 die noch romanisch geprägten Militärlager Quintanis (Künzing) und Batavis (Castra Batava, Passau) der Raetia secunda geräumt,[23] in der Tat unter dem Eindruck ständiger Überfälle durch Alamannen; archäologisch wird sie mit Abstrichen bestätigt.[24]

(Die folgenden Angaben werden im Artikel Bajuwaren: Ethnogenese vertieft.) Ab etwa 500 setzte eine verstärkte Besiedlung durch Alamannen ein, wobei aber zumindest Teile der romanisierten Zivilbevölkerung im Land geblieben sein werden, da sich eine größere Zahl entsprechender Orts- und Flussnamen erhalten hat. Die Alamannen der nördlichen Gaue, die 496 durch die Franken unter Chlodwig I. besiegt wurden, stellten sich Chlodwig erneut im Jahre 506 entgegen, wo sie in der Schlacht bei Straßburg eine endgültige Niederlage erlitten. Ihre Gaue fielen nun unwiederbringlich an die Franken, was eine Flucht der dort ansässigen Alamannen mit sich brachte. Diese flohen nun nach Rätien, das zu jener Zeit den Ostgoten unterstand; deren König Theoderich nahm sie einer Chronik des Magnus Felix Ennodius zufolge im Jahr 506 n. Chr. in sein Reich auf, weil er sich von ihnen eine bessere Grenzsicherung gegen die vorrückenden Franken erhoffte. Theoderich wandte sich an seinen Schwager Chlodwig I. und legte für die Alamannen Fürsprache ein, erkannte jedoch den Zorn Chlodwigs für berechtigt an. Er bat darum lediglich die Schuldigen zu bestrafen und empfahl Mäßigung bei den Strafen. Theoderich versprach dafür, dass er dafür sorgen werde, dass sich die Alamannen, die sich im römischen Gebiet in Rätien befanden, ihrerseits ebenfalls ruhig verhielten. Zwischen den Zeilen machte Theoderich damit klar, dass er damit auf das strittige Gebiet Rätiens Anspruch erhob und die Alamannen als Druckmittel gegen Chlodwig einsetzen werde, falls dieser seine Vorherrschaft dort nicht anerkennte.[25]

Das Siedlungsgebiet der Alamannen dehnte sich spätestens jetzt von der Iller bis über den Lech aus. Östlich des Lech, davon gehen heute die meisten Historiker und Archäologen aus, entstand aus den verbliebenen keltischen Vindelikern, der römischen Zivilbevölkerung, den eingewandernden Alamannen sowie weiteren Gruppen (elb-)germanischer Stämme wie zum Beispiel der Markomannen ein neuer germanischer Stamm, die Bajuwaren oder Baiern. Im Gegensatz zu älteren Meinungen gibt es offenbar keine Anzeichen für eine Einwanderung eines schon vorher existierenden einheitlichen bajuwarischen Stammes aus dem heutigen Böhmen, da eine weitgehende Kontinuität der Bevölkerung im Alpenvorland auch nach dem Zusammenbruch des Römischen Reiches gegeben ist. Diese Entwicklung betraf jedoch über den Inn hinweg auch die (frühere) römische Provinz Noricum.

Die Verbindungen der transalpinen Rätia nach Süden waren aber von nun an, spätestens seit der Zerschlagung des Ostgotenreiches durch den oströmischen Kaiser Justinian I. um 540, nicht mehr politisch bestimmend und so verlor die römische Kultur und lateinische Sprache nach und nach ihren Einfluss. Jedoch überlebten keltische und römische Begriffe und Ortsnamen im Wortschatz der verbliebenen Mischbevölkerung. Rund um den Bodensee fanden irische Mönche um Pirminius im 6. Jahrhundert stark verwilderte christliche Gemeinden. Es folgten die Neugründungen von Kirchen und Klöstern auf der Reichenau.

Im südlichen, alpinen Bereich der früheren Raetia (insbesondere der Raetia prima) blieb die politische bzw. vor allem kulturelle Verbindung zu Italien noch längere Zeit bestehen, und die lateinische bzw. romanische Sprache und der christliche Glaube überdauerten die Völkerwanderungszeit. Die Bezeichnung Raetia wurde später nur noch für Gebiete in der Raetia prima verwendet. Daneben erscheint auch die deutsche Bezeichnung Churrätien.

Weitere Zerteilung im Mittelalter

Das Herzogtum Schwaben (rechts oben) und Hochburgund im 10. und 11. Jahrhundert. Rechts unten Churrätien als Teilgebiet.

Das bayerische Stammesherzogtum um 788. Im Westen grenzt es an den Lech. Südwestlich umfasst es einen Teil der früheren Raetia. Östlich des Inn entspricht es fast dem früheren Noricum. Nördlich überragt es die frühere Raetia entlang der Naab.

Neben einer nord-südlichen Auseinanderentwicklung aufgrund des Schwindens der römischen Kontrolle über das Alpenvorland bildete bzw. verfestigte sich in der Folge eine ost-westliche Teilung der früheren Raetia:

  • Die Alamannen besiedelten nicht nur das Alpenvorland der Raetia secunda bis über den Lech, sondern auch Gebiete um den Bodensee im Bereich der Raetia prima. Im 10. Jahrhundert schloss sich das graubündische Churrätien mit diesen und den in der früheren Raetia secunda und weiter nordwestlich siedelnden Alamannen zum Herzogtum Schwaben zusammen.
  • Die Bajuwaren prägten nicht nur östlich des Lech die Kultur der Raetia secunda, sondern ergriffen auch nach und nach von der gesamten früheren Raetia südlich dieses Gebiets Besitz (im Sinne des Herzogtums Bayern).

Das Romanische – seine im Bereich der Raetia gebildeten, eigenständigen Formen werden als Rätoromanische Sprachen zusammengefasst – konnte sich nur im Süden der früheren Raetia (Raetia prima) halten. (Rätoromanisch im engeren Sinne ist das Romanische Churrätiens/Graubündens.) Der christliche Glaube (und die lateinische Sprache) wurde von den Bischöfen in Chur und Säben (?) bzw. Brixen gepflegt. Die Raetia secunda zerfiel kulturell-politisch entlang des Lech,[26] aus der Raetia prima bildete sich unter dem Namen →Churrätien, zunächst vertreten durch das Bistum Chur, welches das Inntal nur bis Finstermünz regierte. Von dort ab gehörte die frühere Raetia zum Bistum Säben-Brixen. Um 550 steht die westliche frühere Raetia bis zum Lech und im Süden einschließlich Churrätiens unter fränkischer Hoheit. Die Franken ließen aber das Religionswesen und damit auch Sprache und Kultur Churrätiens bestehen. Östlich des Lech wird das bairische Herzogtum erstmals 555 bezeugt, erst unter Karl dem Großen gerät auch dieses und damit der ganze Ostteil der früheren Raetia ebenfalls unter fränkische Hoheit (788).

Die bis heute bestehende Grenzziehung bei Finstermünz durchs Inntal verfestigt sich mit dem Aufstieg der Grafschaft Tirol seit dem 12. Jahrhundert im Osten und mit dem Bündnis der Bevölkerung des Bistums Chur im Westen gegen das Bestreben des Bischofs, sein Gebiet den Habsburgern zu übereignen (Gotteshausbund 1367). Dieses Bündnis folgte dem Vorbild der Eidgenossenschaften der westlichen Nachbarschaft und führte letztlich zur Eingliederung der Landschaft in die heutige Schweiz. Die Grafschaft Tirol hingegen fiel im 14. Jahrhundert dauerhaft an die Habsburger; hierauf beruht es, dass sich der östliche Teil der alpinen Raetia heute auf Österreich und Italien verteilt.

Rätien vom 18. Jahrhundert bis heute

Der geographische Begriff „Rätien“ wurde im ganzen Mittelalter und vermehrt wieder im 18. und 19. Jahrhundert für den Freistaat der drei Bünde verwendet. Als am 21. April 1799 der Freistaat der drei Bünde als neuer Kanton in die Helvetische Republik aufgenommen wurde, erhielt dieser vorerst die Bezeichnung Rätien, später Graubünden. Bis heute wird das Adjektiv „rhätisch“ bzw. „rätisch“ alternativ für „graubündnerisch“ bzw. „-bündner“ verwendet – etwa für die Rhätische Bahn oder die Rätoromanen.

Siedlungen, Städte, Orte und Gewässer

Die Iller, ein Fluss der rätischen Provinz
Städte / Siedlungen / Orte in Rätien Heutiger Name Gewässer in Rätien Heutiger Name
Abodiacum, Abudiacum, Abuzacum Epfach
Abusina Eining, Stadtteil von Neustadt a.d.D.
Ad Ambrae Schöngeising
Ad Fines Pfyn (Grenze zu Germania Sup.)
Ad Lunam Kastell Urspring
Ad Novas Igling
Ad Rhenum St. Margrethen
Aeni Pons, Aenipontum Innsbruck Aenus, Oenus Inn
Alae Aalen Amber, Ambra Ammer, Amper
Alkimoennis bei Kelheim
Aquilea, Aquileia, Aquileja Heidenheim an der Brenz
Arbor Felix Arbon
Artobriga ?? Athesis Etsch
Augusta(e) Nähe Straubing
Augusta Vindelicum Augsburg
Batava, Batavis, Boiodurum Passau
Bilitio Bellinzona
Biriciana Weißenburg in Bayern
Bragodunum (-urum) ??
Bratananium Gauting
Brigantia, Brigantium, Brecantia Bregenz Brigantinus lacus Bodensee
Burgus Centenarium Burgsalach
Caelius Mons, Mons Caelius Kellmünz an der Iller
Cambodunum, Cambidunum Kempten im Allgäu
Casillacum, Cassiliacum evtl. Memmingen oder Ferthofen
Castra Augusta Geiselhöring
Castra Batava, Batavorum, Passau
Castra Regina, Reginum Regensburg
Celeusum Markt Pförring
Clunia Feldkirch oder Balzers
Constantia Konstanz
Cunus Aureaus Splügenpass
Curia Chur
Dormitium Dormitz (Ortsteil von Nassereith/Tirol) Danuvius Donau
Esco (am Wertach-Übergang)
Foetes Pfatten bei Branzoll
Foetus, Fauces Füssen
Forum Tiberii ??
Germanicum Kösching
Guntia, Gontia(e), Contia Günzburg Guntia Günz
Iciniacum Theilenhofen Ilaraus, Hilara Iller
Inutrum Nauders am Reschenpass
Iovisara ?? Isarus, Isara Isar
Isinisca, Isunisca Kleinhelfendorf
Lapidaria Andeer Licca, Licus Lech
Magia Maienfeld
Matreium Matrei am Brenner
Navoae Eggenthal im Allgäu
Parrodunum Burgheim
Parthanum, Partanum Partenkirchen
Petrenses Vilshofen an der Donau
Phoebiana Faimingen (nach Meinung Robert Knorrs: Finningen)
Piniana ??
Pons Aeni, Ad Aenum Rosenheim
Pons Drusi Straßenstation bei Bozen
Pontes Tesseni ??
Quintanis Künzing
Rapae Schwabmünchen Rhenus Rhein
Rostrum Nemaviae Türkheim
Sablonetum Ellingen
Scarbia Scharnitz bei Mittenwald
vicus Scuttarensis Nassenfels
Sorviodorum Straubing
Subsavione Klausen (Südtirol)
Submuntorium, Submontorium, Sum(m)untorium Burghöfe (Mertingen)
Tasgaetium Eschenz
Teriolae, Teriolis Zirl Ticinus Tessin
Umiste Imst
Urusa Raisting
Vallatum Manching
Veldidena, Vetonina Wilten-Innsbruck
Vemania Großholzleute (Landkreis Wangen)
Venaxamodurum Neuburg an der Donau
Viana evtl. Memmingen oder Ferthofen
Vimana Isny im Allgäu Virda, Virdo Wertach
Vipitenum Sterzing

Viele Flussnamen wurden aus dem Keltischen entlehnt. Der Name Ries für die Landschaft um Nördlingen rührt von Raetia her.

In den Quellen (literarische Texte, Tabula Peutingeriana, Itinerarium Antonini, Notitia dignitatum, Meilensteine) sind die Namen der Siedlungen nur in den seltensten Fällen im Nominativ angegeben, vielmehr, der Natur der Sache nach im Lokativ („Wo?“), Akkusativ („Wohin?“) oder Ablativ („Woher?“). Die Umsetzung aus dem jeweiligen Kasus ist oft nicht leicht, manchmal unmöglich, wenn auch die Etymologie versagt.[27]

Siehe auch

Ethnien und Sprachen Geographische Gebiete

Literatur

  • Rudolf Degen: Die raetischen Provinzen des römischen Imperiums. In: Historisch-antiquarische Gesellschaft von Graubünden (Hrsg.): Beiträge zur Raetia Romana. Voraussetzungen und Folgen der Eingliederung Rätiens ins römische Reich. Terra Grischuna, Chur 1987, ISBN 3-908133-37-8, S. 1–43.
  • Richard Heuberger: Rätien im Altertum und Frühmittelalter. Forschungen und Darstellungen. Band I. Wagner, Innsbruck 1932. (Schlern-Schriften Bd. 20; Neudrucke Scientia, Aalen 1971 und 1981)
  • Andreas Kakoschke: Die Personennamen in der römischen Provinz Rätien. Olms, Hildesheim 2009. (Alpha-Omega, Reihe A; 252)
  • Gerhard Rasch: Antike geographische Namen nördlich der Alpen. de Gruyter, Berlin 2005. ISBN 3-11-017832-X (Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Ergänzungsbände 47; ursprünglich schon 1950 erschienen als Heidelberger Dissertation, mit erschöpfenden Angaben zu den Quellen).
  • Felix Staehlin: Die Schweiz in Römischer Zeit. Dritte, neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Schwabe, Basel 1948.
  • Gerhard H. Waldburg: Raeti, Raetia. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 10, Metzler, Stuttgart 2001, ISBN 3-476-01480-0, Sp. 749–754.
  • Gerold Walser: Die römischen Straßen und Meilensteine in Raetien. Württembergisches Landesmuseum, Stuttgart 1983. (Kleine Schriften zur Kenntnis der römischen Besetzungsgeschichte Südwestdeutschlands Nr. 29)

Weblinks

 Commons: Raetia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Unter anderem zur Geographie:

Nur zur Geographie:

Quellen zum Artikeltext:

Illustrativ:

Einzelnachweise

  1. www.imperiumroman.com nach Ernst Meyer: Raeti, Raetia. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 4, Stuttgart 1972, Sp. 1330–1331.
  2. Vgl. www.imperiumromanum.com bzw. Ernst Meyer: Raeti, Raetia. In: Der Kleine Pauly (KlP). Band 4, Stuttgart 1972, Sp. 1330–1331.
  3. Handbuch der Schweizer Geschichte Bd. 1. Zürich 1972, S. 68. Vgl. auch die ausführliche, wenn auch ältere Diskussion in: Richard Heuberger: Die Westgrenze Rätiens, in: Praehistorische Zeitschrift XXXIV, Bd. V, 1949/50, S. 47–57.  PDF 4,25 MB
  4. Sie argumentieren mit einer Stelle bei Ammian 15, 4, 1 «imperator…in Raetias camposque venit Caninos», wobei gemäß Sidonius Apollinaris, carm. 5, 373ff. und Gregor von Tours, hist. Franc. 10,3 die Campi Canini ein Gebiet südlich der Alpen um Bellinzona waren. Auch nennt Plinius n. h. 3, 133f. die Lepontier nicht bei der Aufzählung der Völker, die einer italischen Stadtgemeinde zugeteilt waren. Staehlin, Die Römer in der Schweiz, S. 111. Stählin verweist insbesondere auf die Arbeiten Heubergers und Oechslis (Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft Zürich (MAGZ), 26, 1 [1903] 69.)
  5. Handbuch der Schweizer Geschichte Bd. 1, S. 68. Für den vollständigen Literaturüberblick siehe hier.
  6. a b c Strabon Geographie IV, 6, 8
  7. a b c Geschichte Tirol: Via Claudia Augusta
  8. Venostae im Atlas Antiquus
  9. So auch im Atlas Antiquus
  10. Breuni. In: Heinrich August Pierer, Julius Löbe (Hrsg.): Universal-Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit. 4. Auflage. Bd. 3, Altenburg 1857, S. 299 (Online bei zeno.org). Hiernach wurden die Breuni noch im 9. Jahrhundert unter dem Namen Pregnarii erwähnt.
  11. Atlas Antiquus
  12. a b Horaz Carm. IV, 14
  13. Vgl. Fritzens-Sanzeno-Kultur
  14. Die unterschiedlichen Bedeutungen, die die Ausdrücke Rhaitoi, Raeti, Rhaeti in antiken Quellen annehmen, analysiert Richard Heuberger: Die Räter in der Zeitschrift des Deutschen Alpenvereins, Bruckmann, München 1939, S. 186–193. (PDF, 5,89 MB)
  15. Richard Heuberger: Tirol in der Römerzeit. In: Hermann Wopfner, Franz Huter (Hrsg.): Jahrbuch für Geschichte und Volkskunde, XX. Band, Tyrolia, Innsbruck / Wien 1956, S. 133–138. PDF (1,38 MB)
  16. a b Geschichte Tirol: Römische Invasion
  17. Strabon Geographie VII, 1, 5 – betreffender Satz
  18. Kritisch hierzu Vindeliker: Geschichte
  19. Zum Anlass Schweiz in römischer Zeit; zur Unsicherheit („oder“) Geschichte des Wallis
  20. Vgl. Tirol; suche „Isarco“ (Pons Drusi statio = Bozen) bzw. „fiume Adda“ auf Roma Victrix Regiones
  21. Gerhard Weber in: Gerhard Weber (Hrsg.): Cambodunum – Kempten. Erste Hauptstadt der römischen Provinz Raetien? Sonderband Antike Welt, von Zabern, Mainz 2000, S. 43f.; Wolfgang Czysz in: Die Römer in Bayern. 1995, S. 200; Tillmann Bechert u. a. (Hrsg.): Orbis Provinciarum. Die Provinzen des römischen Reiches. Einführung und Überblick. Mainz 1999, S. 152.
  22. So zuletzt in Sp. 753 von: Gerhard H. Waldburg: Raeti, Raetia. In: Der Neue Pauly (DNP). Band 10, Metzler, Stuttgart 2001, ISBN 3-476-01480-0, Sp. 749–754. DNP verweist auf Thomas Fischer: Spätzeit und Ende, in: Wolfgang Czycz, Karlheinz Dietz, Thomas Fischer, Hans-Jörg Kellner: Die Römer in Bayern, Theiss, Stuttgart 1995, S. 358–404, wo dieselbe Grenze allerdings ohne ersichtlichen Nachweis angegeben ist. Kritisch zum selben angeblichen Grenzverlauf Rudolf Degen: Die raetischen Provinzen, S. 31.
  23. Heuberger, Rätien, S. 122f.
  24. Konkret S. 409 von (zum Absatz): Thomas Fischer: Spätzeit und Ende bzw. Von den Römern zu den Bajuwaren. Das Alpenvorland im 5. Jahrhundert. In: Wolfgang Czycz, Karlheinz Dietz, Thomas Fischer, Hans-Jörg Kellner: Die Römer in Bayern. Theiss, Stuttgart 1995, S. 358–404 bzw. 405–411.
  25. Julius Cramer: Die Geschichte der Alamannen als Gaugeschichte, 1899, S. 220f
  26. P. Fried nimmt an, dass der Lech um 550 trotz weiterer Ausbreitung der Alamannen nach Osten als Grenze zwischen dem fränkisch-allamannischen und dem bairischen Herzogtum festgelegt wurde.
  27. Um eine korrekte Ansetzung der Orte bemüht sich: Gerhard Rasch: Antike geographische Namen nördlich der Alpen. de Gruyter, Berlin 2005. ISBN 3-11-017832-X (Reallexikon der germanischen Altertumskunde, Ergänzungsbände 47).
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